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Religion und Realität
#1
Keine Religion (geistige Welten) kommt ohne irgend welche Realitätsbezüge aus - meistens in Form realer Rituale (z.B. ritualisierter Gottesdienste und Gebete).

1. Im Hinduismus durch ständige, reale Wiedergeburten.

2. Im Judentum durch ethnische, reale Auserwählung.

3. Im Christentum durch die reale Geburt Gottes (als Mensch) einschließlich realer Hinrichtung, Auferstehung und Himmelfahrt.

Sehr wichtig natürlich auch die reale Nachfolge der jeweiligen Religionsfürsten entweder vom Propheten im Islam (z.B. Mohammed) oder von Aposteln im Christentum (z.B. Petrus) - oder? Eusa_angel
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#2
Religiöse Organisationen behaupten, dass nur ihre eigene Macht (gut) bzw. die ihrer Götter
die Macht politischer Organisationen (böse) wirksam begrenzen kann.
Von einigen historischen Ausnahmen (Diktatoren, Führer usw.) einmal abgesehen - oder?
(möglicherweise verkürzt wieder hergestellter Beitrag/Ekkard)
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#3
Gibt es denn etwas zu begrenzen?

In Religionen liegt auch ein großes Augenmerk auf moralischen Werten, nicht zu letzt die im Christentum vermittelte Nächstenliebe.

Ich denke nicht, dass religiöse Organisationen einen allzu bedeutenden Stellenwert in der Politik haben. Jedoch ist jeder Mensch durch Religionen geprägt, manche weniger, andere mehr. Ich denke, dass neben rationalen Entscheidungen auch solche religiösen/moralischen Werte in politische Entscheidungen mit einfließen sollten. Allerdings kann man das natürlich wie alles wieder ausnutzen und zu seinem Vorteil ausschöpfen.

Die Frage ist immer, ob diese Werte nicht nur als Vorwand dienen. Hierbei fallen mir zum Beispiel die USA ein.

Liebe Grüße

Faranox
"Religion ist Ehrfurcht - die Ehrfurcht zuerst vor dem Geheimnis, das der Mensch ist." ~Thomas Mann
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#4
Was war wohl zuerst da, lieber keiner: Die Moral des Humanismuses, die dem Steinzeitmenschen gesagt hat das es unmoralisch ist, den Nachbarstamm als zweibeiniges Jagdwild anzusehen, oder die Moral der Religion, die mit dem Bild "des zürnenden allmächtigen Blitzes" und "dem grollenden Gott des Donners" die m,oralische Grundlage dafür schaffte, das eben der Mensch den anderen Menschen nicht als Jagdbeute ansieht....
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#5
Das "ruhige" Leben, lieber Keiner - ist manchmal sicherlich erstrebenswert. Aber:

"Wer sich nicht wehrt - lebt verkehrt"....

oder:

"Wer sich nicht in Gefahr begibt - kommt darin um......"

Wenn wir alle "nur ruhig" leben wollten - würde unsere Zivilisation auf Dauer stagnieren - und untergehen....
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#6
Ist es denn überhaupt möglich, sich in dieser Gesellschaft nicht für Geld zu interessieren?

Ich persönlich kann mir ein leben ohne Extreme nicht vorstellen.
Gruß
Motte

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#7
Solange man sich dessen bewusst ist, das man "Geld nicht essen kann" und einem das ganze Geld nichts mehr nutzt, wenn man "die Radieschen von unten betrachtet" - ist das auch garnicht so wild...
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#8
(14-10-2008, 17:02)Keiner schrieb: Ich interessiere mich weder für Religion, noch für Politik, noch für Geld.
Und das ist gut so.

Guten Morgen, Keiner,

diese Aussage, besonders der Teil betreffs der "Religion", wundert mich jetzt... Zumindest an Religionskritik müsstest Du doch interessiert sein, anderenfalls verstünde ich Dein Engagement hier nicht. Und Religionskritik wäre ja auch ein Interesse an Religion, oder?

Liebe Grüsse

Petrus
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#9
Religionen beinhalten auch Verhaltensmaßstäbe, Betrachtungsweisen, die unser handeln beeinflussen und vorbestimmen. Das läßt sich durchaus kritisieren.
Gruß
Motte

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#10
(16-10-2008, 11:53)Keiner schrieb: Bei Ungläubigen bestimmt das Sein das Bewusstsein.
Sie verbessern ihr Bewusstsein durch die Verbesserung ihres Seins (z.B. Umfeld).

Lieber Keiner,

was bedeutet eine "Verbesserung des Bewusstseins"? Haben die Finanzjunkies, die die Welt aktuell an den Rand einer der schlimmsten Krisen der letzten 100 Jahre geführt haben, nicht zuletzt auch durch ihr "upper-class-Sein" ihr "Bewusstsein" geprägt? Ist das nun ein "verbessertes Bewusstsein"

Zitat:Gläubige gehen den umgekehrten Weg.
Sie verbessern ihr Sein (z.B. Wohlbefinden) durch die Beeinflussung ihres Bewusstsein (z.B. die Pflege schöner Glaubensinhalte).

