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Sex und Protestantismus
#1
Wie stehen die Protestanten zur Sexualität ?
Kann man dazu überhaupt eine Aussage machen ?
Wenn man dieser Frage nachgeht, kommt man zum Ergebnis, daß es zwei diametral entgegengesetzte Lehren zur Sexualität im Protestantismus gibt:

1.) Die Ausrichtung der Puritaner. Sehr prüde eingestellt, Sex ist nur in der Ehe erlaubt. Vorsexueller Geschlechtsverkehr bzw. Geschlechtsverkehr ohne Trauschein (Wilde Ehen) sind streng verboten. Da zählen auch die Zeugen Jehovas dazu, die Amish, vielleicht auch die Adventisten und einige andere.

2.) Städte wie Amsterdam galten schon immer als "Sündenpfuhl". Dort waren die ersten Sex-Shops. Schweden erlangte damals durch das Schlagwort "Schwedenporno" fragliche Berühmtheit.
Amsterdam und Schweden als protestantische Gebiete.

Meine Frage: waren die Protestanten Amsterdams und Schwedens selbst sexuell freizügig ?
Oder waren sie bloß Chefs von einschlägigen Unternehmungen, die andersgläubige Mädchen anheuerten (sind ja laut AT keine Menschen sondern Freiwild) und verkauften dann diesen Dreck außerhalb ihrer Gemeinde, zB in katholischen Ländern, um dort die Moral zu destabilisieren ?
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#2
Selbst als Protestant bin ich nicht informiert, was in Amsterdam (oder Schweden) gedacht wurde. Gewiss ist, dass die Ehe im Protestantismus "ein weltlich Ding" ist. Die Kirche gibt bestenfalls ihren Segen und einen feierlichen Rahmen.
Verschwörungstheorien sollte man nicht unterstützen oder weiter behandeln.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#3
(20-06-2014, 16:03)Sinai schrieb: Meine Frage: waren die Protestanten Amsterdams und Schwedens selbst sexuell freizügig ?

Nein, die Schweden selbst sind eigentlich eher sehr konservativ und pruede. Sie waren aber recht tolerant gegenueber dem, was Film und Kunst produzierten. Im Prinzip ist die Maer von den "freizuegigen Schweden" ganz auf ein oder zwei Regisseure zurueckzufuehren, und das auch nur deshalb, weil sie Tabus frueher als in Deutschland brachen.

Was die Niederlande angeht, herrscht dort auch eher eine puritanische Grundstimmung. Das Fehlen von Gardinen an den Fenstern soll ja gerade ausdruecken, dass in dem Haus nichts passiert, was nicht jeder Aussenstehende sehen kann. Amsterdam selbst war aber schon immer eine sehr geschaeftstuechtige Stadt, so dass das Sexgeschaeft dort dann liberalisiert wurde.
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#4
Verschwörungstheorien sind ein Unsinn. Gewiß

Aber ich habe eine ganz andere Frage gestellt:
Es fällt doch auf, daß es einzelne sehr prüde protestantische Gemeinschaften gibt
Und auf der anderen Seite fällt auf, daß Amsterdam und Schweden die ersten Gebiete waren, wo Sexshops und Pornographie aufkamen und ganz groß geführt wurden ("Pornoindustrie")

Das ist aus religionssoziologischer Sicht schon sehr interessant

Du sagst sehr richtig:
(20-06-2014, 16:33)Ekkard schrieb: Gewiss ist, dass die Ehe im Protestantismus "ein weltlich Ding" ist.

Das trifft sicher zu. Aber beim Thema Sexshops und Pornoindustrie geht es ja gar nicht um das Theme "Ehe"
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#5
(20-06-2014, 16:46)Ulan schrieb: . . . auf ein oder zwei Regisseure zurueckzufuehren . . .


Das ist ja schon klar, daß einer der erste war, der damit angefangen hat.
Aber die Frage stellt sich, warum die "Pornoindustrie", die Anfang der 70er Jahre ganz Europa überflutete, nicht im katholischen Italien begann oder in arabischen Ländern ?

Wir brauchen uns nicht blöd stellen. Es gibt keinen Mekka-Porno und es war Amsterdam und nicht Rom, wo die Sex-Shops eröffneten

Man kann die Frage auch anders stellen: warum wurden die sexuellen Tabus gerade in Schweden und in Amsterdam gebrochen ?

Irgendwelche Gründe wird es doch wohl gegeben haben oder war das die würzige Nordseeluft ?

Ich möchte hier ein Stichwort geben: der Soziologe Max Weber hatte bereits 1904 über "Die protestantische Ethik" geschrieben.

Und Max Weber gilt als einer der Gründer der modernen Sozialwissenschaft
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#6
Prüderie ist nicht protestantenspezifisch, das gabs überall in krassen Formen.
Biblischer Sex ist streng genommen nur zu Fortpflanzung erwünscht.
Spass an der Freud hat da nichts zu suchen.

Im allgemeinen galt das so wohl nicht , mittelalterliche Badehäuser,
freizügige Darstellungen, erotische Literatur gabs auch zu allen Zeiten.

