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Berufswahlansprüche der Studierten
#16
(26-12-2016, 20:36)Ulan schrieb: Irgendwas muessen diese 36%, die aus der Landwirtschaft weg mussten, halt tun.

Ein Arzt kann auch nicht 6 Kinder basteln und fünf von ihnen "Bauer" werden lassen
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#17
(26-12-2016, 20:44)Ulan schrieb: Dass die meisten Gewerbeauflagen (und auch viele Ausbildungsgaenge), wie z.B. Meisterpflicht, heute nur der Besitzstandswahrung dienen, ist klar. Ich habe mich hier schon mehrfach dazu geaeussert, dass diese abgeschafft gehoeren. Das waere das Gegenteil von dem, was Du forderst

Nein, ist es nicht.

Ich vertrete die Meinung:  Wenn Öffnung, dann für alle
Auch für den Arbeitsplatz "Bauernhof", der darf dann auch nicht mehr an den Sohn weitergegeben werden.
Und ebenso die lukrative Rauchfangkehrerfirma mit Gebietsschutz.

Aber wenn solche Goldgruben alle abgeschottet sind, werden wir Akademiker auch unseren Bereich zu verteidigen wissen.
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#18
(26-12-2016, 12:41)Sinai schrieb: Ein Autobusfahrer kann sehr leicht zum Baggerfahrer oder Kranführer umgeschult werden ( 3 Monate ),
aber ein Wirtschaftswissenschaftler kann nicht zum Juristen oder Mediziner umgeschult werden.

Einen Fahrer A zum Fahrer B zu machen ist logisch einfacher! Ein Fahrer bleibt ein Fahrer!

Es ist also logisch dass der Wirtschaftswissenschaftler nicht zum Jurist umgeschult werden kann.

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#19
(26-12-2016, 11:40)Ulan schrieb: Es waere nach natuerlich schoener, wenn ... der Arbeitsmarkt etwas durchlaessiger waere.
Hier braucht man fuer alles den exakt richtigen Schein.
...mit einer Ausbildung auch etwas Fachfremdes machen, ... wenn's nichts genau Passendes gibt.

zu B)  Ein Akademiker hat immernoch mehr Arbeitsauswahl als ein Nichtakademiker!
Die ArbeitsAUSWAHL


Die Berufswahl erfolgt leider nur nach Berufsgruppen, würde es zusätzlich auch ein System geben das nach ALLEN Fähigkeiten sortiert, könnte leichter eine Arbeit gefunden werden.

Ein Berufsfremder kennt sich nicht in allen Arbeitsaufgaben aus, aber er könnte sicher einige Handgriffe, Arbeitsschritte erledigen.
Dazu müssten die Betriebe eine Aufgabenbereichsliste erstellen, nach denen dann ein Arbeiter gefunden und gesucht werden kann.
Jeder Beruf hat, denke ich, immer auch Aufgaben, also Arbeitsschritte, die zwar zum Beruf gehören, die aber nicht das HauptWissen erfordern und leicht von einem Berufsfremden auszuführen sind.
Sowas wie ein Vorarbeiter, damit der der die eigendliche FachArbeit macht und wirklich das FachWissen braucht, schneller erledigen kann.

Jeder Beruf bedingt eine Quallifikation und hat zudem viele Nebenarbeiten die der quallifizierten Handlung vorrausgehen.
Beispiel:
Zum Berufsbild einer Floristin ist es Bedingung alle Anfertigungsarbeiten zu beherschen, das Versorgen der Blumen, das Anschneiden nach dem Einkauf usw., bedingen dieses Können nicht.
Das Beispiel ist zwar nicht gut genug, weil ein kleiner Blumenladen nicht täglich soviele Aufträge hat um da eine Ungelernte Kraft einstellen zu können, aber meinen Gedanken verdeutlicht es denke ich schon.
Ich habe Floristin gelernt und zu den extremen Tagen wie z.B. Muttertag, haben wir uns eine Arbeitsaufteilung gegeben um besser über einem Handgriff bleiben zu können.
Es geht schneller wenn jemand sich nur um die Aufträge kümmert und ein andere um die Versorgung der Ware, dem Aufräumen und Kundenbedienen usw..

Gäbe es also eine Möglichkeit einen Beruf auch nach Arbeitsschritten zu finden, könnten vielleicht mehr Menschen zumindest in einen anderen Beruf als Taxifahrer oder Putzfrau eine Arbeit finden.

Gerade jetzt wo viele Flüchtlinge auch Arbeit brauchen, wäre es m.E. gut, wenn Betriebe Fähigkeiten vergeben und nicht nur Berufe.

Ich habe 9 Jahre als Reinigungskraft gearbeiten weil ich als Floristin nicht mehr arbeiten kann.
Nun kann ich auch nicht mehr als Reinigungskraft Arbeiten weil ich ein Problem mit dem Rücken habe.
Jetzt weiß ich nicht was ich demnächst Arbeiten kann, weil ich keine anderen Quallifikationen habe.
Die Aufgabenbereiche anderer Berufe kenne ich ja nicht und kann somit nicht nach Aufgabenbereiche suchen.
Wenn ich die Aufgabenbereiche wissen will, brauche ich schon wieder die Berufsbezeichnung, die kenne ich aber auch nicht alle!
Meinem Hirn sind also Grenzen gesetzt überhaupt mitdenken zu KÖNNEN.
Ich kann nicht wissen was ich noch machen KÖNNTE. Ich weiß nur was ich KONNTE.
Um also auch Menschen wie in meinem Fall, das Arbeitsfinden zu erleichtern, müsste es eine weitere Sotierung nach den Fähigkeiten geben, weil nur mit dem Namen, der Berufsbezeichnung kann mein Hirn nichts anfangen.
Das das stimmt, was ich sage, kann man auch beim Kant lesen verstehen, die Verstandesbegriffe können nur aus Erfahrung verstanden werden.
Ich habe nicht die Erfahrung aller Berufe auf der Welt, also nutzt mir der Begriff einer Berufsbezeichnung nichts!

Also, eine Arbeit besteht aus FachQuallifikation und viele Handgriffe die ggf nur eine einfache Fähigkeit brauchen.
Um diese vielen Fähigkeiten INNERHALB der vielen Berufe zu finden bräuchte es ein anderes "Arbeits-such-find-System".
Ein Rückenkranker hat logisch die Fähigkeit verloren sich 8 Stunden am Tag in jede Ecke bücken zu können.
Fähigkeiten nach Körper, Geist und Seele:
"Seele" ist hier z.B. die Fähigkeit alten Menschen liebevoll pflegen zu können.
"Geist" ist eine Fähigkeit die ein Mitdenken erfordert, also z.B. Deutschkenntnisse.
"Körper" ist die Fähigkeit der Bewegung und damit alle Berufe in denen der Körpereinsatz Bedingung ist.

Übrigens ich hatte einen Umschulungsantrag gestellt, mir wurde gesagt dass ich auch nach meiner Rücken OP (eine Versteifung LW5) immernoch als Putzfrau arbeiten könne.
In Amtangelegenheiten sind also n.E. nicht immer Logik und KI vorhanden, zumindest nicht aus meiner Sichtweise.

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#20
(27-12-2016, 09:00)Adamea schrieb:
(26-12-2016, 12:41)Sinai schrieb: Ein Autobusfahrer kann sehr leicht zum Baggerfahrer oder Kranführer umgeschult werden ( 3 Monate ),
aber ein Wirtschaftswissenschaftler kann nicht zum Juristen oder Mediziner umgeschult werden.

Einen Fahrer A zum Fahrer B zu machen ist logisch einfacher! Ein Fahrer bleibt ein Fahrer!

Es ist also logisch dass der Wirtschaftswissenschaftler nicht zum  Jurist umgeschult werden kann.


Das gefällt mir sehr gut !!  Eusa_clap Eusa_clap Eusa_clap Eusa_clap Eusa_clap Eusa_clap Eusa_clap Eusa_clap  Heart
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#21
(27-12-2016, 10:28)Adamea schrieb: könnte leichter eine Arbeit gefunden werden.

Leider ist hierzulande der Wunsch, dies zu verhindern.
Es geht ja gar nicht um Fähigkeiten, die interessieren eh keinen.  Die juristisch wasserdicht abgeschotteten Bereiche tun alles, um Berufseinsteiger draußen zu halten.
Abschottung vor Konkurrenz

Und diejenigen Unternehmerberufe, wo man gerne anfangen kann, kannst sicher sein, das ist der Mist den eh keiner haben will !


----------------

Im Klartext: das perfide System funktioniert so:
Du wirst genau auf einen Arbeitsplatz gesetzt, wo du sehr wenig kannst.
Dort bist du dann schlechtbezahlte Hilfskraft

Dort wo Du gut bist, geben sie dich nie hin. Die sind ja nicht blöd
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#22
Kannst du das belegen? M. E. erzählst du aus ideologiegetränkter Mottenkiste oder aus der Perspektive einer gescheiterten Existenz. Natürlich gibt es Letztere auch - aber nicht als System sondern aus persönlicher Tragik.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#23
Was ist unter einer ideologiegekränkten Mottenkiste zu verstehen ?  Icon_cheesygrin
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#24
(27-12-2016, 17:52)Sinai schrieb: Im Klartext: das perfide System funktioniert so:
Du wirst genau auf einen Arbeitsplatz gesetzt, wo du sehr wenig kannst.
Dort bist du dann schlechtbezahlte Hilfskraft

Dort wo Du gut bist, geben sie dich nie hin. Die sind ja nicht blöd

Ich glaube, dass du dir diese Aussage "aus den Fingern gesaugt" hast. Ich hatte deine "ideologiegetränkte Mottenkiste" in Verdacht.

(28-12-2016, 21:29)Sinai schrieb: Was ist unter einer ideologiegekränkten Mottenkiste zu verstehen ?  Icon_cheesygrin

Nicht "ideologiegekränkt" sondern "ideologiegetränkt" (von Ideologie beeinflusst, durchdrungen)!

Ich beobachte seit vielen Jahren, wie man Leuten, die in unserem Ausbildungs- und Berufssystem scheitern, immer wieder einredet, dass sie eigentlich viel mehr wert und daher unterbezahlt sind. Dies fördert ein Anspruchsdenken, das selbst die bescheidene Existenz, die sie haben oder haben könnten, aufs Spiel setzt.

Der Mehrwert eines Menschen bemisst sich abseits dessen, was vielleicht gesellschaftlich wünschenswert erscheint (Ideologie), danach, was ein Unternehmen durch diesen Menschen einnehmen kann. Es ist ein simples Kalkül, dass man Mitarbeitern den Job anvertraut, der das meiste einbringt. Das was du oben geschrieben hast, ist betriebswirtschaftlicher Selbstmord, falls der Mitarbeiter wirklich nur unterbezahlt "verschlissen" wird. Solche Betriebe leben nicht lange. - Und deswegen glaube ich dir nicht!

Im übrigen weiß ich, dass in Deutschland händeringend Experten gesucht werden. Wer sich ein breites Feld beruflicher Fähigkeiten aneignet (u. a. Führungskompetenz), hat beste Chancen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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