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Eine Welt ohne Glaube
(27-09-2017, 23:02)Ulan schrieb: Natuerlich ist es eine Beleidigung, Menschen, nur weil sie nicht an Gott glauben, als "nicht kreativ" zu beschreiben. Es ist auch falsch, was man daran sieht, dass Du meinen folgenden Punkt gar nicht addressiert hast:

Du verdrehst meine Aussage!
Selbstverständlich bedarf der Gottesglaube keine Kreativität, man kann auch fertige Glaubenskonstrukte annehmen. Aber was dann passiert wissen wir ja.
Niemamd ist also unkreativ nur weil er nicht an Gott glaubt! Dass habe ich soo nicht gesagt und gemeint!
Die Kreastivität muß in dieser Sache ÜBER das irdische hinaus kreativ denken, und den Boden der Tatsachen verlassen können.
Warum jemand nicht Glaubt ist ja eben weil im Glauben an Gott Fantasie drin ist.

(27-09-2017, 23:02)Ulan schrieb: Ich habe Dir hier versucht, darzulegen, dass man Wissenschaft gar nicht anders machen kann, als kreativ zu sein und ueber das bereits Existierende hinauszudenken. Nur, wissenschaftliches Denken geht dann halt noch einen naechsten Schritt weiter.

Das weiß ich, und ich habe das auch gesagt! Wissenschaft ist kreativ und muß über das Existierente hinaus denken, JA.
ABER Wissenschaft muß sich keinen Gott dazu kreieren!!!! DA ist schon ein bischen mehr Kreativität gefragt, oder bessergesagt die Kreativität geht hier in eine andere Nutzung und Richtung.

Jede Vorstellung bedarf Fantasie.

(27-09-2017, 23:02)Ulan schrieb:
(27-09-2017, 22:16)Adamea schrieb: Der wissenschafliche Denkprozess ist nicht mit dem Denkenprozess über Gott zu vergleichen.
Die Wissenschaft hat eine Chance Lösungen zu bekommen! Die Gläubigen haben keine Chance!!! SIE KÖNNEN NUR GLAUBEN!
Wieso denkst Du, irgendjemand haette diesen Punkt nicht verstanden?

Weil das ewige Ding mit der Beweiserei-Forderung beweist, dass dieser Unterschied nicht akzeptiert wird.
Und es ist besser zu denken es wird nicht verstanden, als zu denken das dahinter Absicht steckt.

(27-09-2017, 23:02)Ulan schrieb: Du vergleichst Nichtglauben immer wieder mit einem Defekt, einem Unvermoegen. In Deiner letzten Antwort wurde daraus ein "nicht kreativ".

Ach ja? Kommt das so rüber, als Defekt? Das liegt m.E. an der Einstellung des Lesers. Warum so negativ darüber denken?
Ein Unvermögen ist doch kein Beinbruch. Menschen die auf den Boden der Tatsachen sein wollen, und nicht an einen Gott glauben wollen weil er nicht zu beweisen ist, vermögen nicht an Gott zu glauben. Ihr unvermögen liegt ja gerade nur im nicht an ein Fantasiefigur glauben zu können.
Ich kann mir nun mal aber auch vorstellen, dass diesen Mensch auch nur eine kreativere Glaubensvorstellung von Gott fehlt.
Hätten sie genug Fantasie, hätten sie sich vielleicht einen Glauben kreirt. Das steht jedenfalls AUCH als Möglichkeit im Raum.

(27-09-2017, 23:02)Ulan schrieb: Nehmen wir mal an, ich wuerde genau so argumentieren, und wuerde Dir z.B. sagen, dass Du nur glaubst, weil Du unfaehig bist, Dinge zu Ende zu denken.

Das ich nicht fähig bin die Dinge zu Ende zu denken kommt auch vor. Nicht jeder hat die volle Information um alle Dinge zu Ende denken zu können. Das ist normal!
Und manche haben nun mal auch nicht die Fantasie um Dinge zu Ende denken zu können z.B. wenn es die Zukunft betrifft ist das schwerer.
Nicht immer kreativ zu sein, ist jedenfalls kein Defekt!