Und ist "Bewusstsein" von Gläubigen wirklich allein durch "Pflege schöner Glaubensinhalte" ausreichend definiert?

Liebe Grüsse

Petrus
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#11
(16-10-2008, 12:08)Keiner schrieb: Mit schönen Bewusstseinsinhalten (Glauben) lassen sich unschöne Bewusstseinsinhalte (Realitäten) in ihrer emotionalen Wirkung abmildern bzw. verdrängen - oder?

Ja, Keiner. Und warum nicht? Ist Todesangst, Panik im Sterben usw. denn wirklich besser?

Ich habe die Panik meines sterbenden Vaters erlebt, es war grausam. Für ihn und für meine Mutter und für mich. Ich hätte alles dafür gegeben, wenn er da einen "schönen Bewusstseinsinhalt" gehabt hätte.

Liebe Grüsse

Petrus
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#12
Lieber Keiner,

dann ist also Bewusstsein für Dich nichts anderes als die Summe schöner und unschöner Glaubensinhalte?

Liebe Grüsse

Petrus
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#13
Die Frage ist, lieber Keiner, ob Religion tatsächlich so jenseits aller Realität ist....?

Religionen bietet psychologische Erkenntnistheorien an, bevor die Wissenschaft überhaupt den Begriff der Erkenntnistheorie entwickelt hat. Die "Gleichnisse, Sinnsprüche" sind nichts anderes als die Analyse der menschlichen Natur, der positiven wie negativen Eigenschaften des Menschen und der Versuch, mittels Ratschlägen die Defizite des Menschen schrittweise zu beheben. Als Atheist kann man die Religionen als "Therapie des kranken Geistes" begreifen:

Arjuna sagte: O Krsna, zuerst bittest Du mich, allem
Tun zu entsagen, und dann wieder empfiehlst Du mir, in
Hingabe zu handeln. Würdest Du mir bitte eindeutig
sagen, was von beiden segensreicher ist.
ERLÄUTERUNG
In diesem Fünften Kapitel der Bhagavad-Gita sagt der Herr,
dass Arbeit im hingebungsvollen Dienst besser ist als
trockene gedankliche Spekulation. Hingebungsvoller
Dienst ist einfacher als Spekulation, weil er, da dem Wesen
nach transzendental, einen von Reaktionen befreit. Im
Zweiten Kapitel wurde das einleitende Wissen von der
Seele und ihrer Verstrickung mit dem materiellen Körper
erklärt.

(Bhagavad-gita, 05 Karma yoga - Handeln im Krsna-Bewusstsein)

»Der Asket Gotamo, Brüder, untersucht das Begehren von Grund aus, auch wir untersuchen das Begehren von Grund aus; der Asket Gotamo, Brüder, untersucht das Körperliche von Grund aus, auch wir untersuchen das Körperliche von Grund aus; der Asket Gotamo, Brüder, untersucht das Gefühl von Grund aus, auch wir untersuchen das Gefühl von Grund aus: was für eine Beschränkung, ihr Brüder, was für Eigenart und Verschiedenheit besteht da wohl zwischen dem Asketen Gotamo und uns, sei es nun in Beziehung auf Vortrag oder Gebot?«

(Buddha, Mittlere Sammlung, II.13 Rede Die Leidensverkettung)

1:1 Dies ist die Last, die der Prophet Habakuk geschaut hat.

1:2 HERR, wie lange soll ich schreien, und du willst nicht hören? Wie
lange soll ich zu dir rufen: »Frevel!«, und du willst nicht helfen?

1:3 Warum läßt du mich Bosheit sehen und siehst dem Jammer zu? Raub und
Frevel sind vor mir; es geht Gewalt vor Recht.

1:4 Darum ist das Gesetz ohnmächtig, und die rechte Sache kann nie
gewinnen; denn der Gottlose übervorteilt den Gerechten; darum
ergehen verkehrte Urteile.

(Habakuk, Altes Testament)

1:3 Alles, was zum Leben und zur Frömmigkeit dient, hat uns seine
göttliche Kraft geschenkt durch die Erkenntnis dessen, der uns
berufen hat durch seine Herrlichkeit und Kraft.
1. Petr 2,9

1:4 Durch sie sind uns die teuren und allergrößten Verheißungen
geschenkt, damit ihr dadurch Anteil bekommt an der göttlichen Natur,
die ihr entronnen seid der verderblichen Begierde in der Welt.

1:5 So wendet alle Mühe daran und erweist in eurem Glauben Tugend und
in der Tugend Erkenntnis
Gal 5,6; 5,22

1:6 und in der Erkenntnis Mäßigkeit und in der Mäßigkeit Geduld und in
der Geduld Frömmigkeit

1:7 und in der Frömmigkeit brüderliche Liebe und in der brüderlichen
Liebe die Liebe zu allen Menschen.
Gal 6,10

1:8 Denn wenn dies alles reichlich bei euch ist, wird's euch nicht faul
und unfruchtbar sein lassen in der Erkenntnis unseres Herrn Jesus
Christus.

