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'die dunkle Nacht der Seele' aus Sicht eines Sinnsuchers
#31
(08-06-2017, 08:19)Adamea schrieb: Wie lange ist Ruhe erträglich? Wie lange kann Ruhe Ruhe sein? Wann führt Ruhe zur Ungeduld, zur Sehnsucht nach Bewegung, nach einem Sein dass mehr ist als in Ruhe zu sein?


Adamea, ich teile Deine Ansicht  Heart Eusa_clap Eusa_clap Eusa_clap Eusa_clap Eusa_clap Eusa_clap Eusa_clap Eusa_clap

Es gibt eine Zeit der Aktivität und eine Zeit der Pause.
Es geht jemand spazieren, genießt die herrliche Natur. Am Abend ist er müde und geht schlafen. Am Morgen jedoch hält er es im Bett nicht mehr aus, "das Bett wirft ihn hinaus", er geht wieder an eine Aktivität, wenn er nichts anderes weiß, geht er runter in den Supermarkt und schaut sich die Käse an

Nirvana als "ewige Belohnung" ist für einen normalen Menschen kein erstrebenswerter Dauerzustand

Ja, für ein Jahr vielleicht - aber für immer ??  Eusa_snooty
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#32
(21-05-2017, 09:49)Adamea schrieb:
(21-05-2017, 08:50)nescio schrieb:
(20-05-2017, 07:36)Adamea schrieb: Du sprichst hier vom Nirvana, oder?
im Grunde ja, wenn auch nur als vorübergehender Zustand
Ich dachte das Nirvana wird von Buddhisten als Endziel gesehen.

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Nach meinem sehr beschränkten Wissensstand (ich lernte in der Schule in Religion ein wenig über fernöstliche Religionen) ist Nirvana ein angestrebter endgültiger, ad infinitum, ohne Ende, somit "immerwährender", somit ewiger Zustand

Das Wikipedia ist hier auch nur ein Notbehelft, aber besser als nichts. Und im Dschungel der Sektenbücher ein Buch mit "objektiver" Meinung zu finden, halte ich für schwierig wenn nicht unmöglich. Hier die im Wikipedia aufgezeigte und angebotene Übersetzung des Sansktrit-Wortes Nirvana:
Das Wort bedeutet „Erlöschen“
Nirwana – Wikipedia
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#33
So rein persoenlich wuerde ich auch sagen, dass mir hier eher eine Art Balance zwischen den Zustaenden Aktivitaet/innere Ruhe als erstrebenswert vorschwebt; insofern erschienen mir fernoestliche Religionen immer auch als zu egozentrisch, was eine gewisse Gleichgueltigkeit gegenueber der Welt und dem Naechsten nach sich zieht, was ich fuer negativ halte. Dass es da auch Entwicklungen in die andere Richtung gibt, habe ich in dem Thread ueber Religion in Taiwan aufgezeigt.

Andererseits laesst mich ein naives Bild vom (westlichen) Himmel (oder hier Nirvana) immer an Ludwig Thomas "Ein Muenchner im Himmel" denken: *https://www.youtube.com/watch?v=FW6P_crgp8M

Als erstrebenswert empfinden wir diese ewige Ruhe nicht, da wir unsere Beduerfnisse doch einfach zu sehr lieben; die Losloesung davon ist es, was der Buddhismus lehrt. Wenn ich das richtig sehe, will aber auch der Autor des Originalbeitrags dieses Threads dieses "Nirvana" eher als ein momentanes Ausklinken aus der Befangenheit im Alltagsstress sehen; das kann ich durchaus als sinnvoll sehen. Hin und wieder mal abzuschalten und sich nicht von jeder aufgeregten Neuigkeit des 24/7 Nachrichtenzyklus in neue Aufgeregtheit treiben zu lassen, stelle ich mir durchaus positiv vor. Mit etwas Abstand trifft man meist die besseren Entscheidungen.
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#34
"Aus der Ruhe kommt die Kraft" heißt es doch so schön, und "die Kraft die alles schafft" bedeutet Aktivität. Ruhe ist nur notwendig um bedachter, bewusster, aktiv werden zu können. Würden wir alles was uns passier ruhig hinnehmen, würden wir nicht am Lebendigen teilnehmen.
Zu viel Ruhe gleicht einer Ruhigstellung, eine Teilnahmslosigkeit oder gar Unterdrückung.
Das kann kein Gott der etwas Lebendiges ermöglicht hat gewollt haben.

