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Eine Meinung
#46
Lieber Gast Werner,
Werner schrieb:och Ekkard, das ist doch keine gute antwort.;(
weil niemand einen beweis für das system bringen kann, sollen die leute daran glauben?
Tatsache ist, dass wir nicht so unabhängig nebeneinander her leben können und dürfen, wie du das anzunehmen scheinst. Also "glauben" wir eine Reihe von Grundvorstellungen, die sich als wählbar herausstellen. Glaube ist also die Frage, welcher der Möglichkeiten ich mich anvertraue.
Ich bin getaufter Christ und lebe ziemlich bewusst mit meiner (protestantischen) Kirche. Die Dinge, die ich zu kritisieren habe, bewegen sich keineswegs im Grundsätzlichen, sondern im Praktischen.
Also: ja, Menschen sind darauf angewiesen, sich einigen gemeinsamen Grundvorstellungen anzuvertrauen, mithin zu glauben, .
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#47
ja, klar braucht man grundvorstellungen, aber man könnte doch so langsam mal jeglichen kinderkram, wie den osterhasen, den wheinachtsmann, hexen und den lieben gott daoben weglassen, oder meinste nicht?
ich finde zumindest erwachsene sollten das tun.
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#48
Lieber Gast,
ich frage mich, wo du in deiner Weltanschauungsentwicklung stehst und wieviel von dem Stand der Diskussion dir bekannt und bewusst ist?

Osterhase + Weihnachtsmann: Ich habe keine Ahnung woher diese Symbole stammen (und keine Lust nachzugraben). Jedenfalls handelt es sich um liebenswerte Symbole des Schenkens, ohne dass die Beschenkten, vornehmlich Kinder, die Geschenke zurechnen (können).

Dies mit dem Ewigen, dem HERRN der Welten, in einem Atemzug zu nennen, zeigt ein recht oberflächliches Verständnis der abrahamitischen Religionen. Vermutlich hat man dir ein ziemlich verdrehtes und verbohrtes Gottesbild beigebracht, das du möglicherweise zu Recht verworfen hast.

Auch scheinst du die Vokabel "glauben" mit "für wahr halten" zu verwechseln. Ich wiederhole es gerne: "Glaube", das ist im philosophischen Sinne das Akzeptieren eines Deutungsgerüstes oder Axiomensystems für das soziale Miteinander der Menschen einer Kultgemeinde. So etwas finden wir allenthalben, auch im säkularen Staat z.B. in der Präambel unseres Grundgesetzes. Wie ernst die Dinge sind, magst du erkennen, wenn eine Gruppe innerhalb dieser Gesellschaft gegen die "freiheitlich-demokratische Grundordnung" agitiert. Oder in der Vergangenheit, wie eine Gruppe, die den Mythen von der "Herrenrasse", vom "Volk ohne Raum" und von "Blut und Boden" geglaubt hat, schließlich die Massen beherrschen konnte. Recht verstandener Glaube im christlichen Sinne müsste sich von allen solchen Einflüsterungen vehement, ja kämpfend, abwenden - ganz praktisch, aus einem recht verstandene Menschenbild. Und jetzt kannst du fragen: was hat das mit unserem HERRN zu tun?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#49
Hi allerseits :.)

Kurz zu diesem:
Zitat:Natürlich spiegeln die damaligen Ägypter nach unserer heutigen Vorstellungen von Gut und Böse, oder von Gerecht und Ungerecht das Böse wieder.
Und natürlich existiert eine starke Widersprüchlichkeit in der Bibel. Auf der einen Seite der mächtige, prüfende, strafende, richtende und auf der anderen Seite der gütige, liebende GOtt.

- Du wirst Dich vielleicht wundern, aber in diesem Sinne ist der Mitsri biblisch und real im Judentum nicht als das Boese betrachtet worden. Man grenzte es ab, weil ja die Strafe fuer ein zeitweilig schlimmes Fehlverhalten erledigt war, das Verhaeltnis war damit wieder frei zur Freundschaft.
An jedem Pessach-Abend ruiniert man sogar in einer Art Mitleids-Verhalten bei der Erinnerung an die 10 aegyptischen Plagen das feine Tischtuch und tropft roten Wein darauf, weil wir wissen, dass es auch G"TT schmerzte, dass sich die Mitsrim im Parlament so etwas eingehandelt hatten.

Verspiegeln des Herzens kann uns allen passieren, indem man an einem Anfangspunkt frei entschied, gegen besseres Wissen das Boesere zu tun - nachher kommt durch Weitermachen das Traegheitsgesetz der Gewoehnung hinzu, aus der sich immer schwerer abbiegen laesst - und bei anfangs religioes erzogenen Leuten laesst sich manchmal auch merken, dass die der Gedanke an G"TT dann besonders "brennt" und sie geradezu daran hindert, einzulenken - man kommt wieder raus durch neue Gewoehnung in kleinen Schritten auf das jeweils wieder als gut Erkennbare zu, womit sich der Sinn dafuer wieder verfeinert und das kann dann nachher kraft derselben bio-logisdchen Traegheit gelingen.
Deshalb ist es der Anfang vom Ende religioeser Praxis, wenn man es als Kritik-Punkt akzeptiert, zu behaupten, es sei ein Fehler, wenn man es aus Gewohnheit mitmacht. Die koerperliche Anwesenheit auch bei geistiger Abwesenheit veermittelt soviel Wissen, Sinnes-Eindruecke und Gewissheiten, wie es ein "wacher Verstand" eines Lebewesens nie schaffen kann, theoretisch zu lernen.

