29-01-2017, 18:37
Was anderes: es wurde ja schon oft vom Narzissmus gesprochen. Dessen mögliche Auswirkungen sollten uns jedoch bewusst sein.
Habe gerade ein Buch beendet, von einem sehr guten amerik. Psychologen, über eine "Psychologie des Bösen" - und wurde zwangsweise an das Phänomen Trump erinnert...
Im zweiten Teil des Buches wird das kollektive Böse analysiert am Beispiel eines Massakers amerikanischer Soldaten in Vietnam. Wie konnten also die "Guten" so etwas Böses tun? Diese Frage wird auf allen Ebenen gestellt: der der Soldaten, militär. Entscheidungsträger, amerik. Regierung, und schließlich der amerik. Öffentlichkeit. Die schlichte Anwort: Amerika führte Krieg in Vietnam, "weil es nicht wusste, dass das, was es tat, verbrecherisch war." (S.280) Daher die zweite Frage: Wie konnte das niemand "wissen"?? Antwort: Trägkeit und Narzissmus.
Es gab eine immense Trägheit auf allen diesen Ebenen, sich mit der Sache wirklich auseinanderzusetzen und evtl. Korrekturen vorzunehmen. Und dieser stand in Wechselwirkung mit einem kolossalen Narzissmus, der (auch der Öffentlichkeit vorerst) gar nicht in den Sinn kommen ließ, dass man falsch liegen könnte. Fazit: Das kollektive Böse wurde durch das Zusammenspiel dieser beiden möglich.
Jetzt sieht man genau das, in Reinform sozusagen. Ich würde jedoch nicht von Trump, sondern vom "Phänomen Trump" sprechen, denn einen narzisstischen amerik. Präsidenten gibt es nur mit einem narzisstischen Volk, das obendrein zu träge ist für irgendwas. Jeder nur erdenkliche Blödsinn wie Vietnam oder Irakkrieg wäre mit dieser Regierung (und - sorry - diesem Volk!) jederzeit wieder möglich.
Das Buch heisst übrigens: Die Lügner (People of the Lie), von Scott Peck
Habe gerade ein Buch beendet, von einem sehr guten amerik. Psychologen, über eine "Psychologie des Bösen" - und wurde zwangsweise an das Phänomen Trump erinnert...
Im zweiten Teil des Buches wird das kollektive Böse analysiert am Beispiel eines Massakers amerikanischer Soldaten in Vietnam. Wie konnten also die "Guten" so etwas Böses tun? Diese Frage wird auf allen Ebenen gestellt: der der Soldaten, militär. Entscheidungsträger, amerik. Regierung, und schließlich der amerik. Öffentlichkeit. Die schlichte Anwort: Amerika führte Krieg in Vietnam, "weil es nicht wusste, dass das, was es tat, verbrecherisch war." (S.280) Daher die zweite Frage: Wie konnte das niemand "wissen"?? Antwort: Trägkeit und Narzissmus.
Es gab eine immense Trägheit auf allen diesen Ebenen, sich mit der Sache wirklich auseinanderzusetzen und evtl. Korrekturen vorzunehmen. Und dieser stand in Wechselwirkung mit einem kolossalen Narzissmus, der (auch der Öffentlichkeit vorerst) gar nicht in den Sinn kommen ließ, dass man falsch liegen könnte. Fazit: Das kollektive Böse wurde durch das Zusammenspiel dieser beiden möglich.
Jetzt sieht man genau das, in Reinform sozusagen. Ich würde jedoch nicht von Trump, sondern vom "Phänomen Trump" sprechen, denn einen narzisstischen amerik. Präsidenten gibt es nur mit einem narzisstischen Volk, das obendrein zu träge ist für irgendwas. Jeder nur erdenkliche Blödsinn wie Vietnam oder Irakkrieg wäre mit dieser Regierung (und - sorry - diesem Volk!) jederzeit wieder möglich.
Das Buch heisst übrigens: Die Lügner (People of the Lie), von Scott Peck