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Rahner als Theologe und sein Anliegen
#1
1) Rahner ist von Maréchal beeinflußt in seinem Thomismus(Neo-) der Erkenntnis. Erkenntnis geht von den Sinnen aus, bewegt sich aber auf höhere Formen hin.
2) Mögliche Erkenntnis bedarf solcher Faktoren wie Form und Materie
3) Es hat ein Vorgriff statt, auf ein Ganzes
4) Erkenntnis transzendiert sich immer auf ein Höheres, ein Ganzes
5) auf dieses menschliche Ende hin muss Theologie denken (Verhältnis zum Anthropologismus Feuerbachs?)
6) das begründet transzendentale Anthropologie
7) Menschen in diesem Sinne Teilhaber der Gnade Gottes
8) auch "anonyme Christen" gehören zum Heilsplan Gottes
9) seelsorgerische Anspruch: Wie können wir einander helfen, um den unbegrenzten Horizont Gottes zu erreichen?
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#2
Rahner war wirklich ein Vollbluttheologe, dem das in den Genen lag, war er doch der Sohn des Papstes
Ein prominenter Vertreter einer kerygmatischen Theologie und einer der bedeutendsten Theologen des 20. Jahrhunderts.
Rahner war in Wien "bis 1944 unter dem Schutz des dortigen Kardinals Theodor Innitzer tätig"  Karl Rahner – Wikipedia
Dann ging Rahner nach Bayern

Hans Küng charakterisiert die Bedeutung Rahners für die Theologengeneration in der Zeit des Konzils sehr genau, wenn er ihn als „Protagonist der Freiheit in der Theologie“ bezeichnet. Rahners 16-bändigen Schriften zur Theologie aus den Jahren 1954 bis 1984 wurden zur Grundlage einer Neuorientierung in der deutschen katholischen Theologie.

Problematisch allerdings das Dreiecksverhältnis
Theodor Innitzer als Austrofaschistischer "Prälat ohne Milde"
Theodor Innitzer als Kardinal im Nationalsozialismus (!)  -  als Förderer von Rahner
Rahner als einer der stärksten liberalen Motoren des Zweiten Vatikanischen Konzils

Da paßt irgendwas nicht zusammen.  Um es mal sehr diplomatisch auszudrücken
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#3
Ich muß das etwas präzisieren:
Der den Rahner protegierende "Prälat ohne Milde" Innitzer war kein Austrofaschist, sondern Klerikalfaschist

Bei den Arbeitern von Wien ein gefürchteter Mann !    Ein wahrer Todesengel
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#4
(22-02-2017, 01:49)Sinai schrieb: Ich muß das etwas präzisieren:
Der den Rahner protegierende "Prälat ohne Milde" Innitzer war kein Austrofaschist, sondern Klerikalfaschist

Bei den Arbeitern von Wien ein gefürchteter Mann !    Ein wahrer Todesengel

Woher hast du denn diesen Blödsinn? Offenbar ist wieder einmal deine Neigung mit dir durchgegangen, Unwahrheiten zu streuen!

Nicht Theodor Innitzer wurde von der Wiener Arbeiterschaft mit "Prälat ohne Milde" betitelt, sondern Ignaz Seipel!

Innitzer kann man seine Anbiederungsversuche bei Hitler vorwerfen. Nachdem er von Rom zurückgepfiffen wurde, hatte er selbst unter den Nazis einiges zu erdulden.

Nachdem die Nazis 1939 das Jesuitenkolleg in Innsbruck aufgelöst hatten, ging Rahner nach Wien, wo er im Seelsorge-Institut, das unter der Leitung von Prälat Karl Rudolf stand, als Dozent tätig gewesen war. Über Rudolf wurde er auch mit Innitzer bekannt. Rahner hat mit Wissen Innitzers im Geheimen Vorlesungen für junge Jesuiten gehalten. Von einem Förderverhältnis kann keine Rede sein. Man könnte vielleicht von einem Schutzverhältnis sprechen, was aber aufgrund der damaligen Machtlosigkeit des Kardinals wenig zu bedeuten hatte. In Wien war Rahner bis 1944 gewesen. Danach war er bis Kriegsende in Bayern als Seelsorger tätig.
MfG B.
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#5
"Rahner ging daher nach Wien, trat dort 1939 seine erste Dozentenstelle an und war dort bis 1944 unter dem Schutz des dortigen Kardinals Theodor Innitzer tätig.

1944/45 lebte er in Niederbayern, wo er mehrere ländliche Pfarreien leitete und Seelsorger war."
Karl Rahner – Wikipedia


Eine schöne Skandalnudel dieser Rahner !

