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Sicherer Glaube
#1
Hallo liebe Mitmenschen.

Ich stehe schon länger vor einer Frage, dessen Antwort mich brennend interessiert. Wie kann man mit Sicherheit (oder sich dieser annähernd), also aufbauend auf Logik und Kausalität, begründen (oder >glauben<), dass das niedergeschriebene Wort Gottes wirklich das seine ist. Hierbei kann man die Intigrität des jeweilig vorliegenden Werks natürlich nicht durch sich selbst referenzieren und "übernatürliche Eingebungen" oä. bringen ja auch nur vereinzelten Individuen etwas, auf dessen wahres oder auch falsches Wort man sich dann wiederum verlassen müsste.

MfG
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#2
Ich sage mal: Gar nicht! Der religiöse Glaube - im Gegensatz zum für-wahr-Halten - beruht auf einer bewussten (oder in der Tradition verwurzelten) Entscheidung, einen Mythos als Inspiration wahrzunehmen. Diese Inspiration verlangt Verantwortung zu übernehmen für die Mitwesen, vor allem Mitmenschen, und Natur (als Lebensbasis). Zum Beispiel verlangt der Glaube an Gott, dass man ehrlich die Frage beantworten kann: "Kain, wo ist dein Bruder?".

Die "niedergeschriebenen Worte" sind Geschichten, die von glaubenden Menschen in grauer Vorzeit mit Blick auf Gott gedacht worden sind. Noch nie hat sich Gott persönlich um die Niederschrift oder gar um Korrekturen gekümmert.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#3
Hallo !
Einen "sicheren Glauben" kann ich mir nicht vorstellen. So wenig wie einen "warmen Eislutscher"
Nimm mir meinen banalen Vergleich nicht übel, ich wollte nur in medias res gehen

Ich kenne viele Gläubige der allerunterschiedlichsten Religionen (war als Student Deutschlehrer an der Uni) und kein einziger hatte - bei allem manchmal vorkommendem Fanatismus - so etwas wie einen "sicheren Glauben"

Das ist ja gerade das Schöne am Glauben - daß man in einer Stimmung der Unsicherheit ist
Eine Art schöner Erwartungshaltung

So wie wenn ich auf Urlaub nach Nordafrika fliege. Keine Ahnung wie das Hotelzimmer sein wird (das wird leider immer erst vor Ort entschieden) - wird es Richtung Sonne schauen und damit unerträglich heiß sein - oder wird es ein begehrtes Nordzimmer sein? Wie wird das Essen sein? Wie der Strand? Unerträgliche Bettlerhorden dort?
Das ist ja gerade das spannende und aufregende und interessante an einer Reise, in Unsicherheit zu sein !
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#4
(29-11-2016, 22:07)ikarus schrieb: Hallo liebe Mitmenschen.

Ich stehe schon länger vor einer Frage, dessen Antwort mich brennend interessiert. Wie kann man mit Sicherheit (oder sich dieser annähernd), also aufbauend auf Logik und Kausalität, begründen (oder >glauben<), dass das niedergeschriebene Wort Gottes wirklich das seine ist.

Hallo! Wie von meinen Vorrednern schon ausgefuehrt, ist das nicht moeglich. Du kannst das natuerlich glauben, aber wenn Logik ins Spiel kommt, dann geht es hier bestenfalls um Gottes Wort im uebertragenen Sinn, wie man an den vielen Aenderungen und Varianten im Text sieht, die sich zum Teil direkt widersprechen. Die Heilige Schrift ist ein Text mit vielen verschiedenen Autoren und Editoren, die jeweils ihre eigenen Vorstellungen des Goettlichen durchscheinen lassen.

Es gibt natuerlich Glaeubige, die von der Idee ausgehen, dass jegliche Aenderungen im Text von der Entstehung des Christentums bis heute hin von Gott gewollt sind und somit sein eigentliches Wort darstellen, aber mit Logik hat so eine Argumentation dann nicht mehr viel zu tun.
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#5
(29-11-2016, 22:56)Ulan schrieb: Es gibt natuerlich Glaeubige, die von der Idee ausgehen, dass jegliche Aenderungen im Text von der Entstehung des Christentums bis heute hin von Gott gewollt sind und somit sein eigentliches Wort darstellen, aber mit Logik hat so eine Argumentation dann nicht mehr viel zu tun.


