Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Ehebruch
#46
(22-05-2014, 18:45)Ekkard schrieb: Das ist doch das Relikt aus patriarchalischer Zeit, die ich meine.

Das ist das Relikt aus patriarchalischer Zeit, daß der Mann zahlen muß – noch dazu für das Kind eines anderen.


(22-05-2014, 18:45)Ekkard schrieb: Denn das Problem ist das von mir kritisierte Volksempfinden, das nicht für das "Kuckuckskind" sorgen, sprich zahlen will.

Ja eben, da Volk soll zahlen – nicht der einzelne unbeteiligte Mann
Zitieren
#47
(17-05-2014, 17:13)Universalgelehrter schrieb: Welchen Sinn hat es eurer Meinung nach Ehebruch zu verbieten?
Erweitert gefragt: Warum ist Sex außerhalb einer Ehe in den meisten Religionen verpönt oder sogar strafbar?
Erweitert gefragt: Was ist an Sex verwerflich? Warum versucht man ihn kulturübergreifend zu reglementieren?

Da sich der Themensteller nicht mehr zu Wort gemeldet hat, nehme ich an dass ihm die Antworten nicht recht zu seiner Frage geholfen haben. Ich versuch das mal. Normal mag ich keine allzulangen Antworten, aber ich glaub bei diesem Thema gehts nicht anders.

Man ist geneigt Sex und Ehe überwiegend gesellschaftlich zu argumentieren, ohne dabei jedoch grundlegende Punkte zu berücksichtigen:

1) Sex ist unter den menschlichen Begierden die stärkste.
2) Alles was wir tun, und wenn es auch nur ein Gedanke ist, hinterlässt eine Spur in unserem Gemüt. Die Tat wird zur Gewohnheit, diese zum Charakter, dieser zu unserem Schicksal... die Folge kennt man ja.
3) Sexualität ist nicht nur... naja, Körperflüssigkeit oder so, sondern eine Energie, die sich offenbar immerwieder neu auflädt.
4) Unser Gemüt ist äußerst ruhelos, wir können unser Denken kaum stillhalten. Die Ursache dafür wird in unseren Wünschen und Begierden gesehen.

Ich denke, es sind diese Punkte, woraus sich alles weitere ableitet.

Die Religion strebt nicht nach vergänglicher körperlicher Einheit, sondern nach der Einheit mit dem unvergänglichen Absoluten. Da die körperliche Begierde jedoch sehr stark im Menschen ist (1) und zügellos praktiziert zu einer immer stärkeren Identifikation auf der relativen Ebene führt (2), mussten Regeln aufgestellt werden. Es gibt traditionell also zwei Lebensentwürfe: Familie, also eine kontrollierte Ausübung der Sexualität (um 'Familie' jetzt nur mal von diesem Standpunkt aus zu betrachten); und das Mönchtum, also völlige Enthaltsamkeit.

Wobei wir schon beim religiösen Ideal wären, der Gotteserkenntnis. Um diesen Weg zu gehen sind zwei Dinge unabdingbar: Kraft (3) und Reinheit des Geistes (4). In der ind. Psychologie heißt es, dass sexuelle Energie - aufgespeichert und durch religiöse Praxis - zu spiritueller Energie wird, d.h. sie wird sublimiert. Außerdem kann ein ruheloses Denken Gott nicht reflektieren; Stille, die Kraft des Nicht-Widerstehens, Gelassenheit sind Anzeichen eines ruhigen Gemüts, dass nicht mehr von den Begierden vor sich hergetrieben wird.

Ich hoffe, dass diese Ausführungen diese wichtigen Fragen zufriedenstellend beantworten können. Icon_smile
Zitieren
#48
ficken stört die gotteserkenntnis

naja, es gibt auch religiöse strömungen, die das anders sehen

aber mensch hat ja die wahl
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
#49
Gott hat doch mit Sexualität nichts im Sinn nur von möglicht nachvollziehbarer Fortpflanzung.
Da muss man natürlich die Auslebungen ansehen, die die die Gott verstanden haben wollen ansehen.

