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Kann man in Würde Sterben?
#16
Das Ganze ist doch wieder eine Wohlstandsdebatte, ausgelöst von "Würdenträgern" die ein Sparpotenzial erkannt haben.
Ist eigentlich die Frage was für den jeweils Betroffenen, Würde ist.
Es sind aber nur "Wenige", die meinen ein Recht darauf zu haben, von jemandem getötet zu werden, wenn sie es "verfügen", was soll das für eine Würde sein?
Am Ende werden alle getötet, die Kosten und Mühe verursachen und absehbar "sowieso nicht mehr lange haben" aber nicht der Würde wegen.
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#17
(12-06-2015, 11:13)indymaya schrieb: Es sind aber nur "Wenige", die meinen ein Recht darauf zu haben, von jemandem getötet zu werden, wenn sie es "verfügen", was soll das für eine Würde sein?

Hm... das vorzeitoge Beenden ist imho ebenso ein (für Gott unzulässiger?) Eingriff in des Menschen Leben wie das durch Arzneimittel, Operationen, Therapien etc. Verlängern des Lebens.
Wenn von Gläubiger Seite gesagt wird, dass nur Gott das Leben nehmen darf muss ich doch fragen, ob auch nur Gott das Leben verlängern darf? Denn darüber regt sich kein Gläubiger auf, ist es doch aber ebenso ein Eingriff in "Gottes Plan".

Zu deinem Punkt, dass man niemanden zwingen dürfe einen anderen Menschen zu töten: Hier stimme ich dir bezüglich des Zwangs zu. Aber es gibt ja auch durchaus Mediziner, die der aktiven Sterbehilfe offen gegenüber stehen. Warum also nicht solche Ärzte, die damit kein Problem hätten, es (natürlich unter gewissen Bedingungen) erlauben? Es wäre ja kein Zwang dabei.

(12-06-2015, 11:13)indymaya schrieb: Am Ende werden alle getötet, die Kosten und Mühe verursachen und absehbar "sowieso nicht mehr lange haben" aber nicht der Würde wegen.

Ein interessanter Punkt, der in Zeiten von massivem Sozialabbau vieleicht so falsch zu denken nicht ist.
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#18
(11-06-2015, 18:44)indymaya schrieb:
(11-06-2015, 16:37)Erich schrieb: Aktive Sterbehilfe sollte lediglich den Wenigen zu Gute kommen, die verfügt haben, unter welchen Umständen sie nicht mehr leben wollen, selbst aber nicht mehr in der Lage sind, Suizid zu begehen. 
Wird dann irgendwann so sein, dass wegen der "Wenigen", sich Pflegebedürftige genötigt sehen, durch eine solche "Verfügung", Gesellschaft oder Angehörige zu entlasten.
Solange aber Pflegegeld und Rentenzahlungen üppig fließen wird von den liebenden Menschen noch in eine Herz - Lungenmaschine investiert, Verfügung oder nicht.

Die Freiheit, sich zu entscheiden, ob jemand als im höchsten Grad Dementer oder ohne Ich-Bewusstsein vor sich dahindämmern will oder nicht, sollte auch in D jeder in Anspruch nehmen dürfen, egal, welche Sicht Religionen dazu vertreten. 

Eine für alle Sicherheit bietende Regelung der aktiven Sterbehilfe traf Belgien. Den Text dieses Anfang unseres Jh verabschiedeten einschlägigen belgischen Gesetzes las ich. Ich konnte keine Lücke erkennen, die Missbrauch ermöglicht. (Der kürzlich durchgeführten Ausdehnung dieses Rechts auf Kinder und Jugendliche stimme ich allerdings nicht zu). Das NL-Recht birgt vielleicht ähnliche Sicherheit vor Missbrauch. Aber das las ich nicht.

Um aktive Sterbehilfe zu verhindern, konstruieren manche christliche Konfessionen künstlich Gründe, die einfach nicht zutreffen (wie übrigens auch bei der Homoehe). Die Kirchen sollten meinetwegen von der Kanzel herunter denen Strafe im Jenseits zu predigen, die aktive Sterbehilfe in Anspruch nehmen oder sie durchführen. Darüber hinaus sollten sie aber die Rechtsbildung auch in diesem Zusammenhang der Gesellschaft überlassen und auch keine Gründe konstruieren, die angeblichen und sinnfreien Gottesgeboten irdischen Sinn zu verleihen versuchen.

Weg mit den Resten religiösen Einflusses auf dt. Recht!!!
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#19
(12-06-2015, 14:57)Erich schrieb: Weg mit den Resten religiösen Einflusses auf dt. Recht!!!
Ja, kommt mir bekannt vor.
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#20
Na und? Mein Leben, mein Eigentum,... jeder Gott der meint, sich einmischen zu müssen, kann mich mal..
Aut viam inveniam aut faciam
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#21
(12-06-2015, 12:54)Gundi schrieb:
(12-06-2015, 11:13)indymaya schrieb: Es sind aber nur "Wenige", die meinen ein Recht darauf zu haben, von jemandem getötet zu werden, wenn sie es "verfügen", was soll das für eine Würde sein?