(27-09-2017, 23:02)Ulan schrieb: Und nein, nach 100% Wissen fragt die Vernunft der "Unglaeubigen" nicht. Sie erkennt an, dass es dies gar nicht geben kann.

Diese Aussage finde ich nicht gut, die habe ich leider schon so oft gehört.
100% FERTIGES Wissen gibt es nicht, aber es gibt viele Teile gesicherter Erkenntnisse und Wissen das/die man 100% weiß.
Wissen verändert sich nur! ...es ist "lebendig".

(27-09-2017, 23:02)Ulan schrieb: Hier ist von Dir eine positive Argumentation gefragt, die erklaert, was Dein Glauben eigentlich leistet, und was nicht. Du muesstest also erklaeren, warum Du glaubst, auch wenn Russels Teekannen-Argument im Prinzip stimmt.

Mein Glaube gibt mir Hoffnung und macht mir Freude.
Ich glaube an Gott, weil ich viele Synchronizitäten erlebe. Das will ich nicht im Forum erklären.

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(28-09-2017, 18:08)Adamea schrieb:
(28-09-2017, 08:30)Horacker schrieb: Die Teekanne ist also eine "lebendige Engültigkeit" und das mehr denn jeh! 

Ich nehme an das soll "Endgültigkeit" heißen.
Gott ist m.E. die Ewigkeit des Lebendigem.

Ja, es soll Endgültigkeit heißen. Eines meiner großen Probleme, immer wieder Flüchtigkeitsfehler und Schludrigkeiten. Entschuldigung.

Angemerkt und an die Modschaften: Ich habe hier immer wieder Probleme wenn ich mich einlogge, mit dem Firefox ebenso wie mit dem Pale Moon-Browser,

und immer wieder wird mir angezeigt, das diese Verbindung nicht sicher ist.
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Wir haben ein Forum Technische Hilfe fuer solche Probleme. Ich benutze uebrigens Firefox und kann nichts Ungewoehnliches feststellen. "Unsichere Verbindung" ist glaube ich die Einstellung, die Einloggen mittels normalem http (statt https) bemaengelt. Das ist normalerweise kein Problem, wenn Du nicht gerade dasselbe Passwort wie fuer Dein Online-Banking hier verwendest. In so einem Fall mag uebrigens das Speichern des Passwortes im Browser (Einloggen mittels Cookie) die sicherere Loesung sein.
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(15-09-2017, 21:23)Hase schrieb: Ich bin noch nicht fertig, nicht mit diesem Leben und auch nicht mit dem allgemeinen Lebenshunger meiner Seele.
Wenn ich hier nicht mehr weiterleben kann (eines Tages, der hoffentlich in weiter Ferne liegt), möchte ich woanders weitermachen dürfen. Es gibt so viel auf dieser Welt oder in der Galaxie etc., das ich nicht kenne, da reicht ein Leben nicht, um das zu erkunden.
Nur weil es für dich selbst einen Sinn gibt weiterzuleben, ist das Leben nachdem Tod nicht bewiesen. Es ist simpler es zu akzeptieren als hinzuziehen. Am Ende des Lebens haben die meisten-vielleicht sogar alle-Menschen Angst, aber Religion schürt die Angst vor dem Tod.

Einen Anspruch über mehr als dein Leben steht niemanden zu.
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(26-09-2017, 10:09)sanctus schrieb:
(26-09-2017, 08:26)Horacker schrieb: Da hätte der liebe Gott in Auschwitz aber so einiges einschränken können, nicht?

Hätte Gott tun können. Dann würden wir aber nicht mehr vor der Frage stehen, warum wir Auschwitz nicht verhindert haben. Dass wir uns diese Frage stellen müssen, hängt letztlich damit zusammen, dass Gott nicht eingegriffen hat und uns damit in eine Situation brachte, in der wir selbst selbst handeln mussten. Gutes Handeln ist nur dann wirklich gut, wenn wir es in Freiheit tun. Erzwungenes gutes Handeln hat keinen Wert.

