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Jesus-Zitate
#61
Zu den Jesus-Zitaten

Ich denke, daß die moderne Menschheit nicht mehr nach den Jesus-Zitaten leben kann.
Und ich meine, sie hat es früher auch nicht gekonnt. Im katholischen Mittelalter mit seiner Ständegesellschaft lebte man ganz sicher nicht nach den Jesus-Zitaten

Feindesliebe ? Ritter und Kreuzritter kannten sie nicht

Andere Backe hinhalten ? Ebenso unbekannt

Den Bauernhof verkaufen und das Geld den Roma geben ?
(Abgesehen davon war der Bauernhof ein Lehen und daher unverkäuflich)

Die katholische Ständegesellschaft mit ihren Zünften verhinderte Aufstieg und Abstieg
Auf das zweitere vergißt man gerne.

Der Sohn des Tischlers konnte kein Anwalt werden (was ihm eh keinen Spaß gemacht hätte, auf der Uni zu hocken und Latein zu studieren), aber er konnte auch nicht absinken zum Straßenkehrer


Nun leben wir aber in einer modernen Gesellschaft.
Die Zünfte wurden 1848 aufgehoben. Der Kapitalismus zog ins Land. Am Anfang noch sehr begrüßt, man hatte viele Hoffnungen und Illusionen wie die Moskauer Bürger 1989

Nach zwei Weltkriegen ist nun Europa im kapitalistischen Boot der angloamerikanischen Weltmacht.
Die heutige Phase des Kapitalismus heißt Konsumgesellschaft oder Wegwerfgesellschaft

Du schreibst: "Der Konsumtionismus ist ein Phänomen des modernen Kapitallismus. Ich bin auch dafür, uns von seiner Stumpfheit zu befreien."


Es gibt eben nur die Demokratie, die zwangsläufig zum Kapitalismus führt (freie Allokation der Produktivkräfte) oder die staatliche Planwirtschaft, die aber nur in einer Diktatur existieren kann

Alles andere ist Träumerei.
Entweder Konsumgesellschaft wie die USA oder Planwirtschaft wie die UdSSR

Dazwischen gibt es einzelne Utopisten, wie etwa Bernstein mit seiner Idee, den Kapitalismus menschenfreundlich zu machen. Das ist die Idee des rechten Flügels der Sozialdemokratie. Ging einige Jahre gut, aber dann stieg eben das Lohnniveau, es stiegen die Lohnnebenkosten. Dadurch ist Deutschland als Industriestandort nicht mehr interessant, nicht mehr wettbewerbsfähig. Keiner baut mehr eine Fabrik in Deutschland, sondern in den bitterarmen Niedriglohnländern. Wenn die Leute dort in 10 Jahren Sozialstandards durchsetzen, wird dort dicht gemacht und die Produktion wandert ins nächste echte Niedriglohnland. Bei Audi sahen wir das. Nach der Wende baute Audi ein großes Werk in der Slowakei. Als dann nach 10 Jahren die Löhne dort stiegen, machten sie dicht und gingen nach Rumänien. Jetzt ist dort das neue Audi Werk. Wenn dann in 10 Jahren in Rumänien die Arbeiter ihre Rechte fordern, wird es in die Ukraine gehen, dann wohl nach Rußland, dann wohl nach Tschetschenien usw.

Unter der Prämisse einer offenen Volkswirtschaft ist jeder Versuch, das Lohnniveau langfristig zu erhöhen, eine Utopie

Wenn offene Grenzen sind (es gibt Importe), dann ist die heimische arbeitnehmerfreundliche Industrie nicht konkurrenzfähig. Geht zugrunde. Werksschließungen

Der Bürger ist ja selber schuld. Er will billige Ware kaufen. Kauft Ware aus dem Ausland. Und schaut dann ungläubig, wenn "sein" Werk geschlossen wird. Das kann man nur beenden, wenn der Staat die Grenzen dicht macht. Und solange die Leute noch glücklich sind, weil sie billige Computer und Autos aus dem Ausland kaufen können, wird es auch so weitergehen. Kurz gesagt: "Jeder kauft billige Importware und hofft, daß der Nachbar so blöd ist, teure deutsche Ware zu kaufen". Aber das funktioniert eben nicht, wie man sieht.

Dann kommt noch dazu, daß sich das Kapital ein neues, rechtloses und billiges Proletariat ins Land geholt hat.
Als Lohndrücker !

