Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Gut und "Böse"
(07-05-2014, 17:46)Ekkard schrieb: In einer Lehre würde ich jederzeit sagen (schreiben), dass dies die "absoluten Mindest-Werte" einer Gemeinschaft sein müssen, damit sie funktioniert. Und ja, diese Wertvorstellungen sind in der Tradition enthalten und sind oder werden verinnerlicht - bis hin zur Personalisierung der Prinzipien.
........
Aber das halte ich persönlich für falsch. Glaube ist ein gesellschaftliches Phänomen, das uns erst zu dem Sozialwesen macht, das wir (in unseren gesellschaftlichen Feldern) sind. Wenn wir ethische Entscheidungen nicht schnell und einigermaßen richtig treffen, katapultieren wir uns recht schnell ins (u. U. tödliche) Abseits. Deswegen ist eine klare ethische Abgrenzung nichts, wogegen man "rebellieren" müsste. (Der Rebell hat in dem Augenblick Recht, wo der Mächtige für sich andere Regeln von Gut und Böse beansprucht!)

Wenn es denn so wäre , Glaube versucht aber die gesamte Lebensweise zu monopoilisieren.

Wen Glaube zu Sozialwesen macht, dann gibtes ganauso "guten" unbd "bösen" Glauben.
Welcher ist denn richtig ?

Welcher Glaube beschränkt sich den auf "Mindestmassstäbe".

Schon mal die Schöpfung für sich zu beanspruchen ist ja recht maximal.
(Dazu äusserst dünn überliefert)

Hört sich alles recht vernünftig an, wieso besteht die Notwendigkeit
durch die Hintertür noch irgendeinen Gott " reinzuwürgen".
Zitieren
(04-05-2014, 18:23)Geobacter schrieb:
(04-05-2014, 13:08)Klaro schrieb: Es ist wohl beides notwendig - das lernen wir auch aus dem "Faust" von Goethe.

Wirklich?

Gut und Böse ist ganz sicher nur ein Frage dessen, welcher Konfliktpartei man angehört und zu zu gehören meint.

"Die Besten von den Guten sind immer die, die sich selbst in die Pfanne hauen und auf den Teller legen."

Das heißt also, dass Eltern für ihren eigenen Nachwuchs immer besser sorgen, als für den Nachwuchs anderer Eltern. Und in dem Sinne ist es nur mehr relativ, was Gut oder Böse von einander unterscheidet. Denn im Zweifelsfalle retten wir zuerst immer unsere eigenen Verwandten der Reihe nach, wie sie uns am "nächsten" stehen.

Wir tragen also nicht Gut und Böse in uns, sondern es hängt nur davon ab, wann Böse-sein gut für uns selbst und Gut-sein schlecht für unsere eigenen Nächsten ist.

schönes Wortspiel und recht hast du.


....und eben darum ist jesu Lehre auch nicht seine (menschliche) sondern,wie er selber sagt ;von Gott

Mathh.5
46Denn so ihr liebet, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? 47Und so ihr euch nur zu euren Brüdern freundlich tut, was tut ihr Sonderliches? Tun nicht die Zöllner auch also?…

Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde; segnet, die euch fluchen; tut wohl denen, die euch hassen; bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen, 45auf daß ihr Kinder seid eures Vater im Himmel; denn er läßt seine Sonne aufgehen über die Bösen und über die Guten und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte.…
Zitieren
(07-05-2014, 17:46)Ekkard schrieb: Ich komme aber nochmal zurück auf die Ursprungsfrage:
(07-07-2009, 17:26)d.n. schrieb: Glaubt ihr wirklich es gibt soetwas wie das"BÖSE"?
Diese Frage und ihre weiteren Erläuterungen fragt nicht weltlich-sachlich, sondern weltanschaulich, mithin nach der Deutung u. a. der Religionen

aber selbstverständlich

und wozu eine solche "deutung" der externalisierung eines "bösen" führen kann und das auch tat wie tut, wurde imho ausgeführt
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
(07-05-2014, 18:32)bridge schrieb: Mathh.5
46Denn so ihr liebet, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? 47Und so ihr euch nur zu euren Brüdern freundlich tut, was tut ihr Sonderliches? Tun nicht die Zöllner auch also?…

tun die zöllner nun also "gutes" oder "böses"?

oder sind diese begriffe eben doch ungeeignet, um der komplexität der zusammenhänge gerecht zu werden?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
(07-05-2014, 18:32)bridge schrieb: Mathh.5
46Denn so ihr liebet, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? 47Und so ihr euch nur zu euren Brüdern freundlich tut, was tut ihr Sonderliches? Tun nicht die Zöllner auch also?…

Nett sich an ca. 2000 Jh. alten Sprüchen zu ergötzen.
Ist seitdem die Welt stehengeblieben.

