(16-06-2016, 14:27)Erich schrieb: Hier "Herrenreligion", dort "Herrenvolk".
Merkwürdig, dass Du nicht das Judentum kritisiert, wo es sich doch als auserwähltes Volk verstehen. Ebenso merkwürdig, dass Du nicht auch das Christentum kritisiert, wo es sich doch als von Gott auserwählt begreift, also Fortführung des Judentums. Merkwürdig, dass Du nicht auch die östlichen Religionen kritisiert, die Du mit ihrem Kastendenken soziale Unterschiede zementieren und Herrschaft als quasi "vorherbestimmt" definieren. Merkwürdig, dass Du Dich selbst nicht kritisiert, wo Du Dich offenbar
berufen fühlst, eine ganze Religion abzuwerten. Diese Abwertung einer ganzen Religion könnte auch als Nähe zum NS Regime bewertet werden, wenn sich ein Deutscher berufen fühlt, eine ganze Religion, die eng mit einer Bevölkerungsgruppe verbunden ist, zu stigmatisieren.
Zurecht würde niemand diese Religionen mit dem Nationalsozialismus in Beziehung setzen, nicht nur, weil man keine politische Ideologie des 19. JH rückwirkend auf religiöse Systeme übertragen kann, die sich in nahezu fast allen Gebieten ganz anders verhalten haben. Der Islam kennt weder ein auserwähltes Volk, noch exkludiert er die Propheten anderer Religionen. Der Islam ist auch kein Staat und hat auch nicht systematisch ganze Menschengruppen ausgerottet. Zudem geht der Islam nicht von der genetischen Überlegenheit einer Gruppe aus, oder ihrer Unterlegenheit. Der Islam ist zudem kein politisches System, wenngleich er Vorlagen hat, die zur Staatsgründung genutzt werden können. Der Islam kennt zudem keinen Staat in unserem Sinne und erst recht keine Nationen oder gar einen Nationalstaat, das unterscheidet ihn von den meisten europäischen politischen Konzepten
Den Islam hier als "faschistisch" stigmatisieren zu wollen, ist eine ungerechte und islamfeindliche Aussage. Man versucht diese Aussage immer zu retten, indem man sagt, alle Religionen kritisieren zu wollen, tatsächlich wird dieser unpassende Vergleich aber nur beim Islam gemacht.