Das stimmt.  Blöderweise ist halt auch im DIAMAT so allerlei Unlogik drin.
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#6
Glaube ist etwas dass nur in dir selbst herstellbar ist. Religionen bieten nur schlechte unvollkommene Bilder.
Sie sind wie Stützrädchen des Glaubens die irgendwann abgeworfen werden, wenn man selber denkend Glauben kann.

Wahrhafter Glauben bedingt die Logik.

Jede Naturwissenschaftliche Erkenntnis IST ein neuer Baustein im "GG" Glaubensgebäude.
Das niedergeschriebene Wort Gottes ist nur dann das Wort Gottes wenn diese Bausteine verwendet werden!
Logisch!

Die Bibel hätte nur ständig, dem Zeitgeist entsprechen mitverändert werden müssen!
Ihre Wahrheit steckt als Formel in der Bibel.
Die Varianten sind im Text, weil sie Teil der Funktion sind.
Das Widersprechen ist nur da, weil die Bibel nicht richtig weitergeschrieben wurde, jedoch ist das Widersprechen auch Teil der Funktion, es kommt darauf an WELCHEN Widerspruch du meinst.
Es kommt extrem auf das eigene Verständnis an um erkennen zu können was wirklich ein Widerspruch ist.

Ja, die Heilige Schrift ist ein Text mit vielen verschiedenen Autoren und Editoren, dass gehört zur wichtigen Funktion, jedoch kann sie nur von denen die das Wissen um den "Code" haben weitergeschrieben werden.
Der Code ging anscheinend verloren.

Ja, die Änderungen im Text sind gewollt, sie sollten STÄNDIG dem heiligem Zeitgeist entsprechen.
Der aktuelle Stand ist natürlich von "Gott" gewollt, WER jedoch nun bei dem Wort "Gott" an einem alten Opa denkt, liegt total falsch und kann meine Worte nie verstehen!

Die Bibel kann nur das Wort Gottes sein, wenn sie STÄNDIG rechtmäßig mitwächst, nur ein gerechter Mensch ist "der Sohn Gottes", also der der des Amtes würdig ist.
Nur der Rechmäßige, der zur Rechten zur guten Seite gewandte Mensch, kann das Wort Gottes weiterschreiben!
"Der Sohn" "Gott" usw. DAS SIND NUR BILDER!!!
Es war noch nie anderes. Logisch!

Jeder weiß dass die Bibel in Gleichnissen spricht!!!!!!
WARUM also zum donnerkeil, sollte das Wort "Sohn", Sohn bedeuten? Sohn wie ein Kind des Menschen, warum? =Dumm!
Diese Denkweise ist so dumm!

Das haben bestimmt die ersten Studierten falsch gemacht, die können leider nur lesen was da steht, und verstehen auch nur dass was da steht.
Eigendlich logisch! Logisch.
Eigendlich. Oh, Gott!

Genau! "Mit Logik hat so eine Argumentation dann nicht mehr viel zu tun". Logisch!
WEIL Logik NIE angewendet wurde!!!

Dass ist genauso wie heute noch auf den Ämtern!
Da ist auch keine Logik vorhanden, nur reine Vorschriften OHNE dass ein echtes Hirn mitdenken darf!

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#7
(30-11-2016, 08:06)Adamea schrieb: . . . Bibel . . . 
WARUM also zum donnerkeil, sollte das Wort "Sohn", Sohn bedeuten? Sohn wie ein Kind des Menschen, warum?


In diesem Punkt gebe ich Dir Recht.
Die Bibel entstand in der altsemitischen Welt.
Ich habe vor einiger Zeit darüber geschrieben. Da Du neu bist und der Threaderöffner ebenso, möchte ich es Euch mitteilen:

In der altsemitischen Welt hatte das Wort "Sohn" die Bedeutung des Nachkommen, aber auch die Bedeutung des Gefolgsmanns
Da gibt es den Bericht von einem Tumult in einer Stadt, und es kommt der Hauptmann mit seinen 40 Söhnen
Habe ich im Golo Mann gelesen


