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Grundregeln
#1
Die Grundregeln wissenschaftlichen Denkens stehen zusammen gefasst hier.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#2
"Universalität: Ein Experiment muss überall, zu jeder Zeit und von jedermann durchgeführt dasselbe Ergebnis haben."

Ist noch ein bischen grob.
Da gabs aber noch keine ISS.
Am gleichen Ort ersetzt überall.
Zu jeder Zeit kann ein Experiment auch nicht den gleichen Effekt zeigen. (Sonnenfinsternis)
Früher war der Mond auch mal näher an der Erde, da gabs nur totale Sonnenfinsternisse.
Als Richtlinie aber tauglich.
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#3
@harpya: Die Universalität steht immer auch im Bezug zu den Umgebungsbedingungen, unter denen das Experiment durchgeführt wurde. Genaugenommen sind diese Umgebungsbedingungen sogar Teil des Experimentaufbaus und müssen daher, für identische Ergebnisse, auch identisch sein.
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#4
Hab ich ja so gemeint ohne das in epischer Breite auszuführen.
Ist halt knapp formuliert.

Viel Sachen bleiben halt nicht identisch, was eine Wiederholung ohne entsprechende Anpassungen,
Transformationen nicht erlaubt.
Sind ja auch nur Richtlinien die man quasi automatisch in der Bedeutung versteht.

In Geistes"wissenschaften" ist praktisch nichts identisch wiederholbar.
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#5
(14-07-2015, 18:06)Harpya schrieb: "Universalität: Ein Experiment muss überall, zu jeder Zeit und von jedermann durchgeführt dasselbe Ergebnis haben."

Ist noch ein bischen grob.
Da gabs aber noch keine ISS.
Am gleichen Ort ersetzt überall.
Zu jeder Zeit kann ein Experiment auch nicht den gleichen Effekt zeigen. (Sonnenfinsternis)
Früher war der Mond auch mal näher an der Erde, da gabs nur totale Sonnenfinsternisse.
Als Richtlinie aber tauglich.

Es geht hierbei um die prinzipielle Reproduzierbarkeit von Ergebnissen aus Experimenten mit gewissen Rahmenbedingungen. Natürlich ist dies als einzelner Satz grob, weil sich komplexe Dinge selten in einem Satz allein darstellen lassen. Sicher gibt es an der Quelle der Information noch weiterreichende Erläuterungen. So erfahren selbstverständlich räumliche und zeitliche Aspekte zur Reproduktion von Ergebnissen von Experimenten dann Einschränkungen, wenn der experimentelle Aufbau bestimmten räumlichen oder zeitlichen Kriterien unterworfen ist. Die Schwerelosigkeit auf der ISS ist dann Teil des Experiments, und so ist für ein identisches Ergebnis auch eine Umgebung mit identischen Eigenschaften von Nöten. Geliches gilt für zeitliche Einschränkungen, wobei diese in der Regel wie im Beispiel der Sonnenfinsternis eigentlich auf die Konstellation der Ramenbedingungen abzielt. Es geht um die prinzipielle Reproduzierbarkeit, nicht um die praktische.
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#6
"Es geht um die prinzipielle Reproduzierbarkeit, nicht um die praktische. "
Die trifft auf Menschen dankenswerterweise überhaupt nicht zu.
Die Ergebnisse der Reaktion wenn jemand als Hexe bezeichnet wird hat sich in den letzten
Jahrhunderten stark geändert. Icon_lol

Allerdings wurden die Alchemisten auch lange für unglaubwürdig gehalten,
das man Gold aus Blei machen kann.
Geht aber.
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#7
(27-05-2009, 20:56)Ekkard schrieb: Universalität: Ein Experiment muss überall, zu jeder Zeit und von jedermann durchgeführt dasselbe Ergebnis haben.
Es handelt sich um so genannte Maximen. D. h. im konkreten Fall müssen Randbedingungen, Durchführung und Ergebnisbeschreibung so gestaltet werden, dass sie überall und von jeder Person mit den entsprechenden Mitteln und Kenntnissen nachvollzogen werden können. Es darf also nicht vorkommen, dass die Ausrede gilt: Das Ergebnis kommt nur in meinem Studierzimmer und mit mir als Experimentator zustande. (Ihr müsst mir einfach glauben.)


(30-09-2015, 17:38)Harpya schrieb: "Es geht um die prinzipielle Reproduzierbarkeit, nicht um die praktische."
Nein; es geht sehr wohl um die Reproduzierbarkeit in jedem Fall.

(30-09-2015, 17:38)Harpya schrieb: Die trifft auf Menschen dankenswerterweise überhaupt nicht zu.
Die Ergebnisse der Reaktion wenn jemand als Hexe bezeichnet wird hat sich in den letzten
Jahrhunderten stark geändert.
Typisches Fehlbeispiel: Man kann ein solches Urteil nicht wissenschaftlich begründen. Denn es widerspricht unter anderem der Universalität i. o. angegebenen Sinne. Es ist abhängig von gerade geltenden Anschauungen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#8
(30-09-2015, 15:53)U.-N. D.-Meister schrieb: Es geht um die prinzipielle Reproduzierbarkeit, nicht um die praktische.
Ich sehe gerade, dass das vorstehende Zitat von dir stammt. Gleichwohl gilt mein vorstehendes Statement. Es handelt sich um eine Soll-Bedingung, die gewährleistet, dass anschauungsabhängige Aussagen nicht als "wissenschaftlich" gelten.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#9
Prinzipielle Reproduzierbarkeit dürfte wertlos sein.
Was soll man damit anfangen.
Es gibt auch Regelwerke welche die korrekte Funktion eines Programmes gewährleisten können sollen,
hab ich mal gelernt.
Die sind aber nur soweit ausgegoren das jeder 100 Zeiler sie schon überfordert wenns nicht gant trivial ist.

Etwas zu 100% zur reproduziweren würde ja auch die gleichen alten Messmethoden erfordern.
Mit welchen aus dem 1900 Jahrhundert wird man mit modernen kaum exakt reproduzieren.
Der Einfluss der Messung minimiert sich immer mehr.

Schon die Verortung hat sich im Lauf der Jahrtausende bei "geisteswissenschaften" immer mehr
vom Herz ins Hirn verlegt.
Da war der Kopf mehr Geräteträger für Ohren, Augen.. und damits nicht in den Hals regnet.
Nicht in allen Kulturen aber in Vielen.
Manche fraßen das Gehirn des Opfers um seine Fähigkeiten zu erlangen , andere das Herz.
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#10
(30-09-2015, 23:34)Ekkard schrieb:
(30-09-2015, 15:53)U.-N. D.-Meister schrieb: Es geht um die prinzipielle Reproduzierbarkeit, nicht um die praktische.
Ich sehe gerade, dass das vorstehende Zitat von dir stammt. Gleichwohl gilt mein vorstehendes Statement. Es handelt sich um eine Soll-Bedingung, die gewährleistet, dass anschauungsabhängige Aussagen nicht als "wissenschaftlich" gelten.

Du hast meine Aussage an dieser Stelle eventuell falsch interpretiert.
Ich bin ganz auf deiner Spur. Ich meinte damit, dass die Wiederholung des Experimentes unter den identischen Bedingungen natürlich die erwarteten Ergebnisse haben muss (prinzipiell), es aber (praktisch) möglich sein kann, dass jemand die Rahmenbedingungen nicht erzeugen kann - nicht jeder kann Experimente in der Schwerelosigkeit durchführen / die nächste Sonnenfinsternis kommt erst in 30 Jahren (was für ein Experiment auch immer eine Sonnenfinsternis voraussetzt???). Das Experiment ist prinzipiel reproduzierbar, praktisch jedoch nicht von jedem zu jeder Zeit und an jedem Ort.
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#11
(01-10-2015, 11:06)U.-N. D.-Meister schrieb: Ich meinte damit, dass die Wiederholung des Experimentes unter den identischen Bedingungen natürlich die erwarteten Ergebnisse haben muss (prinzipiell), es aber (praktisch) möglich sein kann, dass jemand die Rahmenbedingungen nicht erzeugen kann - nicht jeder kann Experimente in der Schwerelosigkeit durchführen / die nächste Sonnenfinsternis kommt erst in 30 Jahren (was für ein Experiment auch immer eine Sonnenfinsternis voraussetzt???). Das Experiment ist prinzipiel reproduzierbar, praktisch jedoch nicht von jedem zu jeder Zeit und an jedem Ort.
Ich denke, das ist nicht der "springende Punkt". Ich denke an das "Peer review"-Verfahren. Dort werden die beschriebenen Experimente und ihre (neue) Erkenntnis mit den Experimenten anderer (Forscher-) Gruppen verglichen. Aufbau, Beschreibung, Randbedingungen und theoretische Einordnung müssen dabei prüfbar sein. Das heißt nicht, dass der Gutachter (der Reviewer) das Experiment nochmals durchführt, sondern nur, dass er Punkt für Punkt die Aussagen mit den Aussagen (Beschreibungen, Ergebnisse) Anderer vergleicht. Gelingt dies nicht, oder ergeben sich Widersprüche, muss der Forscher (oder seine Gruppe) das Ignorieren gewisser anderer Forschungsergebnisse wiederum nachprüfbar begründen, oder die Widersprüche aufklären.

So ist es gar nicht erforderlich, dass Experimente nachgestellt werden, was in der Tat im Falle seltener astronomischer Ereigniss oder Bedingungen gar nicht geht. Im Extremfall, dein Beispiel Sonnenfinsternis, greift man daher auf die Originalaufzeichnungen zurück und lässt diese durch andere Forschergruppen analysieren. Entweder kommen die zu den gleichen Erkenntnissen oder eben nicht. Im letzeren Fall wird man wohl davon ausgehen müssen, dass das behauptete Ergebnis ein "Ausreißer" ist. Bleiben Restzweifel, dass die Schlüsse eben doch zutreffend sein könnten, muss und wird das Experiment auf die Agenda der nächsten Sonnenfinsternis gesetzt. (Da braucht man heutzutage auch keine 30 Jahre zu warten s. hier:
*http://www.astronomie.de/bibliothek/artikel-und-beitraege/die-sonne/kleine-sonnenfinsterniskunde/ ,
aber es geht ja ums Prinzip).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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