Hm... das vorzeitoge Beenden ist imho ebenso ein (für Gott unzulässiger?) Eingriff in des Menschen Leben wie das durch Arzneimittel, Operationen, Therapien etc. Verlängern des Lebens.
Wenn von Gläubiger Seite gesagt wird, dass nur Gott das Leben nehmen darf muss ich doch fragen, ob auch nur Gott das Leben verlängern darf? Denn darüber regt sich kein Gläubiger auf, ist es doch aber ebenso ein Eingriff in "Gottes Plan".

Zu deinem Punkt, dass man niemanden zwingen dürfe einen anderen Menschen zu töten: Hier stimme ich dir bezüglich des Zwangs zu. Aber es gibt ja auch durchaus Mediziner, die der aktiven Sterbehilfe offen gegenüber stehen. Warum also nicht solche Ärzte, die damit kein Problem hätten, es (natürlich unter gewissen Bedingungen) erlauben? Es wäre ja kein Zwang dabei.


(12-06-2015, 11:13)indymaya schrieb: Am Ende werden alle getötet, die Kosten und Mühe verursachen und absehbar "sowieso nicht mehr lange haben" aber nicht der Würde wegen.

Ein interessanter Punkt, der in Zeiten von massivem Sozialabbau vieleicht so falsch zu denken nicht ist.
Pflegeheime sind voll mit Menschen die ihren Angehörigen nicht zur Last fallen wollen. Tja viele dieser Angehörigen heulen das "ihr" Erbe für die Kosten draufgeht. Wer auch nur im Ansatz Ahnung hat, weis das Demenz/Alzheimer alles schleichende Prozesse sind, wann soll wer überprüfen ob eine Patientenverfügung dem "freien" Willen entsprach?
Ernsthaft in Deutschland wird niemand zwangsoperiert oder sonstiges wenn er sich negativ äußert. Niemanden wird das Leben verlängert wenn er nicht will.
Beides ist passiv, wenn in diesem Thread bereits Demenz/Alzheimer als Grund ausreichend genannt wird, in welchem Stadium dann eigentlich, gute Nacht Marie.
Euthanasie lässt grüßen oder "Soylent Green".
Ansonsten da mit der Geburt spätestens der Sterbeprozess einsetzt, ist es nur konsequent auch Kindern dieses Recht auf ihr "Eigentum" einzuräumen.
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#22
(10-06-2015, 12:48)Jevin schrieb: "Kann man in Würde sterben? Wenn ja, wie?"
Man kann alles Mögliche "in Würde", auch sterben. Ich habe in meinem langen Leben (s. Profil) schon eine Reihe Menschen sterben sehen. Das geht meistens würdiger, als man vielleicht erwartet. Wenn der Weg zu steil und die täglichen Mühen zu groß werden, genügt es, die Hand zu halten und das Erlöschen des Bewusstseins in Frieden abzuwarten.

Schlimmer sind die Fälle, bei denen sich das Bewusstsein bereits verabschiedet hat - manchmal Jahre vorher. Aber auch hier ist die Frage, worin das Sterben "in Würde" bestehen könnte. Jemanden, der sich nicht mehr äußern kann, kann man nicht (sinnvoll) fragen, wie er oder sie sich den Rest des Lebens vorstellt.