Und die Linke sieht zu . . . findet das prickelnd und super, daß da Leute aus der Dritten Welt ins Land kommen.

Daß diese bedauernswerten Menschen die Funktion des Lohndrückers haben, und somit ein wichtiger Hebel des Kapitalismus sind, wird geleugnet

Um beim Thema der Jesus-Zitate zu bleiben: die Ablösung der traditionellen europäischen Welt mit ihrer katholischen Lebensweise durch den Rechtspositivismus der Demokratie führte zum Kapitalismus mit all seinen Vor- und Nachteilen.

Am Anfang ist der Kapitalismus immer wunderbar. Die einzelnen Menschen nehmen Kredite auf, der Staat macht ebenso Schulden, um einen Sozialstaat zu errichten, Politiker lassen sich als Wohltäter feiern, alles ist eitel und Wonne.

Aber nach 10, 15 oder 20 Jahren kommt der Zahltag. Dann müssen die Schulden netto zurückgezahlt werden. Und dann wird es bitter ! Denn irgendwann ist der Punkt erreicht wo keine Großbank mehr neuen Kredit gibt, um alte Schulden zurückzuzahlen und die aufgelaufenen horrenden Zinsen zu bezahlen. Irgendwann ist die Illusion des Pumps vorbei. Bei Privatpersonen und bei Staaten.

Nun ist die europäische Gesellschaft an einem Totpunkt angelangt. Es geht nicht vorwärts und auch nicht zurück.

Die gegenwärtige Mißwirtschaft zuckt in de letzten Zügen. no future Generation
Der Optimismus von früher ist weg !

Aber wohin ?

1.) Zurück zur feudal geprägten katholischen Zünftegesellschaft ? Das wird nicht gehen. Denn dann will jeder in einen hohen Stand, und keiner wird freiwillig in die Zunft der Straßenkehrer gehen. Keiner läßt sich runterdrücken in einen niedrigen Stand. Das ist somit ausgeschlossen. Eine Welt nach biblischem Muster ist nicht mehr denkbar

2.) Zurück zur leninistischen Planwirtschaft ? Auch das wird nicht gehen. Kein Dresdner will eine neue DDR
Ja, vielleicht ein paar Prozent der dortigen Bevölkerung, aber keine satte Mehrheit

Die Jesus-Zitate helfen dem heutigen Menschen auch nicht weiter.
Dem Menschen fehlt die traditionelle handfeste christliche Gesellschaft.

Jesus-Zitate jedoch sind eine zu dünne Suppe. Nicht operational
Damit kann doch keiner was anfangen. Das ist für einzelne bibelgläubige Fundamentalisten interessant, für Bibelleser. Und die arbeiten nicht. Einen Staat aufbauen kann man jedenfalls nicht auf so weltfremden Forderungen, wie die daß jeder sein Haus verkaufen soll und das Geld gemeinsam mit den Armen verfressen soll . . .

Oder ist da gar gemeint, man soll sein Haus verkaufen und das Geld den Armen geben, damit die es verfresen, aber der edle Spender darf beim großen Festschmaus nicht dabei sein . . . ?
Eusa_dance

Das würde dem Ganzen noch die Krone aufsetzen. Würde mich nicht wundern
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#62
(21-09-2014, 17:13)Sinai schrieb: Oder ist da gar gemeint, man soll sein Haus verkaufen und das Geld den Armen geben, damit die es verfresen, aber der edle Spender darf beim großen Festschmaus nicht dabei sein . . . ?
Eusa_dance

Wieviele Menschen, glaubst du, haben ein eigenes Haus? Auch ist von "Besitz" die Rede, was gleich bedeutend mit Schätze sammeln und Unrecht ist, wenn der Andere nichts zu essen hat.
Wenn du meinst etwas Brot  wären  für einen Verhungernden ein Festschmaus, hast du Recht. Der "edle Spender" wie du ihn siehst möchte aber gar nicht dabei sein.
Der Spender wie Jesus ihn sieht teilt sein Brot mit den Armen. Es "verfressen" zu nennen, wenn "Arme" essen, zeugt von Mißgunst.
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#63
Sinai schrieb:Blöd ist nur eine Fesselung der freien Intelligenz durch Worte,
die in heutiger Zeit von unwissenden Männern und Frauen gesprochen werden

Im Klartext:
Es gibt heute eine Menge von schädlichen Gesetzen und ungeschriebenen Gesellschaftsnormen.
Man muß sie befolgen. Ist damit gefesselt
Für die "Fesselung" durch die Gesetze sind wir alle gemeinsam verantwortlich. Wenn die blöd sind, kann man sie immer noch verbessern. Das wird das Ergebnis eines längeren gesellschaftlichen Kommunikationsprozesses sein.

Aber dein Einwand kam ja auf dieses Bertrand-Russell-Zitat. Warum der Einwand? Sollen wir uns doch auf alte Weisheiten berufen? Du sagst nun ja selber, dass die Jesus-Zitate nicht viel bringen. Eben. Wir müssen schon auf unsere Fähigkeit vertrauen, das Gute vom Schlechteren zu trennen. Und solange wir selbstkritisch sind, werden wir das auch können.


Aber ich wollte mit diesen Jesus-Zitaten was ganz anderes sagen: Überhöht Jesus nicht! Er hatte seinem Volk, resp. den jüdischen Stämmen, was zu sagen: Lehnt euch gegen die Römer und die mit ihnen kollaborierenden Pharisäer auf und lebt unsere Religion wieder original! Mit ein paar Änderungen, die aber bitteschön nicht die Pharisäer bestimmen sollen!

Jesus war ein Freiheitskämpfer und als solcher auch den militärtechnischen Zwängen eines Guerillakampfes erlegen. Das ist ihm nicht vorzuwerfen. Ich werfe allen Gläubigen vor, aus ihm eine Heiligenikone und einen Gott gemacht zu haben!

Jesus vertrat ein paar Meinungen, die vor der modernen Ethik nicht bestehen können. Er war ein Kind seiner Zeit!

Jesus war Irrtümern seiner Zeit erlegen!

Wir leidenden Menschen dürsten nach GÖTTERN, solange wir keinen Plan haben, uns aus unserer Not zu befreien. Wir zimmern uns unsere HELDEN zurecht, weil wir sie - vermeintlich - brauchen! Die Alternative dazu wäre, einen REALplan zu schmieden. SELBER denken und kämpfen! Breitenbildung und Demokratie ist schon mal ein guter Plan.

Der Menschheit ist die Erschaffung von Göttern nie bekommen. Ob Jesus oder Marx - so läuft das nicht! Und es ist den "Göttern" nicht bekommen! Religion oder politische Religion wird und wurde den Absichten und der intellektuellen und politischen Qualität dieser zu Göttern gemachten Denkern und Freiheitskämpfern nicht gerecht.
"A million heads are better than one!" John Lennon
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#64
Du schreibst: " . . . solange wir selbstkritisch sind . . . "

Wenn WIR selbstkritisch sind, und die breite Masse von 80 % der Wählerinnen und Wähler ist es nicht, dann geht das Boot dennoch den Bach hinunter
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#65
Du schreibst: "Jesus war ein Freiheitskämpfer"

NEIN, war er nicht. Deshalb wollten ihn die Juden auch nicht (von ein paar tausend Sympathisanten abgesehen). 

Jesus wies sogar den Petrus zurecht, der dem Häscher das Ohr abgehauen hat. Dann heilte Jesus das Ohr
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#66
Indymaya, Du meinst: "Es "verfressen" zu nennen, wenn "Arme" essen, zeugt von Mißgunst"

Na, dann mach einmal ein Experiment. Nimm einen Packen Geldscheine und suche die Armen auf. In einem Park findest Du die schon bei warmem Wetter

Beispielsweise 20 Leute. 10 Männer und 10 Frauen

Gib jedem 2000 Euro in die Hand. (In kleinen Scheinen, lauter 20er)
Dann kostet Dich der Spaß 40.000 Euro

Das ist ein nur Bruchteil vom Wert eines Hauses.
Und bitte berichte uns dann !

Aber ehrlich.

Die 20 Leute werden das Geld nicht mal "verfressen". Das wäre noch schön. Sondern Drogen und Schnaps kaufen !!!
Werden dann viel Geld in Spielhöllen tragen (die heute schon an jeder Ecke stehen), zu den Huren und in zwei Tagen ist garantiert nichts mehr über von dem Geld und wenn sie Dich dann wieder im Park erkennen, werden sie auf Dich zulaufen und blöd schreien "Hunger!" 
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#67
Er machte den Römern immerhin mindestens einen Zöllner abspenstig. Was diese sicher eher negativ aufgefasst haben könnten.
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#68
(21-09-2014, 17:57)Sinai schrieb: Du schreibst: " . . . solange wir selbstkritisch sind . . . "

