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Messianische Juden
#1
Stimmt es, daß die Messianischen Juden eine Mischung zwischen beziehungsweise eine Synthese der Lehren von Adventisten, Baptisten, Zeugen Jehovas, liberalen Juden sind ?

1 % Adventisten
4 % Baptisten
35 % Zeugen Jehovas
60 % liberales Judentum

So eine spezielle Art von Judenchristen, wahrscheinlich nicht unähnlich der urchristlichen Gemeinde wie sie kurz nach dem im NT geschilderten Pfingsten bestand ?

Der Gründer der Zeugen Jehovas Charles Taze Russell arbeitete anfangs sehr eng mit den Adventisten zusammen, bis es wegen eines eher nebensächlichen Themas ('Wert des Loskaufsopfers') zur Trennung kam.

Und diejenigen heutigen Messianischen Juden, die in Israel leben, arbeiten mit den Baptisten zusammen.
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#2
Ich war mir nicht sicher, ob das interessante Thema ins Christentum oder ins Judentum ressortiert. Thematisch vielleicht eher ins Christentum, definitionsmäßig eigentlich ins Judentum, denn die Gruppe bezeichnet sich selbst als Messianisches JUDENTUM.

Für den Fall daß die Moderatoren der Ansicht vertreten, daß das Thema besser ín den Bereich Judentum paßt, habe ich nichts dagegen, wenn es dort hin verschoben wird.
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#3
Hallo Sinai

Nur eine kurze Frage (mir fallen bald die Augen zu, bin Müde):
Siehst du einen Unterschied zwischen Messianischen Juden und Juden-Christen?

Schalom und gute Nacht

Daniel
Interessiert dich "Wer ist der HERR im NT"? Dann schreib mir an Joh832@gmx.ch
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#4
(25-02-2014, 01:09)Joh832 schrieb: Siehst du einen Unterschied zwischen Messianischen Juden und Juden-Christen?

Das ist eine sehr gute Frage.

Prinzipiell sehe ich auf den ersten Blick keinen Unterschied.
Aber es liegen halt doch fast zweitausend Jahre dazwischen, da hat sich viel ereignet
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#5
Der Begriff 'messianische Juden' ist meines Wissens international nicht gesetzlich geschützt. Da kann es passieren, daß zwei Leute unterschiedliche Meinungen haben.

Was sind messianische Juden ? Zunächst sind sie Juden, allerdings solche, die den Messias in Kürze erwarten.
Messias (hebräisch bedeutet Christos (griechisch) oder Anführer/König (deutsch)

Da gibt es offenbar zwei Richtungen:

Typ 1
Seit der Zerstörung des jüdischen Tempels im Jahre 70 und Beginn der Zwangsdiaspora (eine frw. Diaspora gab es schon lange davor, siehe die Eltern von Saulus) dachte jede jüdische Generation, daß sie diejenige sei, die das Privileg hat, den Messias zu erleben.
Die Person Jesus wird dabei voll abgelehnt, es wird ein Messias erwartet, aber ein anderer.
Ein sehr prominentes Beispiel: Rabbi Sabbatai Zwi

Typ 2
Das sind Juden, die glauben, daß Jesus der Messias war und ist. Sie erwarten seine Wiederkehr. Hier ist als Stichwort Birobidschan
zu nennen, obwohl es auch andere prominente Zweige gibt.
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#6
Bei den heutigen messianischen Juden vom Typ 2 gibt es wiederum zwei Strömungen.

a) Die eine hält wie das Judentum voll an der Thora fest,
b) die andere hält nicht an allen Normen der Thora fest.