Weil wir selbst nicht gut genug waren, das Elend zu verhindern, wirkt Gott für uns Böse. Hätte Gott eingegriffen und unser schlechtes Tun verhindert, würden wir uns selbst auf die Schulter klopfen, wie toll und moralisch einwandfrei wir doch sind, dabei waren es eigentlich nicht wir.

Im Qur'an ist in Sure 8,17 das Problem kurz benannt.

"Weil wir selbst nicht gut genug waren, das Elend zu verhindern, wirkt Gott für uns Böse. Hätte Gott eingegriffen und unser schlechtes Tun verhindert, würden wir uns selbst auf die Schulter klopfen, wie toll und moralisch einwandfrei wir doch sind, dabei waren es eigentlich nicht wir."
Augustinus hat dies auch angesprochen in seinem Buch Der freie Wille. Jedoch hat dies einen Hacken. Welche Rolle spielt es ?
Welche Rolle spielt es ob wir es waren oder nicht?
Gar keine.

Verschiedene Maßstäbe oder irgendeine himmlische Logik (die der Gläubige selbst nicht checkt, aber es ist halt Glauben) für Gott ranzuziehen ist als Argument nichts wert. Es läuft am Ende auf "Mein Glaube ist unantastbar" hinaus. Nein. Eben nicht. Folgerung: dein Gott oder Allah oder Vishnu sind nicht unantastbar.

Zurück zu Ausschwitz:
Gott hat wirklich diese Verbrechen in Ausschwitz begehen lassen (fahrlässig unterlassene Hilfestellung) ,Paragraph 323c StGB, weil er nicht wollte das wir uns mit seinen Taten schmücken.
Überlege dir bitte was dies heißt. Sein Ruf ist ihm Millionen von Menschen wert.


Der Freie Wille


Der freie Wille der Opfer wird jedes mal ignoriert. Gott sieht zu und denkt sich: Ja, ne kann nichts machen. Ich mische mich da nicht ein. Ich habe sie zwar erschaffen, nicht perfekt. Kann ich den Räuber stolpern lassen? Lieber nicht. Ich heile 1 Kind , aber 1 Million andere lasse ich sterbe. Ich halte 1 Verbrechen auf und lasse andere ungeschehen. Nur Spass ich bin Gott, die Polizei macht das schon. Ich mische mich nur in Gute Taten ein. Man muss mich halt loben. Wofür braucht man Ärzte? Ihr habt mich.
Entweder macht Gott gar nicht oder er macht zu wenig. Also er macht alle Guten und Bösen Taten bzw er greift in diese ein, oder er macht gar nichts. Wenn er nichts macht und trotzdem existiert, ist es als ob er tot ist.

Und nun kommt es . Gott alleine trägt die Schuld für meinen Nicht-Glauben. Weshalb?
Er trägt die Verantwortung für alle Verbrechen die er hätte verhindern können. Und falls Gott oder Allah bei den Nürnberger Prozessen erschienen wäre, hätte er verurteilt werden müssen.
Stell dir mal vor du müsstest Gott verteidigen. Du stehst da und fängst an: Allah ist groß. Sie müssen ihn freilassen. Er hat den freien Willen der Menschen akzeptiert und wollte niemanden wehtun.
Hat er zugesehen? ja
Hat er gewusst was passiert ? ja
Hat er jemanden gewarnt? Ja
Wen? Naja. Nicht persönlich. Er hat die Leute fühlen lassen über den Glauben das sie ihn Gefahr sind.
Wieso nicht alle? ...
(ich bin wirklich auf die Antwort Gottes gespannt. Falls es ihn wirklich gibt, werde ich ihn  nach meinem Tod einiges zusagen haben. Freier Wille zieht nicht mal ansatzweise.)


