27-10-2017, 10:26
(26-10-2017, 11:51)Ekkard schrieb: Das "Einsickern" deines Idealbildes von "Frau Mutter" ins eigene Denken ist einfach nicht wahr. Es führt eher zur Spaltung der PersönlichkeitVielleicht muss ich hier einem Missverständnis vorbeugen. Ich bin keineswegs blind für diese Spannungen, denen man sich zwangsläufig aussetzt wenn man auf ein Ideal aus ist, und die mitunter sehr qualvoll sein können. Es ist dieser innerliche Imperativ, der sagt: du bist mehr, du musst weiter, es reicht so nicht (symbolisiert durch den Schützen, dessen menschlicher Oberkörper, der die Sterne anvisiert, auf einem Tierleib sitzt). Die Sache ist die, dass aus religiöser Sicht diese Ideale zu wahr sind als dass man sie ignorieren könnte. Es geht nicht. Wäre ich Papst, und würde man mir von allen Seiten antragen, das Zölibat aufzulösen, dann würde ich schwer damit ringen, könnte es am Ende aber nicht tun. Ich würde denken: wenn tausende schwer damit zu kämpfen haben, und zehntausende zu Heuchlern werden, aber nur ein Heiliger daraus hervorgeht, es ist ok. Genauso könnte man zB Gandhi dafür kritisieren, dass sich durch seine Gewaltlosigkeit die Aggression in seinem Volk aufgestaut hat, die sich dann bei der Teilung des Landes in gewalttätigen Übergriffen entladen hat. Aber zu wahr ist das Ideal, dass die Menschen mehr sind als nur "Fleischklumpen", "dass Indien erkenne, dass es eine Seele hat, die nicht untergehen wird, die sich vielmehr siegreich erheben kann...". So ist das.