In der biblischen Ehe gehts doch nicht um Sympathie, Liebe, miteinander lachen, träumen oder sonst was.
Biblische Intimität ist völlig sexualbefreit, ein technischer Vorgang zu Austausch von Körperflüssigkeiten
für die Nachkommenschaft.

Die Israeliten hatten doch ein sehr entwickletes Untersichbleiben bis heute entwicklet.
Nur Ausnahmefiguren (Abraham?) durften mal über den Tellerrand schielen.
Wie Mohammed eine extra Verse fürs sonst berbotene Fremgheiraten zugestanden bekam.

Gibts was wo irgendwo was von Lust im sexuellen Sinne positiv geschätzt wird ?

Wenn muss es vom Menschen gekommen sein, Gott hatte von gleichartigen Beziehungen ja keine AHnung,
( die Trinität wird kaum intern na ja ..)
Wo ist sowas wie Humor von Gott oder Jesus empfohlen oder ausgeübt
( Jokes wie die 2000 Schweine vielleicht) eigentlich nie.
Gläubige sind allem Anschein nach eine völlig spassbefreite Gesellschaft.
Ein Kirche, beten , knien, singen, bekreuzigen,wortreiche Reden, volles Programm.

Lachen, wie geht das.
Zitieren
#50
So zur Ehe an sich vergisst man leicht mal die rein männliche Arroganz
der sich die Frauen unterzuorden haben.

Ehe/Fortpflanzungsregeln sind sehr zielgerichtet.
So wie im Hamsterkäfig, jeder Rüde wird giftig wenn es um seinen Harem geht.
Was soll eine Einehe für Vorteile haben,
Warum muss ein Mann vorstehen, warum eine Frau nicht wählen können, auch zahlenmäßig.

ARgumente, Vermischung, Erbstreitigkeiten wem gehört manches Kind...

Gut, aber hat jemals Gott was dazu gesagt?

Klar, vermehrt euch ohne Einschränkung, da steht noch nichtmal mit
was man nicht versuchen sollte sich zu vermehren.
(man soll ja genau lesen)

Wie die heutige Meinung ist, die Schöpfung war weit früher.

So auf der geistigen Ebene.
Zitieren
#51
(11-06-2014, 20:45)petronius schrieb: ficken stört die gotteserkenntnis

um das weiter auszuführen:

akzeptieren wir mal deine prämisse, "Sex sei unter den menschlichen Begierden die stärkste"

(dann folgt übrigens immer noch nicht, daß diese begierde zwingend "zur Gewohnheit, diese zum Charakter, dieser zu unserem Schicksal" wird)

und leiten daraus die notwendigkeit sexueller askese für das streben "nach der Einheit mit dem unvergänglichen Absoluten" ab

dann mag es wohl sein, daß religiöse sexualvorschriften ("ficken nur in der ehe") so gedacht waren, daß dies zur sexuellen askese führe

(es drängt sich der gedanke auf, daß eheliches ficken eben irgendwann mal langweilig und daher bleibengelassen wird, um diese dann nicht mehr sexuell verwendete energie auf die "Einheit mit dem unvergänglichen Absoluten" zu richten - na ja)

nur gibt es aber ja durchaus auch langjährige ehepaare, bei denen die leidenschaft ungebrochen ist

wie auch sexuelle langeweile bei unverheirateten paaren

das vielleicht "gut" gemeinte regelwerk (immer deinen prämissen folgend) ist also zumindest teilweise dysfunktional
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
#52
(11-06-2014, 22:37)petronius schrieb: um das weiter auszuführen:

akzeptieren wir mal deine prämisse, "Sex sei unter den menschlichen Begierden die stärkste"

(dann folgt übrigens immer noch nicht, daß diese begierde zwingend "zur Gewohnheit, diese zum Charakter, dieser zu unserem Schicksal" wird)
Das nicht anzunehmen muss man schon gute Gründe haben.

