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Die zehn Gebote, oder?
#46
(28-03-2020, 03:14)Ulan schrieb:
(28-03-2020, 02:23)Geobacter schrieb: Und ob die Inkas und Azteken wirklich so intolerant waren, wissen wir nicht..

Sie hatten zum Teil ziemlich grausame Riten und opferten die Gefangenen der Kriege, indem siei ihnen bei - noch - lebendigem Leib das Herz herausrissen. Das ist ein Ritus, den man wohl barbarisch nennen darf


"Stämme und Völker innerhalb des Inkareiches, wie die Kañari, erhofften sich durch ihre massive Unterstützung der Spanier die Befreiung
vom Inka-Joch."
Francisco Pizarro - Wikipedia
Rezeptionsgeschichte
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#47
Ja und? Kategorienfehler.
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#48
Ulan schrieb:Sie hatten zum Teil ziemlich grausame Riten und opferten die Gefangenen der Kriege, indem siei ihnen bei - noch - lebendigem Leib das Herz herausrissen. Das ist ein Ritus, den man wohl barbarisch nennen darf

Zur selben Zeit verbrannten die Christen hier in Europa hunderttausende Unschuldige bei lebendigem Leib und nach unsäglichem Gefoltere...wegen  Häresie oder einem angeblichen Bündnis mit dem Teufel und anderen finsteren Mächten.

Dagegen könnte man die wahnhaften Unsitten der Azteken im Vergleich, sogar noch als "menschlich" bezeichnen. Immerhin haben die ihre menschlichen Gottesopfer vor dem Abschlachten zumindest noch betäubt.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#49
(28-03-2020, 12:25)Geobacter schrieb:
Ulan schrieb:Sie hatten zum Teil ziemlich grausame Riten und opferten die Gefangenen der Kriege, indem siei ihnen bei - noch - lebendigem Leib das Herz herausrissen. Das ist ein Ritus, den man wohl barbarisch nennen darf

Zur selben Zeit verbrannten die Christen hier in Europa hunderttausende Unschuldige bei lebendigem Leib und nach unsäglichem Gefoltere...wegen  Häresie oder einem angeblichen Bündnis mit dem Teufel und anderen finsteren Mächten.

Dagegen könnte man die wahnhaften Unsitten der Azteken im Vergleich, sogar noch als "menschlich" bezeichnen. Immerhin haben die ihre menschlichen Gottesopfer vor dem Abschlachten zumindest noch betäubt.

Also, man muss nicht die aztekischen Rituale versuchen schoenzureden, um hier einen Punkt zu machen. Wie gesagt, das hat nichts mit religioeser Intoleranz zu tun, der Kult war halt brutal. Der Polytheismus des Roemischen Reiches war es dagegen nicht. Es handelt sich bei der Unmenschlichkeit also nicht um ein Prinzip des Polytheismus.

Was die Kirche angeht, klar. Die Scheiterhaufen der Inquisition brannten in Lissabon taeglich, bis hin zu seiner Zerstoerung 1755. Und hier ging es darum, dass die Opfer "das Falsche" dachten.

@geobacter: Dein Zitat war der falschen Person zugeordnet und wurde von mir korrigiert!
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#50
War nicht meine Absicht, die Menschenopfer der Azteken schön zureden, sondern darauf hinzuweisen, das diese spanischen Missionare die ihren eigenen Grausamkeiten gegenüber der indigenen Bevölkerung Amerikas, so, gar nicht rechtfertigen hätten können. Zumal man ja in der eigenen Heimat die nicht weniger unsinnigen und um ein mehrfach brutaleren, religiös motivierter Grausamkeiten gegenüber Andersdenkender nicht nur billigte, sondern sogar gut hieß.

Auch der heutzutage als hochheilig verehrte Thomas von Aquin war der Überzeugung, dass man bezüglich der 10 Gebote bei all jenen eine radikale Ausnahme machen müsse, welche eine andere Sicht der Dinge hegten als er selber.

Und womit ich meine, dass die Azteken im Gegensatz zu den Christen des Mittelalters wenigsten keine Freude daran hatten, ihre Feinde, welche sie gerne  den auch nur eigenen Glaubensvorstellungen opferten, möglichst langsam und so grausamst wie nur möglich zu Tode zu quälen..
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#51
Mir fällt auf,  dass die 10 Gebote - das Thema hier - in einer vergleichenden Statistik für Grausamkeiten göttlicher Ursachen abgeheftet werden; teils in der Rubrik Brutalo-Morde, teils bei Racheopfern.

