Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Bildung und Glaube, Religosität
#46
Der Begriff "Bildung" ist dermaßen unscharf, dass man damit kaum etwas begründen kann. Gebildete Leute können auf allen möglichen Gebieten gebildet sein, mithin auch auf jenen der Religionen. Was hier gemeint sein könnte, ist wohl "Bildung in einem technisch geprägten Umfeld". In der Tat verleitet "technische Machbarkeit" zu einem vollkommen von der Beziehungsebene abgetrennten Gefühl der Macht über die Natur. Die Achtung vor dem Sein, wie es ist, verschwindet.

Da niemand im Besitz von Wahrheit ist, kann man so denken. Man muss aber auch einräumen, dass dies nicht die einzige Möglichkeit ist, dass es Beziehungen zur natürlichen Welt gibt, die wir besser beachten müssen, und vor allem, dass unser unentwegtes Schaffen Menschen in ihrer Lebensqualität beeinträchtigen kann (Phänomen, dass Reiche immer reicher werden).

Dass in diesem Sinne technisch gebildete Menschen religiöse Bindungen nicht anerkennen, ist ein Webfehler der Erziehung. Dieser zeitigt ganz erhebliche Nachteile, die zu überwinden fast unmöglich ist, weil sie im "toten Winkel" oder "blinden Fleck" der Religionsfeindschaft oder des Säkularismus verharren. Als da sind ...
- Vernachlässigung der Betroffenen von Großprojekten (Kernkraft, Baunkohleabbau)
- Vernichtung von Lebensräumen (Waldrodung, Ölbohrungen, Baulandbeschaffung)
- Verbrauch von Luftsauerstoff, Erzeugung von Treibhausgasen, Klimawandel
- Vermehrung der Menschheit über natürliche Begrenzungen hinweg, sinnfreie Lebensverlängerungen, Verbannung des Sterbens
(An der Stelle ist die christliche Mythologie direkte Ursache. Denn sie definiert einen Idealzustand ewiger Glückseligkeit nur gegen Leistung, wobei nie ganz geklärt werden kann, ob nicht Höllenstrafen drohen, Folge: Unsicherheit, Angst vor dem Tod)
- Raubbau an Bodenschätzen, Erzeugung von Müll
Nur ganz allmählich und zögerlich wird Nachhaltigkeit angegangen und gefördert. Die ach so gelobte Bildung geht jedoch nicht von einer innerlichen Haltung, sondern widerum von einer technischen Machbarkeit mit ihren Nebenwirkungen aus.

Ich denke, so wird das nichts, weil die Dinge nicht mit dem notwendigen Bewusstsein für Grenzen (menschlich wie natürlich) angegangen werden. Früher hieß dies "Demut vor der Schöpfung". So areligiös, wie wir uns verhalten, werden wir die Entwicklung nicht überleben. Der Welt und der Natur sind wir Mensch letztlich gleichgültig. Erst unsere Wertvorstellungen (vormals durch Mythen verankert) schaffen ein ausgeglichenes Wechselspiel zwischen Macht und Grenzen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#47
(19-03-2015, 13:06)Ekkard schrieb: Ich denke, so wird das nichts, weil die Dinge nicht mit dem notwendigen Bewusstsein für Grenzen (menschlich wie natürlich) angegangen werden. Früher hieß dies "Demut vor der Schöpfung". So areligiös, wie wir uns verhalten, werden wir die Entwicklung nicht überleben. Der Welt und der Natur sind wir Mensch letztlich gleichgültig. Erst unsere Wertvorstellungen (vormals durch Mythen verankert) schaffen ein ausgeglichenes Wechselspiel zwischen Macht und Grenzen.

Es gibt da einen passenden Vers, dort heißt es:

Ist es euch zu wenig, die besten Weiden abzuweiden,
dass ihr den Rest eurer Weiden mit euren Füßen zerstampft,
das klare Wasser zu trinken, und das übrige mit euren Füßen trübt?
Hesekiel 34:18

Wie weit hat uns unser Wissen eigentlich gebracht, unsere Bildung?
Mir erscheint es ehrlich gesagt lächerlich, wie der Mensch sich aufbläht aber dabei letzten Endes, sein eigenes Biotop zerstört... 

Wo sind die Wurzeln des Übels zu suchen?
Ist es seine Eitelkeit, die Habgier, die alles zunichte macht und uns nicht mehr friedlich nebeneinander leben lässt?