Analogie: im Deutschen hat das Wort "Mutter" die Bedeutung der Gebärerin, aber auch die Bedeutung des Schrauben-Verbindungsteils. Das ist nur im Deutschen so.
Jede Sprache hat ihre Besonderheiten
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#8
Vielleicht hilft euch das Buch, ich habe es erst gestern entdeckt:

"Das Tagebuch der Menschheit", was die Bibel über unsere Evolution verrät.
Von Carel Schaik & Kai Michel

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#9
"Diamat" habe ich suchen müssen. Ich bitte im Sinne aller nicht mit den Theorien von Marx und Engels vertrauten Lesern, derartige Abkürzungen zu vermeiden. "Dialektischer Materialismus" (lt. Sinai: "DIAMAT"), mehr dazu bei Wikipedia - klick -.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#10
Hallo Adamea,
Ja, Glaube hat eine "innerliche” Komponente und ist, wie du schreibst, nur “in dir selbst herstellbar”. Dass mythische Bilder (Vorstellungen aus den religiösen Geschichten) gewissermaßen Stützrädchen des Glaubens sind, denke ich auch.
Es wird viel davon erzählt und du folgst dem, dass man „selber denkend glauben“ kann und dann diese Stützrädchen nicht mehr braucht. Das ist allerdings missverständlich; denn (weltanschaulicher) Glaube ist das Ergebnis von bewussten oder unbewussten Einflüssen der Umgebung und deren Akzeptanz. Daran „selber denkend“ ist bestenfalls ein Auswahlverfahren, das dem eigenen Gefühl für das Richtige folgt. Und selbst dieses Gefühl wird durch die umgebende Gesellschaft gebildet.
(30-11-2016, 08:06)Adamea schrieb: Wahrhafter Glauben bedingt die Logik.
Wie kommst du darauf. Du kannst nur hoffen, dass deine Grundhaltung deiner (menschlichen) Umgebung in etwa entspricht. Anderenfalls kommst du mit deiner (jeweiligen) Umgebung nicht zurecht und eckst dauernd an.

(30-11-2016, 08:06)Adamea schrieb: Jede Naturwissenschaftliche Erkenntnis IST ein neuer Baustein im "GG" Glaubensgebäude.
Gerade als Naturwissenschaftler bin ich da anderer Meinung. Eine weltanschauliche (ggf. religiöse) Haltung hat mit den Erkenntnissen der Naturwissenschaften nichts zu tun. Was wir sind und was wir sein wollen, wie wir unseren Mitmenschen begegnen wollen, all das wird nicht durch wissenschaftliche Erkenntnisse gegeben oder geprägt.
Allerdings ist die grundsätzlich skeptische Haltung des Naturwissenschaftlers eine Haltung, die sich auf Glaubensfragen überträgt. Richtig ist, dass z. B. die biblischen Glaubensgeschichten nicht mehr den naturwissenschaftlichen Erkenntnissen entsprechen oder in eklatantem Widerspruch zu ihnen stehen. Insofern stimme ich deiner folgenden Aussage zu:
(30-11-2016, 08:06)Adamea schrieb: Das niedergeschriebene Wort Gottes ist nur dann das Wort Gottes wenn diese Bausteine verwendet werden!
Mit „Bausteine“ meinst du „naturwissenschaftliche Erkenntnisse“. Das ist insofern richtig, als die hinter den Geschichten stehende Haltung durch die traditionellen „Berichte“ der Bibel entstellt werden.

(30-11-2016, 08:06)Adamea schrieb: Die Bibel hätte nur ständig, dem Zeitgeist entsprechend mitverändert werden müssen!
Auch dazu meine ich etwas Anderes: Das Einzige, was man dem Glaubensvolk beibringen muss ist, dass die Bibel (oder allgemeiner: Heilige Schriften) Haltungen, Verantwortungsbewusstsein, Menschenbilder, Gottesbilder, Vorbilder vermitteln soll. Die physikalischen, biologischen, psychologische oder soziologischen Vorstellungen der Antike sind nicht das Wesentliche (sondern vollkommen nebensächlich, gar unsinnig!)
(30-11-2016, 08:06)Adamea schrieb: Der Code ging anscheinend verloren.
Ach, das will ich gar nicht sagen. Das Wichtigste ist: Unser soziales Gefüge ist nicht mehr jenes eines antiken Agrarstaates mit einem Gott-Kaiser an der Spitze. Dem „heiligen Zeitgeist“ traue ich in keiner Weise. Dieser beschert uns Populisten, Egozentriker und Diktatoren.

