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empirisch
#5
(24-03-2017, 13:25)Adamea schrieb:
(23-03-2017, 22:17)Ekkard schrieb: Weil danach gefragt wurde: Wissenschaft ist Ermittlung von empirisch prüfbarem Wissen.
Wissenschaftliche Aussagen müssen belegt werden können - jedenfalls im Prinzip (nicht jeder kann sich ein Radioteleskop in den Garten stellen und eine Bibliothek auf den Dachboden!) Ich hatte die Grundforderungen an die wissenschaftliche Methodenlehre bereits mehrfach gepostet z. B. hier: Link. Unter "Wirklichkeit" hatten wir unter anderem darüber eine ausführliche Diskussion.

Sorry, aber ich muß dass jetzt aufgliedern, da ich das Gefühl habe dieses Wort irgendwie nicht zu 100% zu verstehen.
Ermittlung von empirisch prüfbaren Wissen.
=Wissen wird empirisch ermittelt. =Wir erhalten Wissen durch eine empirische Prüfung.
Bezieht sich das nur auf das Tun und einem Objekt? Also das Objekt und das Tun wird zur Erkenntnis/Wissen.
Nein, warum? Nehmen wir z. B. die Mathematik. Nehmen wir die Entwicklung von Werkzeugmaterialien, die es in der Natur "so" nicht gibt. Die aktiven Bauteile deines Computers sind das Produkt empirischer Grundlagenforschung, welche an und für sich noch kein Objekt darstellen. Das selbe Material aus dem diese Bauteile bestehen ist als Glas einer der besten Isolatoren überhaupt.
Wie also, kann man daraus elektronische Bauteile herstellen? Dahinter steckt eine lange Entwicklungsgeschichte, an der sehr sehr viele Menschen beteiligt waren.. auf fast allen nur erdenklichen Gebieten des Forschens und Probierens.

Nehmen wir sonst eine Material, welches es in der Natur so nicht gibt.. etwas relativ einfaches wie Stahl. In einem Objekt "aus Stahl" steckt eine immense Ansammlung empirischen Wissens. Was also ist dieses empirische Wissen? Es hat etwas mit dem Verstehen grundlegender Zusammenhänge zu tun. Es ermöglicht uns neues zu planen, zu erfinden, was dann mit  großer Wahrscheinlichkeit auch seinen Zweck erfüllt. Andersherum ermöglicht es uns auch ein Rezept nachzukochen, ohne dass wir vom Kochen und von den Eigenschaften der Zutaten selbst besonders viel verstehen müssen.


(24-03-2017, 13:25)Adamea schrieb: Empirisch bedeutet also das jetzt prüfbar nachvollziehbar, wiederholbar, erlebbar, nur durch Objekte?
In der kleinstmöglichen Vereinfachung, ist das richtig. Nur im wirklichen Leben kann es natürlich auch zu rein zufälligen Übereinstimmungen kommen.
Weswegen "empirisch" bedeutet, dass jegliche zufällige Übereinstimmung mit aller Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden kann, wenn man sich genau ans Rezept hält. Nur sollte das jetzt nicht dazu verleiten, zu meinen das damit schon alles empirisch erklärt wäre.
Denn in jedem Kuchen steckt weit mehr empirisches Wissen drinnen, als im Rezept. Angefangen beim Anbau von Weizen und der Herstellung von "Mehl" sowie dessen Qualitätsstandards, im Backpulver, der Gewinnung von Zucker.. der Herstellung des Ofens und all seiner Bestandteile... usw. usf.

(24-03-2017, 13:25)Adamea schrieb: Zählt dazu also nur das was jetzt direkt mit Objekten erfahren und beobachtet wird, oder auch das Wissen um etwas, das kein Objekt braucht?
Man kann auf Grundlage empirischen Wissens Rezepte erfinden, ohne dass man sie selbst erst ausprobieren muss.
Was in der Praxis zwar wenig Sinn macht, aber durchaus möglich ist. Man kann damit neue oder ganz spezielle Werkzeuge, Maschinen, Gebäude, Nachrichtensender und Empfänger, Wirkstoffe, Medikamente.. Kosmetika, und vieles andere planen und.... überhaupt die ganze Welt, die einstmals eine ziemlich unwegsame Wildnis gewesen in eine für uns Menschen viel bequemere Wirklichkeit verwandeln.