Das Thema..
Wie unpassend, sich mal wieder über Andersartigkeit zu erheben.

Und ja, ich glaube, dass unsere Bildung, Glauben verdrängt/ verdrängt hat!
Dabei haben wir ihn bitter nötig!

Meine Sicht der Dinge.

Schönen Abend noch!
"Am ruhigen Fluss, ist das Ufer voller Blumen"
#48
(19-03-2015, 13:06)Ekkard schrieb: Ich denke, so wird das nichts, weil die Dinge nicht mit dem notwendigen Bewusstsein für Grenzen (menschlich wie natürlich) angegangen werden. Früher hieß dies "Demut vor der Schöpfung". So areligiös, wie wir uns verhalten, werden wir die Entwicklung nicht überleben. Der Welt und der Natur sind wir Mensch letztlich gleichgültig. Erst unsere Wertvorstellungen (vormals durch Mythen verankert) schaffen ein ausgeglichenes Wechselspiel zwischen Macht und Grenzen.

Das Problem beim Glauben ist aber, dass immer die anderen sich irren und folglich an allem Schuld sind.


Das wird auf Dauer nichts.

Auch die Menschen (Vormals durch Mythen verankert) haben nichts anderes getan, als die Natur nach ihren technischen Möglichkeiten restlos ausgebeutet. Gibt überall auf der Welt entsprechende Spuren und sogar vom Menschen geschaffene Wüsten..


Niemand kann für seinen Bruder haften, wenn der ein Psychopath ist.

Wüsten-Bildung auch ist nicht nur die Folge von Klimawandel, sondern immer auch die Folge von Kahlfraß.

Unsere (menschliche) Überlebensnische ist einmal die Verwendung von (technischen) Werkzeugen und zum anderen die Fähigkeit der Komplexen Kommunikation mittels Sprache.
Beides ermöglicht es uns erst,  mittels Informationsaustausch und selbst gefertigten (technischen) Hilfsmitteln, ohne (nennenswertes) Eigenrisiko, ans beste Futter kommen und dabei auch noch beliebig wählen zu können.

Das was unsere Überlebens-Stärke ist, ist auch unsere gefährlichste Schwäche, weil wir die Natur niemals besiegen können..

Bildung ist also dort anzusetzen, wo wir das verstehen lernen. Auch weil keiner für seinen Bruder haften kann wenn der eine geborener Psychopath oder Idiot ist.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
#49
(19-03-2015, 08:52)d.n. schrieb: Was du immer mit deinem aramäischen Wanderrabbi hast,.. der hatt doch alles nur von uns Buddhisten abgeschrieben und ins Korsett der abrahamitischen Religion gezwängt,.. Icon_lol Icon_lol

Hölle und Paradies sind aber von den Babyloniern abgekupfert.
#50
(19-03-2015, 17:27)miers schrieb: Und ja, ich glaube, dass unsere Bildung, Glauben verdrängt/ verdrängt hat!
Dabei haben wir ihn bitter nötig!

Meine Sicht der Dinge.

Schönen Abend noch!
Manche romantische Seelen haben Sehnsucht nach dem Mittelalter,
sieht man am Boom der Roman und Filmwelt.
#51
(19-03-2015, 13:06)Ekkard schrieb: I Erst unsere Wertvorstellungen (vormals durch Mythen verankert) schaffen ein ausgeglichenes Wechselspiel zwischen Macht und Grenzen.


(19-03-2015, 03:23)Harpya schrieb: Dass gesellschaftliche Probleme nach religiösen Vorgaben lösbar sind, nun wieviele tausend Jahre braucht man noch ,
um zu begreifen, das das noch nie funktioniert hat, das ist ja schon Realitätsverweigerung.
Und für alle Gesellschaften diese Welt nach einem unveränderliche Modell schon garnicht.
(19-03-2015, 13:06)Ekkard schrieb: Das unterschreibe ich auch. Ist aber auch nicht Sinn von Glauben, sondern nur deine sehr spezielle Auffassung.
Dann gibts aber viele Spezielle.
Zb die die dem althergebrachten Glauben mythische Unnützigkeit bescheinigen, aber (aus folkloristischen Gründen ?)
unbedingt noch irgendwie, obs passt oder nicht, einen surrealen Gott in ihre neuen Erkenntnisse reinquetschen wollen.
#52
(19-03-2015, 20:27)Geobacter schrieb: Das Problem beim Glauben ist aber, dass immer die anderen sich irren und folglich an allem Schuld sind.
Das mag für ideologie-geprägten Glauben stimmen. Ich finde, dass uns jene Haltung schadet, die alle Probleme als "technisch lösbar" erscheinen lässt (Miers' Hesekiel-Zitat in #47), anstatt dass klar gesagt wird: "Nein, das wollen wir nicht, obwohl wir es könnten". (Gilt insbesondere für Großprojekte und deren unübersehbare Nebenwirkungen.)

