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Hausaufgabe Urknall oder Schöpfungsgeschichte?
#1
Hallo zusammen,

bin 14 Jahre alt und neu in diesem Forum. Suche eine Hilfe bei Hausaufgaben. Wir sollen den biblischen Schöpfungsbericht und wissenschaftliche Theorie vom Urknall vergleichen. Worin sich beide unterscheiden? Und die Ziele dabei bedenken, die beide Darstellungen verfolgen und vom wem sie formuliert wurden?
Ich habe Einiges gelesen und bin unsicher mit Antworten...
Ich bin für jede Hilfe dankbar....
#2
(15-03-2014, 10:05)mamka schrieb: Wir sollen den biblischen Schöpfungsbericht und wissenschaftliche Theorie vom Urknall vergleichen. Worin sich beide unterscheiden?

das eine ist ein mythos und das andere eine naturwissenschaftliche hypothese

(15-03-2014, 10:05)mamka schrieb: Und die Ziele dabei bedenken, die beide Darstellungen verfolgen und vom wem sie formuliert wurden?

das ziel ist eine erklärung der welt, wie wir sie vorfinden

der schöpfungsmythos geht dabei bildhaft vor (auch kein wunder, zur zeit seiner entstehung hatte man ja kein faktenwissen wie heute, das sich in tausenden jahren vermehrt und entwickelt hat) und baut von anfang an eine urkausalität (was ist der ursprung von allem und warum kam es dazu) wie auch teleologie ein (welchem zweck dient das ganze, wo führt es hin)

die urknallhypothese beschränkt sich auf fakten und aus fakten plausibel und gesetzmäßig abgeleiteten spekulationen. sie kann sich schon deshalb nicht rein auf fakten stützen, weil wir zwar anhand faktischer "naturgesetze" bis kurz nach dem urknall "zurückrechnen" können, aber vor dieser "planck-zeit" (null komma 43 nullen fünf sekunden) die gesetze der physik nicht anwendbar sind

als naturwissenschaftliche hypothese beantwortet die urknallhypothese weder die frage nach dem "warum" noch nach dem "zu welchem zweck" - ist also weder im ursprünglichsten sinn kausal noch überhaupt teleologisch (kann und will das auch gar nicht sein)

die frage, "von wem welches konzept verfolgt wird", ist imho falsch gestellt. es kommt darauf an, in welchem kontext

auch für die meisten gläubigen ist es kein problem, die urknallhypothese heranzuziehen, wenn es um eine faktische beschreibung des universums geht, und sich im schöpfungsmythos geborgen zu fühlen, wenn es um sinngebung für den einzelnen geht
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#3
Hallo mamka, willkommen im Forum :)

Ich würde das an deiner Stelle von der wissenschaftlichen Seite her aufrollen. Also erstmal mit der Urknalltheorie und ihrer Begründer beschäftigen und die Gründe für ihr wissenschaftliches Wirken finden. Vielleicht auch die Frage stellen: Welchen Selbstanspruch hat Wissenschaft überhaupt?
Von diesem Punkt aus ist es vielleicht leichter, die Urknalltheorie mit einem überlieferten, religiös motivierten Text zu vergleichen (dessen Urheberschaft übrigens nicht geklärt ist, weil er eine längere transitive Entwicklung hinter sich hat). Denn Religion verfolgt im Allgemeinen ja ganz andere Ziele als die Wissenschaft.
Entsprechend ist die Frage, worin sich Urknalltheorie und Schöpfungsgeschichte unterscheiden, ganz schön ehrgeizig gestellt - es wäre wohl einfacher, Aspekte zu finden, in denen sie einander ähneln - das sind deutlich weniger Icon_cheesygrin

