Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Wie steht Gott zu Abtreibung?
#91
(05-05-2014, 12:15)indymaya schrieb:
(05-05-2014, 09:04)Keksdose schrieb: Und ich kann zumindest für mich sagen, dass ich es nicht überleben würde, das Kind meines Vergewaltigers zur Welt zu bringen.
Es wäre doch auch dein Kind.

Klingt ein bisschen wie: "Du hast das Kind doch auch gewollt".
Verstehst du echt nicht, dass das Austragen eines in einer Vergewaltigung gezeugten Kindes für die Mutter psychisch die Hölle sein kann?

(05-05-2014, 12:15)indymaya schrieb: Wieso willst du über dieses Kind die Todesstrafe verhängen. Der Vergwaltiger ist ein Vergewaltiger aber zu was machst du dich dann?

Für christliche Fanatiker vieleicht zum Täter. Wer normal tickt, wird allerdings das menschliche Verhalten darin erkennen und eher Mitleid mit der Frau haben.
#92
(05-05-2014, 22:15)bridge schrieb: Aber,- ich glaube nicht das eine ungläubige Frau die vergewaltigt worden ist,damit fertig werden kann und ein Kind annehmen und lieben kann,dessen Anblick sie ständig an den Mann erinnert ,der ihr so ein Unrecht,so ein Verbrechen gegen sie begangen hat.
Da halte ich für ein unglaubliche permanente psychische Belastung.
(...)
Im übrigen plädiere ich hier nicht gegen ärztliche Hilfe
ich bin NICHT dafür, das Frauen zu irgendwelchen Quacksalbern gehen müssen
sondern ich plädiere dafür, das eine Gesellschaft dahin kommt,das der Wunsch dafür ein Kind einfach wegzumachen, erst gar nicht ensteht
indem man Möglichkeiten und Perspektiven schafft,das ungewollt schwangere Frauen beigestanden ,ihnen nötigenfalls langjährige Hilfe gegeben wird!

Um ganz deutlich zu sein: Den ständigen Anblick des Kindes, das von einem Vergewaltiger stammt, halte ich nicht für das vorrangige Problem. Sonst wäre eine einfache Adoption ja für jede Betroffene die Lösung. Aber eine Schwangerschaft nach einer Vergewaltigung ist ungefähr so, als würde das Trauma der Vergewaltigung selbst noch neun weitere Monate lang in die Länge gezogen werden.

...Ich weiß den Fachbegriff dafür nicht, aber nach einer so belastenden Situation ist es extrem wichtig für die Betroffenen, dass sie die Möglichkeit haben, davon Abstand zu nehmen. (Menschen, denen diese Fähigkeit zur Distanzierung fehlt, entwickeln dann eine posttraumatische Belastungsstörung.) Wenn eine Frau nach einer Vergewaltigung schwanger ist und gezwungen ist das Kind auszutragen, ist sie ihrem Trauma ausgeliefert. Es dürfte ziemlich selten sein, dass eine Frau das unbeschadet übersteht. Wenn es eine Frau allerdings tatsächlich schafft, trotzdem intakt und stabil zu bleiben und das Kind auszutragen, ist das eine erstaunliche und außergewöhnliche Leistung, vor der ich den Hut ziehe. Aber das kann unmöglich das sein, was wir von den betroffenen Frauen erwarten.

Mir ist grade ein Vergleich dazu eingefallen: Stellen wir uns mal vor, eine Frau hat eine furchtbare, potentiell lebensbedrohliche Krankheit. Und ein Kind auszutragen, würde für die Frau bedeuten, ihr Immunsystem noch dazu völlig auszuschalten. Könnte man es ihr wirklich vorwerfen, eine Abtreibung vornehmen zu lassen, um ihr Leben zu retten?
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)
#93
(05-05-2014, 23:18)bridge schrieb: Hallo Gundi
Zitat:Es ist aber ebenso falsch mit religiöser Scheuklappe jegliche menschliche Gefühlswelt außen vor zu lassen und auf Gedeih und Verderb der Mutter eine Abtreibung zu unterbinden.