Ein Shop im Allgemeinen ist eben eine Verkaufsform, vorher gabs die halt nicht so.
Die Verbreitung und Herstellung wurde ja auch immer einfacher.

Andere Orte mögen das in kleinerer Form oder mehr unter der Hand verbreitet haben.
Sündenpfühle gabs schon in biblischen Zeiten.

Schweden hat eben eine andere Mehrheitsverhältnisse, die das zulassen.
Ich bin oft in Schweden, recht familiär geprägte Menschen durchaus mit
Moral ausgestattet.
Ich konnte jetzt nicht feststellen, das in Schweden wahllos auf allen Plätzen
in allen Wäldern pausenlos der Nächstbeste niedergerammelt wird.

Kirchlich ist ja schon der Gedanke an "ausschweifende Phantasie" strafbar.
Wenn man mit Körperlichkeit aufwächst, ist das das normalste der Welt, was es ja auch ist.

Der Dreck entsteht im eigenen Kopf warum auch immer, muss einem erstmal beigebracht werden.
Typischerweise leiden in gläubigen Anfeindungen zuerst mal die Frauen,
mit wilden Ritualen...

Woraus ist überhaupt aus der Bibel ein Pornographieverbot, also Darstellung
von Körperlichkeit abzuleiten.
Keuschheit steht jedenfalls nicht drin.

Gedanken an Sex schon zu verbieten ist doch kirchlicher Blödsinn.
Kann man auch Harndrang verbieten, probieren kann mans ja, führt auch zu Schweinereien.
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#7
(20-06-2014, 17:11)Sinai schrieb: Aber die Frage stellt sich, warum die "Pornoindustrie", die Anfang der 70er Jahre ganz Europa überflutete, nicht im katholischen Italien begann oder in arabischen Ländern ?

Wir brauchen uns nicht blöd stellen. Es gibt keinen Mekka-Porno und es war Amsterdam und nicht Rom, wo die Sex-Shops eröffneten.

Ich glaube, hier liegt ein Missverstaendnis vor. Die "Schwedenpornos" sind deutsch. Frage also lieber, warum Deutschland ganz Europa mit Pornos ueberflutet.

Und der erste Sexshop der Welt wurde 1962 in Deutschland eroeffnet. Sagt der Name "Beate Uhse" irgendetwas?

D.h., die These in Deinem Originalbeitrag ist einfach falsch. Da muessen die Deutschen in den Spiegel gucken, um das zu beantworten.
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#8
Das ausgefeilte Kamasutra ,"Liebeskunst" von Ovid, auch alles illustriert,
gabs auch schon seit Urzeiten,
Bordelle etc. sowieso, erotische Hilfsmittel inclusive.

Schon die Steinzeit war involviert:
"Wer denkt, Dildos seien eine Erfindung der Neuzeit - weit gefehlt: Die künstlichen Glieder gibt es schon in der Steinzeit vor 28.000 Jahren. Auch in der griechischen Antike sind sie weitverbreitet - im Mittelalter dagegen steht ihr Gebrauch unter Strafe."

*http://www.fr-online.de/wissenschaft/antikes-sexspielzeug-ein-dildo-aus-der-steinzeit,1472788,11749282.html

Sexuelle Hilsmittel gabs schon immer, Kondome aus Schweinedarm, geschnitzte Befriedigungshilfen,
Penis/Vulva Veränderungen, Beschneidungen gehören auch dazu.

Gibt jetzt sogar die ersten islamischen halal- Sexshops im Internet.
Je mehr unterdrückt umso mehr gefragt.
Siehe google Statistik pornographie , alles islamischen Gegenden weit vorraus,
Viagra u.ä. Absatz ebenso.
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#9
(20-06-2014, 17:11)Sinai schrieb: Wir brauchen uns nicht blöd stellen. Es gibt keinen Mekka-Porno und es war Amsterdam und nicht Rom, wo die Sex-Shops eröffneten

Jeder Markt lebt nur von der Nachfrage seiner KonsumEnten.

Selbst beim obersten islamistischen Moral-Krieger "Osama Bin Laden", wurden nach seinem frühzeitigen Ableben mehrere Kisten mit umfangreichen privaten Pornosammlungen gefunden.
Italien und im ganz besonderen Rom, ist der Ursprung des "dolce Vita" in den frühen 50igern des vergangenen Jahrhunderts und da ging es nicht bloß um "geselliges Beieinandersein".