Vermutlich will dein Lehrer auf die Unterschiede zwischen Religion und Wissenschaft hinaus. Wenn du darüber ein bisschen nachliest, kannst du die Ausgangsfragen sicher problemlos beantworten.
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)
#4
Hallo mamka

in was für einem Fach habt ihr das den als Hausaufgabe bekommen ? In Religion ?
#5
Danke für die Antworten Icon_lol
Ich versuche noch was zu lesen und mir jetzt einen Text dazu bearbeiten....
Ja das war Hausaufgabe für Religion.
#6
(15-03-2014, 12:51)mamka schrieb: Ja das war Hausaufgabe für Religion.

dann würde ich mich auf den aspekt der sinnstiftung konzentrieren

fakten sind wichtig, aber aus ihnen läßt sich kein höherer, gar universaler, sinn ableiten

ob man für sich einen solchen überhaupt braucht, ist wieder eine andere frage - aber im religionsunterricht dürfte sie wohl mit "ja" beantwortet werden
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#7
Biblische Schöpfung dient der Installation einer
universellen Macht, vieles wurde aus älteren Quellen übernommen,
manches hinzugrfügt.
Nicht immer sinnig.

Die Sumerer hatten z.B. Enlis den Gott der Luft,
die hat Gott in der Schöpfung glatt vergessen.

Süsswasser kommt nicht vor, Fleischessen auch nicht,
alles Vegetarier.

Viele fachliche Fehler wenn man es wörtlich nimmt.

Biblische Geschichten wollen aber Bilder, Vorschriften vermitteln, keine Fakten,
sind auch nicht universell gültig, wie es die Wissenschaft versucht
Zusammenhänge zu begreifen, zweckfrei, die überall Gültigkeit haben.

Da wird keine "Wahrheit" angestrebt und muss konsistent sein.

Biblische Schöpfung und Menschenbildung fordert sofort Wohlverhalten, sonst Strafen wie Hölle,
der Mensch soll in Normen gepresst werden.

Hat mit Wissenschaft so garnichts zu tun,
mehr ein recht hilfloser Versuch mit damaligem Vorstellungsvermögen einen Starterkit
für die Gemeinde zu entwickeln.
#8
Selbst ein "Urknall" muss ausgelöst werden. Dann stellt sich noch die Frage was da knallt. Gibt es das Nichts wirklich?
Diese "Hypothese" hätte selbst einem Mythos nichts voraus.
#9
Ein Hypothese ist eine Arbeitsgrundlage, hat gegenüber Mythos
den Vorteil der Weiterentwicklung.

Biblische Verkündigung ist seit 2000 Jahren abgeschlossen.
Mit groben Fehlern oder Auslassungen der Schöpfung.

Schöpfung von Paradies und Hölle fanden auch nicht statt,
wenn das Paradies auf der Erde ist, sind wir ja schon da.
Von Hölle ganz zu schweigen.

Steht nirgends das bei der Vertreibung aus dem Paradies eine größere Reise
angetreten wurde.

Noch nicht mal Licht iest geklärt, erst am 4. Tag.
Da waren Pflanzen und Tiere schon da.
Lebten ohne Licht und Sauerstoff, da waren Lehren vor der biblischen schon
intelligenter gestrickt.
#10
(15-03-2014, 17:12)indymaya schrieb: Selbst ein "Urknall" muss ausgelöst werden

nein

siehe "quantenvakuum"

(15-03-2014, 17:12)indymaya schrieb: Dann stellt sich noch die Frage was da knallt. Gibt es das Nichts wirklich?
Diese "Hypothese" hätte selbst einem Mythos nichts voraus.

eine solche hypothese ist mir nicht bekannt
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#11
(15-03-2014, 17:50)Harpya schrieb: Ein Hypothese ist eine Arbeitsgrundlage, hat gegenüber Mythos
den Vorteil der Weiterentwicklung.
Ob die biblichen Gerschichten ein Mythos sind müsste noch bewiesen werden.
Eine weiterentwickelte Hypothese wäre lediglich eine weiterentwickelte Hypothese, die kannst du weiterentwickeln bis zu Hyperhypothese.
Zitat:Noch nicht mal Licht ist geklärt, erst am 4. Tag.
Das erste Wort Gottes war: (1.Mose 1,3)
Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es wurde Licht.
#12
(15-03-2014, 18:51)indymaya schrieb:
(15-03-2014, 17:50)Harpya schrieb: Ein Hypothese ist eine Arbeitsgrundlage, hat gegenüber Mythos
den Vorteil der Weiterentwicklung.
Ob die biblichen Geschichten ein Mythos sind müsste noch bewiesen werden.
Eine weiterentwickelte Hypothese wäre lediglich eine weiterentwickelte Hypothese, die kannst du weiterentwickeln bis zu Hyperhypothese.
(Schließende Quoting-Klammer repariert/Ekkard.)
Eine weiterentwickelte Hypothese ist keine mehr.
Noch nicht mal Licht ist geklärt, erst am 4. Tag.[/quote]

(15-03-2014, 18:51)indymaya schrieb: Das erste Wort Gottes war: (1.Mose 1,3)
Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es wurde Licht.
Was immer da gemeint war hat mit hier nichts zu tun.

Das irdische Licht entsteht hier:

4. Tag
Und Gott sprach: Es werden Lichter an der Feste des Himmels, die da scheiden Tag und Nacht und geben Zeichen, Zeiten, Tage und Jahre und seien Lichter an der Feste des Himmels, daß sie scheinen auf die Erde. Und es geschah so. Und Gott machte zwei große Lichter: ein großes Licht, das den Tag regiere, und ein kleines Licht, das die Nacht regiere, dazu auch die Sterne. Und Gott setzte sie an die Feste des Himmels, daß sie schienen auf die Erde und den Tag und die Nacht regierten und schieden Licht und Finsternis.

Das sie scheinen auf die Erde ! Ausdrücklich
Nicht ein Gefunzel irgendwo.

Wurden Wale 2mal geschaffen ?
5. Tag
Und Gott sprach: Es wimmle das Wasser von lebendigem Getier, und Vögel sollen fliegen auf Erden unter der Feste des Himmels.
Und Gott schuf große Walfische ....

Lebten Wale noch nicht im Wasser, waren das damals noch Fische ?
#13
(15-03-2014, 10:05)mamka schrieb: Suche eine Hilfe bei Hausaufgaben.
Erst einmal herzlich willkommen hier im Religionsforum. Zum Zweiten machen wir keine Hausaufgaben für Schüler; denn ihr sollt lernen, euch selbst Aussagen zu überlegen und zu begründen. Unterlagen dazu sind euer Religionsbuch und vielleicht Arbeitshefte. Man kann ja auch mal einfließen lassen, an welchen Stellen diese Unterlagen Fragen aufwerfen. Gut formulierte Fragen tragen oft schon die Antworten in sich.

(15-03-2014, 10:05)mamka schrieb: Wir sollen den biblischen Schöpfungsbericht und wissenschaftliche Theorie vom Urknall vergleichen.
Das Grundsätzliche hat Petronius schon beschrieben (Mythos / Hypothese). Zu "Mythos" schau mal in unser Lexikon unter "Mythos, Mythologie". Im selbigen Lexikon findest du einen Eintrag zum Urknall. Du wirst den deutlichen Unterschied zwischen einer wissenschaftlichen These ("Urknall") und einer mythischen Erzählung ("Schöpfungsgeschichte") anhand von Petronius' Hinweisen bemerken.

Ansonsten: Wenn dir etwas unklar ist, kannst du hier konkret nachfragen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#14
(15-03-2014, 18:09)petronius schrieb: siehe "quantenvakuum"
Es gibt Menschen, die glauben an Gott und welche die aus Nichts ein Quantenvakuum machen, was dann aber nicht Nichts ist.
#15
(15-03-2014, 20:34)indymaya schrieb:
(15-03-2014, 18:09)petronius schrieb: siehe "quantenvakuum"
Es gibt Menschen, die glauben an Gott und welche die aus Nichts ein Quantenvakuum machen, was dann aber nicht Nichts ist.
Na, dann nennen wir das Nichts doch GottIcon_exclaim
Dann sollten doch slle zufrieden sein


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