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War Judas ein Verräter ?
#1
War Judas ein Verräter ?    Ich meine: nein

Vorgeschichte:
Jesus trat als Sohn Gottes auf, als Messias
Jesus behauptete glaubhaft, wenn er will, dann kommt ihm eine Legion Engel zu Hilfe
Das sagte Jesus bei seiner Festnahme, da ist es dokumentiert;  er wird aber wohl schon vorher durchsickern gehabt lassen, daß er als Sohn Gottes
und Messias sehr mächtig ist; er demonstrierte seine Macht gerne durch spektakuläre Wunder

Jesus trat im ganzen heiligen bzw. verfluchten Land als mächtiger Wundertäter auf, erweckte sogar Tote, befahl dem Wind zu schweigen, vermehrte auf zauberische Weise Lebensmittel (Brote), ging übers Meer etc etc

Nun war Judas ein sehr eifriger Jünger von Jesus. Er sehnte den Tag herbei, wann Jesus endlich seine übernatürliche Königsherrschaft antreten wird.

Nun dachte Judas sehr folgerichtig:
"Ich gehe zum jüdischen Gerichtshof und zeige den Jesus an.
Die Idioten werden kommen und ihn festnehmen.
Dann wird Jesus seine Krallen ausfahren und dann Gute Nacht ihr Idioten!"

Judas wollte gar nicht, daß Jesus umgebracht wird - dazu hätte er keinen Grund gehabt.
Im Gegenteil:  als treuer Schüler Jesus vertraute er auf die übernatürliche Macht Jesus und wollte ihn nur "zum tanzen bringen"

Wollte, daß es endlich scheppert, daß es donnert und blitzt, daß die Sonne stillsteht und der Vorhang im Tempel zerreißt

Daß Jesus als Messias tätig wird

Als dann Judas zu seiner Enttäuschung erkennen mußte, daß Jesus am Kragen gepackt und fortgeschleift wurde, dann im Gerichtshof geschlagen und gedemütigt (angespuckt) wurde, daß Petrus in seiner Hoffnungslosigkeit den Jesus verleugnete bevor der Hahn drei Mal gekräht hat, da sah er daß sein geliebter Jesus eben nicht der Messias ist

Er war einem Blender gefolgt

Aus Enttäuschung erhängte er sich
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#2
(02-06-2016, 10:27)Sinai schrieb: War Judas ein Verräter ?    Ich meine: nein

Vorgeschichte:
Jesus trat als Sohn Gottes auf, als Messias
Jesus behauptete glaubhaft, wenn er will, dann kommt ihm eine Legion Engel zu Hilfe
Das sagte Jesus bei seiner Festnahme, da ist es dokumentiert;  er wird aber wohl schon vorher durchsickern gehabt lassen, daß er als Sohn Gottes
und Messias sehr mächtig ist; er demonstrierte seine Macht gerne durch spektakuläre Wunder

Jesus trat im ganzen heiligen bzw. verfluchten Land als mächtiger Wundertäter auf, erweckte sogar Tote, befahl dem Wind zu schweigen, vermehrte auf zauberische Weise Lebensmittel (Brote), ging übers Meer etc etc

Nun war Judas ein sehr eifriger Jünger von Jesus. Er sehnte den Tag herbei, wann Jesus endlich seine übernatürliche Königsherrschaft antreten wird.

Nun dachte Judas sehr folgerichtig:
"Ich gehe zum jüdischen Gerichtshof und zeige den Jesus an.
Die Idioten werden kommen und ihn festnehmen.
Dann wird Jesus seine Krallen ausfahren und dann Gute Nacht ihr Idioten!"

Judas wollte gar nicht, daß Jesus umgebracht wird - dazu hätte er keinen Grund gehabt.
Im Gegenteil:  als treuer Schüler Jesus vertraute er auf die übernatürliche Macht Jesus und wollte ihn nur "zum tanzen bringen"

Wollte, daß es endlich scheppert, daß es donnert und blitzt, daß die Sonne stillsteht und der Vorhang im Tempel zerreißt

Daß Jesus als Messias tätig wird

Als dann Judas zu seiner Enttäuschung erkennen mußte, daß Jesus am Kragen gepackt und fortgeschleift wurde, dann im Gerichtshof geschlagen und gedemütigt (angespuckt) wurde, daß Petrus in seiner Hoffnungslosigkeit den Jesus verleugnete bevor der Hahn drei Mal gekräht hat, da sah er daß sein geliebter Jesus eben nicht der Messias ist

Er war einem Blender gefolgt

Aus Enttäuschung erhängte er sich
Wie Du richtig sagst, ging Judas hin und zeigte Jesus an - und kassierte einen Haufen Geld dafür!!

Der Verrat war mit Entgegennahme des Geldes getan!
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#3
Da gibt es durchaus unterschiedliche Interpretationsmoeglichkeiten.

Wenn man das Markusevangelium (als aeltestes der kanonischen) als Verarbeitung der juedischen Niederlage und der Zerstoerung des Tempels im Krieg mit den Roemern begreift, so mag der Name Judas Ischariot durchaus Programm sein. Judas (der Name des "Vaters" der Judaeer) steht moeglicherweise fuer den Juden an sich, und "Ischariot" mag fuer Sikarier, also einem juedischen Attentaeter als Teil der Aufstandsbewegung stehen. In dem Fall wuerde der Verrat des Judas Ischariot auch sehr gut zur Barabbas-Geschichte im selben Evangelium passen, wo das juedische Volk sich gegen Jesus Christus, aber fuer den Aufstaendischen, Barabbas, entscheidet, also den kriegerischen Messias.

Fuer eine ganz andere Sicht auf Judas gibt's dann noch das Judas-Evangelium. Hier ist Judas der Vertraute von Jesus, der in besondere Geheimnisse eingeweiht wird, auch wenn nicht ganz klar ist vom vebleibenden Text, ob die Rolle des Judas nun positiv oder negativ ist:
*http://www.nationalgeographic.com/lostgospel/_pdf/GospelofJudas.pdf
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#4
Einen Messias kann man nicht verraten - nur einen Betrüger !
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#5
(06-06-2016, 12:43)Sinai schrieb: Einen Messias kann man nicht verraten - nur einen Betrüger !

Du weisst doch, dass der christliche Messias auf Jesaja 53 beruht:

1 Wer hat unserer Kunde geglaubt? Der Arm des Herrn - wem wurde er offenbar?
2 Vor seinen Augen wuchs er auf wie ein junger Spross, wie ein Wurzeltrieb aus trockenem Boden. Er hatte keine schöne und edle Gestalt, sodass wir ihn anschauen mochten. Er sah nicht so aus, dass wir Gefallen fanden an ihm.
3 Er wurde verachtet und von den Menschen gemieden, ein Mann voller Schmerzen, mit Krankheit vertraut. Wie einer, vor dem man das Gesicht verhüllt, war er verachtet; wir schätzten ihn nicht.
4 Aber er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen. Wir meinten, er sei von Gott geschlagen, von ihm getroffen und gebeugt.
5 Doch er wurde durchbohrt wegen unserer Verbrechen, wegen unserer Sünden zermalmt. Zu unserem Heil lag die Strafe auf ihm, durch seine Wunden sind wir geheilt.
6 Wir hatten uns alle verirrt wie Schafe, jeder ging für sich seinen Weg. Doch der Herr lud auf ihn die Schuld von uns allen.
7 Er wurde misshandelt und niedergedrückt, aber er tat seinen Mund nicht auf. Wie ein Lamm, das man zum Schlachten führt, und wie ein Schaf angesichts seiner Scherer, so tat auch er seinen Mund nicht auf.
8 Durch Haft und Gericht wurde er dahingerafft, doch wen kümmerte sein Geschick? Er wurde vom Land der Lebenden abgeschnitten und wegen der Verbrechen seines Volkes zu Tode getroffen.1
9 Bei den Ruchlosen gab man ihm sein Grab, bei den Verbrechern seine Ruhestätte, obwohl er kein Unrecht getan hat und kein trügerisches Wort in seinem Mund war.
10 Doch der Herr fand Gefallen an seinem zerschlagenen (Knecht), er rettete den, der sein Leben als Sühnopfer hingab. Er wird Nachkommen sehen und lange leben. Der Plan des Herrn wird durch ihn gelingen.
11 Nachdem er so vieles ertrug, erblickt er das Licht. Er sättigt sich an Erkenntnis. Mein Knecht, der gerechte, macht die vielen gerecht; er lädt ihre Schuld auf sich.2
12 Deshalb gebe ich ihm seinen Anteil unter den Großen und mit den Mächtigen teilt er die Beute, weil er sein Leben dem Tod preisgab und sich unter die Verbrecher rechnen ließ. Denn er trug die Sünden von vielen und trat für die Schuldigen ein.