Ich versuche niemanden zu überzeugen nicht zu Glauben, aber anderen dafür   (körperlich und geistlich )  zu schaden nur um euren Glauben zu erhalten, ist kriminell.
Findet mir mal eine Steigerung für die schlimmste Beleidigung, die euch einfällt. Diese ist für solche Fanatiker immer noch zu nett.
Hat Gott so etwas nötig? Falls ja, stellt er sich dümmer an als ich in der Grundschule. Habt ihr schon mal einen Grundschüler (oder Grundschülerin) angebetet und für ihn (sie) Menschen  verletzt?  Meine Zeit und meine Energie stecke ich ganz sicher nicht ihn so einen Glauben.
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(27-09-2017, 17:05)Adamea schrieb:
(26-09-2017, 21:51)Geobacter schrieb: Ein Gott der über dem Menschen steht, ist das perfekte Missbrauchswerkzeug von Leuten mit Wichtelsyndrom und anderen Persönlichkeitsstörungen. Gesetze müssen auch genau deswegen immer von uns Menschen für uns Menschen gemacht werden.

Ja, eigendlich müsst man Gott vor den Wichteln in Schutz nehmen!
Mißbraucht kann auch ein Amt werden, Gott ist in gewisser weise ja auch sowas wie ein Amtsträger, nur dass er dieses Amt für immer hat.

Freier Wille. Hier ein Zitat von oben.
"Mißbraucht kann auch ein Amt werden, Gott ist in gewisser weise ja auch sowas wie ein Amtsträger, nur dass er dieses Amt für immer hat."
Was ist wenn ich Gott nicht haben will ? In keinem Amt. Habe ich die Wahl ?
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(28-09-2017, 18:08)Adamea schrieb:
(28-09-2017, 08:30)Horacker schrieb: Die Teekanne ist also eine "lebendige Engültigkeit" und das mehr denn jeh! 

Ich nehme an das soll "Endgültigkeit" heißen.
Gott ist m.E. die Ewigkeit des Lebendigem.

Tauscht mal Teekanne und Gott oben.
Jetzt denkt ihr euch eine Parallelwelt, wo die beiden Bedeutungen auch vertauscht sind.
"Wasserkocher unser im Himmel geheiligt werde dein Name"
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Na ja, Geschmacksache!
Es gibt keine Welt ohne Glaube in dem Sinne, dass die Menschenwelt (mit ihren Überzeugungen) auf uns wirkt, ferner in dem Sinne, dass immer Wertvorstellungen im Spiel sind. Letztere werden hier ziemlich absolut verwendet, obwohl es dafür keinerlei Gewähr gibt.
Deswegen meine Frage, was hier überhaupt diskutiert werden kann?

Im Grunde geht es in der Diskussion allein um das religiöse Moment. Aber ohne dieses gibt es noch zahllose Überzeugungen und Ideologien, die mindestens so schädlich sind, wie der ehemalige Machtanspruch der Kirchen oder des Islam heute.

Es käme darauf an, dass Ideologien aufhören - egal ob religiöse oder säkulare. Ideologien zeichnen sich durch "das Gute" oder "die gute Sache" aus und natürlich durch die Gruppenzugehörigkeit zu den "Guten". Wir machen bereits einen (Denk-) Fehler, wenn wir in guter Überzeugung meinen "das Richtige" zu tun.

In der Regel entpuppt sich "das Richtige" als die Verfolgung von Gruppeninteressen!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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(30-09-2017, 18:37)augustinus schrieb: Am Ende des Lebens haben die meisten-vielleicht sogar alle-Menschen Angst, aber Religion schürt die Angst vor dem Tod.

Wieso meinst Du dies? Das ist doch bestenfalls dann der Fall, wenn Hoellenvorstellungen und andere Bestrafungen nach dem Tod angefuehrt werden.