@Jevin (Daniel): Wo liegen die Hintergründe zu deiner Umfrage? Ich wiederhole auch gerne die Frage, was du unter "in Würde" sterben verstehst? Meinst du vielleicht "selbst-bestimmt"?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#23
(12-06-2015, 20:27)d.n. schrieb: Na und? Mein Leben, mein Eigentum,...
Kannst dich in einen Bunker einschließen aber du stirbst trotzdem.
Und schon bist du Pleite.
Wenn aber wie du meinst dein Leben, dein Eigentum ist, wieso sollen andere es beenden?
Hast du Verfügungsgewalt über andere Menschen die dich töten müssen wenn du es verfügst?
Oder willst du sie über den Staat erlangen wie Erich?
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#24
Mein Leben gehört mir, ergo kann ich es auch beenden wann und wo ich will,.. und wenn ich nicht mehr dazu im Stande bin, kann ich nur darauf hoffen, dass mir jemand dabei hilft unnötiges Leiden zu beenden,.. im Gegensatz zu dir lass ich hier keine Theoretika fallen sondern hatte in Kroatienkrieg schon mal die Situation, wo ich einem Kameraden auf seinen Wunsch das Leiden verkürzte,.. ich hab das ja schon einmal zum Thema Sterbehilfe gepostet..
Aut viam inveniam aut faciam
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#25
(13-06-2015, 06:50)d.n. schrieb: Mein Leben gehört mir, ergo kann ich es auch beenden wann und wo ich will,.. und wenn ich nicht mehr dazu im Stande bin, kann ich nur darauf hoffen, dass mir jemand dabei hilft unnötiges Leiden zu beenden,.. im Gegensatz zu dir lass ich hier keine Theoretika fallen sondern hatte in Kroatienkrieg  schon mal die Situation, wo ich einem Kameraden auf seinen Wunsch das Leiden verkürzte,.. ich hab das ja schon einmal zum Thema Sterbehilfe gepostet..
Ernsthaft willst Du eine solche Situation mit dem was hier u.a. gepostet wurde vergleichen?
Mit solchen Extrembeispielen kannst Du alles rechtfertigen und gesetzlich legalisieren. Folter, Todesstrafe, Rache, Kannibalismus usw.
In einer allgemeinen Diskussion muss der Regelfall die Grundlage sein und nicht einzelne extreme.
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#26
Was betrachtest du als Regelfall? Nur das, was in deiner unmittelbaren Umgebung usus ist, oder gehst du von einem globalen Durchschnitt aus? gerade in einer allgemeinen Diskussion muss jede Mögliche Eventualität gleichwertig behandelt werden, weit über den Tellerrand unserer mitteleuropäischer Werte und Normen hinaus
Aut viam inveniam aut faciam
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#27
(13-06-2015, 08:25)d.n. schrieb: Was betrachtest du als Regelfall? Nur das, was in deiner unmittelbaren Umgebung usus ist, oder gehst du von einem globalen Durchschnitt aus? gerade in einer allgemeinen Diskussion muss jede Mögliche Eventualität gleichwertig behandelt werden, weit über den Tellerrand unserer mitteleuropäischer Werte und Normen hinaus
Nein, das regelt dann das Gesetz. Auch da liegst Du falsch, dir empfehle ich eine Selbsthilfegruppe wenn Du dein persl. erleben, welches mir nur ein Achselzucken entlockt, so nah geht das Du es als Argument in einer grundsätzlichen Diskussionen einführst. Ansonsten bist Du voll auf dem Holzweg unsere Gesetze und unsere Normen richten sich selbstverständlich an unseren Wertvorstellungen und müssen nicht jeden Scheiß berücksichtigen der irgendwo auf der Welt gilt.
Ein Gesetz zum verkürzen von Leiden/Qualen welche definitiv absehbar und unabwendbar zum Tod führen werden, dieses noch alles in einem räumlichen u. zeitlichen Kontext. Ist etwas grundsätzlich anderes als ein Recht straffrei andere zu töten.
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#28
Danke, ich brauch keine Selbsthilfegruppe,.. mich nervt nur, dass hier viele nur hochtrabende Glaubenssätze ablassen, aber weit fern jediglichen Realitätsbezuges sind,.. Und wenn du schon von Gesetz redest,.. dein Gesetz ist nicht mein Gesetz,.. du lebst in D ich nicht,.. also wenn wir hier auf das Threadthema " In Würde sterben" zurückkommen, so ist für mich persönlich die Frage nach dem wie bzw wieso primär, und nicht irgendwelche Gesetze
Aut viam inveniam aut faciam
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#29
(12-06-2015, 21:46)indymaya schrieb:
(12-06-2015, 20:27)d.n. schrieb: Na und? Mein Leben, mein Eigentum,...
Kannst dich in einen Bunker einschließen aber du stirbst trotzdem.
Und schon bist du Pleite.
Wenn aber wie du meinst dein Leben, dein Eigentum ist, wieso sollen andere es beenden?
Hast du Verfügungsgewalt über andere Menschen die dich töten müssen wenn du es verfügst?
Oder willst du sie über den Staat erlangen wie Erich?

Kein Arzt soll müssen müssen, aber der, der will, soll dem helfen dürfen, der entweder körperlich oder infolge schwerer Demenz einen Suizid nicht mehr durchführen kann, sofern dieser eine entsprechende Verfügung getroffen hat. Der individuellen Selbstbestimmung sollte auch im geltenden Recht wesentlich höhere Priorität eingeräumt werden, als Vorstellungen des Christentums oder  anderen Religionen. 
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#30
(13-06-2015, 12:28)Erich schrieb: Kein Arzt soll müssen müssen, aber der, der will, soll dem helfen dürfen,
Wie sollte das dann gehen? Eine öffentliche Ausschreibung: Wer will noch mal?
Prämien? Und wenn es gesetzlich ist, ist es sogar unterlassene "Hilfeleistung" es nicht zu wollen.
Bleibt nur eine Art Henker, damit Ärzte nicht ihren Eid brechen. Oder ein Sensemann?
Das treibt jemanden der mal einen Termin vergisst schon Schweißperlen auf die Stirn und spätestens ab dem zweiten mal fühlt er sich beobachtet.
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