Nirvana bedeutet Erlöschen... das wäre die Vernichtung der Gottes-Idee!
Die Idee: "geistig körperlich lebendige Bewusstsein im "Ort" Mensch".
Ich denke das Nirvana kann nur ein "Kraft-Tank-Ort" sein. Ein Ort aus dem die Seele wieder in das lebendige Leben geht um aktiv und kreativ zu sein.
Glückseligkeit verbinde ich auch mit Kreativität und Kreativität ist mit einem aktiven Tun verbunden. Die Kreativität des Geistes.
Ein ewiges Erlöschen kann keine Glückseligkeit sein weil der Geist sonst still stehen würde.
Würde es einen Ort der ewigen Ruhe und Bedürfnislosigkeit geben, dann müsste Prometheus das Feuer zurück bringen, oder ständig hin und her tragen. Icon_cheesygrin
Jedes Sein beinhaltet das Sein selbst. Glückselig sein zu können, geht nur dann wenn da etwas ist, dass glückselig sein kann!
Unsere vielgestalltige Existenz von Planzen, Tier und Mensch, beweist dass es eine wunderbare Kreativität im Universum gibt. Wir können glücklich sein dass es das Lebendige gibt.
Warum sollte die Seele des Mensch also ein Ziel haben, dass auf ewig zur Ruhe verdammt?
Das wäre m.E. eine Beleidigung an die Schöpfung!  
Auch das Universum selbst, mit seinen Planeten und deren Umlaufbahnbewegungen beweisen dass Bewegung ein "göttliches Gesetz" sein muß.
Lebewesen sind Orte an denen Materie/Körper UND Geist zusammen gekommen sind um kreativ und aktiv SEIN zu können.
Die Erschaffung des Lebens ist eine göttliche Erschaffung des Kreativen-SEINszustandes für die Seele. Der körperliche Ort der Seele heißt: "Existenz".
 Das Nirvana kann nur das wohlige, glückselige "Schlafzimmer" der Seele sein, das "Meer" aus dem wir gestärkt zurück in die Welt der Körperformen gehen um Freude am lebendigem Erleben zu haben und mehr zu sein als nur zu Sein.
Wir werden aus der Glückseligkeit geboren damit wir die Erde mit bestem Start-Potenzial aktivi mitgestallten können. Wie jedes Potenzial zerstört werden kann, kann jedes Potenzial im Menschen vom Menschen zerstört werden.
Es besteht nicht nur eine "Mensch-Gott" Beziehung sonderen auch eine "Mensch-Mensch" Beziehung.
Eine göttliche Seele die ein göttliches Streben in sich trägt, also auch etwas tun will, kann nur eine einzige Aufgabe haben. Die Mitgestalltung der Erde.
Ein göttliche Ego ist dazu sehr wichtig. Und auch um das göttliche Selbst zu schützen! Die Durchsetzungskraft. Die Kraft die auch jedem Planzenkeim innewohnt.


