26-10-2017, 23:08
(26-10-2017, 21:53)Geobacter schrieb: Nein!! Wahrheit ist immer verifizierbar! Ob einfach nur analytisch, oder von Tatsachen gestützt, spielt dabei keine Rolle.
Nun, ganz so wird der Begriff "Wahrheit" nun auch nicht immer verwendet. Dass wir hier ueberhaupt darueber sprechen, ist doch wohl eher dem Umstand gedankt, dass ein glaeubiger Christ uns eventuell als "Wahrheit" verkaufen wird, dass Jesus Christus fuer unsere Suenden gestorben und auferstanden ist und uns so das ewige Leben geschenkt hat. Zwar haben wir dafuer auch eine "Evidenz" in Form der heiligen Schriften des Christentums, aber in heutigen Debatten wird ja gerade eben darueber gestritten, ob das den Anspruch der Verifizierbarkeit erfuellt (tut es selbstverstaendlich nicht!). Gerade eben in Glaubensfragen ersetzt der Begriff "Wahrheit" oft genug den analytischen Ansatz; hier geht es also um "Wahrheiten", die schlicht nur geglaubt werden. Das wiederum macht den Begriff ja so subjektiv.
Leute, die mit Wahrheiten argumentieren, arbeiten oft auch mit dem Absoluten. Adamea tut das zum Beispiel auch mit dem Begriff des "Guten". Die meisten Leute hier wuerden wahrscheinlich zustimmen, dass es "das Gute" als Absolutum nicht gibt. Adamea hat da aber eine fast platonische Sicht auf die Dinge, wo ein gewisses Ideal unabhaengig von seinen Repraesentationen in dieser Welt existiert. Das stoesst sich natuerlich mit der relativistischen Sichtweise, auf der unsere Welt heutzutage aufgebaut ist, und "Wahrheit" im platonischen Sinne passt halt nicht in ein solches Weltbild.
Ich finde es in uebrigem erstaunlich, wie weit verbreitet platonische Ansaetze heutzutage immer noch sind. Sie scheinen dem menschlichen Denken irgendwie entgegenzukommen.