14-12-2015, 09:39
Meiner Auffassung nach sieht sich der "IS" selbst in einem Selbstverteidigungsfall. Mir wird viel zu wenig darüber gesprochen, was der politische Auslöser sein könnte. Der IS hat sich 2003 gegründet als die Staaten den Irak destabilisierten und nahezu alle notwendigen Strukturen des Landes zerstörten. Auch hier wurde von einer christlichen Logik gedacht: die würden schon die andere Wange hinhalten. Dumm nur, dass der Islam nicht vorsieht, in einem solchen Fall die andere Wange hinzuhalten. Wenn wir davon ausgehen, dass sich der IS selbst in einer solchen Verteidigungssituation sieht, können wir auch erkennen, dass weitere Allianzen schmieden und Bomben zu werfen dieses Problem nicht lösen wird. Die Frage ist also, wie können wir auch nach islamischer Theologie feststellen, dass das, was der IS tut, nicht durch einen Selbstverteidigungsfall gedeckt ist. Da muss man ansetzen, dann wird auch der Zulauf geringerer. Man muss diese Leute in ihrer eigenen Logik delegitimieren.