(30-11-2016, 08:06)Adamea schrieb: Der aktuelle Stand ist natürlich von "Gott" gewollt, WER jedoch nun bei dem Wort "Gott" an einem alten Opa denkt, liegt total falsch und kann meine Worte nie verstehen!
Korrekt! Nur tragen die im Augenblick kursierenden Gottesbilder nicht mehr und nicht weiter. Das ist einfach so, weil der Himmel viel weiter (weg) ist, als sich der antike Bibelschreiber je hätte erträumen können (im übertragenen Sinne!).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#11
(30-11-2016, 23:47)Ekkard schrieb: (. . .)
 
Das ist einfach so, weil der Himmel viel weiter (weg) ist, als sich der antike Bibelschreiber je hätte erträumen können (im übertragenen Sinne!).


Wer weiß ?
Die Zeugen Jehovas und andere endzeitliche Sekten, die Ihr unter gesetzlichen Schutz gestellt habt, sehen Anzeichen, daß er SEHR nahe ist.
Hiroshima läßt grüßen
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#12
(01-12-2016, 07:55)Sinai schrieb:
(30-11-2016, 23:47)Ekkard schrieb: Das ist einfach so, weil der Himmel viel weiter (weg) ist, als sich der antike Bibelschreiber je hätte erträumen können (im übertragenen Sinne!).

Wer weiß ?
Die Zeugen Jehovas und andere endzeitliche Sekten, die Ihr unter gesetzlichen Schutz gestellt habt, sehen Anzeichen, daß er SEHR nahe ist.
Hiroshima läßt grüßen

Ihr redet da von ganz anderen Dingen. Um zeitliche Naehe ging's Ekkard nicht, wenn ich das richtig lese, und schon gar nicht um die Apokalypse.
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#13
[quote pid='189249' dateline='1480542443']
Hallo Ekkard!

(30-11-2016, 08:06)Ekkard schrieb: Glaube ist das Ergebnis von bewussten oder unbewussten Einflüssen der Umgebung und deren Akzeptanz. Daran „selber denkend“ ist bestenfalls ein Auswahlverfahren, das dem eigenen Gefühl für das Richtige folgt. Und selbst dieses Gefühl wird durch die umgebende Gesellschaft gebildet.

Wenn für einen Glauben nur ein Auswahlverfahren zur Verfügung steht, würde das ja bedeuten das selber Denken nie einen neuen Glauben Erschaffen kann.
Nein m.E. kann nur, AUS DER Auswahl ZUSAMMEN MIT neuen Erkenntnissen der Wissenschaft ein völlig anderer Glaube entstehen.

Man kann einerseits Glaubensteile übernehmen und aus diesen Glaubensteilen einen anderen Glauben zusammenbauen UND man kann eben auch glaubnesFREMDES zu einem Glauben hinzufügen und einen ganz neuen Glauben entwickeln.
Eine "Glaubensevolution" sozusagen. Der Zeitgeist des Neuen Wissens im Geist des Alten Wissen vereint.
Das völlig Neue entsteht AUS dem Alten MIT neuen Teilen in sich. 

Das Gefühl für "Richtig" entsteht auch durch eine ständige Bestätigung, etwas wird erst MIT der ZEIT auffällig.

Das was ich glauben soll oder will muß für mich nachvollziehbar sein, was einen gewissen Teil von Logik vorraussetzt.
Nur wenn etwas theoretisch möglich ist, wird mir Glaube sicherer.

Für mich ist das die duale Dualität und der Wechsel von Gut zu Böse und umgedreht unbd über ihren Neutralitäten.

Logik bedingt AUCH das Wissen UM alle Teile.
So wie 1 Teil zu einer Sache fehlt, kann die Logik nicht mehr 100% in Kraft treten.

Mit jeder neuen Entdeckung wird dem Menschen auch NEUES LOGISCHES zuteil.
Das was nicht erkannt ist, kann nicht in einem logischen Zusammenschluß für den Menschen stehen WEIL es ja noch nicht erkannt ist.
Das ist m.E. logisch.

