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Alles Zufall?
#1
Kann denn wirklich alles Zufall sein?
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#2
Wäre es denn besser, wenn alles, also auch das Schlimmste auf der Welt, von einem Gott genau so beabsichtigt worden wäre?

Meine Antwort auf die Frage: Nein, alles nicht. Je nachdem, wie gerade der Stand der Entwicklung ist, gibt es mehr oder weniger begrenzt viele Möglichkeiten, die teilweise durch Zufall entstehen. Beispiel: Wer in Afrika durch die Savanne streift, kann zufällig von einem Löwen gefressen werden, wenn er zufällig einem zufällig hungrigen Löwen begegnet, der zufällig durch die gleiche Gegend läuft. In Europa oder der Antarktis wird das kaum vorkommen, da es dort keine (oder, in Europa, höchstens aus dem Zoo oder Zirkus ausgebrochene) Löwen gibt.

Es ist also durch äußere Umstände eine begrenzte Zahl an möglichen Zufallsszenarien vorgegeben. Je komplexer die Welt, desto weniger verschiedene Möglichkeiten gibt es. Welche davon aber wahr werden kann, entscheiden dann Zufälle.
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#3
(06-04-2014, 17:23)Silas schrieb: Kann denn wirklich alles Zufall sein?
Die Frage, von einem Gläubigen gestellt, impliziert meist die Frage nach Gottes Wirken.
Aus neutraler Ecke betrachtet, lautet die Antwort: Ja, aber nur auf kleiner Skala. Im Großen ist die Welt "kontingent"; d. h. sie ist abhängig vom Ablauf beim Zusammentreffen von Regelungsmechanismen und Zufällen im Detail.

Man kann sich das klar machen am Beispiel des Würfelspiels "Kniffel" (Jatzy u. ä.). Der einzelne Wurf ist völlig zufällig, gehorcht also jener Verteilung der Augenzahl, die für (mathematisch-idealistisch) reinen Zufall zu erwarten ist. Aber die Spielregeln (das Leben, die Umgebungsbedingungen) führen dazu, dass man meistens "seinen Zettel voll bekommt" mit einer erklecklichen Punktezahl!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#4
(06-04-2014, 17:23)Silas schrieb: Kann denn wirklich alles Zufall sein?

nein - warum sollte es auch?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#5
(06-04-2014, 18:34)Lelinda schrieb: Es ist also durch äußere Umstände eine begrenzte Zahl an möglichen Zufallsszenarien vorgegeben

stimmt - so gut wie alles ist auf irgendeine ursache zurückzuführen, die je nach umständen wirken. insofern ist hier die zahl an echten "zufällen" (etwas, das nicht kausal erklärbar schein) äußerst begrenzt

was aber wirklich - anscheinend - "zufällig" daherkommt, ist das zusammentreffen und -wirken verschiedener einfacher ursächlicher wirkungen. deren "äußere Umstände" gewissermaßen

mit zunehmender komplexität des ursache-wirkung-systems wird es nicht mehr in seiner vollständigkeit faßbar (man kann nicht mehr genau sagen, welche kombination von früheren ursachen und deren wirkungen nun genau warum die derzeit zu beobachtende konstellation ergeben hat) - et voila, wir haben den "zufall"
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#6
Zufällig und Zufall unterscheiden sich.

Zufall ist, wenn einem ein Ziegel vom Dach auf den Kopf fällt, wenn man gerade zufällig darunter vorbei geht.

In der Natur unseres Universum geschehen alle Ereignisse gleichzeitig.
Da unser Universum aus unendlich vielen Teilen besteht und somit eine Art Würfelspiel mit unendlich vielen Würfeln ist, gibt es in unserem Universum keine einzige Möglichkeit, dass auch nur irgend etwas von dem was es gibt durch echten Zufall entstanden ist.
Einfach deswegen, weil es bei einem Würfelspiel mit unendlich vielen Würfeln die immer gleichzeitig fallen, unendlich viele Kombinationen gibt.

