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Islam,Judentum,Christentum
#16
(24-09-2020, 20:58)Gutmensch schrieb: Daß es mit den Muslimen so schlecht läuft, liegt eben vor allem an deren kulturellem Rückstand. Nicht an irgendwelchen abstrakten theologischen Anschauungen.

Vor Verallgemeinerungen sollte man sich hueten. Falls Mustafa hier reinschaut, wird er Dich darauf hinweisen, dass es auch eruopaeische Muslime gibt, die durchaus in der heutigen Zeit/einer demokratisch pluralistischen Gesellschaft angekommen sind; was wohl das ist, was Du hier unter "Kultur" verstanden wissen willst.
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#17
Beitrag #11
(24-09-2020, 18:56)Gutmensch schrieb: Außerdem ist das Christentum ein Tochterunternehmen des Judentums.


Meines bescheidenen Wissens glaubt auch der Islam an die fünf Bücher Mose
und an die weitere altisraelitische Geschichte

Moses heißt in der Arabischen Welt Mūsā und Salomon heißt in der Arabischen Welt Süleiman
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#18
Beitrag #15
(24-09-2020, 20:58)Gutmensch schrieb: Daß es mit den Muslimen so schlecht läuft, liegt eben vor allem an deren kulturellem Rückstand.


Dieses Argument scheint ins Leere zu gehen - denn die Zeit des ärgsten Konfliktes zwischen Christenheit und Islam - der Dschihad in Iberien mit dem Gegenstück der Reconquista - dieser erbitterte Kampf fand zu einer Zeit statt, in der Kaiser Karl der Große Analphabet war und die Mauren ein blühendes Bibliothekswesen hatten 

Die Christen waren bücherfeindlich soweit es sich um vorchristliche Bücher handelte - und das waren 99 % der Bücher

Die Mauren und dann die Sarazenen übersetzten alle erbeuteten altgriechischen Schriften ins Arabische !

Aber auch in Indien lernten die Araber. Beispielsweise übernahmen sie die Null (das Symbol für das Nichts, das indische Nirwana) in die arabischen Ziffern

Als die Araber in Indien von chinesischen Seeleuten die schwimmende, nasse Kompassnadel, die "Südweiser" genannt wurde (eine Eisennadel lag auf einer Scheibe Kork, die in einer Schale mit Wasser schwamm) konnten sie sich das nicht erklären, nutzten es aber für ihre Schiffe.

Erst im Jahre 1600 kam der englische Arzt William Gilbert auf die Idee daß es ein "Erdmagnetfeld" gibt. Ein revolutionärer Gedanke, daß eine unsichtbare Kraft auf die Eisennadel einwirkt und sie in Nord-Süd Richtung bringt

Wie dem auch sei - von 650 bis 1099 war die Arabische Welt äußerst wißbegierig

Arabische Ärzte mit ihren schmerzstillenden Drogen (Opium) waren der heimliche Traum jedes kranken christlichen Kaisers oder Papstes - sie wurden manchmal heimlich geholt und lebten im Verborgenen in einem abgeschiedenen Trakt des Fürstenhofes oder des Vatikan

"Der Universalgelehrte Abū Alī al-Husain ibn Abdullāh ibn Sīnā (lat. Avicenna) schuf im frühen 11. Jahrhundert den fünfteiligen Kanon der Medizin. Der erste Teil beinhaltet einen Großteil der Medizintheorie. Im zweiten Teil werden vorrangig 758 Einzeldrogen vorgestellt, zu Beginn findet sich jedoch eine Arzneimittelkunde mit detaillierten Erläuterungen zu den Primärqualitäten und wie diese durch die Mischung von Zutaten beeinflusst werden. Avicenna gibt auch sehr genaue Regeln zum Experimentieren mit Drogen vor. So lehnt er bspw. Tierversuche ab, da die Wirkung beim Menschen eine andere sei als beim Tier. Der dritte Teil enthält die Innere Medizin, der vierte die Chirurgie und Allgemeinkrankheiten. Der letzte Teil schließlich ist ein Antidotarium mit 650 Heilmitteln. In den westlichen Universitäten blieb der Kanon bis ins 16. Jahrhundert das medizinische Standardwerk"
Medizin des Mittelalters - Wikipedia
Arabische Medizin
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#19
(24-09-2020, 21:06)Ulan schrieb: Vor Verallgemeinerungen sollte man sich hueten. Falls Mustafa hier reinschaut, wird er Dich darauf hinweisen, dass es auch eruopaeische Muslime gibt, die durchaus in der heutigen Zeit/einer demokratisch pluralistischen Gesellschaft angekommen sind; was wohl das ist, was Du hier unter "Kultur" verstanden wissen willst.


Die von dir geschilderten Individuen ändern ja nichts am prinzipiellen kulturellen Rückstand des islamischen Kulturkreises.

Unter Kultur habe ich erst mal gar nichts verstanden. Es ging um die relativen Unterschiede in der Entwicklung. Und es wird wohl niemand bestreiten, daß sich der Islam noch auf einem vormodernen Niveau befindet.
______
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#20
(24-09-2020, 22:11)Gutmensch schrieb: . . . am prinzipiellen kulturellen Rückstand des islamischen Kulturkreises.

Hallo 'Gutmensch' - unsere Beiträge haben sich überschnitten. Lies bitte meinen Beitrag #18
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#21
(24-09-2020, 22:11)Gutmensch schrieb: Und es wird wohl niemand bestreiten, daß sich der Islam noch auf einem vormodernen Niveau befindet.


Mag sein. Aber was ist "die Moderne" ??
Dieser Begriff ist nicht operational - ein allzu vielschichtiger Begriff

Das Cluster der sogenannten "Moderne" brachte Gutes und Schlechtes

Nicht alles, was modern ist, ist gut ! Es gibt auch Sackgassen und Fehlentwicklungen

Bewerten und Quantifizieren läßt sich das meist nicht. Die vom "Westen" erfundene Atomkraft ist bekanntlich ein zweischneidiges Schwert

Und noch viele andere Beispiele
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#22
(24-09-2020, 22:11)Gutmensch schrieb: Unter Kultur habe ich erst mal gar nichts verstanden.

Und warum benutzt Du dann Begriffe, unter denen Du "gar nichts" verstehst?

(24-09-2020, 22:11)Gutmensch schrieb: Es ging um die relativen Unterschiede in der Entwicklung. Und es wird wohl niemand bestreiten, daß sich der Islam noch auf einem vormodernen Niveau befindet.

Hier haben wir wieder "den Islam". Ich hatte eine entwas differenziertere Sichtweise eingefordert.
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#23
@ Sinai: Beitrag # 18 oder erneute langatmige Wikipedia-Abschrift? 

Und was hat das mit dem Threadthema zu tun?
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#24
(24-09-2020, 21:06)Ulan schrieb: Vor Verallgemeinerungen sollte man sich hueten. Falls Mustafa hier reinschaut, wird er Dich darauf hinweisen, dass es auch eruopaeische Muslime gibt, die durchaus in der heutigen Zeit/einer demokratisch pluralistischen Gesellschaft angekommen sind; was wohl das ist, was Du hier unter "Kultur" verstanden wissen willst.

Richtig. Die islamische Welt ist sehr vielfältig, und mit Pauschalaussagen liegt man falsch.

Und der Konflikt zwischen 'Islam' und 'Judentum' ist im Grunde keiner zwischen den Religionen, sondern einer zwischen politischen Positionen von Menschen vor allem beim Thema Israel/Palästina.
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#25
(24-09-2020, 20:29)Gutmensch schrieb: Das darf man nicht ausblenden, zumal an Muslimen bisher noch nicht so etwas wie der Holocaust oder diverse Pogrome verübt wurde.

Oh doch, sowas gab es, siehe Srebrenica.
Wenn auch natürlich nicht in dem Ausmaß wie beim Holocaust.
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#26
Theologisch sieht sich der Islam gar nicht als 'andere' Religion, sondern in der Tradition von Judentum und Christentum.
Der größte theologische Konfliktpunkt mit dem Christentum ist wohl die Dreifaltigkeit und die Gottessohnschaft Jesu (freilich neben der Anerkennung von Muhammed als Propheten).
Ansonsten gilt die Botschaft von Jesus auch im Islam.
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#27
(25-09-2020, 22:29)Mustafa schrieb: Und der Konflikt zwischen 'Islam' und 'Judentum' ist im Grunde keiner zwischen den Religionen, sondern einer zwischen politischen Positionen von Menschen vor allem beim Thema Israel/Palästina.


