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Sollten wir nicht besser Religion beenden?
#31
(20-12-2015, 16:03)Der Tor schrieb: - - -
Es gibt auch atheistische und/oder materialistische Religionen wie den modernen Satanismus oder den Transhumanismus.
- - -
Nich vergessen den Naturalismus, die Religionsgemeinschaft mit der größten Zahl an Gläubigen...
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#32
(22-01-2016, 16:16)konform schrieb:
(20-12-2015, 16:03)Der Tor schrieb: - - -
Es gibt auch atheistische und/oder materialistische Religionen wie den modernen Satanismus oder den Transhumanismus.
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Nich vergessen den Naturalismus, die Religionsgemeinschaft mit der größten Zahl an Gläubigen...

Naturalisten gehen davon aus, dass es auf der Welt mit "rechten Dingen" zugeht, dass es keine Hinweise gibt auf übernatürliches Einwirken auf irgend eine Art und Weise. Es zählen Logik und Empirie. 

Als Religion würde ich das nicht bezeichnen. Eine Religionsgemeinschaft schon gar nicht. Der Naturalismus ist einfach eine Philosopie. Es gibt keine Gemeinschaften.
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#33
(22-01-2016, 17:48)Thomas schrieb:
(22-01-2016, 16:16)konform schrieb:
(20-12-2015, 16:03)Der Tor schrieb: - - -
Es gibt auch atheistische und/oder materialistische Religionen wie den modernen Satanismus oder den Transhumanismus.
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Nich vergessen den Naturalismus, die Religionsgemeinschaft mit der größten Zahl an Gläubigen...

Naturalisten gehen davon aus, dass es auf der Welt mit "rechten Dingen" zugeht, dass es keine Hinweise gibt auf übernatürliches Einwirken auf irgend eine Art und Weise. Es zählen Logik und Empirie. 

Als Religion würde ich das nicht bezeichnen. Eine Religionsgemeinschaft schon gar nicht. Der Naturalismus ist einfach eine Philosopie. Es gibt keine Gemeinschaften.

Oh ja, ich kenne diese Argumente zur Genüge. Ich möchte nicht behaupten, dass sie durchweg Lüge sind, aber die reine Wahrheit sind sie auch nicht. Es sind nicht gewöhnliche Wissenschaftler, sondern mehr die Spitzen wie etwa Douglas J. Futuyma, die nicht umhin können, Fragezeichen hinter eine Reihe von Behauptungen der Evolutionslehre  zu machen.   Ohne allerdings dem Glauben an Evolution abzuschwören. Wie das in anderen Religionen mit ihren Dogmen eben so üblich ist...

Zugegeben, jene, die von einem sich über sechs Tage erstreckenden Schöpfungsakt ausgehen, haben es im Vergleich zu den Naturalisten wesentlich einfacher. Naturalisten  nämlich brauchen  unzählige Wunder, um ihre Welt zu erklären. Freilich haben diese aber den nicht zu überschätzenden Vorteil, dass ihnen das dem Naturalismus ergebene Schulsystem und die Medien zur Seite stehen. Selbständigem Denken geben weder Schulen/ Hochschulden noch die Medien Raum.

Wir hatten an anderer Stelle im Zusammenhang mit dem Thema “Lichtgeschwindigkeit) auch über so genannte relativistische Effekt wie die Zeitdehnung diskutiert. Eine Gesellschaft, die an solche Phänomen glaubt, ist mir unheimlich, die ist meines Erachtens zu allem fähig...
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#34
(23-01-2016, 13:59)konform schrieb:
(22-01-2016, 17:48)Thomas schrieb:
(22-01-2016, 16:16)konform schrieb:
(20-12-2015, 16:03)Der Tor schrieb: - - -
Es gibt auch atheistische und/oder materialistische Religionen wie den modernen Satanismus oder den Transhumanismus.
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Nich vergessen den Naturalismus, die Religionsgemeinschaft mit der größten Zahl an Gläubigen...

Naturalisten gehen davon aus, dass es auf der Welt mit "rechten Dingen" zugeht, dass es keine Hinweise gibt auf übernatürliches Einwirken auf irgend eine Art und Weise. Es zählen Logik und Empirie. 

