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Die Wahrheit hinter der Mathematik?
#11
Das Beispiel mit den Farben hinkt auf allen Beinen! Farben sind Urteile des Menschen oder allgemeiner der Lebewesen. Diese Urteile sind überlebenswichtig. Die Wirklichkeit enthält keine Urteile, die sind den Überlebensstrategien von Gehirnen vorbehalten.

(09-09-2016, 14:21)Holmes schrieb: Ich Rede von den Dingen, die wir uns bewusst Vorstellen und im Kopf modellieren. ... Genau so sehe ich das mit der Mathematik, denn kein Mensch weiß wirklich was Mathematik ist.
Eusa_think Du meinst dich selbst? Ich selbst habe da sehr viel präzisere Vorstellungen. Mathematik ist das Kalkül mit Symbolen, also das, was Mathematiker mit Abstraktionen verschiedener Hierarchieebenen tun. Etwas anderes ist die Bedeutungsebene, in der alle Urteile und menschlichen Wünsche anzusiedeln sind, insbesondere dein Wunsch, besondere Bedeutungen mathematischer Objekte "in der Natur" zu finden.
Hierbei spielen natürlich auch Fähigkeiten zur Urteilsbildung eine Rolle. Richtig ist, ein blind Geborener wird keine Farben empfinden können. Aber wie gesagt, das sind Handlungen oder Denkstrukturen auf der Bedeutungsebene des Menschen (oder allgemeiner von Lebewesen).

(09-09-2016, 14:21)Holmes schrieb: Die Mathematik kann trotzdem eine Beschreibung für etwas sein, das wir einfach nicht kennen.
Das trifft auf jede sinnvolle sprachliche Konstruktion zu. So werden Sätze zu Geschichten, die vor unserem geistigen Auge aufziehen. Darin können Szenarien beschrieben sein z. B. Zeitreisen, die es nach unserem Erfahrungswissen nicht, noch nicht oder nur bei Aliens gibt.
Mithin ist das kein Bestimmungsmerkmal der Mathematik.
 
Ganz allgemein ist dein Verhältnis zum logischen Kalkül durch (deine) Wunschvorstellung für spezielle Bedeutungen überschattet. Du müsstest strenger unterscheiden zwischen "Konstruktions- oder Operationsebene" auf der einen und der "Bedeutungs- und Beurteilungsebene" für Menschen und Lebewesen und deren Sozietät (Gesellschaft, Rudel, Herde) auf der anderen Seite.

(09-09-2016, 14:21)Holmes schrieb: Wenn wir diesen Sinnesapparat dann soweit entwickelt haben, dass er Strukturen der Mathematik erkennen kann, also etwa eine breitenlose Länge, dann würde es doch heißen, dass der Mensch diese auch nur indirekt gefunden und nicht erfunden hat.
Du kehrst hier den Erkenntnisprozess um. Selbstverständlich kann sich jeder eine (breitenlose) Länge vorstellen - ein Seil, eine Kordel, einen dünnen Faden, einen Spinnenfaden usw.. Zum Schluss bleibt das Abstraktum "Linie" = breitenlose Länge. Dieser Übergang von praktischen Dingen zur Linie macht doch strukturelle Erkenntnisse erst möglich. Ich verstehe daher nicht, was die Mathematik liefern soll außer eben ein präzises Kalkül mit abstrakten Dingen wie Linien.

(09-09-2016, 14:21)Holmes schrieb: Ich will damit sagen, dass ich denke das wir in einer Welt leben, in der wir nichts erschaffen können. Wir können dieser Welt zwar ihre Ideen entnehmen, aber wir können ihr keine neuen geben.
Kommt darauf an, was du meinst. Wir können keine neue Teilchensorte und keine Strahlungsfelder mit unseren Wunscheigenschaften erzeugen. Was aber komplexe Systeme angeht, können wir sehr wohl über die Natur hinaus gehen. Ich glaube kaum, dass es in der Natur Nano-Wägelchen gibt, Laserstrahlung oder ähnliche künstliche Systeme. War das Rad beispielsweise schon in der Natur, bevor der Mensch es erfunden hat? Ich bin da nicht so pessimistisch.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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RE: Die Wahrheit hinter der Mathematik? - von Ekkard - 09-09-2016, 19:20
RE: Die Wahrheit hinter der Mathematik? - von Gert - 03-10-2016, 13:29

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