Ja ich komme mit meiner Umgebung nicht zurecht und ecke dauernd an, weil ich nun mal mit dem was ich erkannt habe leider alleine bin.
Ich kann nur hoffen, dass meine Grundhaltung irgendwann einmal von meiner Umgebung verstanden wird.
Unabhängig von mir, gilt m.E. dass Neues immer die Erste Annerkennung durch einen anderen bedingt.
Bei einer Idee z.B. braucht der Erfinder den Anderen, der diese Idee erkennt oder sich zumindest ihrer Untersuchung annimmt.
Ideen können auch unterdrückt werden, wenn sie kein Feedback bekommen (ich glaube man sagt dazu "Feedback") also nicht auf Gegeninteresse stößt...kein Interesse entgegenbebracht wird oder nicht erkennbar ist.

(30-11-2016, 08:06)Ekkard schrieb: Eine weltanschauliche (ggf. religiöse) Haltung hat mit den Erkenntnissen der Naturwissenschaften nichts zu tun.

ABER umgedreht könnte sie ZU einem Glauben gefügt werden. Umgedreht!
Hier ist nur 1 richtige Richtung möglich, die Richtung immer nach Vorne zu streben.

DAS Werdende, das Streben, folgt immer nach vorne, UND "nach Vorne" gehen bedeutet eine einzige Richtung zu haben.
Das ist m.E. logisch, z.B. strebt die Evolution immer weiter nach Vorne, oder etwa nicht?
Evolution entwickelt sich nach Innen und nach Außen, also Art/Aussehen und die Zustände im Körper.

(30-11-2016, 08:06)Ekkard schrieb: Das Einzige, was man dem Glaubensvolk beibringen muss ist, dass die Bibel (oder allgemeiner: Heilige Schriften) Haltungen, Verantwortungsbewusstsein, Menschenbilder, Gottesbilder, Vorbilder vermitteln soll.

Gottesbilder, im Sinne eines Glaubens der zusammenführt und nicht trennt.
Ein Glaube der den Menschen die beste Vorstellung bietet um sich das Jenseits vorstellen zu können.

(30-11-2016, 08:06)Ekkard schrieb: Ach, das will ich gar nicht sagen. Das Wichtigste ist: Unser soziales Gefüge ist nicht mehr jenes eines antiken Agrarstaates mit einem Gott-Kaiser an der Spitze. Dem „heiligen Zeitgeist“ traue ich in keiner Weise. Dieser beschert uns Populisten, Egozentriker und Diktatoren.

Ein Bibelcode kann m.E. eine art Lesecode sein. Das würde jedoch bedeuten, dass es mehrere gibt.
Alle Codes sind auf ihrer eigenen Art richtig, jedoch nicht im Ganzen.
Um den eigendlichen Code zu finden müssten diese vielen Code-Ergebnisse zusammengetragen werden, um so den eigendlichen Code zu zeigen.
Ich meine mit Zeitgeist, dass wahre nützlich Wissen zu einer Zeit, nicht die vielen irrläufigen Denkweisen die zu jeder Zeit ebenso gegeben sind.

Liebe Grüße
[/quote]

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#14
(01-12-2016, 11:12)Adamea schrieb: Wenn für einen Glauben nur ein Auswahlverfahren zur Verfügung steht, würde das ja bedeuten das selber Denken nie einen neuen Glauben Erschaffen kann.
Ganz genau das. Nur, die Schlussfolgerung ist nicht zwingend. Selbstverständlich kann innerhalb einer Gesellschaft ein neuer Glaube entstehen. Einzelne können dazu den Auslöser bilden wie z. B. der Wanderprediger Jesus v. Nazareth.
Es ist so, wie du schreibst: „Eine "Glaubensevolution" sozusagen. Der Zeitgeist des Neuen Wissens im Geist des Alten Wissen vereint.“ Oder so :
„Das Gefühl für "Richtig" entsteht auch durch eine ständige Bestätigung, etwas wird erst MIT der ZEIT auffällig.“

(01-12-2016, 11:12)Adamea schrieb: Das was ich glauben soll oder will(,) muß für mich nachvollziehbar sein, was einen gewissen Teil von Logik vorraussetzt. Nur wenn etwas theoretisch möglich ist, wird mir Glaube sicherer.
Du unterscheidest nicht einerseits
- gesellschaftlich und/oder soziologisch relevante Vorstellungen von Welt, Mensch, Tier usw., zu denen wir in Beziehung stehen und Verantwortung tragen (Grundvorstellungen), und andererseits
- Tatsachenbeschreibungen, Schlüsse, Schlussfolgerungen, die folgerichtig („logisch“) sein sollen, falls sie ernst genommen werden sollen.