Das begann schon 108 Jahre früher
Damaskusaffäre - Wikipedia

Über diese langen 108 Jahre von 1840-1948 gibt ein Buch: La soif de Jérusalem: Essai d'hydrohistoire (1840-1948)


Die Kennzeichnungspflicht für Juden ist eine Erfindung des Islam
"Kennzeichnungspflicht: eine Erfindung des Islam
Die Kennzeichnung der Juden begann in muslimischen Ländern im 9. Jahrhundert."

Quelle:
planet-wissen.de › Kultur › Völker
Juden und Muslime, Geschichte des jüdischen Volkes
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#28
(25-09-2020, 22:58)Mustafa schrieb: Theologisch sieht sich der Islam gar nicht als 'andere' Religion, sondern in der Tradition von Judentum und Christentum.......
 
Ansonsten gilt die Botschaft von Jesus auch im Islam.

Alle drei abrahamitischen Religionen Judentum/Christentum/Islam gründen auf dem Eingott-Glauben/Monotheismus. Dagegen  werden oft religiöse Barrieren aufgebaut, die gar nicht da sein dürften. 

In welcher Beziehung diese drei Glaubensgemeinschaften zueinander stehen und agieren, wird nicht durch religiöse Überzeugung sondern durch Jahrhunderte alte Vorurteile bestimmt.  Sie noch  ausrotten zu wollen, erscheint unmöglich. 

MfG
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#29
(24-09-2020, 21:59)Sinai schrieb: Beitrag #15
(24-09-2020, 20:58)Gutmensch schrieb: Daß es mit den Muslimen so schlecht läuft, liegt eben vor allem an deren kulturellem Rückstand.


Dieses Argument scheint ins Leere zu gehen - denn die Zeit des ärgsten Konfliktes zwischen Christenheit und Islam - der Dschihad in Iberien mit dem Gegenstück der Reconquista - dieser erbitterte Kampf fand zu einer Zeit statt, in der Kaiser Karl der Große Analphabet war und die Mauren ein blühendes Bibliothekswesen hatten

...

Woran liegt es denn deiner Meinung nach, daß es mit den Muslimen hier in Europa so schlecht läuft, wenn nicht am kulturellen Rückstand und der Integrationsverweigerung?

Dein historischer Vergleich scheint sehr bemüht zu sein, da ich nicht erkennen kann, was der angeblich erschüttern oder widerlegen soll.
______
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#30
(27-09-2020, 19:34)Gutmensch schrieb:
(24-09-2020, 21:59)Sinai schrieb: Dieses Argument scheint ins Leere zu gehen - denn die Zeit des ärgsten Konfliktes zwischen Christenheit und Islam - der Dschihad in Iberien ... dieser erbitterte Kampf fand zu einer Zeit statt, in der Kaiser Karl der Große Analphabet war und die Mauren ein blühendes Bibliothekswesen hatten

 

Außerderm stimmt dieser Vergleich nicht. Die islamische Konvertierung zum Kalifat von Cordoba/Andalus verlief keineswegs wie ein "Dschihad",  ein Religions-"krieg", ein erbitterter Kampf. Den Christen in Andalus wurde weitgehend Religionsfreiheit zuteil. Sie lebten dort zufrieden in einer damals schon hoch entwickelten Kultur. Von wegen "ärgster Konflikt".  Cordoba war damals eine faszinierende Großstadt, die sich sogdar mit Konstantinopel messen konnte.

Kein Vergleich zu den Karolingischen christlichen "Sachsenschlächtern" jener Zeit, die heidnische Heiligtümer mit christlichen Kirchen/Klöstern überbauten - bis diese letztendlich in der berühmt-berüchtigten Abschlachtung in Verden ihr (und Karls) wahres Gesicht zeigten.

Bei den Kreuzzügen im 11. Jh. wateten sie dann genüßlich im Blut "der Sarazenen". Da kam der Islam nicht mit.

Nein, Chorknaben waren die von der Kirche beworbenen Kreuzzügler wahrlich nicht. Das gesamte Bild der damaligen islamischen Hochkultur wird heute gern übermalt.
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