Es ging also alles nach Plan.
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#6
Gäbe es Gott und würde er einzig und allein in der Bibel in allen Details korrekt dargestellt, so hätte Judas nicht anders handeln können, als er es tat. Judas wäre damit ein Werkzeug der Allmacht und Allwissenheit und somit ebenso vollkommen unschuldig, wie jedes andere Wesen auch, selbst Luzifer.
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#7
(06-06-2016, 10:32)Ulan schrieb: ...
Fuer eine ganz andere Sicht auf Judas gibt's dann noch das Judas-Evangelium. Hier ist Judas der Vertraute von Jesus, der in besondere Geheimnisse eingeweiht wird, auch wenn nicht ganz klar ist vom vebleibenden Text, ob die Rolle des Judas nun positiv oder negativ ist:
*http://www.nationalgeographic.com/lostgospel/_pdf/GospelofJudas.pdf

Eben,
Judas war Jesus´ Vertrauter und hat die schwere Bürde auf sich genommen ihn zu "verraten" um den "Plan" zu erfüllen.
Das ist meine ganz persönliche Ansicht. 
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#8
Wobei hier zurecht eingewendet werden könnte, dass Judas nicht für sich in Anspruch nehmen kann, den Willen Gottes zu verwirklichen, weil er diesen nicht kannte. D.h. die Motivation seines Handelns liegt nicht bei seiner Einsicht in einen göttlichen Heilsplan, sondern innerhalb seines Ego, seiner Ängste und seiner Feigheit. Insofern kann hat Gott seinen Verrat hingenommen, um durch ihn seinen Heilsplan zu verwirklichen.
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#9
1.)  Der populäre Partisanenführer Andreas Hofer wurde von einem Verräter verraten und dann von den Franzmännern erschossen.

2.)  Der von Gott geschickte haMaschiach ist aber nicht so ein Trottel, der besoffen beim Kneipenwirt sitzt, und mit dem Hut gefangen wird  . . .
Ein bisserl ein Unterschied muß schon sein.

Falls Jesus nicht der haMaschiach war, sondern ein Hochstapler, dann war eh nicht schad um ihn  . . .

Falls Jesus aber tatsächlich der haMaschiach  war, dann wußte er im Voraus daß die jüdischen Schergen kommen und hätte beizeiten den Garten verlassen können  . . .
Er blieb aber dort, weil er sterben wollte
Jesus wollte den Tod, er hätte genausogut von der Tempelmauer springen können.  Wäre schneller gegangen
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#10
(08-06-2016, 08:05)Sinai schrieb: Jesus wollte den Tod, er hätte genausogut von der Tempelmauer springen können.  Wäre schneller gegangen

Bei Jesaja steht halt, dass er umgebracht wird. Da geht das mit der Tempelmauer halt nicht.
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#11
Na ja
Wenn ihn ein böser Hohepriester (Sadduzäer) von der Tempelmauer stösst, oder wenn ihm ein böser Legionär mit dem Schwert den Kopf abhaut, dann geht das schnell !
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#12
(07-06-2016, 02:05)deja-vu schrieb: Eben,
Judas war Jesus´ Vertrauter und hat die schwere Bürde auf sich genommen ihn zu "verraten" um den "Plan" zu erfüllen.

Du meinst, der Sohn Gottes predigt den Menschen die Liebe und verlangt gleichzeitig von Judas mit solch schlechtem Beispiel voranzugehen? Meines Erachtens eher fragwürdig, denn Gott und sein Sohn halten sich an die Gesetze, die sie aufstellen.