Wenn WIR selbstkritisch sind, und die breite Masse von 80 % der Wählerinnen und Wähler ist es nicht, dann geht das Boot dennoch den Bach hinunter
Dann muss eben solange argumentiert werden, bis das Boot im Fahrwasser zum Ziel schippert!
das dauert dann eben. Aber Qualität setzt sich durch. Als wir 1918 zur Demokratie kamen, ging die auch erst mal "den Bach runter". Mit Fehlern, die alle Europäer machten - nicht nur wir Deutsche. Wir lernen das Richtige, wir sind nicht doof. Aber es dauert.
"A million heads are better than one!" John Lennon
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#69
Du schreibst: "Dann muss eben solange argumentiert werden, bis das Boot im Fahrwasser zum Ziel schippert!"

Du bist ein Optimist. Glaubst Du das ernst ?
Da kannst Du 300 Jahre argumentieren

Und das was Du von 1918 schreibst versteht auch keiner
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#70
(21-09-2014, 18:07)Sinai schrieb: Indymaya, Du meinst: "Es "verfressen" zu nennen, wenn "Arme" essen, zeugt von Mißgunst"
Menschen fressen nicht, scheinst keine "Kinderstube" gehabt zu haben!
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#71
(21-09-2014, 18:00)Sinai schrieb: Du schreibst: "Jesus war ein Freiheitskämpfer"

NEIN, war er nicht. Deshalb wollten ihn die Juden auch nicht (von ein paar tausend Sympathisanten abgesehen). 

Jesus wies sogar den Petrus zurecht, der dem Häscher das Ohr abgehauen hat. Dann heilte Jesus das Ohr
Wer wollte Che Guevara? Bis auf ein paar Sympathisanten? Trotzdem war Che ein "Freiheitskämpfer".

Was war Jesus denn, deiner Meinung nach?

Nach meiner Auffassung wollte Jesus König von Israel werden. Und dafür wurde er ans Kreuz gebracht. Ich weiß, in der Bibel steht: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt!" Aber er muss mehr geseagt haben vor Pontius Pilatus! Es steht eben nicht alles in der Bibel, und die Evangelisten werden ihre eigenen Interessen gehabt haben, Infos rauszulassen.

PP fragte ihn ja, ob der der "König der Juden" sei (oder werden wollte). Schien nicht so abwegig gewesen zu sein, die Frage.
Dann sagte er, er könne nichts Ungesetzliches an ihm finden. Obwohl er zum Sabbat schwer im Tempel randaliert hatte.

PP waren die innerreligiösen Querelen eben wurscht. Ihn interessierte nur die Stabilität der Römischen Besatzngmacht! Trotzdem ist Jesus zum Tode am Kreuz verurteilt worden! Warum? (Nur die Römer hatten das Recht, Todesurteile auszusprechen und durchzusetzen.)

Jesus wurde mit der INRI-Zeile über seinem Kopf ans Kreuz genagelt. Er wurde von den römischen Soldaten mit dem Spottruf: "Na, du König der Juden!" beschimpft. Warum?? Schlussfolgerung: "Er MUSSTE seine politische Absicht, König der Juden werden zu wollen, zugegeben haben!
"A million heads are better than one!" John Lennon
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#72
Brave Menschen essen und trinken,
Gierige Völlerer und Alkoholsüchtige fressen und saufen.

Drum sagt man ja auch Vielfraß und Säufer
Eusa_danceEusa_dance
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#73
(21-09-2014, 18:07)Sinai schrieb:  In einem Park findest Du die schon bei warmem Wetter

Es geht doch nicht um Menschen, die du bei warmen Wetter in einem Park findest. Eher die Sahelzone, Bangladesh, Somalia u.s.w. und da sind es auch Kinder die vom Tisch der Reichen ein paar Krümel abbekommen. Hier "Wohlstandspenner" als Alibi anzuführen macht dich selber arm.
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#74
Jesus wollte durch gewaltlosen Widerstand - so ähnlich wie dann Gandhi - handeln

Gandhi gelang es jedenfalls, durch gewaltlosen Widerstand die Briten dazu zu bringen, daß sie gingen
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#75
(21-09-2014, 18:27)Sinai schrieb: Drum sagt man ja auch Vielfraß und Säufer
In beiden Fällen eine Beleidigung, scheint dir aber nicht aufzufallen.
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