Als Religion würde ich das nicht bezeichnen. Eine Religionsgemeinschaft schon gar nicht. Der Naturalismus ist einfach eine Philosopie. Es gibt keine Gemeinschaften.

Oh ja, ich kenne diese Argumente zur Genüge. Ich möchte nicht behaupten, dass sie durchweg Lüge sind, aber die reine Wahrheit sind sie auch nicht. Es sind nicht gewöhnliche Wissenschaftler, sondern mehr die Spitzen wie etwa Douglas J. Futuyma, die nicht umhin können, Fragezeichen hinter eine Reihe von Behauptungen der Evolutionslehre  zu machen.   Ohne allerdings dem Glauben an Evolution abzuschwören. Wie das in anderen Religionen mit ihren Dogmen eben so üblich ist...

Zugegeben, jene, die von einem sich über sechs Tage erstreckenden Schöpfungsakt ausgehen, haben es im Vergleich zu den Naturalisten wesentlich einfacher. Naturalisten  nämlich brauchen  unzählige Wunder, um ihre Welt zu erklären. Freilich haben diese aber den nicht zu überschätzenden Vorteil, dass ihnen das dem Naturalismus ergebene Schulsystem und die Medien zur Seite stehen. Selbständigem Denken geben weder Schulen/ Hochschulden noch die Medien Raum.

Wir hatten an anderer Stelle im Zusammenhang mit dem Thema “Lichtgeschwindigkeit) auch über so genannte relativistische Effekt wie die Zeitdehnung diskutiert. Eine Gesellschaft, die an solche Phänomen glaubt, ist mir unheimlich, die ist meines Erachtens zu allem fähig...

Es liegt im Wesen der Wissenschaft, ständig zu forschen. Deshalb ist auch die Evolutionstheorie in ihren Einzelheiten längst nicht abgeschlossen. Sie wird und kann es, wie so ziemlich jede Wissenschaft, gar nie sein. Denn, wer aufhört, Fragen zu stellen, hört auf, dazu zu lernen. Es ist nicht das Bestreben der Naturwissenschaft, Wahrheit zu erlangen, sondern der Realität so nahe wie möglich zu kommen. Das ist ein erheblicher Unterschied, vor allem zu den Religionen. Es zählt eben gerade nicht der Glaube sondern der Zweifel.  Sicheres Wissen zu erlangen, ist eine logische Unmöglichkeit. 

Naturalisten brauchen überhaupt keine Wunder, um ihre Welt zu erklären. Im Gegenteil, sie brauchen Wunder, um ihre Welt zu widerlegen. Wissenschaft erfordert selbständiges Denken, das ständige Infragestellen, das ständige Zweifeln. Dogmen und fertige Glaubenssysteme sind der Tod jeder Wissenschaft und jedes selbständigen Denkens und können daher an Schulen und Hochschulen kaum bestehen. Dass in den Medien viel Quatsch verbreitet wird, darin scheinen wir uns einig zu sein.

Ja, die Relativitätstheorie mit der Raum- und Zeitdilatation ist aus Sicht der Newton´schen Physik nicht leicht zu verstehen. Knackpunkt zum Verständnis ist jedoch, dass kein Objekt schneller sein kann, als Lichtgeschwindigkeit. Es ist jedoch in Experimenten noch nie gelungen, ein massebehaftetes Objekt auf Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen. Alle Experimente deuten sogar darauf hin, dass dies gar nicht möglich ist. Grund dafür ist, dass einem Objekt, das beschleunigt werden soll, immer mehr Energie zugeführt werden muss, weshalb es an Masse zunimmt (die Energie muss ja wohin) und deshalb, um es weiter beschleunigen zu können, noch mehr Energie benötigt usw. 
Lichtgeschwindigkeit scheint eine Konstante zu sein, die nicht überschritten werden kann. Wenn jedoch Lichtgeschwindigkeit absolut ist, können Raum und Zeit nicht absolut, sondern müssen relativ sein. 