Bei dem bemerkenswerten Niveau dieser Threads ist verwunderlich, dass antike Kulturen noch nicht ins Feld geführt wurden. Viele töteten da Menschen, Feinde und auch Gottheiten in kannibalistischer Absicht. Nicht als Sättigungsmahl, sondern um sich mit den verspeisten Körperteilen die Kraft und Macht der Getöteten einzuverleiben.

In der christlichen Kirchen-Liturgie finden wir diesen heidnischen Ansatz auch. Das Verspeisen des Leibes und Blutes Jesu in Form von Hostie und Wein ist im Grunde genommen nichts anderes: Die Gläubigen wollen/sollen  von der physischen Aufnahme seiner "Gottheit"  profitieren -  in reinem  (gebeichteten) und nuechternem (leerer Magen)  Zustand. Hier werden die Anleihen des Christentums beim Heidentum unter anderem ebenfalls sichtbar, auch wenn die Fundamentalisten an dieser Stelle aufheulen.

Auch das Trinken aus Hirnschalen verstorbener Kirchenvaeter war lange in Gebrauch. Man wollte vom Heiligen Geist dieser religiösen Koryphaeen profitieren, genau wie Baerentoeter der Frühzeit die Herzen der Wildtiere schlachtwarm herausrissen und verschlangen, um deren animalische Kraft zu beeerben.

Im übrigen ist die hohe Opferzahl dahingemetzelter Menschen religionsbedingt. Gaebe Es keine Religionen mit oder ohne 10 Gebote, gaebe es die vielen Tote nicht - bis heute.

Freundlichen Gruss
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#52
Davut schrieb:Im übrigen ist die hohe Opferzahl dahingemetzelter Menschen religionsbedingt. Gaebe Es keine Religionen mit oder ohne 10 Gebote, gaebe es die vielen Tote nicht - bis heute.
Kannst du dir das Geschrei derjenigen vorstellen, für die die Welt trotz der insgesamt hunderte von Millionen religionsbedingt gestorbener Menschen immer noch überbevölkert ist? Was meinst du, was bei solchen Leuten los wäre, wenn es keine religionsbedingten Toten gäbe?
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#53
(28-03-2020, 20:43)Praytes schrieb: Kannst du dir das Geschrei derjenigen vorstellen, für die die Welt trotz der insgesamt hunderte von Millionen religionsbedingt gestorbener Menschen immer noch überbevölkert ist? Was meinst du, was bei solchen Leuten los wäre, wenn es keine religionsbedingten Toten gäbe?

Warum verstehe ich den Sinn deiner Frage nicht? Davut hat gemeint, dass auch Religionen immer schon eine jener vielen Todesursachen gewesen sind, welche die betroffenen Opfer daran gehindert haben, das natürliche Sterbealter zu erreichen.
Welches Geschrei meinst du?

Mord und Totschlag, Raub und Brandschatzung.. die ganzen tausenden Babys  welche in der Bibel von höchster göttlicher Stelle angeordnet, für die seine eigene Inszenierung als Gott immer einen schrecklichen Tod erleiden mussten...

Die selben Gebete der Soldaten in ihren Schützengräben an den selben Gott gerichtet, auf beiden Seiten der verfeindeten Konfliktparteien.. und welche ein darauffolgendes Geschrei und Gemetzel ...

Schon mal darüber nachgedacht, was für ein bestechlicher und narzisstischer Vollhorscht dieser Gott eigentlich sein müsste, wenn es in wirklich geben würde.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#54
(28-03-2020, 17:25)Davut schrieb: Im übrigen ist die hohe Opferzahl dahingemetzelter Menschen religionsbedingt. Gaebe Es keine Religionen mit oder ohne 10 Gebote, gaebe es die vielen Tote nicht - bis heute.

Ich denke, das ist nur in wenigen Ausnahmefaellen so. Die eigentliche Ursache fuer so etwas ist meist der Kampf um Ressourcen. Da wird das "Du sollst nicht toeten" eher deshalb uebertreten, weil man das "Du sollst nicht stehlen" gerne aushebeln moechte. Das erste Gebot wird da oft genug nur vorgeschoben. Auch bei den Conquistadoren war wohl die Gier im Vordergrund.

Oder, anders ausgedrueckt, da dient Religion als Deckmaentelchen niedriger Beweggruende.
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#55
(28-03-2020, 22:31)Ulan schrieb: Ich denke, das ist nur in wenigen Ausnahmefaellen so. Die eigentliche Ursache fuer so etwas ist meist der Kampf um Ressourcen. 

