12-01-2003, 14:59
Hallo Shia,
für das katholische und evangelische Christentum sind mir keine bekannt. Zur Zeit Jesu und der Apostel wurden viele dieser kultischen Vorschriften als Zeichen für die jüdische Exklusivität verstanden und daher abgelehnt. In den Urgemeinden blieb als einzige kultische Vorschrift der Verzicht auf Opferfleisch (das hat sich ja heute erledigt) und die Beschränkung der Sexualität auf die Ehe. Zunächst erhielt sich auch die Tradition des kosheren Essens, was in den syrisch-palästinensichen Gemeinden sowieso selbstverständlich war.
Mit der Ausbreitung des Christentums im Mittelalter verschwanden die meisten dieser Traditionen. Einige für uns heute merkwürdig anmutende Riten gab es noch bis ins letzte Jahrhundert, bspw. die sogenannte 'Aussegnung' von Frauen, die geboren hatten und danach als kultisch 'unrein' galten. Diese letzten Überbleibsel wurden spätestens mit der Liturgiereform des II. Vatikanischen Konzils in den sechziger Jahren abgeschafft.
Der Mensch kann im christlichen Sinne nicht wirklich unrein sein (dazu gibt es auch eine Belegstelle in den Evangelien, fällt mir nur gerade nicht ein...), weil sich dieser Begriff im Wesentlichen auf eine körperliche Befindlichkeit bezieht. Das Heil-sein des Menschen ist aber eine Qualität der Leib-Seele-Einheit. Wer hier 'unrein' wird ist nach evangelischem Verständnis durch Gottes Gnade, nach katholischem Verständnis durch das Bußsakrament von Gott geschützt und gerechtfertigt.
für das katholische und evangelische Christentum sind mir keine bekannt. Zur Zeit Jesu und der Apostel wurden viele dieser kultischen Vorschriften als Zeichen für die jüdische Exklusivität verstanden und daher abgelehnt. In den Urgemeinden blieb als einzige kultische Vorschrift der Verzicht auf Opferfleisch (das hat sich ja heute erledigt) und die Beschränkung der Sexualität auf die Ehe. Zunächst erhielt sich auch die Tradition des kosheren Essens, was in den syrisch-palästinensichen Gemeinden sowieso selbstverständlich war.
Mit der Ausbreitung des Christentums im Mittelalter verschwanden die meisten dieser Traditionen. Einige für uns heute merkwürdig anmutende Riten gab es noch bis ins letzte Jahrhundert, bspw. die sogenannte 'Aussegnung' von Frauen, die geboren hatten und danach als kultisch 'unrein' galten. Diese letzten Überbleibsel wurden spätestens mit der Liturgiereform des II. Vatikanischen Konzils in den sechziger Jahren abgeschafft.
Der Mensch kann im christlichen Sinne nicht wirklich unrein sein (dazu gibt es auch eine Belegstelle in den Evangelien, fällt mir nur gerade nicht ein...), weil sich dieser Begriff im Wesentlichen auf eine körperliche Befindlichkeit bezieht. Das Heil-sein des Menschen ist aber eine Qualität der Leib-Seele-Einheit. Wer hier 'unrein' wird ist nach evangelischem Verständnis durch Gottes Gnade, nach katholischem Verständnis durch das Bußsakrament von Gott geschützt und gerechtfertigt.