Natürlich kann man sich in der Beurteilung der Lage irren, und es gibt technische Lösungen. Aber diese müssen "nachhaltig" sein. Nachhaltig sind sie aber nur, wenn man den Ressourcen so etwas entgegen bringt wie Ehrfurcht und Dank.

(19-03-2015, 20:27)Geobacter schrieb: Auch die Menschen (Vormals durch Mythen verankert) haben nichts anderes getan, als die Natur nach ihren technischen Möglichkeiten restlos ausgebeutet. Gibt überall auf der Welt entsprechende Spuren und sogar vom Menschen geschaffene Wüsten..
Das mag sein. Aber sollten wir, sollten unsere Gesellschaften nicht allmählich klüger werden? Gerade die, die so stolz sind, sich über die rückständigen Religionen aufzuregen, verhalten sich nicht klüger als die Rückständigen. Sie schreiten fort und hinterlassen "verbrannte Erde".


(19-03-2015, 20:27)Geobacter schrieb: Das, was unsere Überlebens-Stärke ist, ist auch unsere gefährlichste Schwäche, weil wir die Natur niemals besiegen können..

Bildung ist also dort anzusetzen, wo wir das verstehen lernen. Auch weil keiner für seinen Bruder haften kann wenn der eine geborener Psychopath oder Idiot ist.
Richtig, und wir sollten (mehrheitlich) dort ansetzen, wo der Mensch sich selbst zur seelenlosen Marionette des eigenen Schaffens macht.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#53
(19-03-2015, 23:02)Ekkard schrieb: Das mag sein. Aber sollten wir, sollten unsere Gesellschaften nicht allmählich klüger werden? Gerade die, die so stolz sind, sich über die rückständigen Religionen aufzuregen, verhalten sich nicht klüger als die Rückständigen. Sie schreiten fort und hinterlassen "verbrannte Erde".

Richtig, und wir sollten (mehrheitlich) dort ansetzen, wo der Mensch sich selbst zur seelenlosen Marionette des eigenen Schaffens macht.

Was ist denn eine moderne Religion, ohne Götter, also eine Ideologie ?
Ich fühle mich nicht als Marionette, mein Schaffen ist nicht zwanghaft, man arebeitet möglichst wenig
um gut zu leben. Was falsch dran ?
Das seelenlos kann ich jetzt als Nichtgläubiger nicht so einordenen, das ist ja ein Gläubigenbegriff
mit dem alle naslang hausiert wird um mit diesem Jenseitskram zu hantieren.
Wüsste nicht wo ich eine Seele habe die auch noch unsterblich ist.

Mit einem auf göttlichen Uraltregeln basierten Regelkram, auch wenn er noch so
angepasst daherkommt, sollte man sicher nicht anfangen.
Und wenn bin ich lieber meine eigene Marionette als die eines Klerus.
Nach allen Erfahrungen werden die Zeiten schlechter wenn Religion Macht hat.
De ist ein Vorschussvertrauen längst verspielt.

Auch wenn mal Projekte in den Sand gesetzt werden,
das ist auch Freude am modernen Leben, was machbar ist was nicht.
Irgendwann muss man theoretische Erkenntnisse mal ausprobieren,
im Stillstand ist Kirche ja unschlagbar.
Kann nicht mehr Geld kosten als was an weiltweiten Wallfahrten für ganz irrationale persönlich
ausgegeben wird.
Wo ist die "verbrannte Erde" ,Braunkohle liegen lassen und frieren und kalt essen ist auch keine Lösung.

Überhaupt zu Religionen, modern oder nicht, sie kommen selbst nicht zusammen, wollen der Welt aber
die ultimativen Lebensweisen nahebringen.
Warum kann eine Religion nicht 2-5 Wege für Regionen der Welt aufzeigen.
Religion hat keine Lösungen bewiesen sondern spekuliert lediglich mit
einem theoretischen Denkmodell under eigener Führung.