Buddhisten wollen leider das Ego ganz ausschalten. Das ist m.E. total falsch! Es muß IN ALLEM immer ein gesunder Teil ERHALTEN bleiben.
Ein göttliches Ziel ist m.E. aktiv an der Gestalltung der Erde zu arbeiten. Ein höheres Bewusstsein ist dazu notwendig.
Die Bewusstseinserweiterung die alle incl.der Buddhismus, anstreben, hat doch darin erst einen wahren Sinn.
Was nutzt ein erweitertes Bewusstsein, wenn man anschließend nix damit anfangen soll? 
Das Bewusstsein muß IN das irdische Ego gebracht werden.
Wir sind alle unser eigener "Prometheus". Aber manchmal muß man einem anderen Menschen ein bischen Feuer unterm Hintern machen, damit sich in ihm etwas bewegt.
Alle Seelen im Nirvana der Glückseligkeit, tragen gerade durch diese Glückseligkeit das Feuer der Bewegung in sich.
Denn um sich der Glückseligkeit bewusst zu sein, bedarf es schon wenigstens einen Funken des Wissens um dieses Glückseligkeit.
Und wo ein Funke Wissen ist, da kann sich eine Seele nach mehr Wissen sehenen.
Das Seelenfeuer brennt höher, und die Seele will hinaus in das Lebendige Sein.
Feuer ist ein Symbol der Aktivität und Ruhe die Passivität. 2 Seelenzustände.
Bewusstsein ist ein Funke der die Glückseligkeit bewusst macht. Die Glückseligkeit ist wiederum der Funke des Willens. Der Funke des Willes der zum Feuer werden kann. Das Feuer das zerstörerisch sein kann, aber ebenso in wohliger leidenschaftlicher Liebe die Seele bewegen kann.
So wie Feuer erlischt, so erlischt das Leben. Ein Seelenfunke geht zurück ins Nirvana um erneut aufzuflammen zu können.
Das Auflammen ist der göttlichste Moment!
Doch das Aufflammen bedingt 2 was! 1x das Erlöschen des Feuers und 1x die Möglichkeit des erneuten Aufflammens. = 3

Es heißt: "Der Weg ist das Ziel".
Das kann m.E. auch so gesagt werden: "Das Aufflammen der Seele ist das Ziel".

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#35
(08-06-2017, 10:12)Ulan schrieb: ...erschienen mir fernoestliche Religionen immer auch als zu egozentrisch, was eine gewisse Gleichgueltigkeit gegenueber der Welt und dem Naechsten nach sich zieht, was ich fuer negativ halte.
Zustimmung!

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#36
(08-06-2017, 10:12)Ulan schrieb: Wenn ich das richtig sehe, will aber auch der Autor des Originalbeitrags dieses Threads dieses "Nirvana" eher als ein momentanes Ausklinken aus der Befangenheit im Alltagsstress sehen; das kann ich durchaus als sinnvoll sehen

danke Ulan,
das siehst du richtig



Eigentlich ging es mir in dem Beitrag weniger um Details fernöstlicher Religionen sondern eher um den tieferen Sinn des Glaubens, der dank (verborgener) Überlieferung auch in unserer eigenen Sprache zu finden ist.

Denn am Ende zeigt sich, daß christlicher Glaube, in Maßen genossen, ein durchaus tragfähiges Fundament für die sich daran anschließende Suche nach dem Sinn des Lebens bildet und damit selbst einen wichtigen Meilenstein auf unserem religiösen Weg darstellt, für den wir ewig dankbar sein sollten, gerade im fortgeschrittenen Alter. Das ist Strenggläubigen wahrscheinlich zu wenig, Kleingläubigen eher zu viel und für beide zusammen sicher gewöhnungsbedürftig, doch haben Christen im Laufe der Jahrhunderte nicht gelernt zwischen klösterlicher Stille und kirchlicher Predigt einen mittleren Weg zu gehen und dank eines mutigen Reformators wie Martin Luther die Dinge mal mit ganz anderen Augen zu betrachten ?  Und da die meisten von uns den Glauben sowieso in guter Erinnerung behalten haben, können sie sich auf ihrem eigenen Weg nun entspannt zurücklehnen, die Augen geschlossen halten und endlich still genießen was ihnen bislang vielleicht unbekannterweise abhanden gekommen war  …  den lange ersehnte Seelenfrieden
 