Als ob dieser Verrat überhaupt nötig war! Jesus wäre auch ohne diese Handlung ergriffen worden!
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#13
(08-06-2016, 08:05)Sinai schrieb: Falls Jesus aber tatsächlich der haMaschiach  war, dann wußte er im Voraus daß die jüdischen Schergen kommen und hätte beizeiten den Garten verlassen können  . . .
Er blieb aber dort, weil er sterben wollte
Jesus wollte den Tod, er hätte genausogut von der Tempelmauer springen können.  Wäre schneller gegangen

Das stimmt. Jesus sah im Garten Getsemaneh in einer Vision was ihm alles geschehen wird und hat daher auch Blut geschwitzt - so sehr hat es ihn geängstigt. Dass Jesus den Tod oder diese Qualen wollte, kann man aber dennoch nicht mit diesen Worten sagen, bat er doch seinen Vater, diesen Kelch an ihm vorbeigehen zu lassen, aber SEIN, des Vaters Wille solle geschehen.

Jesus wollte die Erlösung, was seinem Auftrag entsprach.
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#14
(09-06-2016, 09:08)Linus schrieb: Das stimmt. Jesus sah im Garten Getsemaneh in einer Vision was ihm alles geschehen wird und hat daher auch Blut geschwitzt - so sehr hat es ihn geängstigt. Dass Jesus den Tod oder diese Qualen wollte, kann man aber dennoch nicht mit diesen Worten sagen, bat er doch seinen Vater, diesen Kelch an ihm vorbeigehen zu lassen, aber SEIN, des Vaters Wille solle geschehen.

Das ist typische Bibelexegese, wo alle vier kanonischen Evangelien gemischt werden, um eine einheitliche Aussage zu machen. Die Sache mit dem "Sein Wille geschehe" ist Matthaeus' Version, der Gott dem Vater trotz aller Befuerchtungen gehorcht. Der Jesus des Johannes-Evangeliums ist ueber solche Ideen erhaben; er ist Gott. Das mit dem Blut-Schwitzen ist aus dem Lukas-Evangelium und soll betonen, dass Jesus wirklich Mensch war:

43 Es erschien ihm aber ein Engel vom Himmel und stärkte ihn.
44 Und er rang mit dem Tode und betete heftiger. Und sein Schweiß wurde wie Blutstropfen, die auf die Erde fielen.

Die Verse sind wohl nachtraegliche Einfuegungen, da sie in so einigen fruehen Lukas-Versionen komplett fehlen (z.B. Codex Vaticanus, Codex Alexandrinus) oder am Rand vermerkt war, dass sich die Schreiber nicht einig waren, ob die Zeilen da korrekt seien (Codex Sinaiticus bezeugt das Hin und Her).

Als Irenaeus den vierfachen Evangelien-Kanon erstmals begruendet, hat er, neben seiner Begruendung mit den vier Ecken der Welt, auch eine praktische, naemlich dass die Verwendung nur eines Evangeliums das Rezept zur Haeresie ist. Er beschreibt das Matthaeus-Evangelium als das der Ebioniten, Lukas als das von Marcion, Markus als das der Doketisten und schliesslich das Johannes-Evangelium als das der Valentianer (Adv. Haer. 3.11.7-9). Nur die Vierzahl schuetzt fuer ihn vor Haeresien.

Um solchen Haeresien vorzubeugen, wurde da schon mal am Text herumgebastelt. So auch hier.
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#15
(09-06-2016, 10:32)Ulan schrieb: Und sein Schweiß wurde wie Blutstropfen

Als Irenaeus den vierfachen Evangelien-Kanon erstmals begruendet, hat er, neben seiner Begruendung mit den vier Ecken der Welt, auch eine praktische, naemlich dass die Verwendung nur eines Evangeliums das Rezept zur Haeresie ist. Er beschreibt das Matthaeus-Evangelium als das der Ebioniten, Lukas als das von Marcion, Markus als das der Doketisten und schliesslich das Johannes-Evangelium als das der Valentianer (Adv. Haer. 3.11.7-9). Nur die Vierzahl schuetzt fuer ihn vor Haeresien.


Hochinteressant! Danke für den Hinweis mit den 4 Evangelien
Ich werde mich mit diesem interessanten Thema beschäftigen

Zur Frage Schweiß/ Blut werde ich einen neuen Thread eröffnen. Christentum:  
Schweiß / Blut
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