(2. Petrusbrief, Neues Testament)

2:8 Unter den Menschen gibt es welche, die sagen: »Wir glauben an Gott und an den Jüngsten Tag.«
Doch sie sind keine Gläubigen.
2:9 Sie versuchen, Gott und diejenigen, die glauben, zu betrügen. Sie betrügen aber letztlich nur sich
selbst, und sie merken es nicht.
2:10 In ihren Herzen ist Krankheit, und Gott hat ihre Krankheit noch vermehrt. Und für sie ist eine
schmerzhafte Pein bestimmt dafür, dass sie zu lügen pflegten.
2:11 Und wenn ihnen gesagt wird: »Stiftet nicht Unheil auf der Erde« sagen sie: »Wir schaffen ja nur
Ordnung.«
2:12 Und doch sind eben sie die Unheilstifter, aber sie merken es nicht.
2:13 Und wenn ihnen gesagt wird: „Glaubt, wie die (anderen) Menschen glauben«, sagen sie: »Sollen wir
denn glauben, wie die Toren glauben!« Und doch sind eben sie die Toren, aber sie wissen es nicht.
2:14 Und wenn sie diejenigen, die glauben, treffen, sagen sie: »Wir glauben.« Und wenn sie mit ihren
teuflischen Anführern allein sind, sagen sie: »Wir stehen auf eurer Seite; wir treiben ja nur Spott.«
2: 15 Gott ist es, der ihrer spottet und sie im Übermaß ihres Frevels verharren läßt, so dass sie blind
umherirren.
2:16 Das sind die, die den Irrtum um die Rechtleitung erkauft haben. Doch bringt ihr Handel keinen
Gewinn, noch folgen sie der Rechtleitung.

(Koran, QURAN)

O Sohn des Geistes!
Dies ist Mein erster Rat: Besitze ein reines, gütiges und strahlendes Herz, damit du unvergängliche Souveränität erlangest, während von Ewigkeit zu Ewigkeit. arab. 1

O Sohn des Geistes!
Von allem das Meistgeliebte ist Mir die Gerechtigkeit. Wende dich nicht ab von ihr, wenn du nach Mir verlangst, und vergiß sie nicht, damit Ich dir vertrauen kann. Mit ihrer Hilfe sollst du mit eigenen Augen sehen, nicht mit denen anderer, und durch eigene Erkenntnis Wissen erlangen, nicht durch die deines Nächsten. Bedenke im Herzen, wie du sein solltest. Wahrlich, Gerechtigkeit ist Meine Gabe und das Zeichen Meiner Gnade. So halte sie dir vor Augen. arab. 2

(Baha'u'llah, Die Verborgenen Worte)

Lass`für Dich die Bezüge auf Gott weg - und Du erkennst in allen Religionen eine Analyse der menschlichen Unvollkommenheit und einen Hinweis, eine Bitte darauf, diese Unvollkommenheit des Geistes zu beheben.
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#14
Wer oder was "erzeugt" künstliche Erinnerungsbilder?

Demnach wäre es ja auch ein Erzeugen eines künstlichen Bildes, wenn Du heute auf Basis Deiner wissenschaftlichen Kenntnisse die Theorie des Überlichtfluges andenkst oder auf Basis Deiner erlernten technischen Fähigkeiten am 0.5 Liter-Auto arbeitest.... Auch das wäre hier "künstlich"§, denn weder der Überlichtflug, noch das 0,5 Liter-Auto existieren....

Und sag nicht: Das geht nicht.... Vor 100 Jahren war es physikalisch völlig unmöglich einen Überschallflieger zu bauen - da war man zufrieden wenn der Kunstvogel ein paar Meilen weit hüpfte....
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#15
(16-10-2008, 17:52)Keiner schrieb: am besten stirbt man schnell , unerwartet und ohne Komplikation (z.B. im Schlaf).

Ja, das ist richtig, lieber Keiner. Leider trifft das nur auf einen sehr geringen Prozentsatz zu (siehe z.B. Sherwin Nuland "Wie wir sterben").

>Mein Vater starb völlig unerwartet durch plötzlichen Herzstillstand.

Meine Mutter auch. Ich war dabei. Sie und Dein Vater hatten "Glück".

>Unheilbare Schmerzpatienten werden normalerweise mit Morphin
>(3 x 60 mg pro Tag) ruhig gestellt (sediert) und schmerzfrei gehalten.

Mein Vater starb an einer schweren Lungenerkrankung, bei deren Ende man eigentlich nicht von "sterben" reden kann, aber das weitaus passendere Wort möchte ich empfindlicheren Gemütern in diesem Forum ersparen. Meinem Vater hätte ein GLAUBE den Todeskampf zumindest gemildert.

Von Sedierung war damals in dieser Spezialklinik nicht die Rede, er DURCHLITT alle Phasen des Sterbens, wie sie ja auch Kübler-Ross beschrieben hat. Leider war die 4. Phase (Depression und Panik) bei ihm die längste, die 5. Phase, die "Akzeptanz" hat er nicht mehr erreicht.

Liebe Grüsse

Petrus
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