Ein christlicher (und gerne auch mit anderen Religionen sympathisierender) Sinnsucher
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#37
Hmm, Du schreibst "gerade im fortgeschrittenen Alter"... das ist eigentlich das, was mich nachdenklich macht. Und wütend und traurig. Denn wenn man als junger Mensch sucht - sei es einfach aus Interesse oder Veranlagung für Philosophie, Psychologie und Religion - und/oder weil man eben Schwierigkeiten hat, insbesondere Ängste, von denen man sich befreien möchte... dann ist da nicht viel hier bei uns. Ich persönlich finde das tragisch, und von meinem eigenen Werdegang her ist das eine fürchterliche Situation, gefühlt so alleine im Regen zu stehen, obwohl man doch etwas so Wesentliches sucht, etwas so Wichtiges! Hier bei uns, im doch so "hochentwickelten" Westen!
Intuitiv war ich der Auffassung, dass Psychologie die wesentlichste Wissenschaft ist, weil es die einzige ist, die nach innen geht. Menschenkenntnis, sich selber helfen, anderen helfen können... In der zehnten Klasse hatte ich mir schon ein Buch gekauft "Psychologie im Studium", in der Oberstufe dann Psycho als Wahlfach... aber substantiell war da für mich nichts zu erkennen. Das Ziel des inneren Wachstums, das Bewusstmachen des Unbewussten - war nicht zu finden. Sondern immernur das gleiche Prinzip, wie schon in der ersten Klasse, Wissen ins Hirn, und dann bei der Prüfung niederschreiben. Das wars dann. Glückwunsch, Abschluss mit 1,0, aber bist eben immernoch der Gleiche...
Westliche Philosophie, da habe ich ein paar Bücher gelesen, was aber in keinster Weise ein rundes Bild ergab, der sagt so, der so... und das zu studieren heißt Taxifahren, das weiß doch jeder. Wie Selbsterkenntnis praktisch aussehen soll, ein Fragezeichen.
Und dann gibt es noch die Theologie, aber das ist nunmal eine eigene Welt, mit ihren eigenen Dogmen, da muss man in der heutigen Zeit schon dafür gemacht sein. Religionsunterricht hat man in Bayern ja von der ersten Klasse weg, aber auch hier substantiell für mich nichts erkennbar (im Gegensatz zu allen anderen Fächern natürlich, die völlig klar sind). Und jeder hat ja Kommunion und Firmung, aber wie im Christentum praktische Spiritualität aussieht - man weiß es nicht. Und mein recht persönlicher Umgang mit Priestern hat mir gezeigt, dass auch ihnen das nicht klar war. Die lernen wohl in ihrer Ausbildung nicht zu Beten oder zu Meditieren. Als ob das nicht der Kernpunkt wäre!?
So, und dann musst du fast zu den Asiaten. Und dann, wie ich vielleicht schon angedeutet habe, dann Gnade dir Gott.
Ich weiß nicht, ich kann mir eben nichts Schlimmeres vorstellen als eine Gesellschaft ohne innere Kultur. Das ist einfach nur krass, aber zu stören scheint das kaum jemanden, was mir ein ewiges Rätsel bleiben wird.
Ich meine, psychologisch gesehen, hört das Leid ja nicht auf, es verlagert sich nur auf eine andere Ebene. Burn-out zB ist bereits ein gesellschaftliches Phänomen, aber was haben wir anzubieten? Oder, philosophisch gesehen, wenn man genug hat wovon man leben kann, dann kommt doch die Sinnfrage auf: wofür?
Stattdesen bauen wir an Autos die alleine fahren. Das braucht niemand, und das machen erwachsene Menschen, und kommen sich dabei in keinster Weise lächerlich vor... ich weiß auch nicht. Ich finde es ein Armutszeugnis für eine Gesellschaft, äußerlich hui, innerlich... und unglaublich schwierig für junge Menschen, die von den "Älteren" nur Handwerk und Technik vermittelt bekommen können.
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#38
(23-07-2017, 19:38)eddyman schrieb: Ich weiß nicht, ich kann mir eben nichts Schlimmeres vorstellen als eine Gesellschaft ohne innere Kultur.

Hmm, was meinst Du denn damit genau?

Aktiv zu werden und etwas zu aendern ist sicherlich der zu bevorzugende Weg, wenn es um eine entweder/oder Frage geht. Aber hier ging's doch erst einmal darum dass man mal die eigene Aufgeregtheit etwas zuruecknimmt. Im ausgeglichenen Zustand laesst es sich doch auch viel besser ueberlegen.
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#39
(23-07-2017, 20:24)Ulan schrieb: Hmm, was meinst Du denn damit genau?
Na das was ich geschrieben habe. Konkreter als durch meine eigene Erfahrung kann ich es nicht ausdrücken...  Icon_smile
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#40
(23-07-2017, 21:03)eddyman schrieb:
(23-07-2017, 20:24)Ulan schrieb: Hmm, was meinst Du denn damit genau?
Na das was ich geschrieben habe. Konkreter als durch meine eigene Erfahrung kann ich es nicht ausdrücken...  Icon_smile

Keine Bange. Ich denke, was mich hier etwas verunsichert hat, ist, dass wir hier gerade ueber eine Technik zum Erreichen von Leere sprechen, und wenn diese Technik zum Erreichen von Leere die Leere der Kultur fuellt, ist es schon ein wenig zum Schmunzeln.
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#41
Für einen jungen Menschen ist es wohl eher nicht zum Schmunzeln, das mein Punkt. Junge Menschen haben ein Ziel das sie erreichen wollen, Ideale. Dann ist da Wissen das zu Klarheit führt. Vielleicht eine starke Beziehung zu einem Meister. Natürlich auch das Verstehen durch die Praxis, zu der es aber gar nicht kommt, wenn man alles vom Tisch wischt und sagt: Nichts. Das funktioniert nicht, zumindest hier nicht, in Asien mag es anders sein. Ich weiß noch wie das zwischen mir und dem Zen-Meister war... ach du Schande  Tard
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#42
(24-07-2017, 17:31)eddyman schrieb: Das funktioniert nicht, zumindest hier nicht, in Asien mag es anders sein. Ich weiß noch wie das zwischen mir und dem Zen-Meister war... ach du Schande  Tard

Hier im Forum gibt's ein paar alte Diskussionen, wo die Leute darueber diskutieren, wie lange es bei ihnen gebraucht hat, bis sie einen Zen-Meister gefunden haben, bei dem es bei ihnen "geklickt" hat. Zumindest scheint es so zu sein, dass der erste Kontakt bei vielen nicht funktioniert und es dabei ganz darauf ankommt, ob der Meister eine Methode des Zugangs vertritt, zu der man selbst irgendeine Verbindung aufbauen kann. Da erst einmal ein paar Mal zu wechseln, scheint also normal zu sein. Aber es ist schon so, dass man, wenn man sich selbst halbwegs kennt, von vorneherein weiss, dass einige Ansaetze bei einem selbst nie funktionieren wuerden.

Wie auch immer, dass das Ausklinken aus der Welt keine Probleme dieser Welt loest, ist, so glaube ich, uns beiden klar. Hier im Thread ging's ja eher darum, sich selbst mal einen Moment der Ruhe zu verschaffen, damit man sich dann wieder ausgeruht ins Getuemmel stuerzen kann.
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#43
(23-07-2017, 19:38)eddyman schrieb: So, und dann musst du fast zu den Asiaten

ja,
im Grunde ging es mir ebenso, an den Asiaten kommst du nicht vorbei.


Selbst die christlichen Mystiker wie Johannes vom Kreuz oder Meister Eckhart bringen dich erst einmal nicht weiter.
Ihr Rumgedruckse kann man nur dann verstehen wenn man eigene Erfahrungen gemacht hat und die gibt es eben nur im fernen Osten
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#44
(07-05-2017, 07:01)nescio schrieb: Zu meinem Erstaunen haben sich die Verse beim Entstehen in morgendlicher Stille nahezu von alleine zusammengefügt, als der Anfang erst einmal gemacht worden war. Und da sich Sprache erwiesenermaßen beruhigend auf unsere gefühlsmäßige Verarbeitung auswirken kann, läßt sich die Ruhe des Morgens einfach mit in den Alltag des Menschen nehmen