(24-03-2017, 13:25)Adamea schrieb: Also ein Nichtobjekt ist, wie z.B. das Gefühl "Schmerz oder Freude".
Kann man natürlich auch empirisch erforschen. Das Problem dabei ist aber, dass es bis jetzt kein "Meter" oder "Kilogramm" als Eichmaß für Freude oder Schmerz gibt.

(24-03-2017, 13:25)Adamea schrieb: Zählt das Wissen aus der Erfahrungswelt der Gefühle nicht zum empirischem?
Die Lebensbiografie eines Menschen ist ziemlich einzigartig und folglich sind dann leider nur mehr statistische Durchschnittsaussagen dazu möglich. Aber man weis, dass bestimmte chemische oder natürliche Wirkstoffe entscheidend darauf Einfluss nehmen können und im Fall sogar komplett lahm legen, weswegen man sich auch nach neusten Erkenntnissen empirsch sicher ist, dass Geist und Körper nicht zwei von einander völlig unabhängige Dinge sind.


(24-03-2017, 13:25)Adamea schrieb: Kann man sagen dass empirisches Wissen, empirische Erfahrung auslöst? Alkoholiker und Drogenkonsumenten verlassen sich darauf..
...

Empirische Erkenntnise kommen dann auch aus empirischen Erkenntnissen.
Gelegentlich kann das immer wieder mal passieren.
Einstein (hätte) sehr wahrscheinlich nur eine Flöte erfunden, wenn er nicht schon auf empirische Grundlagen zugreifen hätte können, die im Laufe der gesamten Menschheitsgeschichte nach und nach angereift wurden.


(24-03-2017, 13:25)Adamea schrieb: Ein Wissen um Gefühlsauslöser kann ja auch eine Kausalität (Ursache-Wirkung Kettenreaktion) auslösen, also ohne ein Objektk.
Oder gibt es auch ein psychisch empirisch?
Für Gefühle gibt es keine Maßeinheit, Adamea. Und natürlich kann man sich selbst in Euphorie oder in totale Trübsinnigkeit versetzen. Die Mechanismen dahinter sind empirisch bestens bekannt.

(24-03-2017, 13:25)Adamea schrieb: Ist das Mitgefühl etwas empirisches?
Nein..https://de.wikipedia.org/wiki/Spiegelneuron
Nennt sich Mitgefühl haben auch empirisch nachvollziehbar?


(24-03-2017, 13:25)Adamea schrieb: Nennt sich etwas auch dann empirisch, wenn ein anderer z.B. Schmerz oder Freude nachvollziehen kann.
Nein.

https://de.wikipedia.org/wiki/Spiegelneuron

(24-03-2017, 13:25)Adamea schrieb: Ist dieses Nachvollziehen können auch WISSEN?
Nicht wirklich. Es gibt (nicht wenige) Menschen, die gerne um die Aufmerksamkeit anderer lechtzen. Man braucht oft lange bis man drauf kommt, dass sie eigentlich nur persönlichkeitsgestörte "Simulanten" sind. https://de.wikipedia.org/wiki/Spiegelneuron. So wie man sich selbst was vor machen kann, kann man auch andere an der Nase herum führen.

(24-03-2017, 13:25)Adamea schrieb: Wird das in einer empirischen Untersuchung ebenfalls gemeint?
Die Psychologie ist auch eine empirische Wissenschaft.
Nicht immer zu Freude ihrer Patienten und Versuchsobjekte. Und für Menschen, die unschöne Wahrheiten nicht ertragen können, manchnal sogar eine grausame Pein.


(24-03-2017, 13:25)Adamea schrieb: Ist gleiches Wissen um eine Gefühlssache empirisches Wissen?
Zufall entzieht sich jeder Empirik. Sonst wäre es kein Zufall. In der Natur kommt der reine Zufall zum Glück nicht häufiger vor als Wunder. Deswegen gilt auch hier mehr der statistische Mittelwert.


Quoting repariert; ein "hätte" eingefügt./Ekkard
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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