...das habe ich,wenn du vielleicht noch mal meine postings mit "good will"
was ich dir einfach mal attestiere,liest,-mit keinem Wort gefordert.

Das sollte auch keineswegs eine Unterstellung sein. Ich schrieb ja, dass ich es ähnlich wie deinen zitierten Absatz sehe.
Nur fordern einige ja eben genau das: Das die Frau um jeden Preis das Kind austragen muss.
#94
(05-05-2014, 23:05)Gundi schrieb: Das ist doch der völlig falsche Ansatz. Wenn schon, dann sollte wohl eher die Empfängnis unterbunden werden (Pille, Gummis...) und nicht Abtreibung quasi als legitimes Verhütungsmittel hinstellen. Von der moralischen Diskussion mal abgesehen ist es ja auch immer noch ein Eingriff mit Risiko für die Frau.

Geht nicht um Behinderte.
Ist die "Pille danach" schon Abtreibung ?
Mit welchem Recht will man sich da überhaupt einmischen.
Geht doch nicht darum einen Emryo 5 min vor der Geburt zu töten.
(davon abgesehen landen absolute Missgeburten ohne Kenntnis der mutter sofort im Müll)

Sind Mütter /Eltern rechtlos wenn sie mit der ganzen Problematik
einer schweren abzusehenden Behinderung die Mühen nicht auf sich nehmen
wollen sonder eher auf eine 2.te. Chance setzen.

Wer will da Richter sein.

Wenn da einer richten will, wie ist sein persönlicher Einsatz, Adoption ?
Worte sind billig.
#95
(05-05-2014, 23:22)Harpya schrieb: Mit welchem Recht will man sich da überhaupt einmischen.
Geht doch nicht darum einen Emryo 5 min vor der Geburt zu töten.

Nun ja, einen Arzt benötigt man dennoch dafür. Ist ja auch nicht so, dass die Frau frei entscheidet und dann auch alles selbst macht.

(05-05-2014, 23:22)Harpya schrieb: Sind Mütter /Eltern rechtlos wenn sie mit der ganzen Problematik
einer schweren abzusehenden Behinderung die Mühen nicht auf sich nehmen
wollen sonder eher auf eine 2.te. Chance setzen.

Das ist eine andere Diskussion.

(05-05-2014, 23:22)Harpya schrieb: Worte sind billig.

Es ist genauso billig sich vor Diskussionen zu drücken und Überlegungen anderer plump als Einmischen hinzustellen.

Das Thema ist nun mal schwer und man wird unmöglich eine Lösung für alle finden. Aber permanent dem anderen damit zu begegnen, er dürfe seine Meinung nicht kundtun (da Einmischung) ist doch langweilig.
#96
(05-05-2014, 23:07)bridge schrieb: für mich hat sogar ein Verbrecher Menschenwürde und ein recht auf Leben!
weiß du ob nicht der schlimmste Verbrecher nicht eines Tages zur Umkehr kommt ?

Wenn er dafuer eine elende Kindheit hatte und dann noch unzaehlige andere ins Elend gestuerzt hat, war es das wert? Meiner Meinung nach nicht.

(05-05-2014, 23:07)bridge schrieb: Deine Argumentation ist nichts anderes als sich als Gott aufzuspielen.

Nee. Ich sehe meine Einstellung mehr als Mitgefuehl mit Kindern, meinen Mitmenschen und mir selbst, was moralischen Rigoristen wir Dir in diesem spezifischen Fall wohl abgeht, da sich Dein Mitgefuehl auf das ungeborene Leben beschraenkt und danach die Verantwortung froehlich an Gott abgibt, dem das aber anscheinend im Normalfall am Allerwertesten vorbeigeht. Im Prinzip hat die Einstellung etwas Bigottes. Ja, ich weiss, Du hast gesagt, der Mutter sollte geholfen werden. Solange es bei "sollte" bleibt, ist das aber praktisch irrelevant.

(05-05-2014, 23:07)bridge schrieb: Wenn man Scheiße baut,sei es auch nur ein Missgeschick,hat das Konsequenzen und mein moralisches Verständniss sagt mir das ich dafür die Verantwortung übernehme ,selbst dann wenn sich Mitverantwortliche aus dem Staub machen!

Erfahrungsgemaess passiert das aber nicht. Die Verantwortung uebernehmen in diesen Faellen meist weder Mutter noch Vater, sondern die Strafe trifft das Kind und Unbeteiligte. Das sieht man, der Fluch bis ins fuenfte Glied ist anscheinend immer noch der Glaeubigen Idealvorstellung.

Nur um das noch mal klarzustellen, warum sich diese Forderung nach Verantwortung mit der Realitaet kneift. Diejenigen Muetter, von denen man guten Gewissens annehmen koennte, dass sie ihre Verantwortung uebernehmen und das Kind dann akzeptieren, sind doch die, die am wenigsten einer Abtreibungsklinik beduerfen. Wenn sie so verantwortlich sind, wie Du es erwartest, haben sie das wahrscheinlich schon gezeigt und entsprechend verhuetet. Da mag vielleicht der eine oder andere Lapsus vorkommen, aber das ist eher die Ausnahme. Der Hauptanteil der Klientel sind Leute aus der Unterschicht, die vollkommen unfit sind, irgendwelche Kinder aufzuziehen, aus den verschiedensten Gruenden. Die sind auch oft unfit, Verhuetung auf die Reihe zu bekommen und sind schon mal Mehrfachkunden. Da die ploetzliche Wandlung zur verantwortungsvollen Mutter zu erwarten, ist illusorisch.
#97
Eben , es kann keine Vorschrift geben.
Letztendlich ist die Gesellschaft mit allen Unterstützungen gefordert
die sie nicht unbedingt leisten will.

Kann mich noch gut an eine Integrationsklassen eines meiner Kinder erinnern
wo 2 schwer Behinderte mitgezogen wurden.
Sehr liebenswert, freundlich, pro Person 2 Betreuerinen, extra kleine Küche eingebaut,
alle 20 Min. 10 Min. Pause
Keiner wusste ob die überhaupt was mitbekommen (bekamen einer , hab da ein
Computerteil mit Spastikertastatur gebaut, andere Geschichte)

Ist aber nicht das Thema, die Selbstbestimmung der Eltern ist wesentlich.

Stelle man sich vor eine werdenden Mutter aus der Nachbarschaft und befehle "du kriegst dein Kind jetzt, deine Meinung ist mir scheissegal",
(vorher schauen wo der Vater gerade ist)

Wie wird eigentlich begründet, das Abtreibung nicht erlaubt sein soll, ausser religiös,
wer übernimmt Verantwortung dafür, das meine ich mit Worte sind billig.

Jeder lebt sein Leben auch, wer bestimmt das Ende der Selbstbestimmung,
momentan der Gesetzgeber nach einsichtigen Gründen.

Ausserdem ist es lächerlich einfach einen Abort in frühem Stadium herbeizuführen.
Petersilie wird schon aus dem Mittelalter berichtet.
#98
Eben darum meine Meinung bezüglich "Tamtam",.. Der Gesetzgeber hat eine Möglichkeit geschaffen, und die die abtreiben wollen könnens, und die dies nicht wollen könnens lassen, aber eben letztere sollen sich nicht anmaßen, ersteren was vorzuschreiben,..
Aut viam inveniam aut faciam
#99
(06-05-2014, 07:24)d.n. schrieb: Eben darum meine Meinung bezüglich "Tamtam",.. Der Gesetzgeber hat eine Möglichkeit geschaffen, und die die abtreiben wollen könnens, und die dies nicht wollen könnens lassen,
Der Gesetzgeber hat eine Möglichkeit geschaffen, gegen den Gesetzgeber zu protestieren, wenn man nicht seiner Meinung ist und sich in diesem Fall für das Wehrloseste der Menschheit stark macht.
Zitat: aber eben letztere sollen sich nicht anmaßen, ersteren was vorzuschreiben,..
Dieser Protest ist keine Vorschrift sondern ein Apell an werdende Mütter, daß Leben in ihnen nicht töten zu lassen.
Außerdem ist die Frage nicht, wie der Gesetzgeber dazu steht, sondern wie eine Lösung im "Sinne Gottes" dazu aussieht.
Na das Gott das nicht zulässt.
Ist doch nicht im Ernst eine Glaubenprüfung, wenn Gott einen
vergewaltigen lässt und dann die Entscheidung für oder wider beurteilt.

Das wird ja immer kranker.
Zumal sich Gott nie geäussert hat wie die richtige Entscheidung wäre.
Gott tendiert eher zu späteren rückwirkenden Abtreibungen, siehe Kain.

Kommt ja auch vor, das Kinder getötet werden, falls man in ihnen einen Hang zur Sünde vermutet,
als Selbstschutz um ihnen Gutes zu tun.
(06-05-2014, 16:01)indymaya schrieb: Außerdem ist die Frage nicht, wie der Gesetzgeber dazu steht, sondern wie eine Lösung im "Sinne Gottes" dazu aussieht.
Lassen wir doch Gott aus den Spiel, er hat mit dem Nachwuchs nicht das geringste zu tun. Es ist einzig und alleine die Endscheidung der Eltern und hier vor allem der Mutter.
Hört sich aber nicht gläubig an.
Der kann sogar durch Geister zeugen, erst mal nachmachen.
(06-05-2014, 19:45)Harpya schrieb: Kommt ja auch vor, das Kinder getötet werden, falls man in ihnen einen Hang zur Sünde vermutet,
als Selbstschutz um ihnen Gutes zu tun.

Es kam auch schon vor, das Herrscher Ihre Söhne beseitigten wenn Sie merkten das Sie nach der Macht des Vaters strebten.
Hat Gott Jesus beseitigt da er zu mächtig wurde?
Du meinst :
"Wenn jemand einen widerspenstigen und ungehorsamen Sohn hat,
der der Stimme seines Vaters und seiner Mutter nicht gehorcht und auch,
wenn sie ihn züchtigen, ihnen nicht gehorchen will,
so sollen ihn Vater und Mutter ergreifen und zu den Ältesten der Stadt führen
und zu dem Tor des Ortes und zu den Ältesten der Stadt sagen:
Dieser unser Sohn ist widerspenstig und ungehorsam und gehorcht unserer Stimme nicht
und ist ein Prasser und Trunkenbold.
So sollen ihn steinigen alle Leute seiner Stadt, dass er sterbe, ..."

(5. Mose 21,18-21)

Könnte passen.
(05-05-2014, 22:32)bridge schrieb: Tatsache ist das eine Frau ab dem Zeitpunkt der Empfängniss schwanger ist
und nicht erst ab der 12.Woche!

niemand hat etwas anderes behauptet

aber auf meinen hauptpunkt, daß nämlich abtreibung unter sozialen gesichtspunkten zu sehen und nicht biologistisch zufriedenstellend zu klären ist, gehst du natürlich nicht ein
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Warum lässt Gott sowas zu? APOSH 284 19745 17-04-2024, 15:30
Letzter Beitrag: Bion
  Gott existiert nicht! nobody 157 7473 18-03-2024, 16:24
Letzter Beitrag: nobody
  Was könnte „Gott“ sein? Ekkard 321 138673 25-06-2022, 21:40
Letzter Beitrag: Ekkard

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste