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Die Wahrheit hinter der Mathematik?
#30
Wink 
(22-10-2017, 11:31)Holmes schrieb: Meine Frage wäre woher ich wissen kann, dass etwas außerhalb meines Erfahrungshorizontes liegt?
Das passiert dir doch in allen möglichen Lebenslagen, in denen dir bewusst wird: "Ich weiß darüber nichts!" Die Frage zielt mir zu viel darauf ab, Gewissheiten zu erlangen. Die voraus gegangene Diskussion hat aber schon öfters gezeigt, dass es Gewissheiten nicht gibt.

Gibt es "Engel"? Und wenn ja, welche Eigenschaften kann ich an ihnen feststellen - nicht vorstellen, sondern feststellen (ein wesentlicher Unterschied). Oder setze statt "Engel" den derzeit nicht belegten Begriff "Holophanten" ein.

Du kannst "prüfen", durch Fernrohre und Mikrospkope schauen und "messen" soviel du magst. "Holophanten" (und Engel) liegen außerhalb unseres Erfahrungshorizontes. Nun haben Kosmologen festgestellt, dass es (Schwer-) Kraftzentren gibt, denen keine Information entkommen kann. Oder es gibt entfernte Stellen im Universum, für deren Informationen das Alter der Welt nicht reicht, uns Informationen (oder irgendwelche Wechselwirkungen) zukommen zu lassen. Also auch hier wissen wir um Wissens- und Erkenntnislücken in unserer Welt.

(22-10-2017, 11:31)Holmes schrieb: Nun kann ich aber nicht wissen, wann wirklich der Horizont erreicht ist, denn es entsteht ein unendlicher Regress ich kann immer wieder fragen gibt es hinter diesem Horizont nicht noch einen Horizont.
Das liegt aber doch nur an deinen Idealvorstellungen, die in der Welt keine Parallelen haben. Immer, wenn dir keine Informationen vorliegen, befindest du dich mit deinen Erfahrungen innerhalb deiner "kleinen Welt" (Mittelerde, nach J. R. R. Tolkien). Da liegen die Erfahrungshorizonte viel näher, als in der modernen Makrophysik (Kosmologie) und Mikrophysik (Quantenphysik). Aber im Grunde hast du Recht, die Wissenschaft tastet sich immer weiter über Mittelerde hinaus bis zu den physikalischen Grenzen, die es nachweislich gibt. Und über diese hinaus können wir prinzipiell nicht blicken (keine Information möglich!).

(22-10-2017, 11:31)Holmes schrieb: Es ist das gleiche Spiel mit einer Matrix, sobald ich in einer gefangen war, kann ich mich immer wieder fragen ob ich nicht wieder in einer gefangen bin, also was tue ich? Akzeptiere ich, dass keine Annahmen mehr treffen kann und setzte mich einfach immer auf die Welt fest in der ich gerade bin oder führe ich den Regress immer weiter?
Ja gut, das mag für den Laien tatsächlich so aussehen. Aber diese Ansicht ist falsch. Entweder hat eine Welt "Löcher", d. h. sich widersprechende Eigenschaften (innerhalb der Erfahrungshorizonte) also beispielsweise einen undefinierbaren Pudding, wenn wir in die Erde bohren oder einen Mond, der zeitweise Tiden erzeugt und manchmal nicht und auch einfach nicht mehr existiert, aber plötzlich wieder da ist.

Unsere Welt ist aber dadurch gekennzeichnet, dass sie innerhalb der physikalischen Erfahrungshorizonte keine "Löcher" der unlogischen Art besitzt. Sollte sie einer "Matrix" (à la "Welt am Draht") entsprechen, ist sie von jeder Art "Matrix ohne Löcher" ununterscheidbar. Es gibt also kein Kriterium dafür, dass es unterschiedliche Matrix-Welten gibt, die nicht zugleich unserer Welt in allen Details entsprechen.

Übrigen gibt es diese Ununterscheidbarkeit auch für physikalische Theorien! In der Quantenphysik ist die Matritzen-Beschreibung identisch mit der Beschreibung durch die Schrödinger-Gleichung. Dasselbe gilt für die Idee, die Welt sei durch ein Hologramm gegeben. Diese Identität geht soweit, dass man praktischerweise im Hologramm rechnet, wo es keine Singularitäten a la Schwarze Löcher gibt, und erst am Schluss auf die bekannten Theorien ART, Quantentheorie usw. zurück rechnet.
Also keine Sorge: Wir sind nicht in einer Matrix gefangen!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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RE: Die Wahrheit hinter der Mathematik? - von Ekkard - 22-10-2017, 19:02
RE: Die Wahrheit hinter der Mathematik? - von Gert - 03-10-2016, 13:29

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