. . . und der Innitzer auch. Ich habe geglaubt, die Braunen haben die armen Katholiken so arg drangsaliert, aber keine Spur - der Innitzer durfte offenbar im Jahre 1944 Kardinal in Wien spielen Icon_cheesygrin
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#6
Sinai betreibt in Unkenntnis oder in absichtlicher Verfälschung des gegenständlichen Sachverhalts die Rufschädigung Karl Rahners. Sinai wird dringend aufgefordert, derlei in Zukunft zu unterlassen. Es ergeht eine Verwarnung. Darüber hinaus wird angemerkt, dass Sinais Beiträge mit dem Thema nichts zu tun haben. Weitere themenfremde Beiträge werden als Spams gewertet und entfernt.
MfG B.
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#7
Ich denke, dass im Umgang mit Marxismus und Faschismus bei Rahner sich der Umstand wiederspiegelt, dass die Religion hier vor völlig neuen Herausforderungen steht. Ähnlich wie beim transklassischen Denken von Günther werden hier nicht mehr gut und böse als Basisreferenzen der Religion behandelt, sondern nur mehr als Reentry. Ein Beispiel für eine solche Logik des Reentry ist die Unterscheidung von lichtener und dunkler Macht in Star Wars. Die traditionellen Religionen müssen sich da neu positionieren.
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#8
(23-02-2017, 16:35)Haevelin schrieb: Ein Beispiel für eine solche Logik des Reentry ist die Unterscheidung von lichtener und dunkler Macht in Star Wars. Die traditionellen Religionen müssen sich da neu positionieren.

Interessantes Thema.
Im Bereich Philosophie hast Du eine Diskussion mit dem Thema "Haben Tiere eine Religion?" eröffnet.

Kannst Du den Begriff des "Reentry" näher erklären ?
Der Wikipedia- Artikel  Reentry (Erkenntnistheorie) – Wikipedia  ist mir zu mühsam geschrieben, kannst Du in kurzen Worten schildern, was Du da meinst ?
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#9
Reentry ist eine überall erfahrbare Tatsache, die logisch erst mit Herbert Spencer Brown beleuchtet wurde und von Luhmann stark gemacht wurde. Ein einfaches Beispiel: Ein Unternehmen hat flache Hierarchien; dies bewirkt beim Bewerber, dass er sich bei seiner Bewerbung eines antiautoritären Stils, vielleicht sogar mit der Anrede 'Du' bewirbt. Eigentlich ist das Thema schon in der Identitätsphilosophie gedacht, wo man Systeme entwickelt, die ein A=A und ein A=B logisch entwickelt.
Ähnlich gut und böse im klassischen Denken. Als Reentry verschwinden diese Dimensionen nicht einfach, werden aber unmittelbar nicht mehr gewertet. Statt dessen hat man auf dem neuen Stand des Denkens damit zu tun, dass es eine lichtene und eine dunkle Seite der Macht gibt. Es ist bloßes Reentry, da jede Seite der Macht sich selbst für gut halten kann.
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#10
(23-02-2017, 16:35)Haevelin schrieb: Ich denke, dass im Umgang mit Marxismus und Faschismus bei Rahner sich der Umstand wiederspiegelt, dass die Religion hier vor völlig neuen Herausforderungen steht.

Der Umgang mit Marxismus und Faschismus bei Rahner ist interessant.
Vom Umgang mit Marxismus weiß ich nichts konkretes, schieß mal los.
Vom Umgang mit Faschismus ist zu sagen, daß eine zweideutige Haltung zu erkennen ist. Während Rahner den deutschen Faschismus ablehnte, hatte er ein gutes Verhältnis zum österreichischen Faschismus; war er ja 1944 unter der Patronanz von Innitzer tätig.

Wirklich ein interessantes Thema von Dir.
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#11
Sinai hat neuerlich eine tatsachenwidrige, rufschädigende Äußerung in Richtung Karl Rahner abgesetzt, obwohl er dazu schon einmal verwarnt worden war. Es ergeht eine weitere Verwarnung, was mit einer automatischen Sperre von einer Woche verbunden ist.
MfG B.
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#12
Ein Kritiker der Befreiungstheologie führt an:
„Im hegemonischen Diskurs der Befreiungstheologie habe ich aber gemerkt, daß der Glaube an Christus nur mehr im Hintergrund auftauchte. Das ‚anonyme Christentum‘ von Karl Rahner war eine große Ausrede, um Christus, das Gebet, die Sakramente und die Mission zu vernachlässigen, indem man sich nur mehr auf die Veränderung der Sozialstrukturen konzentrierte.“

Von hier aus ist die Brücke von Marxismus zu Rahner wohl gut gekennzeichnet.
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#13
Viele habe die Befreiungstheologie kritisiert. Ihnen passt nicht, dass die christliche Mythologie zugunsten soziologischer Erkenntnisse "in den Hintergrund gedrängt" wurde.

(26-02-2017, 17:47)Haevelin schrieb: Von hier aus ist die Brücke von Marxismus zu Rahner wohl gut gekennzeichnet.
Diese Brücke besteht nur in den Köpfen der Interpreten und dient mehr der Diffamierung. Andererseits greift der Marxismus Maximen des Urchristentums auf, so dass die Brücke bereits vor der Befreiungstheologie vorhanden war, wenn man so will!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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