Führt auch nicht zwingend zur Gewohnheit die irgendwie erlernt werden muss,
ein ganz normaler organischer Vorgang, der zu einer Zeit einsetzt
(auch mal nicht) und je nach biologischer Veranlagung früher oder später nachlässt und sich auch an Fixierungen nicht mehrheitlicher Art orientiert.

Basierend auf einer affinen Haltung zu sich selbst, anderen Organismen
oder auch mal Sachgegenständen, aushilfsweise gerne mal Ersatzhandlungen.

Eigentlich nichts besonders aufregendes in funktionstechnischen Sinn.

Ich kenn durchaus auch Frauen oder Männer , die der Sache überhaupt nichts abgewinnen können und nach Kind oder Trennung foh sind
die "unappetitliche Quälerei" los zu sein.

(11-06-2014, 22:37)petronius schrieb: und leiten daraus die notwendigkeit sexueller askese für das streben "nach der Einheit mit dem unvergänglichen Absoluten" ab
Sowas kann ich nicht folgen, hört sich an wie sinnieren bei Pacman -Spielern.
Muss man sich um die Sorgen machen ?

(11-06-2014, 22:37)petronius schrieb: dann mag es wohl sein, daß religiöse sexualvorschriften ("ficken nur in der ehe") so gedacht waren, daß dies zur sexuellen askese führe
Mag sein, Jesus hat wohl gedacht, das man gleich bei der Askese bleiben kann.
Warum sollten sein Folger anderer Meinung seindas derart anstrengende Handlung, ausser zur Kinderzeugung
zum Fortbestand, mehr ausgeweitet werden sollte.

Waren da nicht die Hugenotten, wo Mann und Frau nicht mal Haut sahen, sondern nur ein Begattungslöchlein im Schlafgewand hatten ?

(11-06-2014, 22:37)petronius schrieb: nur gibt es aber ja durchaus auch langjährige ehepaare, bei denen die leidenschaft ungebrochen ist

wie auch sexuelle langeweile bei unverheirateten paaren

das vielleicht "gut" gemeinte regelwerk (immer deinen prämissen folgend) ist also zumindest teilweise dysfunktional
Geben tuts alles, auch Ehepaare sie sich nie gesehen haben.
Zwischenformen beliebig, " deck mich zu wenn du fertig bist",
die einseitige Variante.

Dysfunktional ist in dem Zusammenhang kein relevanter Begriff,
abgehobenes, rein gedanklich vernotetes Schlussfogern einer irratinalen
Ordnungsmacht entspricht der Natur nicht.

Sprirituelles und Körperlichkeit sind nicht unabdinbar verknüpft.

Was Ehe an sich betrifft hat das ja für das tägliche Leben ,
auch die Dimension von Kontrolle, Versorgung, Sicherheit...
Frauen hatten ja allgemein einen schwereren Stand.

Kirche hat ja feste Vorstellungen von der Rollenverteilung.
Nicht mal Adam und Eva waren verheiratet, die leistete Aufbauarbeit mit
ihren Söhnen.

Wie die Ehe in die Welt gekommen ist, fällt mir gerade nicht ein.
Was Ehebruch angeht, sind die Frauen da nicht gerade passiv,
jung in eine Rolle gedrängt und auch mal die Lust den Rest der Welt etwas besser kennen zu lernen,
ohne gleich alles über den Haufen schmeissen zu wollen.
Ganz einfach mal Erfahrungen zu sammeln, mag sein das der Pertner beim Gedanken an sowas Befürchtungen hat
als Komplettniete enttarnt zu werden.
Das muss eine Beziehung nicht gefährden , nur relativieren.
Was sollte schlecht daran sein, wenn ein Partner mit Freiraum einverstanden ist, wenn er durch Umstände
gehandicapt ist und sein Partner ab und zu mal etwas Luft und Leben braucht.
Zitieren
#53
(11-06-2014, 20:45)petronius schrieb: es gibt auch religiöse strömungen, die das anders sehen