Das heißt, dass wenn in einem Reagenzglas alle Zutaten des Lebens drinnen sind und auch sonst alle Bedingungen gegeben wären, es trotzdem äußerst unwahrscheinlich wäre, dass bei einem einmaligen Schütteln, spontan Leben entsteht.

Wenn man aber überlegt, wie viele solcher Reagenzgläser in einen Ozean passen, der 2 Drittel unserer Erde bedeckt und jedes dieser Reagenzgläser
gleichzeitig und über die ganze Erde verteilt mit ganz unterschiedlicher Intensität geschüttelt wird - über 30-40-50 Millionen Jahre hindurch..

ja dann, ist die Wahrscheinlichkeit sogar sehr groß, dass bei einem dieser vielen Schüttler, das Wunder Leben tatsächlich und spontan stattfindet.

Weil... es Aufgrund der unendlich vielen Würfel, die da fortwährend alle gleichzeitig fallen, keine Kombination im ganzen Universum gibt, die es nicht gibt.

Dass das ganze zufällig hier auf unserer Erde und zufällig in unserer Galaxie stattgefunden hat, liegt möglicherweise daran, dass unser Sonnensytem mit unserer Erde zu den fast unendlich vielen anderen Sonnensystemen, die es noch im Universum gibt, zufällig die besten Bedingungen für die Entstehung von Leben hat.

Außerdem besteht auch noch die Möglichkeit, dass unser Uni-Versum gar kein Uni-Versum ist, sondern der Weltenraum noch weit größer ist und unser sogenanntes Universum nur eine von unendlich vieler solcher Blasen im weiten Raum ist, die gelegentlich mit einem großen Knall kollidieren.

Ein solches Ereignis in kleinerem Umfang, wird es in ca 3 Milliarden Jahren geben, wenn der Andromedanebel mit unserer Milchstraße zusammen stößt. Da in den Zentren dieser beiden Galaxien jeweils ein gigantisches
schwarzes Loch sitzt und die Gravitation solcher sogenannten Schwarzen Löcher als Kraftfeld die Galaxien zusammenhält (meine persönliche Vorstellung) wird das, sehr wahrscheinlich sehr die sehr vielen Würfel aus denen beide Galaxien bestehen, ziemlich durch rütteln.

Was dann wieder zufällig Neues dabei heraus kommt, wird uns dann aber leider nicht mehr interessieren.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#7
Geobacter schrieb:

Wenn man aber überlegt, wie viele solcher Reagenzgläser in einen Ozean passen, der 2 Drittel unserer Erde bedeckt und jedes dieser Reagenzgläser
gleichzeitig und über die ganze Erde verteilt mit ganz unterschiedlicher Intensität geschüttelt wird - über 30-40-50 Millionen Jahre hindurch..

ja dann, ist die Wahrscheinlichkeit sogar sehr groß, dass bei einem dieser vielen Schüttler, das Wunder Leben tatsächlich und spontan stattfindet.
_____________________________________________________________________________________________________________________________________________

Vor über 13 Milliarden Jahren fand ein höchst zufälliges Ereignis statt: der Urknall. Aber was war davor, so frage ich mich immer wieder? Gab es da schon den Zufall? Warum gibt es überhaupt einen Zufall, wenn vor ihm nichts dagewesen ist? Doch ich sollte nicht so viele Fragen stellen!
Jedenfalls brachte der Zufall allerlei Brauchbares hervor. Der Grundbaustein, die Materie, entstand, aus der sich schließlich die Sterne und Planeten bildeten. Von Anbeginn an lief alles nach festgelegten "Naturgesetzen" ab. Kann der Zufall Gesetze hervorbringen? Muss er doch wohl!