Im Prinzip sollte es doch gerade beim Christentum anders herum sein. Nach orthodoxen Vorstellungen liegt die Ursache von Suende und Fehlverhalten des Menschen in seiner Angst vor dem Tod begruendet. In diesem Sinne waere der christliche Glaube der Versuch, dem Menschen den Antrieb fuer sein Fehlverhalten dadurch zu nehmen, dass ihm die Angst vor dem Tod genommen wird.
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(01-10-2017, 10:06)Ulan schrieb:
(30-09-2017, 18:37)augustinus schrieb: Am Ende des Lebens haben die meisten-vielleicht sogar alle-Menschen Angst, aber Religion schürt die Angst vor dem Tod.

Wieso meinst Du dies? Das ist doch bestenfalls dann der Fall, wenn Hoellenvorstellungen und andere Bestrafungen nach dem Tod angefuehrt werden.

Im Prinzip sollte es doch gerade beim Christentum anders herum sein. Nach orthodoxen Vorstellungen liegt die Ursache von Suende und Fehlverhalten des Menschen in seiner Angst vor dem Tod begruendet. In diesem Sinne waere der christliche Glaube der Versuch, dem Menschen den Antrieb fuer sein Fehlverhalten dadurch zu nehmen, dass ihm die Angst vor dem Tod genommen wird.

Gerade weil Menschen fehlerhaft sind und "sündigen" haben sie Angst.  Im Prinzip ist nicht die Realität. Gläubige Menschen haben Angst für kleinere Fehler oder für zu wenig gute Taten in die Höhle zu gehen.

So jetzt zu diesen einen Satz:
"In diesem Sinne waere der christliche Glaube der Versuch, dem Menschen den Antrieb fuer sein Fehlverhalten dadurch zu nehmen, dass ihm die Angst vor dem Tod genommen wird."

Dies dachten sich auch die Leute die die Bibel geschrieben haben. Man gewinnt nur. Alternative ist ewige Hölle. Jedoch weiß keiner wo die Grenze liegt. Wo liegt die Grenze für die Wiedergeburt im Himmel oder die Verdammnis in der Hölle? Keiner weiß Bescheid.

Bringe mir 10 Experten für Theologie. Werden sie das gleiche sagen? Behaupten werden sie es natürlich. Sie tun nur so mit Beichten, Kirchengängen und Ablass, aber scheißen sich selber ein, wenn es darum geht zu sterben. Sicher nicht alle. Habe keine Zahlen. Allerdings haben die Menschen Angst vor dem Tod wegen der Kirche. Im Antiken Griechenland galt Selbstmord als ehrenhaft. Im Mittelalter nicht mehr. Aufgrund unserer Katholischen Freunde. Selbstmord ab in die Hölle. Der Tod musste zwangsläufig verteufelt werden durch diesen Umstand. Bis in unsere Zeit hinein geschah es und geschieht es.
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Deine Antwort tangiert doch meinen Punkt gar nicht. Woher nimmst Du die Gewissheit, die Menschen haetten vor dem Christentum keine Angst vor dem Tod gehabt? Wir haben, ganz im Gegenteil, die Gewissheit, dass dies schon immer so war. Im Gilgamesch-Epos sind doch gerade die Angst vor dem Tod und die Dinge, die Menschen deshalb bereit sind zu tun, das zentrale Thema. Und die Erloesungstat Christi als Erloesung der Angst vor dem Tod (die Erloesung von Suende ist dort nur mittelbar ueber eben diesen Punkt, dass der Tod als etwas, vor dem man Angst haben muss, wegfaellt) ist die offizielle Deutung zumindest der Orthodoxen Kirche, weshalb ich dies angefuehrt habe.

Die Verdammung des Selbstmordes uebrigens ist ein interessantes Thema. Das war die Folge der fruehchristlichen Mode, sich moeglichst grausam und einfallsreich durch die roemischen Behoerden umbringen zu lassen, und dieser Todeskult wurde so einigen Kirchenoberen schlicht zu viel, so dass man da einen Riegel davorschieben wollte.

Dass Menschen immer noch Angst vor dem Tod haben, ist klar. Ganz so gewiss, wie viele das behaupten, sind sie sich des versprochenen ewigen Lebens dann doch nicht. Dass wirklich jemand Angst vor der Hoelle hat, habe ich von Erwachsenen eher selten gehoert; das wird doch eher als etwas krudes Erziehungsmittel fuer Kinder missbraucht.
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(30-09-2017, 19:25)augustinus schrieb: Der freie Wille der Opfer wird jedes mal ignoriert. Gott sieht zu und denkt sich: Ja, ne kann nichts machen. Ich mische mich da nicht ein. Ich habe sie zwar erschaffen, nicht perfekt. Kann ich den Räuber stolpern lassen? Lieber nicht. Ich heile 1 Kind , aber 1 Million andere lasse ich sterbe. Ich halte 1 Verbrechen auf und lasse andere ungeschehen. Nur Spass ich bin Gott, die Polizei macht das schon. Ich mische mich nur in Gute Taten ein. Man muss mich halt loben. Wofür braucht man Ärzte? Ihr habt mich.
Entweder macht Gott gar nicht oder er macht zu wenig. Also er macht alle Guten und Bösen Taten bzw er greift in diese ein, oder er macht gar nichts.  Wenn er nichts macht und trotzdem existiert, ist es als ob er tot ist.

Du klingst so wie Du es Gott vorwirfst.
Wie einer, der sich in Lethargie in die Ecke setzt und darüber philosophiert, warum Gott das Leiden zulässt, an dem Du auch selbst etwas ändern könntest. Es erhöht Dich moralisch kein Stück, dass Du über die Probleme der Welt philosophieren kannst.
Aber gut, vielleicht unterscheiden wir uns in dem Punkt.
Mir ist dieses Theoretisieren egal. Wer selbst etwas tut, erlebt jeden Tag, wie Gott auch etwas tut. Da muss man nicht mehr theoretisieren.
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(01-10-2017, 13:44)sanctus schrieb: Du klingst so wie Du es Gott vorwirfst.

Ja. Ich werfe es ihm vor. 
(01-10-2017, 13:44)sanctus schrieb: Wie einer, der sich in Lethargie in die Ecke setzt und darüber philosophiert, warum Gott das Leiden zulässt, an dem Du auch selbst etwas ändern könntest. Es erhöht Dich moralisch kein Stück, dass Du über die Probleme der Welt philosophieren kannst.

Sanctus ich kann dir versichern ich habe mehr getan als dieser Gott an dem du glaubst (Und zwar weil ich es wollte nicht Gott. Wo bleibt sonst der freie Wille?). Er ist für mich nichts weiter als ein Gangster. Dieses zum Thema in die Ecke setzen. Wieso verschwendest du deine Zeit damit mir zu antworten? Ich meine ich schmolle ja lethargisch, da können ja meine Argumente nichts bewirken bei so einer Einstellung. Ich meine du wirfst mir vor subjektiv zu sein. ist richtig.
Jedoch einen Punkt hast du ausgelassen: Entweder Gott tut nichts oder Gott tut Gutes (kranke heilen), aber er kann damit auch das Böse bekämpfen. Er mischt sich ja beim Guten schon ein. Freier Wille nur bei schlechten Dingen. Gott ist wählerisch.

"Wer selbst etwas tut, erlebt jeden Tag, wie Gott auch etwas tut" Dies heißt für mich das Gott durch einen wirkt. Habe ich da einen Freien Willen?
(01-10-2017, 13:44)sanctus schrieb: Mir ist dieses Theoretisieren egal. Wer selbst etwas tut, erlebt jeden Tag, wie Gott auch etwas tut. Da muss man nicht mehr theoretisieren.
Weißt du weshalb wir Theoretisieren? Praktisch kommt beim Thema Gott nichts raus. Klar einige Menschen setzen es sich als Ziel, aber mehr als ein Ideal ist er nicht.
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(01-10-2017, 13:03)Ulan schrieb: Deine Antwort tangiert doch meinen Punkt gar nicht. Woher nimmst Du die Gewissheit, die Menschen haetten vor dem Christentum keine Angst vor dem Tod gehabt? Wir haben, ganz im Gegenteil, die Gewissheit, dass dies schon immer so war. Im Gilgamesch-Epos sind doch gerade die Angst vor dem Tod und die Dinge, die Menschen deshalb bereit sind zu tun, das zentrale Thema. Und die Erloesungstat Christi als Erloesung der Angst vor dem Tod (die Erloesung von Suende ist dort nur mittelbar ueber eben diesen Punkt, dass der Tod als etwas, vor dem man Angst haben muss, wegfaellt) ist die offizielle Deutung zumindest der Orthodoxen Kirche, weshalb ich dies angefuehrt habe.
Ja. Natürlich. Eine offizielle Deutung bzw eine öffentliche Stellungnahme zum Tod sind leider nicht genug um die Hölle nicht zu fürchten.
Ich tendiere dazu, das der Glaube Menschen Angst macht. Unnötig Angst macht. Ich kann es nicht auf Wissenschaft basieren oder Studien vorlegen. Argumentativ ist es sinnvoller für mich.
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(01-10-2017, 15:35)augustinus schrieb: Eine offizielle Deutung bzw eine öffentliche Stellungnahme zum Tod sind leider nicht genug um die Hölle nicht zu fürchten.
Ich tendiere dazu, dass der Glaube Menschen Angst macht. Unnötig Angst macht. ...
Die älteren Wurzeln des Christentums basieren auf dem Verworfensein des Gottlosen. Die Erlösungstat Christi besteht darin, den Nachfolgern Christi den Weg zur Auferstehung zu ebnen. Christus hat, sofern der Gläubige zustimmt, die Gottferne überwunden. Er hat die dazu notwendige Sündenvergebung "geerdet" (also in die christliche Gemeinde herein geholt). Der Rest der christlichen Mythologie sind Beispielsammlungen für anständiges Verhalten - mal gelungen, mal weniger.

Tatsächlich gibt es aber Prediger, die ihren Zuhörer "die Hölle heiß machen". Das soll wohl erzieherisch wirken, erscheint mir aber unverantwortlich und wird von den meisten protestantischen Theologen auch abgelehnt.

Nach meinem Verständnis der christlichen Wiederauferstehungslehre gibt es keine Auskunft über das "Wie". Ich denke, vieles ist auch Gemeindebildung und Volksglaube - und im Übrigen Kategorienfehler, denen man auf Schritt und Tritt begegnet.

Wir Menschen denken gerne vorausgreifend, so auch bei der Vorstellung vom Tod. Nur leider katapultiert uns diese Vorstellung in einen Widerspruch in sich. Denn die Vorstellung kann nicht über den Tod hinaus greifen, weil das dazu erforderliche Werkzeug erloschen sein wird. Gewiss, viele Menschen glauben an eine Seele, die dann noch weiter "existiert". Doch auch das gehört zu den (schon fast tragischen) Kategorienfehlern. Etwas Geglaubtes erlischt wie jede andere Vorstellung mit dem Tod. Etwas aus der Welt der Vorstellungen kann nur durch Umsetzung durch unser körperliches Dasein Realität gewinnen, wie das Bauwerk durch seinen Plan. Wir müssten also in der Lage sein, unsere Seele zu Lebzeiten zu schaffen. Ich denke, das ist hinreichend widerlegt außer, wir betrachten alle Informationen einschließlich der genetischen Codes, die wir (zu Lebzeiten) in die Welt streuen als unsere Seele - da würde ich aber gerne ein Paar Anführungszeiche darum herum setzen: unsere Informationen = unsere "Seele"!

Angst vor dem Tod ist also insgesamt Unfug; denn wir sind einfach nicht mehr da, wie ein nie geborener Mitmensch 1 m neben uns aus der Welt des Denkbaren.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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