Jede ernsthafte religiöse Strömung hat das Absolute zum Ziel. Vollständigkeitshalber: Tantra-Übungen verfolgen nicht die für gewöhnlich geübte und für die Mehrheit der spirituell Strebenden empfohlene Enthaltsamkeit, sondern sollten ursprünglich dahin führen, auch in den Sinnesobjekten, die für den Menschen normalerweise eine Quelle der Bindung an diese Welt sind, das göttliche Bewusstsein zu sehen. Mit gewöhnlichem Genuß der Sinnesobjekte hat Tantra im Ursprung nichts zu tun!

Weitere Ausführungen dazu habe ich mal hier zusammengetragen: +http://www.kleine-spirituelle-seite.de/tl_files/template/pdf/ueber-den-wahren-tantra-kundalini-sex.pdf
Zitieren
#54
(11-06-2014, 23:38)Harpya schrieb: Wie die Ehe in die Welt gekommen ist, fällt mir gerade nicht ein.

Ehe ist doch zunaechst einmal traditionell eine Gemeinschaft, die die Versorgung des Nachwuchses und Erbschaftsangelegenheiten regelt, umgekehrt aber auch die Altersversorgung der Eltern sichert (das vergisst man heutzutage gerne, wo das anderweitig geregelt ist). Gerade letzteres zwingt dazu, einen Haufen Nachwuchs in die Welt zu setzen, und die unterschiedlichen Interessen von Eltern und Kindern, wie viel Nachwuchs das nun ist, wird schon in der Bibel thematisiert.

Waehrend bei matrilinearem Erbrecht die Chose klar ist, gibt's bei patrilinearem Erbrecht das Problem, herauszufinden, wer denn nun der Vater ist. Um die Sache einigermassen unter dem Deckel zu halten, kommt es dann zu restriktiven Sex-Vorschriften (erst einmal nur fuer Frauen), die dann irgendwann von ihrem rein praktischen Sinn in die spirituelle Ebene ueberhoeht wurden, wie fast alle juedischen Rechtsvorschriften. So kommt's dann irgendwann von einer erbrechtlich begruendeten Vorschrift zu einem religioesen Tabu.
Zitieren
#55
(12-06-2014, 10:37)eddyman schrieb:
(11-06-2014, 20:45)petronius schrieb: es gibt auch religiöse strömungen, die das anders sehen

Jede ernsthafte religiöse Strömung hat das Absolute zum Ziel. Vollständigkeitshalber: Tantra-Übungen verfolgen nicht die für gewöhnlich geübte und für die Mehrheit der spirituell Strebenden empfohlene Enthaltsamkeit, sondern sollten ursprünglich dahin führen, auch in den Sinnesobjekten, die für den Menschen normalerweise eine Quelle der Bindung an diese Welt sind, das göttliche Bewusstsein zu sehen. Mit gewöhnlichem Genuß der Sinnesobjekte hat Tantra im Ursprung nichts zu tun!

von "gewöhnlichem genuß" hab ich ja auch kein wort gesagt

seltsam, wenn man sex (in meiner parodistischen ansage "ficken") nur so zu bewerten, ja abzuwerten weiß

es bleibt, daß die von dir angesprochene "religiöse Strömung das Absolute zum Ziel hat", auch wenn der weg zu diesem ziel sex ist

taugt also durchaus als gegenthese zu der deinen, daß religionen, um "nach der Einheit mit dem unvergänglichen Absoluten zu streben", "die körperliche Begierde" reglementieren oder gar unterdrücken müßten
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
#56
(12-06-2014, 11:36)Ulan schrieb: Ehe ist doch zunaechst einmal traditionell eine Gemeinschaft, die die Versorgung des Nachwuchses und Erbschaftsangelegenheiten regelt, umgekehrt aber auch die Altersversorgung der Eltern sichert (das vergisst man heutzutage gerne, wo das anderweitig geregelt ist). Gerade letzteres zwingt dazu, einen Haufen Nachwuchs in die Welt zu setzen, und die unterschiedlichen Interessen von Eltern und Kindern, wie viel Nachwuchs das nun ist, wird schon in der Bibel thematisiert.

Waehrend bei matrilinearem Erbrecht die Chose klar ist, gibt's bei patrilinearem Erbrecht das Problem, herauszufinden, wer denn nun der Vater ist. Um die Sache einigermassen unter dem Deckel zu halten, kommt es dann zu restriktiven Sex-Vorschriften (erst einmal nur fuer Frauen), die dann irgendwann von ihrem rein praktischen Sinn in die spirituelle Ebene ueberhoeht wurden, wie fast alle juedischen Rechtsvorschriften. So kommt's dann irgendwann von einer erbrechtlich begruendeten Vorschrift zu einem religioesen Tabu.

sehr gut zusammengefaßt

pater semper incertus est
, also müssen bevormundungen vor allem der frau hier sicherheit simulieren Icon_cheesygrin
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
#57
Die Ehe birgt gewisse Vernunft in sich, und gewährt uns Abstand zu den Tieren, die sich instinktiv Vermehren
Zitieren
#58
(12-06-2014, 22:47)Koon schrieb: Die Ehe birgt gewisse Vernunft in sich, und gewährt uns Abstand zu den Tieren, die sich instinktiv Vermehren

der war echt gut!

die fähigkeit, mich zu vermehren, hab ich schon lange abgestellt. was mich nicht hindert, erfüllenden sex auch ohne ring am finger zu haben
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
#59
(12-06-2014, 22:47)Koon schrieb: Die Ehe birgt gewisse Vernunft in sich, und gewährt uns Abstand zu den Tieren, die sich instinktiv Vermehren
Du meinst Schwäne z.B. sind keine Tiere ?
Menschen vermehren sich nur kontrolliert gezielt, den Umständen angepasst,
so wie Rehe ?
Je mehr man schiesst um so fruchtbarer verhalten sie sich, Wildschweine
auch.
Menschen vermehren sich noch, wenn schon lange nichts mehr zu fressen da ist,
jedenfalls in der Gegend.
Zitieren
#60
(12-06-2014, 20:29)petronius schrieb: "die körperliche Begierde" reglementieren oder gar unterdrücken müßten

Nein, nicht unterdrücken! Eher ein Auslaufenlassen durch Analyse der Vergänglichkeit der Sinnesobjekte. Aber das ist ein anderes Thema...

Es ist allgemein ein großes Problem, dass Enthaltsamkeit für uns heute jeden Reiz verloren hat. Ich habe das Gefühl, aus den beiden Extremen der krassen Unterdrückung der Vergangenheit und der Zügellosigkeit heute, wissen wir eigentlich gar nicht so recht, wie wir mit unserer Sexualität umgehen sollen, und v.a. was dahinter steht. Gerade mein Punkt (3), also dass Sexualität Energie ist, müsste ja eigentlich greifen, da in einer individualistischen Gesellschaft immer die Kraft des Einzelnen betont wird. Es wird nicht bewusst gemacht, dass Sex ein den Menschen schwächendes Vergnügen ist. Ich bezweifle stark, dass wenn es damals diese krasse sexuelle Unterdrückung nicht gegeben hätte (s. Wilhelm Reich, "Massenpsychologie des Faschismus"), Nazideutschland überhaupt die nötige Energie gehabt hätte, um halb Europa zu besetzen. Aber wenn heute der Bundestrainer auf die Frage, ob seine Spieler vor dem Spiel Sex haben dürfen antwortet: "ja schon, aber in der Halbzeit geht es nicht", dann ist das nicht lustig, sondern 0 verstanden (und dann wirds auch diesmal nix mit dem Titel Icon_wink ).
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste