(19-02-2017, 22:28)...Richard_K schrieb: Wenn man sich dessen bewusst ist, dass man Entscheidungen aufgrund von Vorprägungen trifft, dann kann man sich auch klarmachen, warum man welche Vorprägung benutzt und genau diesen Entscheidungsweg wiederum hinterfragen.
Zu Vorprägungen zähle ich die gesamte eigene Biographie und auch Einflüsse von Medien, Arbeit, sozialem Umfeld, und und und ...
Wer sich seiner Vorprägung nicht bewusst ist, der entscheidet nach dem ersten Gedanken, der ihm durch den Kopf geht (man könnte es "im Affekt" nennen), und bildet sich tatsächlich nur ein, frei entschieden zu haben.
Ja natürlich ist unser Programmierung ein-gelernt und solange wir nicht Situationen geraten, für die keines der ein-gelernten Unterprogramme im Rechensystem eine Bewältigungshilfe leisten kann, funktioniert das mit der freien Wahl immer relativ sicher.
Natürlich wählen wir uns dabei viel weniger auf bewusster Ebene durch die ganzen Synapsen und Nervenbahen im Gehirn, sondern immer dem viel schnelleren und kürzeren Nervenebahnen des Unterbewusstseins.
Wäre ja auch ziemlich fatal, wenn wir beim Bremsen jedesmal erst unser Willens-Bewusstsein bemühen müssten..
Andersherum, geraten wir im Laufe unseres Lebens auch immer wieder in Situationen, für deren Bewältigung einfach noch keine vergleichbare Erfahrungswerte vorliegen, dann nützten uns auch der ganze freie Wille nichts und wir müssen einfach erst mal probieren.
Weswegen ich darauf schließe, dass unser bewusster freie Wille im Vergleich zu all jenen Milliarden Entscheidungsfindungen die jede Sekunde im unterbewussten Teil des Gehirns ablaufen und die für die Verarbeitung von Abermillionen Informations-Quanten zuständig sind, welche jede Sekunde über die Sinne in uns eindringen, eine "erbärmlich" bescheidene Bedeutung hat.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........