Hat die Kirche das Schengener Abkommen verpasst.
Zöllner als Massstab sind recht ungeeignet
(die ewig Gestrigen seine respektiert)
Zitieren
(07-05-2014, 18:32)bridge schrieb: Liebet eure Feinde; segnet, die euch fluchen; tut wohl denen, die euch hassen; bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen, 45auf daß ihr Kinder seid eures Vater im Himmel; denn er läßt seine Sonne aufgehen über die Bösen und über die Guten und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte.…

Die Sonne geht trotzdem auf, über die Bösen und über die Guten
und wenn es zu viel regnet, ist das für die Gerechten genau so schlecht, wie für
die Ungerechten.

Gut und Böse, ist ein Empfinden! Je nach dem, was uns widerfährt.

Wenn uns unsere Feinde lieben, dann weil sie uns zum Fressen gern haben, oder noch mehr, weil sie an uns ihre Güte messen können.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
Zitieren
(07-05-2014, 18:32)bridge schrieb: Liebet eure Feinde; segnet, die euch fluchen; tut wohl denen, die euch hassen; bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen, 45auf daß ihr Kinder seid eures Vater im Himmel; denn er läßt seine Sonne aufgehen über die Bösen und über die Guten und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte.…
Ist da jemals praktiziert worden oder nur leere Worthülsen.

Wenn schon Wortspielereien, über böse Gerechte scheint die Sonne auch.
Zitieren
(07-05-2014, 17:46)Ekkard schrieb: Ich stimme vielem zu, was die Bedeutung dessen, was "böse" bzw. "gut" genannt wird, relativiert. Wir leben in einer Welt des Relativen, der Relationen; also kommt es in der Tat auf die Beziehung an zwischen Tat und Täter. Soweit, so gut!

Ich komme aber nochmal zurück auf die Ursprungsfrage:
Nähern wir uns der Frage von den Extremen her, so ist ...

"gut", wenn die Belange anderer, besonders ihrer Notlage(n) berücksichtigt werden, wenn Achtung und Beachtung der Würde des Anderen herrschen und die gesetzlichen Regeln eingehalten werden;

"böse", wenn die Besitzverhältnisse oder gar das Leben und die Gesundheit Anderer angetastet werden (Erniedrigung, Unterdrückung, Lüge, Diebstahl, Mord).

In einer Lehre würde ich jederzeit sagen (schreiben), dass dies die "absoluten Mindest-Werte" einer Gemeinschaft sein müssen, damit sie funktioniert. Und ja, diese Wertvorstellungen sind in der Tradition enthalten und sind oder werden verinnerlicht - bis hin zur Personalisierung der Prinzipien.

Bei deiner Definition von böse kann ich nun gar nicht zustimmen,.. Es gab zB seit der Antike Staaten, in denen Sklaverei herrschte,..willst du also alle diese Staaten deswegen als böse bezeichnen? Einen Thomas Jefferson, der Sklaven hielt, den großteil der Griechischen Philosophen und Gelehrten, ebenfalls Sklavenhalter, usw usw..
Aut viam inveniam aut faciam
Zitieren
Ich habe natürlich angenommen, dass die Relativität im abgelaufenen Thread akzeptiert worden sei, und ich nicht bei allem und jedem sagen muss: In Bezug auf unsere heutigen soziologischen Denkgewohnheiten.
Im Übrigen verhalten wir uns in vielerlei Hinsicht im Gegensatz zu unseren Maximen, also "böse". In einigen Jahren wird man sich darob an den Kopf fassen: Wie kann man nur?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Zitieren
Das Beispiel diente nur der Bekräftigung meines Standpunktes,.. genausogut kann man die heutige USA und Guantanamo bzw ihren "War against Terror" betrachten,..also auch in Bezug auf unsere heutigen Denkgewohnheiten,..die von dir als "böse" kategorisierten Vorgehensweisen werden eben als "gut" in Hinsicht auf die Aufrechterhaltung der eigenen Sicherheit gesehen,..

Ebenso meine These zu Krieg: Durch die Extremsituation wird der Mensch zu Höchstleistungen angespornt, die militärische Entwicklung schritt voran, die dabei gemachten Entwicklungen fanden später im Zivilleben Anwendung,.. die Dezimierung der Bevölkerung und die allgemeine Zerstörung führte zu einer Wachstumsphase und Wohlstand,..so gesehen eben ein natürliches auf und ab,..
Aut viam inveniam aut faciam
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Gut und Böse nicodemus 30 31549 01-12-2009, 19:20
Letzter Beitrag: Schmettermotte

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste