(10-01-2023, 23:27)Peta22 schrieb: Die Eigenschaften einer Absolutheit sind aus menschlicher Betrachtung heraus immer sinnlos, schwurbelig, unlogisch, bärtig, sophisticated, und weiß der Geier was noch alles. Das heißt aber nicht automatisch, dass solche Adjektive auf die Absolutheit zutreffen. Eine Absolutheit ist gleichzeitig alles und nichts davon. Das mag im normalen Alltag wenig hilfreich sein. Aber wenn man verstehen möchte wann ein Gott eben kein Gott ist, sollte man sich die Eigenschaften einer Absolutheit einmal vor Augen führen.
Du laesst hier einen Schritt aus. Die Idee des Absoluten, des Perfekten, ist spaetestens vom "Vater der Philosophie", Platon, eingefuehrt worden. Seine Ideenlehre schwirrt seitdem in vielen Koepfen herum und postuliert, dass es irgendwo einen Ort gibt, an dem die Ideen in ihrer perfekten Form existieren und die eigentliche Realitaet darstellen. Die von uns wahrgenommene Realitaet ist dann aus nicht perfekten Kopien dieser Ideen gemacht. Die Frage, ob die von uns wahrgenommene Realitaet ueberhaupt "real" im eigentlichen Sinne ist, wird von verschiedenen Stroemungen des Platonismus unterschiedlich beantwortet.
Du machst jetzt diese Ideen zum Gott (ist auch schon im Platonismus zu finden), hegst gleichzeitig aber pantheistische Ideen. Wie passt das zusammen? Sind wir jetzt Teil "Gottes", des Absoluten, des "Einen" (die pantheistische Vorstellung), oder einfach Teil der imperfekten Kopien, also nicht Teil "Gottes"? Letzteres ist wohl die christliche Vorstellung, wo das Ziel die Vereinigung mit dem perfekten Absoluten ist (das "an der rechten Hand Gottes Sitzen").