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Ist Karneval ein religiöses Fest?
#1
Mit Ende des Karnevals, am Aschamittwoch, beginnt die 40 tägige Fastenzeit, welche Ostern endet.
Dies läßt den Schluß zu, das Karneval ein christliche religiöses Fest ist.

Was denkt Ihr?
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#2
Der Schluss ist fuer mich nicht schluessig Icon_cheesygrin.

Karneval hat regional sehr unterschiedliche Termine, ob's nun das Geisteraustreiben im Schwaebischen oder die Militaerveraeppelung im Rheinischen ist. Mit dem Beginn der christlichen Fastenzeit ist halt nur Schluss mit lustig. Der Begriff "Fastnacht" besagt nur, dass man vor der Fastenzeit noch einmal so richtig feiert.
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#3
Die Katholiken habe den "Fastelovend" als christliches Brauchtum ganz deutlich für sich gepachtet und zwar als Sause bevor die Fastenzeit beginnt. Im vorchristlichen Heidentum mag es das Austreiben des Winters (der Wintergeister) gewesen sein - so wie es sich im Süddeutschen darstellt.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#4
Karneval (von carne-levale = Fleischwegnahme, carne vale = Fleisch lebe wohl) ist eine Bezeichnung für Fasnacht (bzw. Fastnacht), die etwa um 1700 aus dem Italienischen übernommen wurde. Fasnachtsfeiern und –bräuche sind im deutschsprachigen Raum ab dem 13. Jh nachweisbar.

Die Bräuche sind zu einem guten Teil aus heidnischer Reinigungs- und Fruchtbarkeitsmagie hervorgegangen, die Träger der Umzüge waren früher die Handwerkszünfte gewesen.
MfG B.
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#5
wie Ekkart und Bion schon geschrieben haben
wurde es von der rk Kirche aus dem Heidentum addoptiert ,wie übrigens andere Bräuche auch, Marienkult ,Heiligenverehrung ,Eucherastie ,Papstum etc..
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#6
(01-03-2014, 15:49)Wilhelm schrieb: Mit Ende des Karnevals, am Aschamittwoch, beginnt die 40 tägige Fastenzeit, welche Ostern endet.
Dies läßt den Schluß zu, das Karneval ein christliche religiöses Fest ist.

Nein

Das Datum der Beendigung des Karnevals wurde von der Kirche festgelegt. Der Aschermittwoch

Die Feste in Europa im Alpenraum und nördlich der Alpen zu Winterende sind viel älter als das Christentum.

Der Karneval ist somit kein christliches Fest, sondern im Gegenteil ein Cluster von uralten, vorchristlichen, regional verschiedenen heidnischen Festen, die dann von der gegenüber diesen Festen skeptisch eingestellten Kirche unter dem Begriff "Karneval" subsumiert wurden.
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#7
Mit Karneval wollte man den Menschen das Christentum schmackhaft machen. Karneval ist ein katholisches Fest, aber ganz sicher kein christliches Fest.
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#8
(02-03-2014, 11:24)Megiddo schrieb: Mit Karneval wollte man den Menschen das Christentum schmackhaft machen. Karneval ist ein katholisches Fest, aber ganz sicher kein christliches Fest.
Eigentlich "Fastnacht", die Nacht vor der Fastenzeit. Diese wurde "rückwärts verlängert" durch Rosenmontag, dann noch der Sonntag für Kinder und für Vereine der Samstag und Freitag und speziell für Frauen der Donnerstag.
Eine Frage der Zeit wann wir beim 11.11. sind. Von mir aus könnte immer Karneval sein weil dann die Fastenzeit wegfällt. Allaf und Helau!
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#9
Die Christliche Fastenzeit geht ganz sicher darauf zurück, dass auch bei den Heiden am Ende des Winters die Vorräte knapp wurden und nun bis zur Frühjahrs-Sonnwende gespart werden musste.

Ostern ist immer der erste Sonntag nach dem 1. Neumond im Frühjahr.

Neujahr, war nicht immer schon am 1. Januar eines jedes Sonnenjahres, sondern nach dem viel leichteren "Realkalender" des Volkes und somit nach dem Monde - so zwischen Anfang und Ende März.



Carne (Fleisch) wurde damals noch durch Salz und Rauch (pökeln und räuchern) haltbar gemacht. So behandeltes Fleisch ist von Anfang November bis Ende Februar noch relativ leicht zu lagern. Dann wird es draußen langsam wärmer und die Carne (la carne) muss nun in jedem Fall ver-wertet werden, wenn sie bei den nun ansteigenden Temperaturen nicht zugrunde gehen soll.

Dieses Verwerten (la valorizazione) ( = il valore = der Wert) war natürlich ein Fest bei dem auch mal so richtig geklotzt werden konnte und bei dem auch die Armen, Narren und ... immer was abkriegten..

Carnevale, kommt also vom "Aufbrauchen-Verwerten" der letzten konservierten und bei höheren Temperaturen leicht-verderblicher Restbestände von Lebensmitteln am Ende jedes Winters und hauptsächlich durch pökeln haltbar gemachtes Fleisch. (La carne)

Dass sich auch die Christen den Carneval unter den "Heiligenschein" gerissen haben, liegt nur daran, dass Christen eben immer noch meinen,

ein gesunder Mensch würde noch gesünder werden, wenn er "Heilmittel" nimmt. ;)
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#10
Die Katholiken haben sich das Fest unter den Nagel gerissen.
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#11
(02-03-2014, 18:59)Geobacter schrieb: Carnevale, kommt also vom "Aufbrauchen-Verwerten"...

Im Wörterbuch der deutschen Volkskunde, Verl. Kröner, S. 201, ist dazu u.a. zu lesen:

Das Wort "Karneval" wurde um 1700 aus dem Italienischen übernommen.
Kluge-Mitzka bezweifeln andere Ableitungen (carrus navalis oder carne-lavale), da die mittel-lateinische Scherzformel carne vale (= Fleisch, lebe wohl) seit dem 13. Jh dem italienischen Wort Karneval vorausgeht.
MfG B.
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#12
(02-03-2014, 20:11)Bion schrieb: Im Wörterbuch der deutschen Volkskunde, Verl. Kröner, S. 201, ist dazu u.a. zu lesen:

Das Wort "Karneval" wurde um 1700 aus dem Italienischen übernommen.
Kluge-Mitzka bezweifeln andere Ableitungen (carrus navalis oder carne-lavale), da die mittel-lateinische Scherzformel carne vale (= Fleisch, lebe wohl) seit dem 13. Jh dem italienischen Wort Karneval vorausgeht.

Von irgend-woher muss das unbekümmerte feiern und maskieren" am Ende der Winterzeit", wenn auch das Futter für die Nutztiere in den Scheunen und Speichern knapp wird, sicher schon vor 13hundert gekommen sein.

Carne vale heißt vom Italienisch ins Deutsche übersetzt, "Fleisch gilt oder Sinn-übersetzt auch, "Fleisch ist gültig" und wir haben hier bei uns in IT auch noch die Redewendung "ogni carne-vale" das heißt, "jedes Fleisch gilt". (Auch sexistisch Icon_cheesygrin)


Meine komplexere (persönliche) Überlegung zum Karneval:
in Süd- bis Mitteltalien wird es ab Februar schon merklich zu warm, Fleisch ohne Kühlschrank (auch Kühlzellen) durch Salz und Räuchern haltbar zu machen. Fleisch lässt sich sonst nur noch am leichtesten und am längsten konservieren, wenn man es am Leben lässt. Wenn nun aber auch das Heu und andere Viehfutter gegen Ende des Winters in den Scheunen knapp wird, werden halt einige Tiere geschlachtet und der plötzliche Überschuss kommt dann Dienstboten, Armen, und allen anderen zugute, die ansonsten mit einer qualitativ weniger wertigen Kost über die Runden kommen müssen.

Da zieht man dann hungrig von (Bauers) Haus zu Haus und wenn man/n - frau-kinder schön maskiert und fröhlich vor den Tür der Gehöfte erscheinen
musizierend, singend, und den Narren ... ja dann, wird so ein alter Brauch auch schnell mal zu einem Carneval der besser gestellten Schichten..

Um Maria Lichtmess herum, zahlten die Bauern auch sonst immer den Dienstboten ihren Lohn.

Und wenn dann aller Überschuss (zwangsweise) aufgegessen und aufgeteilt war, kam danach auch zwangsweise immer das große Fasten. Hasen und andere Kleintiere, aber auch Eier und Lämmer gab es bis zu Ostern (Frühlingsanfang Fest der FruchtbarkeitEN...) noch immer zuhauf im Stall.. die brauchen wenig Futter.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#13
Vorläufer des Karnevals wurden bereits vor 5000 Jahren in Mesopotamien gefeiert . . .
"Die Sklavin ist der Herrin gleichgestellt"

Karneval, Fastnacht und Fasching – Wikipedia
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#14
(02-03-2014, 21:57)Sinai schrieb: Vorläufer des Karnevals wurden bereits vor 5000 Jahren in Mesopotamien gefeiert . . .
"Die Sklavin ist der Herrin gleichgestellt"

Karneval, Fastnacht und Fasching – Wikipedia

Ja sicher..

Ostern wurde auch schon von den Heiden überall auf der Welt gefeiert, als Jahwe noch gar nicht erfunden ward.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#15
(02-03-2014, 21:57)Sinai schrieb: Vorläufer des Karnevals wurden bereits vor 5000 Jahren in Mesopotamien gefeiert . . .
"Die Sklavin ist der Herrin gleichgestellt"

Karneval, Fastnacht und Fasching – Wikipedia


(02-03-2014, 22:01)Geobacter schrieb: Ja sicher..

Ostern wurde auch schon von den Heiden überall auf der Welt gefeiert, als Jahwe noch gar nicht erfunden ward.

. . . überall auf der Welt gefeiert
Ganz so ist es auch wieder nicht.
Eine Art von Ostern wurde in Mesopotamien gefeiert, genauer in Babylon. Von dort kommt der Brauch des Eierfärbens.
Im alten Griechenland und im Lateinischen gab es Parallelen.
Bei den Germanen gab es die Göttin Ostara
Auch bei den Slawen gab es Parallelen.

Das ist nicht die ganze Welt, man kann sagen das war global gesehen ein relativ kleines Gebiet zwischen Skandinavien/Norddeutschland, Polen, Tschechien, Slowakei, (nicht Ungarn!), Bulgarien, Rumänien, Jugoslawien, Rom, (aber nicht Etrurien!), Griechenland, Rußland westlich des Ural inklusive Ukraine, das gesamte Schwarzmeergebiet und Mesopotamien.

Zur damaligen Zeit gab es bereits die Israeliten
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