Ich dachte bei den Millionen Religionstoten an die 1300 jährige Blutspur, die die RKK früher hinter sich her zog - bis zur Aufklärung. Obwohl der tief religiöse Georg W. Bush sogar nach eigenem Bekunden noch 2011 im Irak einen "Kreuzzug" anfuehrte.

Der  Fokus lag aber mehr auf der Halbierung Europas im 30jaehrgen Religionskrieg.

Mit frdl. Gruss
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#56
Äh, die Kriege des quer durch die Menschheitsgeschichte kommen und gehen synchron zu Problemen bei den Ernten durch Klimaveränderungen (mehrere Fernsehbeiträge). Im Vordergrund standen tatsächlich die Ressourcen insbesondere Landgewinn. Die Kriegsherren haben die Religion der Leute ausgenutzt, um sie aufeinander zu hetzen. Hass zu erzeugen, war (uns ist) die einfachste Möglichkeit, Heere auszuheben zum Ressourcengewinn, wenn nicht genug für alle da ist.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#57
Ich stimme diesbezüglich den Ausführungen von Ulan und Ekkard zu. Der Kampf um die Ressourcen, Landgewinn, die schiere Gier nach mehr, da wird die Religion schnell zum Katalysator von kriegerischen Auseinandersetzungen. Interessant wäre die Frage, was an die Stelle des Öls (Religion) treten wird, wenn die Religion (Glaube an ein übersinnliches Wesen) einmal gesellschaftlich überwunden sein wird. Oder wird "Religion" dann einfach nur anders definiert?
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#58
(29-03-2020, 00:00)Praytes schrieb: Oder wird "Religion" dann einfach nur anders definiert?

Wie wäre es mit "Ideologie"?

"Wir sind die Guten, weil wir ganzheitlichere Impfgegener sind und nicht an den menschengemachten Klimawandel glauben. Weil wir gegen Abtreibung und Schulmedizin sind..."

Oder im einfachsten Fall: "Weil weil weil....wir die Heldentaten unser Väter in Ehren halten sollen.. und unser Heimatland gegen alle fremde Eindringlinge verteidigen müssen die, unsere Väter nicht ehren und nur unsere Frauen und Töchter schänden wollen."

Auserwählten-Wahn; Glaube an die Vorsehung, Gerechtigkeitsfanatismus usw. usf
Groß angelegte Verschwörungen..Reichsbürgerbewegungen..

...all diese "Wahrheitsgläubigen" (er)finden immer  eine hehre Rechtfertigung für ihre Blödheiten...
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#59
(27-03-2020, 23:49)Sinai schrieb: Und daß die Verfassung der BRD der Bibel widerspräche hört man auch selten Icon_cheesygrin
Das würde Frau Merkel nicht so gerne hören . . .
du hast etwas missverstanden?
ich habe gesagt, dieses gebot fordert zur intoleranz auf.
ferner habe ich geschrieben: aufgrund dieses gebotes wurden andere religionen blutig verfolgt.
behauptet habe ich: ein moderner staat  vertritt reliigionsfreiheit. dieser gedanke sind diesem gebot völlig fremd..
dieses gebot  kann kein vorbild für eine modene  ethik sein.
in diesem sinn ist dieses gebot verfassungsfeindlich.
ist das wirklich so schwer zu verstehen?
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#60
(29-03-2020, 00:00)Praytes schrieb: Ich stimme diesbezüglich den Ausführungen von Ulan und Ekkard zu. Der Kampf um die Ressourcen, Landgewinn, die schiere Gier nach mehr, da wird die Religion schnell zum Katalysator von kriegerischen Auseinandersetzungen. Interessant wäre die Frage, was an die Stelle des Öls (Religion) treten wird, wenn die Religion (Glaube an ein übersinnliches Wesen) einmal gesellschaftlich überwunden sein wird. Oder wird "Religion" dann einfach nur anders definiert?
ich glaube nicht an das ende von  religionen, owohl das schon öfters prophezeit wurde. sicher sind religonen auch nur eine frage des datums. zunehmende erkenntnis  erlaubt uns, abwegigen glauben als aberglauben zu identifizieren. wir wissen es heute besser als die menschen von gestern. besseres wissen ersetzt den damit als abwegig identifizierten glauben, wie man es bei den 10 geboten belegen kann, die uns heute nichts mehr zu sagen haben. der glaube von gestern wird deshalb heute zum aberglauben. der mensch ist ein höchst unvollkommenes wesen geblieben, freilich  mit der fähigkeit vollkommenheit zu erahnen.
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