Im Buch "Die Evolution der Physik" von Albert Einstein und Leonhard Infeld aus dem Jahr 1950 (bei Amazon erhältlich), ist das Ganze recht anschaulich mit Beispielen und Schaubildern verdeutlicht und erklärt. Ich bin kein Physiker und ganz sicher auch nicht überdurchschnittlich intelligent, aber diese Sache ist zwar komplex, aber eigentlich ganz logisch und nicht so schwer zu verstehen. 

Das ist keine Sache des Glaubens sondern eine der Logik. Übrigens auch unzählige Male experimentell bestätigt. Mit Religion hat das nichts zu tun.
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#35
"Sollen wir Religion nicht besser beenden?" lautet die Frage dieses Gesprächsfadens. M. E. hat diese Frage keine Antwortmenge, weil "Religion" kein fest gefügter, definierbarer, mithin vermeidbarer Zustand ist. Irgendwelche "schrägen Ideologien" existieren innerhalb der Religionen wie auch den übrigen Gesellschaftsschichten. Das wahre Problem sind Ideologien, die vorgaukeln, man gehöre zur besseren Sorte von Mensch.

Zu Thomas/Konform:
Wichtig ist festzuhalten, dass Wissenschaft keine Gewissheiten bietet, Glaube bzw. Weltanschauung aber sehr wohl. Wir brauchen als Menschen auch ein paar Gewissheiten für unsere geistige Gesundheit. Man muss sich nur klar machen, an welchen Stellen Gewissheiten angebracht sind und an welchen nicht. Bei wissenschaftlichen Feststellungen sind ganz bestimmt keine Gewissheiten angebracht.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#36
(09-11-2015, 15:29)Kajuku schrieb: Sollten wir nicht besser Religion beenden?
Der Vernunft nachgeben?
Den Verstand einsetzen?
Jeder für sich zuerst?

Sollten wir nicht besser Habgier beenden?
Der Vernunft nachgeben?
Den Verstand einsetzen?
Jeder für sich zuerst?

Das, was Religionen, Weltanschauungen, Ideologien etc. vereint, die sich anderen Ideologien überlegen fühlen, sind imho die verschiedenen Ausprägungen von Habgier.

Die Frage, was Habgier ist, welchen Ursprung und welche Bedeutung sie hat, wird in den verschiedenen Weltanschauungen durchaus unterschiedlich beurteilt.

Wodurch wird "Religion" negativ wahrgenommen?
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#37
(25-01-2016, 09:54)Epicus schrieb: Sollten wir nicht besser Habgier beenden?
Aber sicher doch! Nur ist Habgier so wenig eingegrenzt wie Religion(en).

(25-01-2016, 09:54)Epicus schrieb: Wodurch wird "Religion" negativ wahrgenommen?
Ich denke, dass Religion nicht als Befreiung von allen möglichen Einflüsterungen sondern als Gängelung wahrgenommen wird. Ferner wird der Alleinvertretungsanspruch für die Wertegemeinschaft, insbesondere der römisch-katholischen Kirche oder des Islam als Bedrohung und Machtanmaßung gesehen, was partiell auch Tatsache ist.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#38
(25-01-2016, 09:54)Epicus schrieb: Wodurch wird "Religion" negativ wahrgenommen?
Dadurch, das man schon Säuglingen diese einpflanzt!

z.B. Wie würdet ihr es nennen, wenn ein Vater seinen Säugling bei einem Fußballverein anmeldet, er dann Sonntag für Sonntag mit auf den Platz muß, später die Fangesänge mitgröhlen muß und auch mal bereit ist sich zu prügeln weil ein andersdenkender gegen seinen Verein ist.
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#39
... ein Zerrbild, das auch nicht annähernd die Beziehungen innerhalb einer Gemeinde wiedergibt!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#40
(25-01-2016, 21:45)Wilhelm schrieb:
(25-01-2016, 09:54)Epicus schrieb: Wodurch wird "Religion" negativ wahrgenommen?
Dadurch, das man schon Säuglingen diese einpflanzt!

z.B. Wie würdet ihr es nennen, wenn ein Vater seinen Säugling bei einem Fußballverein anmeldet, er dann Sonntag für Sonntag mit auf den Platz muß, später die Fangesänge mitgröhlen muß und auch mal bereit ist sich zu prügeln weil ein andersdenkender gegen seinen Verein ist.
^^liegt an den Fanatikern weder an der Religion noch dem Fußballverein. Könnte man so auch 1:1 auf das Bildungssystem, "Leistungsgesellschaft", Nationaleidentität, Wissenschaft usw. übertragen. Schaffen wir das auch alles ab?
Fanatisch gegen Religion erziehen ist kein Deut besser. Dazu gehört auch seine eigene einseitige Sicht dem Kind schon lange vor der Zeit vermitteln bevor es auch andere Quellen hat.
Oder sind wir wieder bei irgendeiner Religion zu irgendeiner Zeit an irgendeinem Ort und nicht in der BRD des Jahres 2016?
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#41
(25-01-2016, 20:28)Ekkard schrieb:
(25-01-2016, 09:54)Epicus schrieb: Sollten wir nicht besser Habgier beenden?
Aber sicher doch! Nur ist Habgier so wenig eingegrenzt wie Religion(en).

(25-01-2016, 09:54)Epicus schrieb: Wodurch wird "Religion" negativ wahrgenommen?
Ich denke, dass Religion nicht als Befreiung von allen möglichen Einflüsterungen sondern als Gängelung wahrgenommen wird. Ferner wird der Alleinvertretungsanspruch für die Wertegemeinschaft, insbesondere der römisch-katholischen Kirche oder des Islam als Bedrohung und Machtanmaßung gesehen, was partiell auch Tatsache ist.

Wodurch ließe sich Habgier denn eingrenzen? Die Definition und auch das Verständniss des Begriffes innerhalb der Gesellschaft ist doch einigermaßen klar bestimmt. Ist diese Eingrenzung deiner Meinung nach möglich und würde es Sinn machen, so vorzugehen?

Welche Freiheit gibt es ohne Grenzen? Was der Mensch als "Gängelung" auffasst, dürfte mit seiner Reflektion auf seine Persönlichkeitsrechte zu tun haben. So könnten auch die gesellschaftlichen Einflüsterungen negativ empfunden werden, oder das, was einem die Regierung an "Pflichten" auferlegen mag.  Trotzdem brauchen wir natürlich ein gewisses Maß an Ordnung, welches durch die Regierungen aufrecht erhalten werden soll. Möglicherweise lässt sich das auf Religionen ebenso anwenden.

Immerhin bleibt ja jedem Menschen, der sich von den Religionen insbesondere gegängelt fühlt, die Entscheidung vorbehalten, sich zum Atheismus zu bekennen. Obwohl man auch dort gewisse Regeln einfach einhalten muss, um authentisch zu bleiben.
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#42
(29-01-2016, 18:35)Epicus schrieb: Wodurch ließe sich Habgier denn eingrenzen?
Es gibt eine Reihe von Verhaltensweisen, welche gesellschaftlich toleriert werden z. B. Gewinne machen, Arbeit gegen Geld anzubieten, Selbstausbeutung, sich Luxus leisten. Nur, wenn's übertrieben wird, sprechen wir von Habgier. Doch die Grenzen sind fließend. Der ursprüngliche Ansatz lautete ja: Hören wir damit auf! Aber das können wir gar nicht, ohne ärmer zu werden und im Extemfall zu verhungern. Wo genau endet das notwendige Trachten nach Beschaffung und beginnt die Habgier? M. E. ist da gar nichts klar außer in den Extremfällen.

(29-01-2016, 18:35)Epicus schrieb: Die Definition und auch das Verständniss des Begriffes innerhalb der Gesellschaft ist doch einigermaßen klar bestimmt. Ist diese Eingrenzung deiner Meinung nach möglich und würde es Sinn machen, so vorzugehen?

Die Behauptung war ja: Habgier stört das Zusammenleben (so, wie die extreme Religionsausübung). Oder anders: Hinter religiöser Organisation kann sich Habgier verbergen.

Obwohl gerade die christliche Lehre Habgier verbietet, kommt sie allenthalben vor. Deswegen war meine These: Man kann solche Verhaltensweisen nicht einfach beenden.