Wer schon mal Pompeji besichtigt hat, der weis, dass die Pornografie bei den Italienern schon etwas länger bekannt ist, als bei den "alten" Germanen und Wickinger.. Icon_cheesygrin
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#10
(20-06-2014, 16:03)Sinai schrieb: Wie stehen die Protestanten zur Sexualität ?
Kann man dazu überhaupt eine Aussage machen ?

nein

weil es die Protestanten nicht gibt

sollte sich aber bereits seit luther und calvin herumgesprochen haben
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#11
(20-06-2014, 16:03)Sinai schrieb: Wie stehen die Protestanten zur Sexualität ?
Kann man dazu überhaupt eine Aussage machen ?
Wenn man dieser Frage nachgeht, kommt man zum Ergebnis, daß es zwei diametral entgegengesetzte Lehren zur Sexualität im Protestantismus gibt:

1.) Die Ausrichtung der Puritaner. Sehr prüde eingestellt, Sex ist nur in der Ehe erlaubt. Vorsexueller Geschlechtsverkehr bzw. Geschlechtsverkehr ohne Trauschein (Wilde Ehen) sind streng verboten. Da zählen auch die Zeugen Jehovas dazu, die Amish, vielleicht auch die Adventisten und einige andere.

2.) Städte wie Amsterdam galten schon immer als "Sündenpfuhl". Dort waren die ersten Sex-Shops. Schweden erlangte damals durch das Schlagwort "Schwedenporno" fragliche Berühmtheit.
Amsterdam und Schweden als protestantische Gebiete.

Meine Frage: waren die Protestanten Amsterdams und Schwedens selbst sexuell freizügig ?
Oder waren sie bloß Chefs von einschlägigen Unternehmungen, die andersgläubige Mädchen anheuerten (sind ja laut AT keine Menschen sondern Freiwild) und verkauften dann diesen Dreck außerhalb ihrer Gemeinde, zB in katholischen Ländern, um dort die Moral zu destabilisieren ?
Na, so wie Du das schreibt, haben die Protestanten die Tradition der RKK fortgeführt.
-Papst Sixtus IV. (1471-1484) baute in Rom ein vornehmes Bordell
-Papstes Klemens VI. (1342-1352) waren die Prostituierten so zahlreich, dass Papst Klemens ihnen eine Steuer auferlegte
-Der Bischof von Straßburg leitete ein Bordell
....
mehr unter
+http://www.freie-christen.com/reichtum_der_kirche_ist_blutgeld.html#Prostitution
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#12
(20-06-2014, 16:54)Sinai schrieb: Und auf der anderen Seite fällt auf, daß Amsterdam und Schweden die ersten Gebiete waren, wo Sexshops und Pornographie aufkamen und ganz groß geführt wurden ("Pornoindustrie")

Das ist aus religionssoziologischer Sicht schon sehr interessant

nein, weil es mit religion absolut nichts zu tun hat

auch wenn du (im eingangsbeitrag) protestanten allen möglichen "dreck" nachsagen willst, der aber wohl - wie immer bei deinen absurden fragen - nur den in deinem denken ausdrückt
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#13
(20-06-2014, 21:03)Wilhelm schrieb: -Papst Sixtus IV. (1471-1484) baute in Rom ein vornehmes Bordell
-Papstes Klemens VI. (1342-1352) waren die Prostituierten so zahlreich, dass Papst Klemens ihnen eine Steuer auferlegte
-Der Bischof von Straßburg leitete ein Bordell

Ich will mich wirklich nicht in die Streitigkeiten zwischen Katholiken und Protestanten der Reformationszeit einmischen. Wäre auch müßig, denn ich war nicht dabei und es steht immer "Aussage gegen Aussage" bei den gegenseitigen Beschuldigungen

Wenn man mit heutigen Katholiken spricht, so glauben sie diese Anschuldigungen nicht, sie meinen das wäre verlogene Kriegspropaganda und nicht einmal wert, darüber nachzudenken
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#14
Vielleicht glauben sie der Bibel, die Altvorderen haben ihre SPechte
auch schon überall hacken lassen.

Mt 21, 31-32: Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Die Zöllner und Huren kommen eher ins Reich Gottes als ihr (Jesus meint die Hohenpriester und die Älteste des Volkes Israels).
Denn Johannes kam zu euch und lehrte euch den rechten Weg, und ihr glaubtet ihm nicht; aber die Zöllner und Huren glaubten ihm.

Früher wie heute, je oller, je doller.

Die Nutte Rahab wurde wegen ihres Glaubens errettet.
Heb. 11, 31:
Durch den Glauben kam die Hure Rahab nicht mit den Ungehorsamen um, weil sie die Kundschafter freundlich aufgenommen hatte.
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#15
(21-06-2014, 00:27)Harpya schrieb: Die Nutte Rahab wurde wegen ihres Glaubens errettet.
Auch damals schon ein normales Gewerbe. Gering geachtet, aber geduldet wie Heute auch.
Entscheidend war nicht ihr Beruf sondern was sie getan hat.
Das Jesus den Zöllnern (die bei den Juden ebenfalls missachtet wurden) und Huren eher den Weg in das Reich Gottes zutraut als den Pharisäern und Schriftgelehrten müsste auch im Christentum Beachtung finden.
Johannes predigte die "Umkehr", eine Umkehr zu Gott, die, die ihm glaubten waren auf dem Weg auch Jesus zu glauben. Wieso sollten Menschen in ein "Reich" hinein kommen, wenn sie nicht den König akzeptieren?
Wer meint er kommt in dieses Reich wenn er eine Kuh verbrennt, irrt.
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