Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Weihnachtszeit-Bettelzeit
#16
(05-12-2015, 18:53)Gundi schrieb: Das dürfte auf den um Geld bittenden Mann auf der Straße ebenso zutreffen  Icon_cheesygrin
Der bettelt für sich selbst, während Organisationen, für Fremde, Hilfe organisieren wollen.
Zitieren
#17
(05-12-2015, 19:56)indymaya schrieb: Der bettelt für sich selbst, während Organisationen, für Fremde, Hilfe organisieren wollen.
Selbstverständlich sackt sich die Organisation Ihren Teil ein, so das nur ein Teil der Summe bei den Bedürftigen ankommt.
Zitieren
#18
(05-12-2015, 20:19)Wilhelm schrieb: Selbstverständlich sackt sich die Organisation Ihren Teil ein, so das nur ein Teil der Summe bei den Bedürftigen ankommt.
Ohne diese Organisationen käme nichts an. Z.B.  funktioniert Hungerhilfe nicht wenn man ein Brot in den Ärmelkanal wirf und hofft, dass es in Afrika an Land gespült wird.
Zitieren
#19
Na ja, so flapsig, wie das hier klingt: Es ist (jährlich) definitiv mehr Kleidung und Nahrung vorhanden, als Menschen brauchen, ja sogar als sie verbrauchen. Aber nicht überall, so dass ein logistisches Problem besteht. Dieses wird durch kommerzielle Interessen zwar noch verstärkt, aber es bestünde auch, wenn es diese Interessen nicht gäbe. Die Wege wären einfach zu weit, zu schlecht, zu nass, zu trocken oder verlaufen auf Feindesland.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Zitieren
#20
Das Böse des Kapitalismus kann man darin erkennen, dass Kleidungsplagiate vernichtet werden und Altkleider Container aufgestellt werden.
Zitieren
#21
Dass sich Anfragen von Spendenorganisationen um Weihnachten häufen liegt einfach daran, das dies die Jahreszeit ist, in der die Menschen / Christen am ehesten bereit sind etwas zu geben. Solche Mailings kosten nun einmal Geld, und die Spendenorganisationen können das geld dafür nicht einfach so locker machen, daher kommt das zu der zeit, in der der Nutzen die Kosten am wahrscheinlichsten überwiegt.
Zitieren
#22
Dazu kommt auch das Wetter welches uns z.B. depressiv werden läßt und dadurch empfindlicher.
Zitieren
#23
Ich spende eher nicht. Ganz einfach weil ich denke, dass man mit Spenden nur das Symptom bekämpft, aber nicht den Ursprung. Also fange ich lieber bei mir selber an.
Ich würde für Flüchtlingshilfen spenden? Ich gehe da lieber selber hin und bringe hin, was auch immer ich entbehren kann und dort gebraucht wird und binde Flüchtlinge in meine Hobbys ein indem ich sie einlade, zb bei den Hobbygruppen Volleyball mitzuspielen, an denen ich mich auch beteilige. Mittlerweile haben wir 8 Flüchtlinge zwischen 15 und 25 dort, die seit einigen Wochen mitspielen.

Ich würde Organisationen spenden, die sich für die Rettung von Tieren einsetzen, die für Tierversuche oder Pelzgewinnung mißbraucht werden? Ich kaufe keinen Pelz, auch keine Klamotten mit teilweise Pelz, Leder oder sonstwas und ich kaufe keine Produkte von Firmen bei denen ich weiß, dass sie Tierversuche unterstützen bzw selbst finanzieren.