Zu welcher Richtung fühlst Du Dich hingezogen ?
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#7
Hallo Sinai

Den Unterschied, den ich soweit kenne ist, dass die Messianischen sich an die Traditionen der Juden halten - wo hingegen die Juden-Christen ihre jüdischen Traditionen ablegen und die Christlichen annehmen. Ein gutes Beispiel ist da der Ruhetag (4.Gebot): Messianische halten den Sabbat, Juden-Christen den Sonntag. Und es gibt noch ne ganze Ladung anderer Dinge, die einen deutlichen Unterschied aufzeigen.
Kennst du Anatoli Uschomirski? Ich hab da nen interessanten Link zum ERF, den sich jeder ansehen sollte, der mehr über messianische Juden erfahren will.

*http://www.erf.de/fernsehen/mediathek/erstaunlich/die-bibel-aus-juedischer-sicht-die-juden/4936-69

Wenn's jemand interessiert, es gibt von dem Link oben weitere Fortsetzungen und mit etwas Suchen findet sich diese auch auf der Mediathek vom ERF - ansonsten meldet euch, ich poste euch die weiteren Links (wenn das hier kein Problem sein sollte; nicht jeder Mod. hat sowas gerne)?

Ich persönlich siehe mich eher in Richtung der messianischen Juden gezogen, d.h. die Torah ist mir zur Grundlage geworden, wodurch ich heute das NT viel besser verstehe.

Schalom

Daniel
Interessiert dich "Wer ist der HERR im NT"? Dann schreib mir an Joh832@gmx.ch
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#8
(25-02-2014, 12:44)Joh832 schrieb: dass die Messianischen sich an die Traditionen der Juden halten

Der Begriff "Tradition" hat im Judentum die Bedeutung "Talmud"
Wenn im Judentum das Wort "Tradition" verwendet wird, ist immer der Talmud gemeint. Willst Du wirklich sagen, daß der von Dir favorisierte Zweig der messianischen Juden sich an den Talmud hält ?

Oder wolltest Du eigentlich sagen, daß sie sich an die Thora halten ?
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#9
(25-02-2014, 12:44)Joh832 schrieb: ..., es gibt von dem Link oben weitere Fortsetzungen und mit etwas Suchen findet sich diese auch auf der Mediathek vom ERF - ansonsten meldet euch, ich poste euch die weiteren Links (wenn das hier kein Problem sein sollte; nicht jeder Mod. hat sowas gerne)?

Hallo Daniel,

Links abzusetzen, ist nach den Forenregeln - von den Ausnahmen (Klick!) abgesehen - nur in Textform zulässig.
MfG B.
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#10
Jesus hielt das "Gesetz" (die Thora) voll ein, er lehnte aber die "Tradition" (den damals im Entstehen begriffenen Talmud) ab, siehe der Streit mit den Pharisäern ums Händewaschen seiner Jünger.

Diese Vokabel sollten beachtet werden:

Gesetz = Thora
Tradition = Talmud
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#11
Der Begriff Talmud existierte zur Zeit Jesu noch nicht, es wendete jede Synagoge ihre eigene Sammlung von Interpretationen an. Erst in der Zwangsdiaspora begannen die Rabbiner, diese zahlreichen Interpretationen zu sammeln, zu sichten und zu systematisieren.

Die "Tradition" war das Werk der Pharisäer.
Aber die "Tradition" der Pharisäer war zur Zeit Jesu nicht herrschende Lehre. Die Sadduzäer lehnten den Talmud ab. Und der Hohepriester war eben ein Sadduzäer, er hatte im Sanhedrin den Vorsitz.

Erst nach der Zerstörung des Tempels gewannen die Pharisäer an Einfluß.

Zu beachten ist, daß Jesus kein Pharisäer war, denn er verwarf die "Tradition".
Jesus war aber auch kein Sadduzäer, denn er glaubte an die Auferstehung.
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#12
(25-02-2014, 13:31)Bion schrieb:
(25-02-2014, 12:44)Joh832 schrieb: ..., es gibt von dem Link oben weitere Fortsetzungen und mit etwas Suchen findet sich diese auch auf der Mediathek vom ERF - ansonsten meldet euch, ich poste euch die weiteren Links (wenn das hier kein Problem sein sollte; nicht jeder Mod. hat sowas gerne)?