Nachdem sich also die Sterne und andere Himmelskörper gebildet hatten, vereinigten diese sich zu ganzen Sternenhaufen, den Galaxien. Von denen soll es unglaubliche 125 Milliarden oder mehr geben! Die Galaxien sind allerdings nicht wahllos im Weltraum verteilt, sondern bilden sog. Galaxienhaufen. Diese Galaxienhaufen ihrerseits sind in Superhaufen angeordnet. Wahnsinn! Was der Zufall so alles zustande bringt, alle Achtung!

Irgendwann in einer späteren Phase entstand unsere Erde. Wir haben wirklich Glück gehabt, dass die Erde in einer "bewohnbaren Zone" der Milchstraße liegt, denn sie besitzt die genau richtige Konzentration an chemischen Elementen, die für das Leben notwendig sind. Wäre sie weiter weg, dann kommen zu wenige dieser Elemente vor, wäre sie dem Zentrum der Milchstraße zu nahe, dann bestünde ein erhöhtes Vorkommen tödlicher kosmischer Strahlung. Damit fing eigentlich ein Glückssträhne für die Erde an. Sie hat nämlich auch genau die richtige, d.h. lebensfreundliche Umlaufbahn zur Sonne erwischt ( 150 Millionen Kilometer). Wäre sie nur etwas weiter von der Sonne entfernt, wäre sie von Eis überzogen, bei geringfügiger größerer Nähe zur Sonne würde ihre Oberfläche glühen.
Ach ja, dann ist da ja noch der freundliche "Nachbar" der Erde, der Mond. Wir sind richtige Glückspilze, dass wir ihn haben. Er trägt zu einer stabilen Erdachse bei. Ohne ihn würde die Erde wie ein Kreisel anfangen zu eiern und könnte sogar zur Seite kippen. Nicht zu vergessen sind die für die Ökologie der Erde so wichtigen Gezeiten, die der Mond erzeugt. Danke, Zufall, dass du auch daran gedacht hast!

Doch der Zufall wäre nicht unser Zufall, wenn er nicht auch daran gedacht hätte, die Erde mit "Schutzschilden" zu umgeben. Da der Weltraum durch seine tödliche kosmische Strahlung und einen andauernden galaktischen "Kugelhagel" eine Bedrohung für das Leben auf unserer Erde darstellt, gibt es zum einen das Magnetfeld der Erde - es hält die volle Intensität kosmischer Strahlung ab und schützt uns vor potentiell tödlichen Gefahren der Sonne - zum anderen die Erdatmosphäre - auch sie filtert z.B. durch das Ozon bis zu 99 Prozent der gefährliche Ultraviolettstrahlung und verhindert weitgehend den Einschlag von Meteoriten auf die Erdoberfläche.

Wie ging es nun weiter, nachdem die Voraussetzungen geschaffen waren, dass auf unserem Planeten Erde Leben möglich war?
Wie war das noch? Da gab es doch die "Ursuppe". In ihr sollen die Grundbausteine des Lebens entstanden sein.
Nun gibt es über 100 Aminosäuren, jedoch sind nur 20 für die Proteine des Lebens erforderlich. Außerdem treten sie in zwei Strukturen auf: "rechtsdrehende" und "linksdrehende" Moleküle. Die 20 Aminosäuren, aus denen die Proteine der Lebewesen bestehen, sind alle linksdrehend. Wie wahrscheinlich ist es denn, dass auch nur ein einziges für das Leben notwendige Proteinmolekül durch Zufall in einer Ursuppe entstehen konnte?
Die Zahl liegt bei 10 hoch 113, wobei Ereignisse mit einer Wahrscheinlichkeit von 10 hoch 50 von Mathematikern bereits so eingestuft werden, als träten sie nie ein. Nebenbei bemerkt: Bei 10 hoch 113 handelt es sich um eine Zahl, die größer ist als die geschätzte Zahl aller Atome im Universum.
Au weia! Kann es wirklich so viele Zufälle geben? Mir wurde es ganz heiß, als ich dann las, dass eine lebende Zelle nicht nur einige wenige Proteine für ihre Arbeit braucht, sondern sage und schreibe 2000 Proteine, die als Enzyme wirken!
Lieber Zufall, sage bitte, bitte, dass das nicht wahr ist! Wie soll ich bei all diesen Zahlen noch an dich glauben können? Ich habe immer an dich glauben können, aber jetzt? Nein, nein, ich will nicht zweifeln, ich muss nur fest an dich glauben. Was wäre denn sonst die Alternative? Gott? Also nee, das hatten wir mal früher aber doch jetzt nicht mehr!
Kann ich nicht glauben und will ich nicht glauben. Nein, nein, niemals!!!
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#8
Zitat aus "Die Welt "20.02.2011:
US-Wissenschaftler haben den ersten Zensus im Weltraum erhoben und dabei eine astronomische Zahl ermittelt: Allein in unserer Galaxis könnte es nach Schätzungen der Astronomen mindestens 50 Milliarden Planeten geben. Von diesen liegen wiederum mindestens 500 Millionen in der bewohnbaren Zone. Dort ist es weder zu heiß noch zu kalt, so dass dort Leben existieren könnte. Das geht aus vorläufigen Daten des NASA-Teleskops "Kepler" hervor.

Die Astronomen ermittelten die Zahl der Planeten, die sie im ersten Jahr der Beobachtung eines kleinen Teils des Himmels gefunden hatten, und schätzten dann, wie wahrscheinlich es ist, dass Sonnen von Planeten umkreist werden, wie "Kepler"-Wissenschaftler William Borucki am Samstag auf einer Tagung in Washington erläuterte.

Sie kamen zu dem Ergebnis, dass jede zweite Sonne Planeten um sich hat und dass jeder 200. Stern Planeten in einer Zone hat, die das Entstehen von Leben ermöglichen könnte. Lange Zeit wurde vermutet, dass es in unserer Milchstraße mindestens 100 Milliarden Sonnen gibt. Inzwischen glauben die Forscher, dass es wohl eher 300 Milliarden Sonnen sind – allein in unserer Galaxis. Und die Astronomen schätzen die Zahl der Galaxien im Universum auf 100 Milliarden.



Du siehst also, das da genug große Zahlen im Spiel sind, im übrigen widersprechen deiner Zahlenjongliererei verschiedene Studien (wobei du noch nicht mal die Quelle deiner "Berechnung" genannt hast,..)

Siehe:Focus online 7. 10. 2013
Manche Forscher meinen sogar, dass das Leben naturgesetzlich entstand

Eine neue Studie, die eine Forschergruppe um die Biochemie-Professorin Sarah Keller von der University of Washington erstellte, stützt diese Hypothese. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass sich die chemischen Komponenten, die dem irdischen Leben zugrunde liegen, in bislang unbekannter Weise wechselseitig förderten und beschützten. Dies bedeutet, dass der Lebensfunke auf der Erde viel leichter zündete als die Forscher angenommen hatten.

Bei interesse bitte nachlesen,..in Kurzfassung: Die Wahrscheinlichkeit der RNS Bildung ist nicht linear, da sich eben diese zur Bildung von Leben notwendigen Proteine gegenseitig begünstigen,.. insbesondere im bereich der schwarzen Raucher am Meeresboden kommt es auch heute noch zu einer für die Lebensbildung günstigen chemischn Situation,..ebenso ist draus zu schließen, dass es bei den angenommenen Zahlen der Erdähnlichen Planeten eine hohe Zahl von bewohnten Planeten gibt, da ebendiese Entwicklungsmechanismen dort überall ablaufen können,...genaueres eben in dem Artikel
Aut viam inveniam aut faciam
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#9
Ach, diese Schiene mit dem "wir hatten solch ein unglaubliches Glück, Gott muss dahinter stecken" ist doch überholt. Da muss man nur mal an die unzähligen Steinhaufen im All denken, deren potentielle zufällige Bewohner das Glück nicht hatten, die demzufolge nicht entstanden sind und sich daher auch nicht über jenes fehlende Glück beschweren konnten.

Man stelle sich vor, bei der Lottoziehung würden nur die gezogenen Kugeln direkt nach der Ziehung zu sprechen beginnen. Obwohl zfällig gezogen, würden sie vermutlich etwas sagen wie: "Oh welch ein Glück dass ausgerechnet ich gezogen wurde! Jemand muss mich absichtlich herausgefischt haben."
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)
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#10
Zitat:Warum gibt es überhaupt einen Zufall, wenn vor ihm nichts dagewesen ist?

Die Frage nach dem Warum ist beim Thema Zufall sinnlos. Denn ein Warum fragt nach einem Sinn, einer Absicht (von wem auch immer) also. Und "Zufall" bedeutet ja eben gerade, dass keinerlei Absicht besteht.

Und hätte sich die Erde und das Leben darauf anders oder gar nicht entwickelt, weil die Gegebenheiten (wie auf zig anderen Planeten) zufällig andere gewesen wären, dann gäbe es uns eben nicht; wir könnten nicht darüber diskutieren, aber da niemand da wäre, um sich dafür zu interessieren, spielt das auch keine Rolle.
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#11
Selbst der Gewinn im Lotto ist kein Zufall, denn mit seinem Gewinn folgt ein anderes Leben, als ohne. Verfolgen wir die Schicksale derer, die einen Gewinn erzielt hatten, dann erkennt man manchmal, daß die Schicksale dahinter. Einigen hat der Gewinn gar kein Glück gebracht - einer wurde umgebracht, weil er Trinker war und er mit dem Gewinn geprahlt hat, landete er in einem Sack - das "Glück" hatten dann andere.

Andere mußten in Gefängnis und wieder andere verschuldeten sich oder zogen sich zurück, aus Angst, teilen zu müssen.

Was sagt uns das ?

Daß unser Schicksal bestimmt ist - nicht allein durch unsere Handlungen - sondern durch die durch Handlungen gezogenen Lehren, denen kein Mensch ausweichen kann.

http://anthrowiki.at/Karma
"Was wir Schicksal nennen, ist wirklich eine recht komplizierte Sache. Unser Schicksal scheint so an uns heranzutreten, daß seine Ereignisse uns zustoßen. Nehmen wir gleich einen eklatanten Fall des Schicksals, einen Fall, den ja manche Menschen kennen. Nehmen wir an, irgend jemand lerne einen andern Menschen kennen, der dann im Leben sein Freund, seine Frau oder der Mann oder dergleichen wird. Das wird von dem gewöhnlichen Oberbewußtsein so ausgelegt, daß es uns zugestoßen ist, daß wir selbst gar nichts dazu getan haben, daß der betreffende Mensch in unsere Lebenssphäre hereingetreten ist. Das ist aber nicht die Wahrheit. Die Wahrheit ist vielmehr eine andere.

Da wir nicht wie Schmetterlinge leben, sondern mit Sinn und mit der Entwicklung von Gewissen und Verantwortung - selbst der Schmetterling lebt nicht zufällig und sinnlos - sondern hinter allem steht Sinn.

Das Lieblingsthema ist des Menschen ist sowieso die Suche nach dem Sinn des Lebens - wären unsere Existenz sinnlos und zufällig, würde auch alles im Universum zusammenfallen und es existierte auch keine Erde mit all den Erlebnismöglichkeiten.

Ist überhaupt etwas zufällig oder sinnlos ?
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#12
(07-04-2014, 10:02)Klaro schrieb: Selbst der Gewinn im Lotto ist kein Zufall, denn mit seinem Gewinn folgt ein anderes Leben, als ohne. Verfolgen wir die Schicksale derer, die einen Gewinn erzielt hatten, dann erkennt man manchmal, daß die Schicksale dahinter. Einigen hat der Gewinn gar kein Glück gebracht - einer wurde umgebracht, weil er Trinker war und er mit dem Gewinn geprahlt hat, landete er in einem Sack - das "Glück" hatten dann andere.

Andere mußten in Gefängnis und wieder andere verschuldeten sich oder zogen sich zurück, aus Angst, teilen zu müssen.

Was sagt uns das ?

Daß unser Schicksal bestimmt ist - nicht allein durch unsere Handlungen - sondern durch die durch Handlungen gezogenen Lehren, denen kein Mensch ausweichen kann.

Ich kenne sogar zwei Lottogewinner, und bisher hat keiner von ihnen Suizid begangen oder wurde ermordet. Na gut, einer von beiden ist ein ziemlicher Idiot, ist das auch schon Schicksal? Icon_wink

Aber Spaß beiseite. Weil zufällige Ereignisse Konsequenzen haben, sind sie deshalb doch nicht weniger zufällig. Würde ich heute eine Münze werfen (unter der Prämisse, wir könnten uns darauf einigen, das Ergebnis eines Münzwurfs sei Zufall) und bei Kopf mein Studium abbrechen und nach Südamerika ziehen, bei Zahl weiterstudieren und nichts verändern - hätte diese Konsequenz einen Effekt auf den Münzwurf oder seinen zufälligen Charakter?

Oder kann es sein, dass wir den Begriff "Zufall" unterschiedlich verwenden und du darunter per Definition etwas verstehst, dass keine Wirkung haben darf?

(07-04-2014, 10:02)Klaro schrieb: Das Lieblingsthema ist des Menschen ist sowieso die Suche nach dem Sinn des Lebens - wären unsere Existenz sinnlos und zufällig, würde auch alles im Universum zusammenfallen und es existierte auch keine Erde mit all den Erlebnismöglichkeiten.

Diese Logik erschließt sich mir nicht. Warum sollte es dann keine Erde geben? Es ist wie auch Lelinda eben sagte: Die Entstehung und Entwicklung der Erde wie sie sich tatsächlich ereignete ist die direkte Voraussetzung für unsere Möglichkeit, zu überlegen, ob wir zufällig entstanden sind oder nicht. Man könnte mal ein bisschen rumspekulieren - nach dem Urknall entstehen abermilliarden an Steinhaufen, und einige davon befinden sich zufällig in günstigen Zonen für die Lebensentwicklung. Auf einigen von denen entwickelt sich zufällig intelligentes Leben - da ist es doch klar, dass die Überlegung über den eigenen Ursprung nur aus der inneren Perspektive des zufälligen "Lottogewinns" dieser Spezies geschehen kann. Eine Außenperspektive existiert nämlich nicht. (Mein Beispiel: Nur die gezogenen Lottokugeln lernen zu sprechen.) Der Sechser im Lotto kann sich dann freuen und aufgrund der unheimlich kleinen Chance, die er hatte, Willkür und Leitung unterstellen - ein Sechser im Lotto bleibt trotzdem unwahrscheinlich und zufällig. Aber das leuchtet natürlich nur von der hypothetischen Außenperspektive her ein.
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)
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#13
(06-04-2014, 21:51)Geobacter schrieb: Was dann wieder zufällig Neues dabei heraus kommt, wird uns dann aber leider nicht mehr interessieren.
"Uns"? Diese Aussage halte ich für falsch. Bewusstsein (eigentlich: Beobachter) ist eine gruppendynamische Eigenschaft komplexer Systeme, wie sie immer irgendwo auftreten. Wir denken zu schmalspurig auf "unseren Fall" (eines organischen Gehirns mit seiner Denkgeschwindigkeit) konzentriert. "Wir" kommen immer wieder, nur eben nicht als das Individuum, das wir heute sind.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#14
(06-04-2014, 21:51)Geobacter schrieb: In der Natur unseres Universum geschehen alle Ereignisse gleichzeitig.
Da unser Universum aus unendlich vielen Teilen besteht und somit eine Art Würfelspiel mit unendlich vielen Würfeln ist, gibt es in unserem Universum keine einzige Möglichkeit, dass auch nur irgend etwas von dem was es gibt durch echten Zufall entstanden ist.
Einfach deswegen, weil es bei einem Würfelspiel mit unendlich vielen Würfeln die immer gleichzeitig fallen, unendlich viele Kombinationen gibt

da kann ich jetzt nicht folgen

denn, um im modell zu bleiben, der einzelne wurf eines perfekten würfels unter perfekten randbedingungen ergibt ein zufallsergebnis. und wechselwirkt (in deinem modell, du nennst es "unendlich viele Kombinationen") mit anderen

also wäre alles zufall

(06-04-2014, 21:51)Geobacter schrieb: Das heißt, dass wenn in einem Reagenzglas alle Zutaten des Lebens drinnen sind und auch sonst alle Bedingungen gegeben wären, es trotzdem äußerst unwahrscheinlich wäre, dass bei einem einmaligen Schütteln, spontan Leben entsteht

wieso?

wenn alle bedingungen (wir kennen sie nicht in ihrer vollständigkeit) zur entstehung von leben gegeben sind, warum sollte dann keins entstehen?

eher sollte man doch annehmen, daß dann leben entstehen müsse

(06-04-2014, 21:51)Geobacter schrieb: Wenn man aber überlegt, wie viele solcher Reagenzgläser in einen Ozean passen, der 2 Drittel unserer Erde bedeckt und jedes dieser Reagenzgläser
gleichzeitig und über die ganze Erde verteilt mit ganz unterschiedlicher Intensität geschüttelt wird - über 30-40-50 Millionen Jahre hindurch..

das ist aber ein ganz anderes thema als "zufall"

natürlich steigt die wahrscheinlichkeit eines erfolgs mit der anzahl der versuche mit verschiedenen parametern

(und nein, trotz der volkstümlichen formulierung unterstelle ich der "natur" natürlich kein planvolles vorgehen)
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
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#15
(07-04-2014, 07:52)Silas schrieb: Vor über 13 Milliarden Jahren fand ein höchst zufälliges Ereignis statt: der Urknall. Aber was war davor, so frage ich mich immer wieder?

wir können noch nicht mal was über den urknall selbst aussagen - also alles,was vor der planck-zeit liegt

wir können aber davon ausgehen, daß "zeit" erst mit dem urknall "entstand" - so gesehen ist die frage nach einem "davor" sinnentleert

(07-04-2014, 07:52)Silas schrieb: Nun gibt es über 100 Aminosäuren, jedoch sind nur 20 für die Proteine des Lebens erforderlich. Außerdem treten sie in zwei Strukturen auf: "rechtsdrehende" und "linksdrehende" Moleküle. Die 20 Aminosäuren, aus denen die Proteine der Lebewesen bestehen, sind alle linksdrehend. Wie wahrscheinlich ist es denn, dass auch nur ein einziges für das Leben notwendige Proteinmolekül durch Zufall in einer Ursuppe entstehen konnte?
Die Zahl liegt bei 10 hoch 113, wobei Ereignisse mit einer Wahrscheinlichkeit von 10 hoch 50 von Mathematikern bereits so eingestuft werden, als träten sie nie ein. Nebenbei bemerkt: Bei 10 hoch 113 handelt es sich um eine Zahl, die größer ist als die geschätzte Zahl aller Atome im Universum.
Au weia! Kann es wirklich so viele Zufälle geben?

wie hast du diese zahl errechnet?

bei so einer wahrscheinlichkeitsrechnung kann eigentlich nur herauskommen, was man vorher als annahme hineingesteckt hat. und wir wissen so gut wie nichts über eine "ursuppe" und ihre verhältnisse, auch nicht, ob es denn nur ein einziges setting für die mögliche entstehung von leben gibt. wer hätte vor 40 jahren von "schwarzen rauchern" geträumt?

aber egal - ein lottosechser ist auch äußerst unwahrscheinlich - und doch kommt er vor

"god did it"? Icon_cheesygrin
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