(29-01-2016, 18:35)Epicus schrieb: Was der Mensch als "Gängelung" auffasst, dürfte mit seiner Reflektion auf seine Persönlichkeitsrechte zu tun haben.
Natürlich. Glieder der Kirchengemeinden sehen ihre Kirche nicht als Bedrohung, sondern als Ort der Zusammenarbeit (auch zusammen feiern!) mit anderen Gemeindegliedern.

(29-01-2016, 18:35)Epicus schrieb: So könnten auch die gesellschaftlichen Einflüsterungen negativ empfunden werden, oder das, was einem die Regierung an "Pflichten" auferlegen mag.  Trotzdem brauchen wir natürlich ein gewisses Maß an Ordnung, welches durch die Regierungen aufrecht erhalten werden soll. Möglicherweise lässt sich das auf Religionen ebenso anwenden.
Einflüsterungen sind aber Einflüsse der unterschwelligen Art, wie: "Können wir uns so viele Flüchtlinge leisten?" Das hat mit unserer Ordnung recht wenig zu tun, sondern mit Ängsten.

(29-01-2016, 18:35)Epicus schrieb: Immerhin bleibt ja jedem Menschen, der sich von den Religionen insbesondere gegängelt fühlt, die Entscheidung vorbehalten, sich zum Atheismus zu bekennen. Obwohl man auch dort gewisse Regeln einfach einhalten muss, um authentisch zu bleiben.
Nun ja - eine Möglichkeit. Aber man kann auch innerhalb der Gemeinde (heutzutage) religiöse Bevormundung zurück weisen und unterlaufen. Eines ist relativ sicher: In kirchlichen Gremien und Gesprächsrunden werden sehr rasch negative gesellschaftliche Entwicklungen aufgedeckt. Nur sind gesellschaftliche Fehlentwicklungen meistens der bequeme, angenehme Weg.

Und deswegen bin ich der Meinung, Religion ist trotz aller Kritik ein wichtiges Korrektiv der säkularen Gesellschaft heute.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#43
(29-01-2016, 18:35)Epicus schrieb: Wodurch ließe sich Habgier denn eingrenzen?
Hunger macht habgierig.. Durst macht habgierig.. Armut macht habgierig.. Auch Schafe neiden sich gegenseitig das Futter.
Überall in der Natur bevorzugen "Eltern" ihren eigenen Nachwuchs mehr, als den Nachwuchs anderer Eltern.



(29-01-2016, 18:35)Epicus schrieb: Die Definition und auch das Verständniss des Begriffes innerhalb der Gesellschaft ist doch einigermaßen klar bestimmt. Ist diese Eingrenzung deiner Meinung nach möglich und würde es Sinn machen, so vorzugehen?
Die eigenen Nachkommen zu bevorzugen, ihnen vorab bessere und sicherere Lebensbedingungen zu verschaffen, kann natürlich auch als Habgier ausgelegt werden.


(29-01-2016, 18:35)Epicus schrieb: Welche Freiheit gibt es ohne Grenzen?
Freiheit ist eine subjektive Empfindung. Es gibt sogar Menschen, die eine Bevormundung durch Gruppenzwang als befreiend erleben.


(29-01-2016, 18:35)Epicus schrieb: Was der Mensch als "Gängelung" auffasst, dürfte mit seiner Reflektion auf seine Persönlichkeitsrechte zu tun haben. So könnten auch die gesellschaftlichen Einflüsterungen negativ empfunden werden,
Jeder Mensch hat seine ganz eigenen Begabungen, Neigungen, Erfahrungen und auch Schwächen und Unzulänglichkeiten... Die Persönlichkeitsrechte jedes einzelnen Menschen müssen dahingehend respektiert werden, ansonsten führt das unweigerlich zur Verstümmelung des Individuums und was sich in der Rückkopplung auf die Gesellschaft selbst ganz sicher nur nachteilig und belastend auswirken kann.

(29-01-2016, 18:35)Epicus schrieb: Trotzdem brauchen wir natürlich ein gewisses Maß an Ordnung, welches durch die Regierungen aufrecht erhalten werden soll. Möglicherweise lässt sich das auf Religionen ebenso anwenden.
Halten wir da lieber besser beides auseinander.
Auch die einzelnen Mitglieder aller Religionen sind von ganz unterschiedlichem Intelligenz und Charakterschlag....Und nicht wenigen fehlt der Sinn für das was man gemeinhin Realität nennt. Ordnung im Zusammenleben von Menschen muss zwangsläufig durch Regeln aufrechterhalten werden, die von allen Beteiligten selbst erarbeitet werden...Das nennt man dann Demokratie und nicht Theokratie..