Liebe Freunde,

was die beruhigend wirkenden, sich wie von selbst ergebenden und uns daher irgendwie vertraut vorkommenden Sprachmuster einschließlich der hiermit verbundenen Rückverwandlung angeht, sollte man lieber jemanden zu Rate ziehen, der sich auskennt wie Germanisten, Philologen, Neurolinguisten und weitere Fachkundige. Sicher können sie dann eine letzte Frage beantworten, die mich als Autor dieser Zeilen mittlerweile am meisten beschäftigt und bei allem Verständnis für betroffene Institutionen, Establishments und insbesondere für die ansonsten allgegenwärtigen  Medien nahezu an das Unfaßbare grenzt …


Ist der hierzulande noch weitgehend unbekannte, in fernöstlichen Traditionen allerdings seit jeher vorgezeichnete ‚Weg ins Namenlose‘ auch in unserer eigenen Sprache im Verborgenen überliefert,  so daß seine Entdeckung, die in gewisser Weise an den Fall einer reifen Frucht vom (verbotenen) Baume der Erkenntnis erinnert, nur noch eine Frage der Zeit war ?


Inwiefern diese Art von Verbot weiterhin aufrechterhalten wird und der hier beschriebene Weg dauerhaft versperrt bleiben soll, dürften künftig auch die Leser von Beiträgen wie diesem entscheiden, der unter Bewahrung allgemeiner Werte wie Nächstenliebe und Güte nicht nur innerhalb christlicher Gemeinschaften vermitteln würde, sondern ebenso nachhaltig zu einer mehr denn je herbeigesehnten ‚Versöhnung der Kulturen‘ beitragen möchte um irgendwann, wenn die Zeit reif ist und die ausgesäten Keime auf fruchtbaren Boden gefallen sind, das schier Unmögliche doch noch möglich zu machen


Näheres unter
www. Buddhaland.der Sprung ins Namenlose
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#45
(06-05-2017, 09:41)nescio schrieb: Ist Glaube vielleicht nur der halbe Weg ?
Der Glaube etwas gefunden zu haben, eine Art Subjekt Objekt Hilfskonstruktion (ich glaube an ...) ?

Religiöse Glaubenskonstrukte als solche zu erkennen scheint mir eines der tief verborgenen und gut gehüteten Geheimnisse des Buddhismus zu sein. In ähnlicher Weise kann wohl auch das eigene EGO erkannt werden. Die Eingeweihten unter euch haben von dieser Art der Dekonstruktion sicherlich schon gehört.

Daneben gibt es noch weitere, der einfachen Welterklärung dienende Konstruktionen, denen von Natur aus, Buddhisten sollte das ebenfalls bekannt vorkommen, eine gewisse Dualität anhaftet wie

Körper und Geist,
gut und böse,
bewußt, unbewußt
und so weiter


Die üblichen, in der einschlägigen Literatur anzutreffenden Begriffe ‚Geist, Bewußtsein, Achtsamkeit, Konzentration‘ betonen somit nur eine Seite menschlicher Erfahrung und fördern ganz spontan, ohne unser Zutun, die mentale Aktivität … wir können gar nicht anders.

Von meditativer Stille keine Spur
 


Liebe Freunde,
die soeben zitierten, für Meditationsanfänger eher ungeeigneten und meiner Ansicht nach sogar kontraproduktiven Begriffe sind nicht nur in der Literatur zu finden sondern genauso häufig in Forenbeiträgen,  in denen sie eigentlich nichts zu suchen haben. Bitte verzeiht also diese Form der Belehrung, die praktisch einer Ohrfeige gleichkommt, denn es ist bekanntlich das Wesen des Buddhismus, die Dinge zu hinterfragen um ihnen beispielsweise mit Hilfe heuristischer, circadian im Tagesrhythmus gestalteter und letzten Endes dekonstruktiver, das heißt, auch Widersprüche entlarvender Beiträge, unbeirrbar auf den Grund zu gehen.


Dies gilt vor allem für einen weit verbreiteten und vom ursprünglichen Buddhismus mittlerweile völlig losgelösten Achtsamkeitskult sowie die altbekannten, besonders von Christen gerne verwendeten ‚falschen Metaphern Kraft, Licht (ohne Schatten) Energie, Stärke‘, die wir unwillkürlich mit der gleichen Aktivität verbinden und die einen mehr denn je geforderten oder gar überforderten Menschen, neurolinguistisch gesehen, überhaupt nicht mehr zur Ruhe kommen lassen.


Sind wir nun wir beim tiefsten Geheimnis fernöstlicher Tradition angelangt, das womöglich den einfachen Schlüssel zur Meditation in sich birgt und auf dem scheinbar auch die gefundenen, sich wundersam verselbständigenden Sprachmuster in Form meditativer Verse beruhen ?   Unterliegt derjenige, der sich behutsam darauf einläßt, ganz unmerklich einer Art neurolinguistischen Verwandlung, hinter der sich im Grunde ein ebenso einfaches NOMEN EST OMEN verbirgt, eine von alters her bekannte Redewendung die nichts anderes heißt als  …  das Wort ist in seiner Bedeutung schon vorgezeichnet  ?


Bei dieser Wandlung geht es wohl darum, den momentanen Gemütszustand in möglichst geeigneten Worten wiederzugeben und in umgekehrter Weise, mittels einer angenehm beruhigenden, nahezu hypnotisch wirkenden Sprache den morgendlichen Grundzustand der Ruhe noch zu vertiefen und als Begleitung mit in den Alltag zu nehmen, was einem geplagten, immerzu von Hast und Sorge getriebenen Menschen vielleicht erlauben würde, von seiner unnötigen Aktivität endlich herunterzukommen. So zeigt uns der ferne Osten nachhaltiger denn je wie Tradition und Moderne miteinander in Einklang zu bringen sind, falls entsprechende Bereitschaft vorhanden sein sollte, die Kunst des sanften Herunterfahrens allmählich zu erlernen und sich einen Augenblick lang dem Medium Stille gänzlich hinzugeben.


Und wer meditatives Reden, Fühlen samt stillem Tun einmal verinnerlicht hat, spürt allmählich, daß ein Verzicht  auf die genannten, spontan aktivitätsfördernden Begrifflichkeiten von alleine schon eine wohltuende Wirkung haben kann und bedient sich im Vorfeld einer Meditation oder wenn ihr Schweigen beendet ist, lieber schlicht gestalteter Metaphern  wie der ‚früh morgens auf leeren Magen eingenommenen Beruhigungspille ‘ …  denn wie Erfahrungen aus anderen Kulturkreisen zeigen, scheinen Menschen selbst imstande, die Leere still zu genießen.


Nun dürften wir am Ende einer Spurensuche angelangt sein, die sich gefühlt, ebenso unbemerkt verselbständigen konnte und möglicherweise eine befriedigende Antwort auf  DIE  FRAGE  aller Fragen zum Weg aller Wege zu geben vermag …


Liegt der (hintergründige) Sinn religiösen Glaubens neben der entwicklungsgeschichtlich bedeutsamen Förderung von Ur-vertrauen und Mitgefühl wirklich darin, einen eher unscheinbaren, in seiner ganzen Tiefe wohl  in allen Religionen dieser Welt irgendwo verborgenen Wortschatz  zu hüten und auf diese Weise schließlich auch den letzten Geheimnissen unseres Daseins auf die Spur zu kommen ?  Uralte Geheimnisse,  welche so gesehen eigentlich keine mehr sind, denen wir aber dennoch mit tiefster Demut begegnen sollten um ihren unveränderlichen Zauber für nachfolgende Generationen weiterhin zu bewahren, die ein kulturelles Erbe wie dieses hoffentlich noch zu schätzen lernen.


Im Buddhismus scheint das schon vor langer Zeit gelungen zu sein, findet ihr nicht ?
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