Das fuehrt zu Deinem naechsten Satz: wenn man jemanden richtig gern hat und der verrammelt sich zum eigenen Unglueck, eins aufs andere stapelnd - dann ist Beurteilen, Richten, und den Schaden selbst-spuerbar-Machen ein Wesenszug von Liebe.

"Laissez-faire" aus Gutmuetigkeit ist eine Grausamkeit und nicht Guete.
Ich vergleich das mal mit meinem Hund, den ich hatte - es gab Dinge, die ich nicht durchgehen lassen konnte, einfach weil ich ihm nicht garantieren konnte, ewig zu leben oder immer in der Naehe zu sein, und wusste, dass er dafuer ganz empfindlich bestraft werden konnte, wenn er es in unpassendem Moment mit weniger geduldigen Menschen machen wuerde aus Arglosigkeit, wenn ich als momentaner "Oberwolf" ihm nicht beigebracht haette, dass er ein Aua verursacht. Hatte ich keine Lust, mich drum zu kuemmern, dann fiel mir immer ein, was passieren koennte - ihm - und dann trieb mich Mitleid mit ihm dazu, ihn zu erziehen. Das hat ihm auch wirklich spaeter mal das Leben gerettet.

Zum Thema des Gastes: Erwachsen zu sein wueder eigentlich biologisches in sich sicher-Sein bedeuten, Jahre der Kraft und Routine, und die genau koennen recht gut umgehen mit sowohl neckischen Fabelwesen wie Osterhase und WEihnachtsmann als auch mit tiefernsten Pflichten das, was einem selbst im Leben Kraft und Erholung, Wert und wiedergewinnbare Freude geracht hat, glaubhaft zu tradieren, etwa schon deshalb, weil Erwachsene im Naturlauf die Eltern der naechsten Leute auf Erden sind.
Glaube - biblisch - Emunah - ist ein Wort aus der Familie Wahrheit, Wahrhaftigkeit - es geht nicht um das Beweisen, sondern darum, ob der, der mich etwas zu tun lehrt wie er /sie es tat, so allgemein wahrhaftig als Mensch ist, dass er mir auch Unangenehmes getreu mitteilen wuerde, wenn auch liebevoll und schonend, und wenn der mir weitergibt, was er von fuer ihn vertrauenswuerdigen Leuten als unsere Herkunft und Lehre berichtete, dann waere ich bescheuert, ihm grade dann nicht zu vertrauen, weil Leute, die mir noch nie was Gutes getan hatten, drueber spotten, es nicht kennen oder es aus dritten und vierten, daran ganz uninteressierten Quellen "bewiesen" haben wollen.

Die traeten ja an, mir beweisen zu wollen, dass mein Tradent ein nicht solcher Mensch sei, nur weil der nicht distanziert seziert, was er mir nebst anderen sozialen Freundschaften mitteilt, um mir auch ueber sich hinaus in seine Gemeinschaft hinein zu verhelfen.

Daher definiert man Glauben auch als "etwas fest fuer wahr NEHMEN, was man mir ueberliefert hat" - was soll fuer einen Erwachsenen ueberfluessig daran sein, "Lieber G"TT" beim Gebet und Ueberliefern des Betens zu sagen? Keiner, der sich ernsthaft in unsere Religion eingelebt hat, wird IHN dadurch fuer niedlich erklaeren. Wir haben aber eben keinen Vertrauteren als IHN und all Seine Gebote fordern letztlich immer wieder und immer wieder auch energisch unser "Lieb-Sein" ein - zum Typen vor uns und zu IHM und auch zu uns als real existierendem Lebewesen

- ob wir dem genuegen oder nicht, das schwankt - aber wir wissen, all das zu beachten, waere lieb und waere sehr gut.

Jawoll, ich moechte SEINE Weltherrschaft! Was Besseres koennte keinem passieren.

mfG WiT :.)
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#50
"weltherrschaft" isn tolles wort ne? ;)
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#51
Und Dein Beitrag lieber Gast bringt uns wirklich nicht weiter.
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#52
Lieber Gast :.)

Zitat:"weltherrschaft" isn tolles wort ne? ;)

ja, genau, ich hab es mit Bedacht so gewaehlt.
Soweit man der dt.Grammatik trauen darf sprach ich von der Herrschaft Des G"TTES, nicht von einem bestimmten "Boden-Personal", nicht?

Darin waeren sogar Juden, Christen und Muslime sich einig. Solange Erbarmen und Liebe nicht direkt und ueberall herrschen, hat man doch all das Leid und die hausgemachten Probleme zwischen den Menschen.

Wir freien Menschen bringen es fertig, sehr oft grad noch fuer ein "Jetzt" etwas Anderes vorzuziehen, darum sprach ich von "ich wuensche das" :.)
In diesem Zusammenhang ist es ein tolles Wort

- ja, das hast Du richtig gesehn, sofern "toll" = "gut" meint.

mfG WiTaimre :.)
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#53
Um mal auf das Eingangsposting einzugehen (hab urspr
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#54
Und er bekam keine Antwort mehr.
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