(29-01-2016, 18:35)Epicus schrieb: Immerhin bleibt ja jedem Menschen, der sich von den Religionen insbesondere gegängelt fühlt, die Entscheidung vorbehalten, sich zum Atheismus zu bekennen.
Es gibt dafür sicher auch andere, viel überzeugendere Gründe.

(29-01-2016, 18:35)Epicus schrieb: Obwohl man auch dort gewisse Regeln einfach einhalten muss, um authentisch zu bleiben.
Wobei man dann auch berücksichtigen sollte, dass ein persönliches Bekenntnis zum Atheismus nicht unbedingt einem Bekenntnis zur Anarchie gleich kommt und wohl auch sonst nichts mit dem Feindbild zu tun hat, welches viele "Theisten" für sich vom Atheismus brauchen.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#44
(30-01-2016, 18:42)Ekkard schrieb: Es gibt eine Reihe von Verhaltensweisen, welche gesellschaftlich toleriert werden z. B. Gewinne machen, Arbeit gegen Geld anzubieten, Selbstausbeutung, sich Luxus leisten. Nur, wenn's übertrieben wird, sprechen wir von Habgier. Doch die Grenzen sind fließend. Der ursprüngliche Ansatz lautete ja: Hören wir damit auf! Aber das können wir gar nicht, ohne ärmer zu werden und im Extemfall zu verhungern. Wo genau endet das notwendige Trachten nach Beschaffung und beginnt die Habgier? M. E. ist da gar nichts klar außer in den Extremfällen.
Dann haben wir in den "Extremfällen" von Habgier doch schon mal einen Ansatzpunkt. Diesen Fällen geht eine Entwicklung in diese Richtung vorraus. Habgier geht demnach über das (gesellschaftlichen tolerierte) notwendige Trachten von Beschaffung in einem Maße hinaus, wo es dem Gesellschaftskörper schadet - zum Beispiel Steuerhinterziehung. Niemand, der seine Steuern nach Recht und Ordnung abführt, muss Angst haben zu verarmen oder gar zu verhungern. (Dass es in einigen Ländern Steuersysteme gibt, die tatsächlich zu Verarmung durch Ausbeutung führen steht auf einem anderen Papier) Imho kann man daher von Habgier sprechen, wenn der Nutzen des eigenen Egos über den Nutzen der Gesellschaft gestellt wird, deren Teil das Ego ja ist.

Zitat:Ekkard schrieb

Die Behauptung war ja: Habgier stört das Zusammenleben (so, wie die extreme Religionsausübung). Oder anders: Hinter religiöser Organisation kann sich Habgier verbergen.

Obwohl gerade die christliche Lehre Habgier verbietet, kommt sie allenthalben vor. Deswegen war meine These: Man kann solche Verhaltensweisen nicht einfach beenden.
Das stimmt. Zumal es offensichtlich ja noch Klärungsbedarf gibt, ab wann man von Extremen reden kann - sei es bezogen auf Habgier oder Religionsausübung.
Von Evolutionisten habe ich schon zu hören bekommen, dass Habgier ein grundlegender Faktor und notwendiger Selektionsvorteil ist, wenn es darum geht, die Geninformation an die nächste Generation weiterzugeben. Aus dieser Sicht resultiert dann natürlich auch ein anderes Gesellschaftsbild.

Zitat:Ekkard schrieb

Einflüsterungen sind aber Einflüsse der unterschwelligen Art, wie: "Können wir uns so viele Flüchtlinge leisten?" Das hat mit unserer Ordnung recht wenig zu tun, sondern mit Ängsten.

Siehst du Ängste als Teil der Einflüsterungen oder meintest du mit "Einflüsterungen" an sich "Ängste"?

Zitat:Ekkard schrieb

Nun ja - eine Möglichkeit. Aber man kann auch innerhalb der Gemeinde (heutzutage) religiöse Bevormundung zurück weisen und unterlaufen. Eines ist relativ sicher: In kirchlichen Gremien und Gesprächsrunden werden sehr rasch negative gesellschaftliche Entwicklungen aufgedeckt. Nur sind gesellschaftliche Fehlentwicklungen meistens der bequeme, angenehme Weg.

Und deswegen bin ich der Meinung, Religion ist trotz aller Kritik ein wichtiges Korrektiv der säkularen Gesellschaft heute.

Interessante Meinung. Auf jeden Fall ist die Religion als Sammelbegriff verschiedenster "Gottesvorstellungen" ein Antagonist zum Säkularismus. Inwieweit Religion dann als Korrektiv akzeptiert werden kann, wird wohl eine ganz individuelle Entscheidung sein. Immerhin setzt das ja vorraus, dass es an einer säkularen Gesellschaft überhaupt etwas zu korrigieren gäbe, was in den Bereich von "Religion" fallen würde.

Im Moment sehe ich zwischen beiden Auffassungen allein die gegensetzliche Positionierung.

An welchen konkreten Beispielen würdest du denn eine korrigiernde Kraft der Religion in Bezug auf die säkulare Gesellschaft feststellen?
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#45
(31-01-2016, 12:02)Epicus schrieb: Imho kann man daher von Habgier sprechen, wenn der Nutzen des eigenen Egos über den Nutzen der Gesellschaft gestellt wird, deren Teil das Ego ja ist.
Es wird aber schwierig, Habgier einer wohlhabenden Person von einem Hungerleider zu unterscheiden. Möglicherweise entsteht kein Schaden - außer mittelbar durch Neid. Schwierig!

(31-01-2016, 12:02)Epicus schrieb: Von Evolutionisten habe ich schon zu hören bekommen, dass Habgier ein grundlegender Faktor und notwendiger Selektionsvorteil ist, wenn es darum geht, die Geninformation an die nächste Generation weiterzugeben. Aus dieser Sicht resultiert dann natürlich auch ein anderes Gesellschaftsbild.
Das hat Geobacter im voraus gehenden Beitrag erläutert. Danach ist Habgier ein angeborener Mechanismus, Reserven zu bilden. Habgier ist deshalb erst recht nicht vermeidbar.

(31-01-2016, 12:02)Epicus schrieb: Siehst du Ängste als Teil der Einflüsterungen oder meintest du mit "Einflüsterungen" an sich "Ängste"?
Einflüsterungen können alle möglichen Einflüsse sein, von Halluzinazionen, über das, was Nachbarn erzählen, bis hin zu öffentlichen Reden, die Volksängste anstacheln. Jede Ideologie ist eine Einflüsterung, besonders dann, wenn sie meinem Ego schmeichelt.

(31-01-2016, 12:02)Epicus schrieb: Auf jeden Fall ist die Religion als Sammelbegriff verschiedenster "Gottesvorstellungen" ein Antagonist zum Säkularismus.
Aber nicht wegen der Gottesvorstellung, sondern wegen der gemeinschaftlichen Wertevorstellungen, Menschenbild, Gesellschaftsutopie usw.
Betrachten wir Religionsgemeinschaften als eine gemeinschaftliche Stimme im Chor der gesellschaftlichen Meinungen.

Und dass Teilgesellschaften (säkulare, religiöse, sportliche, kulturelle) korrekturbedürftig sind, bedarf keiner besonderen Überlegung, weil es "die Wahrheit" nirgendwo gibt.

(31-01-2016, 12:02)Epicus schrieb: An welchen konkreten Beispielen würdest du denn eine korrigiernde Kraft der Religion in Bezug auf die säkulare Gesellschaft feststellen?
Nun, z. B. daran, wie Teile unserer deutschen Gesellschaft mit Minderheiten, Kindern, Alten, Schwachen, Kranken, Heimatlosen umgeht. Oder mit welchem Getöse Konflikte in unserer zerissenen Welt begleitet werden (Medien, Regierung). Oder mit welchem Zynismus unser Land an Waffen verdient.

Wirklich nichts zu korrigieren?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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