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Parapsychologie - heute noch aktuell ?
#61
Ich habe schon Autos auf dem "Wasser" fahren sehen, ohne dass es gespritzt hätte. Auflösung: Über erhitztem Gelände bilden sich Luftspiegelungen, die exakt wie kleine Teiche aussehen, sogar Wellengang zeigen - in der Levante keine Seltenheit! Jesus kann für Leute (Zeugen) durch eine Luftspiegelung am Strand gegangen sein.

Aber ich weise nochmals auf die "falsche Fragestellung" hin. Auf die metaphorische Seite hat Ulan deutlich hingewiesen. (Glaubens-) Gewissheiten haben die unangenehme Eigenschaft, sich von der "platten" Realität zu lösen und in unseren Vorstellungswelten eine Verfestigung zu erfahren, namentlich dann, wenn daraus eine Geschichte gesponnen wird.
Leute, die Bibel ist Literatur! Da sie Glaubensliteratur ist, wollen die Schreiber etwas tradieren!

Es geht nicht darum, etwas nachzuweisen, sondern darum, ein Stück Literatur zu interpretieren, seinen Erzähl-Motiven und Ansprüchen nachzuspüren.

Und wenn mir jemand etwas über Geister und Dämonen und dem Kampf dagegen erzählt, dann ist halt die Frage, was der Verfasser damit will. Denn auch Verfasser verfügen nicht über mehr Kenntnisse über Geister und Dämonen als ich (als Beispiel). Alle deren Eigenschaften und Verhaltensweisen sind quer durch die Menschheitsgeschichte zusammenphantasierte und durchaus gepflegte Konstrukte. Wer etwas anderes behauptet, soll unbezweifelbare Messergebnisse vorlegen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#62
Hallo Ekkard,

selbst der bekennende Atheist und populäre Literaturpapst Reich Ranicki hat bewundernde Worte über den literarischen Wert biblischer Geschichten gefunden. Bultmanns Entmythologisierung der Bibel ist überaus plausibel, hat aber die evangelischen Christen tief gespalten. Eine Schülerin Bultmanns, die Theologie-Professorin Eta Linnemann, erregte Aufsehen, als sie sich 1978 nach eigenen Angaben infolge eines Bekehrungserlebnisses von der historisch-kritischen Methode lossagte und darum bat, ihre bisherigen Veröffentlichungen zu vernichten (siehe Wikipedia).

Manche Christen entmythologisieren die Bibel so weit, dass sie nicht einmal an ein Weiterleben nach dem Tod glauben. Naturwissenschaftlich gesehen ist der Mensch nach dem Erlöschen aller Gehirnfuntionen nicht nur körperlich, sondern auch bewusstseinsmäßig mausetot. Du hast in deinem Profil "Glaube: Protestant" angegeben. Kannst du eine solche Annahme mit dem protestantischen Glauben vereinbaren?

Es grüßt dich freundlich
Felix
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#63
Nun, literarisch interessant finde ich die Bibel auch. Das ist ja erst mal nicht das Problem.

Bei Protestanten ist der Anteil derjenigen, die an eine unsterbliche Seele glauben, mit 52% ungewoehnlich hoch, aber wie Du siehst, glaubt auch dort nur etwa die Haelfte daran. Bei Konfessionslosen liegt der Wert uebrigens bei 32%, was jetzt auch nicht dramatisch niedriger ist.

Fuer naeheres, siehe, diesen Thread.
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#64
(24-09-2019, 14:36)Felix schrieb: selbst der bekennende Atheist und populäre Literaturpapst Reich Ranicki hat bewundernde Worte über den literarischen Wert biblischer Geschichten gefunden.

Ja. Warum überrascht dich das?

Manche Erzählungen der Bibel stehen was ihren literarischen Wert betrifft auf einer Stufe mit den großen  mythologischen Texten der Literaturgeschichte: Gilgamesch, Ilias, Odyssee, Aeneis, Edda, Nibelungen, etc., etc.

(24-09-2019, 14:36)Felix schrieb: Bultmanns Entmythologisierung der Bibel ist überaus plausibel,...

Begonnen hat damit schon Reimarus.

(24-09-2019, 14:36)Felix schrieb: Eta Linnemann, erregte Aufsehen, als sie sich 1978 nach eigenen Angaben infolge eines Bekehrungserlebnisses von der historisch-kritischen Methode lossagte

Richtig. Sie hat sich von der Bultmann-Schule losgesagt. Dass sie dann auch noch verbreitet hat, ihr Lehrer habe es ihr auf dem Sterbebett gleichgetan, hätte sie sich ersparen sollen.
MfG B.
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#65
@Ulan

Besten Dank für den Hinweis auf einen anderen Thread, wo meine Frage ausführlich beantwortet ist.

Dort wird unter anderem auch die erschröckliche Frage nach der Hölle angesprochen. Dafür hat man inzwischen eine elegante Lösung gefunden: Ja, es gibt eine Hölle, aber es ist niemand drin.
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#66
Hallo Felix,
ich lese mit, ob du mich persönlich ansprichst oder nicht. Und offensichtlich werden auch die anderen Teilnehmer aktiv. Ich werde also nicht wiederholen, was beispielsweise 'Bion' und 'Ulan' geschrieben haben.

(24-09-2019, 14:36)Felix schrieb: Manche Christen entmythologisieren die Bibel so weit, dass sie nicht einmal an ein Weiterleben nach dem Tod glauben. Naturwissenschaftlich gesehen ist der Mensch nach dem Erlöschen aller Gehirnfuntionen nicht nur körperlich, sondern auch bewusstseinsmäßig mausetot. Du hast in deinem Profil "Glaube: Protestant" angegeben. Kannst du eine solche Annahme mit dem protestantischen Glauben vereinbaren?
Ja, kann ich! Nicht einmal im Judentum zur Zeit Jesu war ein "Weiterleben" nach dem Tod unbestritten. Erst die hellenistischen Vorstellungen vom Totentreich haben solch einen Gedanken an ein Weiterbestehen befeuert. Und besonders der Evangelist Matthäus hat die Hölle für die "Gottlosen" des Langen und Breiten ausgeschmückt.

In einer solchen Situation steht immer die Frage im Vordergrund: Wozu? (etwas glauben, das nicht einmal definitionsfähig ist). Und gleich die nächste Frage hinterher: Braucht man Spekualationen, die offensichtlich nicht überprüfbar sind.

Zu dem "Wozu": Zweifellos hat die Lehre von einer Existenz über den Tod hinaus erzieherischen Charakter. Denn damit wird eine Verantwortlichkeit postuliert, die über unser irdisches Dasein hinaus geht. Es ist also nichts anderes als der Grund für den Gottesglauben: Verankerung der Verhaltenssteuerung im Absoluten, also eine Selbstverpflichtung des Menschen gegenüber der übrigen Menschheit. Aber das kann man auch ganz ohne religiösen Hokuspokus haben: Goldene Regel (unsere Suchmaschine ist behilflich).

Wenn etwas nicht überprüfbar also Spekulation ist, und außer psychologischen keine Wirkung hat, dann existiert es nicht. Man kann auch sagen: dann ist es irrelevant und man kann getrost darauf verzichten. Darüber sollte uns auch eine noch so schön erzählte Geschichte nicht hinweg täuschen.

Im Augenblick wüsste ich keine psychologische Wirkung, die nicht auch anders erreichbar wäre.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#67
Beitrag # 61
(24-09-2019, 11:14)Ekkard schrieb: Ich habe schon Autos auf dem "Wasser" fahren sehen, ohne dass es gespritzt hätte. Auflösung: Über erhitztem Gelände bilden sich Luftspiegelungen, die exakt wie kleine Teiche aussehen, sogar Wellengang zeigen - in der Levante keine Seltenheit! Jesus kann für Leute (Zeugen) durch eine Luftspiegelung am Strand gegangen sein.

Aber ich weise nochmals auf die "falsche Fragestellung" hin.

Beitrag # 43
(22-09-2019, 23:39)Felix schrieb: @Super Moderator Ekkard

Hältst du es für absolut ausgeschlossen, dass Jesus auf dem Wasser gewandelt ist?


'Ekkard' erklärt das mit einer Luftspiegelung
"Eine Fata Morgana oder Luftspiegelung ist ein durch Ablenkung des Lichtes an unterschiedlich warmen Luftschichten auf dem fermatischen Prinzip basierender optischer Effekt."
Fata Morgana - Wikipedia
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#68
Hallo Ekkard,

deine Ausführungen sind in sich schlüssig, wie es sich für einen wissenschaftlich Ausgebildeten gehört.

Du verbindest deinen Glauben mit dem Namen Luthers, dessen historische Leistung vor zwei Jahren mit großem Getöse gefeiert wurde. Ein ganzes Jahr lang. Ich wurde in einer Lutherkirche konfirmiert und lese Bibeltexte nur in Luthers Übersetzung, deren Sprachgewalt schon von Goethe gerühmt wurde.

Natürlich kam im Jubiläumsjahr auch Luthers Aberglaube zur Sprache (Marcel Tenud: Aberglaube und Magie im Werk Luthers). Die Parapsychologie sieht darin einiges ganz anders als die offizielle Wissenschaft, auch wenn sie längst nicht alles für bare Münze nimmt.

Die religionsfeindliche und klamme DDR freute sich über die Devisenströme, die ausländische Touristen in die berühmten Luther-Gedenkstätten brachten: "Mit Martin Luther ist alles in Butter!" Es war der politischen Führung aber ein Dorn im Auge, dass die Bevölkerung weit mehr am Luther-Rummel teilnahm als etwa an den Gedenkfeiern 1983 zum 100. Todestag von Karl Marx.

Halten wir wie Luther standhaft am Glauben fest, ob mit oder ohne einen gewichtigen parapsychologischen Anteil!

Freundlich grüßt dich
Felix
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