Hallo Daniel,

Links abzusetzen, ist nach den Forenregeln - von den Ausnahmen (Klick!) abgesehen - nur in Textform zulässig.

Hallo Bion

Etwas umständlich, wie du mir mitteilst, dass ich keine direkten Links einsetzen darf - besonders das was du mir da in diesen "Ausnahmen (Klick)" beschreibst. Ich muss ehrlich sagen, dass ich davon echt BAHNHOF verstehe? Aber ich bin da nicht allein damit; so wie ich unter "Technische Hilfe" - "Links einsetzen" von Ottaviani (vom 5.1.2011) gelesen habe. Ja Bion, so wie du dort geantwortet hast, war es viel verständlicher, als was ich da unter diesen Ausnahmen verstand! Das mit der Textform - lieber Bion - wäre dann eher verständlich, wenn ein Praxisbeispiel dabei wäre.

Doch mache ich jetzt grad mal so ein Praxisbeispiel und dann kannst du mir ja dann sagen, ob das erlaubt ist oder nicht....

Der jüdisch-messianische Pastor Anatoli Uschomirski gibt einen Blick auf die Bibel aus jüdischer Sicht.

*http://www.erf.de/fernsehen/mediathek/erstaunlich/die-bibel-aus-juedischer-sicht-die-juden/4936-69?PHPSESSID=7d39eb19fdf2cef7ec7d4976aafa08e6

So Bion, ist das so nun korrekt - Sorry, aber ich bin in einem Alter, wo man nicht mehr alles so einfach begreift wie die heutige Facebook-Gesellschaft....;-)

Schalom

Daniel
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#13
Hallo Sinai

Ja, du hast Recht - mit den Traditionen meinte ich die Torah, also die Tenach oder auch AT genannt.
Das was du schreibst bezüglich Talmud, verstehe ich etwa so: Der Talmud ist ein Zusatz zur Torah, dessen Legitimität ich aber ablehne - wie ich auch die mündliche Torah ablehne. Luther hat es treffend gesagt: Sola Scripta (oder so ähnlich)? Also NUR die schriftliche Torah ist gültige Heilige Bibel.
Nun, Judentum und Christentum haben aber auch in dieser Sache was gemeinsam: so wie die Juden mit der schriftl. Torah nicht zufrieden sind und noch ne Mündliche machen, sowie daraus über Mischna und Gemara auch noch den Talmud - so ist es leider auch bei den Christen?! Ich war vor ein paar Jahren aus Gwunder bei einer grossen und bekannten Freikirche (Name will ich hier nicht nennen), und diese boten eine art Alphalive-Kurs an, den sie aber Grundkurs nannten. Ja, und dort musste ich dann hören, was heute als Autoritäre Bibel gelte: das AT, das NT - und was die Kirchenväter bis und mit diesem Konzil anno 325 n.Chr. beschlossen. Auch die Christen brauchen also "ihren Talmud" - ihre Zusätze zur inspirierten Schrift, den ich aber eher Kathekismus nenne!

Schalom

Daniel
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#14
Das geht jetzt so wieder Richtung Auffassungssache.

Wichtiger,
was gibt dir deine Lehre , der du folgst, was andere nicht haben.

Warum folgst du überhaupt einer Lehre ,
du hast ja einen durchwachsenen Werdegang,
kam dir mal die Idee mit dem Ganzen überhaupt mal abzuschliessen ?
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#15
(25-02-2014, 00:31)Sinai schrieb: Ich war mir nicht sicher, ob das interessante Thema ins Christentum oder ins Judentum ressortiert. Thematisch vielleicht eher ins Christentum, definitionsmäßig eigentlich ins Judentum, denn die Gruppe bezeichnet sich selbst als Messianisches JUDENTUM

was juden ihnen durchaus als anmaßung übelnehmen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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