Grundvorstellungen haben mit gesellschaftlichen Vereinbarungen und Akzeptanz bzw. Ablehnung zu tun, nicht aber mit Logik. Eine Grundvorstellung ist Ausfluss gesellschaftlichen Zusammenlebens und gesellschaftlicher Entwicklung. Nur daraus hergeleitete Beschreibungen können folgerichtig (logisch) sein, oder eben bestimmten Grundvorstellungen widersprechen.
Ein Beispiel ergibt sich aus der Diskussion des kategorischen Imperativs, dessen Grundvorstellung eine Gleichberechtigung aller Menschen ist (ein Konsens oder eben nicht). Darauf ist unser ganzes Rechtssystem aufgebaut, was aber nicht heißt, dass es in allen Facetten der Grundvorstellung Kants entspricht. Unser Steuerrecht enthält ganz unterschiedliche Ausnahmen, ist also nicht allgemein im Sinne Kants. Dass es anderen Vorstellungen in durchaus logischer Weise entspricht, will ich gar nicht in Abrede stellen.

(01-12-2016, 11:12)Adamea schrieb: Für mich ist das die duale Dualität und der Wechsel von Gut zu Böse und umgedreht unbd über ihren Neutralitäten.
Logik bedingt AUCH das Wissen UM alle Teile.
So wie 1 Teil zu einer Sache fehlt, kann die Logik nicht mehr 100% in Kraft treten.
Mit jeder neuen Entdeckung wird dem Menschen auch NEUES LOGISCHES zuteil.
Diese Passagen kann ich leider nicht nachvollziehen. „Gut und Böse“ sind Wertungen aufgrund von gesellschaftlich gegebenen Grundvorstellung vom Menschen und seinen Handlungsweisen. Daran ist nichts, was mit dem Adjektiv „logisch“ zu verbinden wäre.
Eine logische Aussage wäre: „Weil Totschlag als böse gilt, wird die Gesellschaft Sanktionen (Gerichtsverhandlung und Gefängnis) verhängen.“ Du müsstest mal genauer erläutern, was du mit Logik meinst. Denn auch das Folgende vermischt die Ebene der Erkenntnis mit der Sprachebene der Folgerichtigkeit (Logik). Beide haben aber nichts miteinander zu tun. Man nennt diese Vermischung ‚Kategorienfehler‘. Ein typische Fehler dieser Art: „Blaue Autos sind laut.“ Das Farburteil „blau“ hat nichts mit der Lautstärke zu tun. Man mag alles mögliche andere in den Satz hinein interpretieren, er bleibt ein Kategorienfehler, der auf eine völlig falsche Fährte lockt. So auch hier …
(01-12-2016, 11:12)Adamea schrieb: Das was nicht erkannt ist, kann nicht in einem logischen Zusammenschluß für den Menschen stehen WEIL es ja noch nicht erkannt ist.
Das ist m.E.  logisch.

(01-12-2016, 11:12)Adamea schrieb: Ja ich komme mit meiner Umgebung nicht zurecht und ecke dauernd an, weil ich nun mal mit dem was ich erkannt habe leider alleine bin.
Ich kann nur hoffen, dass meine Grundhaltung irgendwann einmal von meiner Umgebung verstanden wird.
Das hatte ich nicht geschrieben. Es war die Folge einer „Wenn – Dann“ Aussage meinerseits. Aber WENN du diesen Eindruck hast, DANN ist es an der Zeit, die Schuld dafür nicht bei anderen zu suchen.

(01-12-2016, 11:12)Adamea schrieb: Unabhängig von mir, gilt m.E. dass Neues immer die Erste Anerkennung durch einen anderen bedingt.
Bei einer Idee z.B. braucht der Erfinder den Anderen, der diese Idee erkennt oder sich zumindest  ihrer Untersuchung annimmt.
Ja bei wirklich Neuem, nein, bei dem, was ich bisher bei dir lesen konnte. Ich denke, deine Ideen verstehe ich ganz gut. Nur habe ich dazu durchaus andere Ansichten, die ich natürlich ebenfalls gerne loswerden möchte.

Hier werden keine Ideen unterdrückt, aber möglicherweise kontrovers diskutiert. Das ist der Sinn eines (textbasierten) Diskussionsforums.

(01-12-2016, 11:12)Adamea schrieb:
(30-11-2016, 08:06)Ekkard schrieb: Eine weltanschauliche (ggf. religiöse) Haltung hat mit den Erkenntnissen der Naturwissenschaften nichts zu tun.
ABER umgedreht könnte sie ZU einem Glauben gefügt werden. Umgedreht!
… müsstest du näher erklären. Wenn das Eine mit dem Anderen nichts zu tun hat, ist jeder Weg nur ein scheinbarer. Da habe jetzt ich Probleme, dir zu folgen.

(01-12-2016, 11:12)Adamea schrieb: DAS Werdende, das Streben, folgt immer nach vorne, UND "nach Vorne" gehen bedeutet eine einzige Richtung zu haben. Das ist m.E. logisch, z.B. strebt die Evolution immer weiter nach Vorne, oder etwa nicht?
Evolution entwickelt sich nach Innen und nach Außen, also Art/Aussehen und die Zustände im Körper.
Nein, die Evolution ist nicht gerichtet, wie viele Beispiele zeigen: Meeressäugetiere, Blindschleiche, Nacktmulle und im Übrigen der Mensch, der sein Fell eingebüßt hat. Die Antriebe der Evolution sind Versuch und Irrtum, in der Form von Variation (genetische Mischung und Veränderungen) und Selektion (Zuchtwahl). Weil nun manche Varianten (die voneinander abweichenden Nachkommen) in einer bestimmten Umgebung mehr Nachkommen erzeugen können als andere, passt „sich“ diese Lebensform an eben diese „ökologische Nische“.

(01-12-2016, 11:12)Adamea schrieb: Gottesbilder, im Sinne eines Glaubens der zusammenführt und nicht trennt.
Ja, das wäre was!

(01-12-2016, 11:12)Adamea schrieb: Ein Glaube der den Menschen die beste Vorstellung bietet um sich das Jenseits vorstellen zu können.
Da bin ich ganz anderer Ansicht. Das Wichtigste ist ein „gedeihliches Miteinander“, damit wir uns nicht gegenseitig die Schädel einschlagen. Die traditionelle Jenseitsvorstellung ist dafür eher hinderlich, weil sie den Blick verstellt auf die Mitmenschen und die Nöte hier.

(01-12-2016, 11:12)Adamea schrieb: Um den eigendlichen Code zu finden müssten diese vielen Code-Ergebnisse zusammengetragen werden, um so den eigendlichen Code zu zeigen.
Unser menschliches Dilemma ist: Ausnahmslos niemand besitzt eine universale, absolute Wahrheit. Diese kann auch nicht durch noch so viel Arbeit erreicht werden. Anderenfalls wäre sie im Laufe sagen wir der letzten 6000 Jahre entdeckt worden. Bemühungen hat es zu Hauf gegeben.

(01-12-2016, 11:12)Adamea schrieb: Ich meine mit Zeitgeist, dass wahre nützlich Wissen zu einer Zeit, nicht die vielen irrläufigen Denkweisen die zu jeder Zeit ebenso gegeben sind.
Das ist leider allzu idealistisch gedacht. Wie gesagt, die eine, unumstößliche Wahrheit gibt es nicht. Auch die Beurteilung, ob ein Natur-Wissen nützlich oder eine Denkweise irrläufig ist, ist sehr vom soziologischen Umfeld oder gar von individuellen Vorstellungen abhängig.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#15
(01-12-2016, 11:12)Adamea schrieb: Ideen können auch unterdrückt werden, wenn sie kein Feedback bekommen (ich glaube man sagt dazu "Feedback") also nicht auf Gegeninteresse stößt


Dazu sagt man nicht "Unterdrückung"
Wenn jemand eine unnötige Idee hat, die niemand interessiert, kann nicht von "Unterdrückung" gesprochen werden !
zB elektrischer Nasenbohrer
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