Solange ein Religion auf einem diktatorischen Führer beruht wird sie immer auf menschlichen Widerstand
stossen, der ja zunehmend rasanter wird.
#54
(19-03-2015, 22:16)Harpya schrieb: Hölle und Paradies sind aber von den Babyloniern abgekupfert.
Es wird dich überraschen aber Gott gibt es vor den Babyloniern.
#55
(19-03-2015, 02:55)Harpya schrieb:
(19-03-2015, 01:38)Schmied schrieb: http://de.wikipedia.org/wiki/Bildung

Also sind Glaube und Bildung doch sehr eng verknüpft, da schon der Begriff 'Bildung' christlich theologischen Ursprungs ist. ;) Ich staune über eure Unbildung. ;)
Och Schied stellst du dich jetzt doof ?
Du liest da was dir passt ohne weiterzulesen, das da eine ganz andere Art von Bildung gemeint war,
die heutige gabs doch überhaupt nicht. Was ist den ein Gottesbild sag mal, hängt das an der Wand.

[...]

Wenn du schon jemand übertölpen wilsst , machs woanders , die Leute hier scheinen doch über dem Niveau
mancher zu stehen.
Nicht nach den ersten Wiki Sätzen ermatten, tapfer weiterlesen.

Abtreiben kannte ich zu erst auch als Kühe von der Alm holen.

Ich glaub dir ja das du unheimlich beschlagen bist, verlass dich aber nicht auf einen Impstoff aus Moses Zeiten.

Meine Güte, hier nochmal für dich: Der deutsche Begriff entstand im Mittelalter. Der Begriff ist theologischen Ursprungs. Bilden wird verstanden als gebildet werden durch Gott, nach dem Abbild Gottes. - Wikipedia

Der Begriff bezieht sich also auf die Stelle im 1. Buch Mose Vers 26. Daraus wurde er hergeleitet. Kannst du nun deine Unwissenheit und deinen fehlgeschlagenen Zynismus einsehen oder nicht?
#56
Was für ein Zynismus, du hast gesagt Bildung ist ein Bild Gottes im Herzen tragen.
In einem Satz ohne Bezug auf Mittelalter.

Kann ja auch sein, dann schilder das Bild Gottes doch einemal.
Woher soll ich denn wissen, das du intellektuell im Mittelalter lebt,
ich kenn so Menschen, die richten ihre Wohnung so ein, versuchen Teile der alten Sprache zu lernen,
kleiden sich auf Festen so, lernen die alten Künste.
andere spielen alte Schlachten nach, bauen Indianerlager...
Ich hatte früher mal einen Saal den ein Fantasyclub ,ca. 250 Leute,zum Jahrestreffen gemietet hat, incl. eigenem Met,
Musik mit mittelalerliche Instrumenten,
Nonnen und Mönchen, Herren und Sklaven, alles mögliche, für 4 fröhliche Tage.
Die Ritter haben sich ganz schön auf die Körper gehauen bis Blut floss, so haben die
sich da reingedacht.
#57
Zitat:Wie weit hat uns unser Wissen eigentlich gebracht, unsere Bildung?
Eine bessere medizinische Versorgung, elektrisches Licht und fließend warmes Wasser; zumindest in unseren Breiten werden die Menschenrechte weitgehend eingehalten,...
Noch mehr Beispiele?
 
Zitat:Und ja, ich glaube, dass unsere Bildung, Glauben verdrängt/ verdrängt hat!
Dabei haben wir ihn bitter nötig!
Ich sehe in der Zeit, als vorwiegend (teilweise unter Zwang) geglaubt und kaum etwas gewusst wurde, keine Vorteile.

Aber wie ich bereits angedeutet habe, sehe ich zwischen Bildung und Glauben sowieso keinen direkten Zusammenhang: Man kann auch als Student ein religiöser Extremist sein – und als Absolvent der Dorfschule mit höchstens 8 Jahren Unterricht weltoffen und tolerant. Geht natürlich auch umgekehrt.

Bildung kann nur dann den Glauben verdrängen, wenn die Bereitschaft zum Hinterfragen da ist.
 
#58
bilidōn


(17-03-2015, 07:20)Bion schrieb:
(17-03-2015, 02:35)Schmied schrieb: Gebildet ist der, der das Bild Gottes in sich trägt (1. Mos. 1, 26). ;)

Eine solche Herleitung von "Bildung" ist unsinnig und provokativ.

Seid ihr so ungebildet? ;)

Aus Wikipedia, bitte aufmerksam lesen:
Zitat:Bildung (von ahd. bildunga für ‚Schöpfung, Bildnis, Gestalt‘) bezeichnet die Formung des Menschen im Hinblick auf sein „Menschsein“, seiner geistigen Fähigkeiten.

Begriffsbildung:

„Bildung verweist auf Bild und damit zurück auf die bis in unser Jahrhundert aufgegriffene Genesispassage (1. Buch Mose, 26 f.), nach der Gott den Menschen nach seinem Bilde geschaffen hat." – Käte Meyer-Drawe: 1999, S. 161.

Der deutsche Begriff entstand im Mittelalter, wahrscheinlich als Begriffsschöpfung Meister Eckharts im Rahmen der Imago-Dei-Lehre. Der Begriff ist also theologischen Ursprungs. Bilden wird verstanden als gebildet werden durch Gott, nach dem Abbild Gottes.

Die Empfehlung, den Wiki-Artikel aufmerksam zu lesen, reiche ich zurück.

Der Begriff, wie er heute im Gebrauch ist, setzt sich in der zweiten Hälfte des 18. Jh. als ein in seiner pädagogischen und idealistischen Bedeutung neues Grundwort durch und wird zwischen 1770 und 1830 mit der Entstehung des modernen Erziehungswesens in Deutschland zum Leitbegriff eines in der geschichtlichen Situation des Übergangs zu einer offenen Gesellschaft sozial ermöglichten Ideals geistiger Individualität und von religiöser Abhängigkeit befreiten Denkens einer bürgerlichen Oberschicht, der sogen. Gebildeten.

Als Beschreibung eines geistigen Vorgangs gehörte der Begriff zuvor zu den abstraktiven philosophischen Neuschöpfungen der spätmittelalterlichen Mystik und ist wahrscheinlich durch Meister Eckhart aus der Verbindung der Imago-Dei-Theologie mit der neuplatonischen Emanations- und Reintegrationslehre erstmals gebraucht worden.

Mit dem, was seit Ende des 18. Jhs unter Bildung verstanden wird, hat das allerdings wenig bis nichts zu tun. Man kann vielmehr sagen, der Begriff stellt heute eher das Gegenteil dessen dar, was die mystische Philosophie des späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit mit ihm zu fassen versuchte.

Zur Herleitung aus dem Althochdeutschen:

bilidōn = gestalten, Form geben, abgeleitet von bilidi in seinen verschiedenen Bedeutungen

Die älteste Bedeutung von bilidi ist Vorbild, Muster, erst später kommt die Bedeutung von Abbild hinzu.
MfG B.
#59
(20-03-2015, 01:28)Lelinda schrieb: Bildung kann nur dann den Glauben verdrängen, wenn die Bereitschaft zum Hinterfragen da ist.
 

Ich denke nicht, das ein Gläubiger bereit ist, etwas was schon seit Generationen geglaubt wird und von angeblichen Respektspersonen wie Pastor, Pfarrer, Eltern weitergegeben wird zu hinterfragen.
Glaubt, denn es steht so geschrieben als Gottes Wort. Da darf es doch keinen Zweifel geben und wenn, dann ist die Person vom Satan verführt. Die einfachste Lösung.
#60
(19-03-2015, 23:39)indymaya schrieb:
(19-03-2015, 22:16)Harpya schrieb: Hölle und Paradies sind aber von den Babyloniern abgekupfert.
Es wird dich überraschen aber Gott gibt es vor den Babyloniern.

Götter gibts im Rudel. die Hebräer hatteuch ganz viele und die Griechen erst.
Was hat das aber mit Himmel und Hölle zu tun,die Götter gabs auch vor Kuhmist.
Irgendwann wurde aber der erste Gott erfunden, die Chromagon hatten noch keinen.
War doch auch die Dettatte ob Gottlose ins Paradies kommen können,
also gabs Zeiten ohne Götter.
Bei Exkommunikation wird man auch gottlos gemacht.


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Staatsgelder für Grundrente oder (oder: und) Bildung? Adamea 57 25388 18-02-2020, 16:17
Letzter Beitrag: Sinai
  Bildung und "Verbildung" in den Zeiten des Internets Ulan 34 29841 27-05-2017, 19:23
Letzter Beitrag: Ekkard
  Motschmann: Ohne Bibel keine Bildung SIGNS 69 95118 27-06-2009, 17:15
Letzter Beitrag: jam

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 2 Gast/Gäste