Und auch bei sogenannten Hungerhilfen muß man sich doch überlegen, wie es überhaupt soweit kommen konnte. Um nur mal ein Problem zu nennen ist es ja so, dass unsere Fleischproduzenten die ganzen Überreste der Tiere, die wir nicht kaufen wollen wie Köpfe, Organe, Krallen usw billig nach Afrika exportieren und deren Märkte damit überschwemmen. Wie sollen die Menschen dort überleben, wenn sie ihre eigene Ware nicht verkauft bekommen? Wir zerstören damit deren Markt.
Ein anderer Grund sind Firmen wie Monsanto, die in Mexiko, Afrika und Amerika die Bauern mehr oder minder ausrotten. Sie kaufen erst die kleinen Firmen auf, die Saatgut verkaufen und verändert das Saatgut dann so, dass die Bauern es nur noch einmal für die Ernte nutzen können und die Pflanzen nicht mehr "fortpflanzungsfähig" sind. Also müssen die Bauern Saatgut jedes Jahr wieder kaufen und das können sie sich nicht leisten.
Oder solche Firmen bepflanzen tausende Quadratmeder Felder mit genveränderten Pflanzen, fahren damit in offenen Lastern durch die Gegens, das Zeug fällt da raus und vermehrt sich in normalen Feldern. Dann schicken solche Firmen Leute los die Proben nehmen und dann schicken sie Anwälte und verklagen die Bauern auf denen sie ihr Saatgut finden auf tausende Dollar. Außer sie kaufe zukünftig deren Saatgut, dann natürlich nicht. So rotten solche Firmen kleinere Betriebe und Bauern aus.
Was nützt da eine Geldspende? Man muß sich überlegen, was man als Verbraucher tun und ändern kann, wie man selbst leben müßte um so etwas zu vermeiden. Was nützt eine Geldspende nach Afrika, wenn man einen Tag später eine Packung Hühnerfilets kauft und der Rest vom Huhn nach Afrika geht und der Bauer, der heute eine Geldspende erhalten hat morgen trotzdem nichts verkaufen kann? Das ist sehr bildlich, aber letztendlich ist es doch so. Wenn wir eine faire, nachhaltige Wirtschaft und Politik betreiben würden gäbe es diese Probleme in diesem Ausmaß nicht, denn im Wesentlichen sind die Industrienationen die Auslöser für die Probleme in solchen Ländern. Genauso wie wir der Auslöser für die Klimaveränderungen in anderen Teilen der Erde sind und die Völker und Tierwelt dort darunter leiden muß.

Und die Themen, bei denen ich selbst nichts tun kann sind meißt solche, die Petitionen betreffen. Wo man ebenso nicht mit Geld, sondern mit Unterschriften etwas bewirken kann. Da brauchts dann auch wieder kein Geld. Um unsere Politik und Gesetze zu ändern, um die Firmen hier zu nötigen, ihre Politik zu ändern braucht es Meinungen, Unterschriften und Vereine, die etwas bewegen wollen.
Gruß
Motte

Zitieren
#24
(09-12-2015, 12:12)Schmettermotte schrieb: ... Man muß sich überlegen, was man als Verbraucher tun und ändern kann, ...
Ich kann deinen Ausführungen insgesamt gut zustimmen! Trotzdem ist es mir in meinem Alter nicht möglich, so viel selbst zu tun. Also helfe ich mit Geld. Klar geht das an Helfer. Es ist ja nicht verkehrt, wenn diese teilweise oder ganz davon leben, solange "helfende Hände" gereicht werden. Vom Idealismus allein wird man halt nicht satt.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Zitieren
#25
(09-12-2015, 18:31)Ekkard schrieb: Also helfe ich mit Geld. Klar geht das an Helfer. Es ist ja nicht verkehrt, wenn diese teilweise oder ganz davon leben, solange "helfende Hände" gereicht werden.

Soll das jetzt andeuten das es ok ist wenn nur die Helfer teilweise oder ganz davon leben?
Geschäftsführer der Sammelorganisation in der Villa mit SUV vor der Tür der dann die Sammler für 3 Mahlzeiten am Tag und einem Zimmer mit 5 Betten abspeist?
Zitieren
#26
Es gibt immer und überall die unanständige Art des Geldmachens. Ich meinte lediglich den normalen Verwaltungsaufwand.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Zitieren
#27
Ekkard, generell habe ich auch nichts gegen das Spenden an sich. Insofern Geld dann auch hilft und bei vielen Organisationen werden Spenden für Menschen oder Tiere gesammelt, deren Umstände wir durch unser Handeln beeinflussen können und nicht durch Geld. Sonst sorge ich für eine plusminus Null Rechnung, wenn ich zb einer Organisation spende, die Tieren aus Versuchslaboren hilft aber gleichzeitig Nivea Produkte kaufe. Da sehe ich ganz drastischen Aufholbedarf. Ähnlich ist es bei den Flüchtlingen. Da werden freiwillige Helfer en masse angeworben, gleichzeitig werden Arbeitslose zu diesen Organisationen hingeschickt mit der Verpflichtung, sich dort als Helfer zu bewerben und die sagen dann sorry, ihr könnt nach Hause gehen, wir haben genug Freiwillige. Ich bin ja nicht dagegen das geholfen wird, aber so rum gesehen soll der Staat, wenn er so viele Flüchtlinge ins Land läßt auch Leute bezahlen, die sich darum kümmern und so Arbeitsplätze schaffen die auch uns nützen. Auch da finde ich das Spenden nur begrenzt sinnvoll, denn wenn keine Spenden kämen und keine Freiwilligen, dann wäre nicht nur unsere Regierung, sondern auch die anderer Länder stärker unter Druck, das Leiden an den Wurzeln zu packen und etwas gegen den IS zu tun, der diesen Strom an Flüchtlingen zu verschulden hat.

Ich weiß allerdings nicht so wirklich, wo auch bei Facebook die vielen Beschwerden über Organisationen kommen, die an deren Haustür klingeln. Bei mir hat in meinem ganzen Leben nur vielleicht drei Mal jemand geklingelt der Geld haben wollte, das finde ich jetzt nicht so drastisch viel.
Gruß
Motte

Zitieren
#28
Hallo Schmettermotte,
ich gehe mit deinen Ausführungen weitgehend einig. Vielleicht ein paar Hinweise zu dem, in sozialen Netzwerken so gepostet wird:

Solche Posts unterliegen einer Auswahl, die sich selbst aufrecht erhält, weil sich immer nur die zu Wort melden, die eine Affinität zu gerade angeschnittenen Thema haben.

(10-12-2015, 17:22)Schmettermotte schrieb: Ich bin ja nicht dagegen das geholfen wird, aber so rum gesehen soll der Staat, wenn er so viele Flüchtlinge ins Land läßt auch Leute bezahlen, die sich darum kümmern und so Arbeitsplätze schaffen die auch uns nützen.
Hier liegt ein kleiner Irrtum vor. Der Staat hat nicht einfach so Leute ins Land gelassen, sondern diese standen eines Tages teilweise jenseits, teilweise diesseits unserer Landesgrenzen, abgerissen, erbärmlich frierend, unter kritischen hygienischen Verhältnissen. Auf der anderen Seite gewährt Deutschland aus guten, historischen Gründen Schutzsuchenden Schutz. Neben den rechtslastigen Krakeelern fanden sich Tausende freiwilliger Helfer, die jene "guten, historischen Gründe" auch leben wollen. Ich kenne hier Leute, die ihr Fahrzeug und ihre Kraft auf eigene Rechnung zur Verfügung stellen. Es ist nicht alles mit Kommerz zu erledigen, sondern auch mit Herz.

Die Angsthasen (Ach Gott, was soll aus uns werden, diese vielen Fremden!!!) sollten ihre Beine in die Hand nehmen und die Menschen kennen lernen. Helfen baut Xenophobie ab!

(10-12-2015, 17:37)Schmettermotte schrieb: Auch da finde ich das Spenden nur begrenzt sinnvoll, denn wenn keine Spenden kämen und keine Freiwilligen, dann wäre nicht nur unsere Regierung, sondern auch die anderer Länder stärker unter Druck, das Leiden an den Wurzeln zu packen und etwas gegen den IS zu tun, der diesen Strom an Flüchtlingen zu verschulden hat.
Das dürfte eine Illusion sein. Mangel an Spenden führt letztlich nur auf Mangel an Privatheit, Hygiene, Ernährung und Kleidung. Der politische Druck ist wahrscheinlich auf Deutschland, als dem reichsten, betroffenen Land am größten. Wir haben in Wahrheit keine vernünftige Ausrede außer jene, dass wir uns von der Straße diktieren lassen, was wir tun sollen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Zitieren
#29
Ja, Spenden ist so eine Sache.
Vielfach wird mit Bildern (hungernden Kindern, Tiere ohne Fell....) versucht die Schwelle der Empfindlichkeit von Personen entsprechend anzuheben, das man spendet.

Wir sollten aber heute nicht mehr direkt so emotionell handeln. Im Zeitalter des Internets besteht die Möglichkeit sich über diese Organisation zu Informieren.
Es gibt meist mehrere Spendensiegel, aber welches ist aussagekräftig?
Ich habe mir angewöhnt nach einer Bilanz zu suchen und Zahlen zu vergleichen, wieviel % gehen für Personalkosten, Werbung, Rückstellungen für zukünftigen Bedarf.. drauf.
Prinzipiell kann man dann schon feststellen was bei den Bedürftigen ankommt.
Was den Tierschutz angeht vertrete ich auch eine Ansicht.
Kein Leid den Tieren antun mit der Ausname das es wirklich dem Menschen helfen kann (nicht für Kosmetika)
Tiere (Hunde, Katzen) aus südlichen Ländern hierherbringen halte ich z.B. für Falsch, wir sollten erst einmal in unserer Umgebung darauf wert legen diese Tiere artgerecht zu halten. z.B. keine reinen Wohnungstiere (Katzen, Hunde, Schwarmvögel...).
Zitieren
#30
Ekkard
Zitat:Hier liegt ein kleiner Irrtum vor. Der Staat hat nicht einfach so Leute ins Land gelassen, sondern diese standen eines Tages teilweise jenseits, teilweise diesseits unserer Landesgrenzen, abgerissen, erbärmlich frierend, unter kritischen hygienischen Verhältnissen. Auf der anderen Seite gewährt Deutschland aus guten, historischen Gründen Schutzsuchenden Schutz. Neben den rechtslastigen Krakeelern fanden sich Tausende freiwilliger Helfer, die jene "guten, historischen Gründe" auch leben wollen. Ich kenne hier Leute, die ihr Fahrzeug und ihre Kraft auf eigene Rechnung zur Verfügung stellen. Es ist nicht alles mit Kommerz zu erledigen, sondern auch mit Herz.

Die Angsthasen (Ach Gott, was soll aus uns werden, diese vielen Fremden!!!) sollten ihre Beine in die Hand nehmen und die Menschen kennen lernen. Helfen baut Xenophobie ab!

Ich habe auch nichts gegen das Helfen an sich. Es geht mir viel mehr darum, dass eine realistische Situation geschaffen wird. Helfer sind jetzt da, vielleicht auch noch in 3 Monaten, aber dann nicht mehr und dann sind Millionen Flüchtlinge bereits da. Wenn in jedem Land Europas gleiche Maßnahmen getroffen werden und Leute durch Flüchtlingshilfe eine Arbeit bekommen und der Staat von Anfang an alle Kosten übernehmen muß die entstehen und dies nicht Freiwillige tun, dann haben wir sofort eine dauerhaft haltbare oder eben nicht haltbare Situation und nicht nur Deutschland, sondern eklatant mehr Länder müssen den Ländern, die sich komplett weigern Flüchtlinge aufzunehmen Druck machen. Wem hilft es, wenn jetzt zehntausende Freiwillige losstürzen und alles tun und es kommen immer mehr Flüchtlinge weil ja alles klappt aber in 4 Monaten gibt es keine Helfer mehr und dann klappt eben nix mehr aber dann sind die alle bereits hier, wohnen hier, machen hier ihre Deutschkurse ect. Soll man die alle in einem Jahr oder in einem halben Jahr umsiedeln, wenn dann Frau Merkel bemerkt, dass das doch so nicht geht und dass man anderen Ländern mehr Druck machen muß um Flüchtlinge zu verteilen? Ich finde Nettigkeit gut und ich arbeite mit in einer Firma, die nur darauf wartet, die ganzen Flüchtlinge sobald die arbeiten dürfen unter Vertrag zu nehmen, aber so einfach ist das alles eben nicht.

Letztendlich spende ich bei diesem Thema Geld, dass der Staat haben MUß. Er hat ja schließlich auch meine Steuergelder und ich sehe nicht wirklich ein, warum ich Flüchtlingen Geld spenden soll, wenn der Staat hier in der Pflicht steht wenn er es zuläßt das dutzende andere Länder keine Flüchtlinge aufnehmen und wenn hier die merkwürdige Regelung eingeführt wird, dass Flüchtlinge erst in einem Jahr mit einem Jahr Deutschkurs arbeiten dürfen. Mal ganz plakativ gesagt: Wenn Frau Merkel eine Millionen Flüchtlinge zu uns einlädt, dann muß der Plan auch finanzierbar sein und wenn ich mir da ansehe, was ich dem Staat alles von dem was ich täglich erarbeite abgeben muß und mein Arbeitgeber mehr verdienen könnte indem er den Flüchtlingen sofort Arbeit vermitteln würde, dann bleibt mir die Hilfsbereitschaf eben im Halse stecken. Warum soll ich Leuten spenden, die Geld von unserem Staat kriegen müßten, der ihnen verbietet zu arbeiten? Die Logik muß mir erst jemand erklären.
Gruß
Motte

Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste