Neben dem laut Matth. 22, 37+38 Lieben aus ganzem Herzen und ganzer Seele und ganzem Verstand seines im AT beschriebenen vorgeblichen Vaters fordert der Namensgebers des Christentums laut Matth. 28, 19+20 das Taufen aller Menschen auf den Namen des Dreifaltigen Christengottes und verdammt laut Mark. 16, 15+16 alle Menschen, die sich nicht bekehren lassen. Er fordert die Thoragesetze und selbst das geringste Gebot bis zum Vergehen der Erde nicht aufzulösen (Matth, 5, 17-19), gewaltsamen Unterdrückern zu geben, was diese fordern (Matth. 22, 21), die Feinde zu lieben und die andere Wange hinzuhalten, wenn man geschlagen wurde (Luk. 6, 27-29), Nächstenliebe zu üben, wenn man nicht mit der Ewigen Pein im Feuer bestraft werden will (Matth. 25, 41-46) und deshalb allen Besitz zu verkaufen und mit den Armen zu teilen (Matth. 19, 21). Letztlich fordert Jesus die Menschen auf, sich auf das Ende aller Dinge vorzubereiten, dem Letzten Gericht, dass er laut Matth. 16, 27+28 vor über 19 Jahrhunderten noch zu Lebzeiten einiger seiner Jünger abhalten wollte.
Welche dieser in der Bibel stehenden Forderungen könnten nach Eurer Meinung heute noch hilfreich sein für ein friedliches Miteinander aller Menschen aller Kulturen und Religionen?
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Etwas, was du vergessen hast und was er auch nirgendwo ausdrücklich sagt, sondern nur zwischen den Zeilen: Dass man dem anderen (Gegner) immer wieder die Chance für einen Neuanfang geben sollte.
(10-12-2013, 09:34)Lelinda schrieb: Etwas, was du vergessen hast und was er auch nirgendwo ausdrücklich sagt, sondern nur zwischen den Zeilen: Dass man dem anderen (Gegner) immer wieder die Chance für einen Neuanfang geben sollte.
Irgendwie fällt es mir schwer, zu glauben, dass Jesus diese Chance für uns Menschen im Jetzt angeboten hat. Er hat doch laut Matth. 16, 27+28 das Letzte Gericht noch zu Lebzeiten einiger seiner Jünger angekündigt.
Kannst Du nicht erkennen, dass fast alle von mir aufgeführten Forderungen Jesus nur dann einen gewissen Sinn ergeben hätten, wenn das Letzte Gericht und das Ende aller Dinge damals auch eingetroffen wäre?
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Nun ja, er demonstriert das mit der neuen Chance immerhin
- in der ständig wiederholten Forderung nach Vergebung (zumindest, wenn der andere sich entschuldigt) und das immer wieder (in der Geschichte mit Petrus: "7 x 77 mal", also eigentlich: "unendlich oft")
- im Gleichnis vom Verlorenen Sohn
- im Gleichnis vom Feigenbaum, dem der Gärtner noch eine letzte Chance geben will, obwohl der Besitzer ihn fällen will
- in seinem Verhalten gegenüber der "Sünderin", von der er sich trotz (oder sogar wegen) ihres schlechten Rufs die Füße waschen lässt
- in seinem Verhalten gegenüber dem Zöllner, obwohl Zöllner auch für ihn (also Jesus) selbst eher unehrenhafte Leute sind, da er sie ja oft im Zusammenhang mit (anderen) Sündern nennt
Dass das nur Sinn hätte, wenn das Jüngste Gericht eingetroffen wäre, verstehe ich nicht. Macht es etwa keinen Sinn, sich mit einem Streitpartner wieder zu versöhnen, auch wenn es keinen Gott geben sollte, den das interessiert? Das Gegenteil ist der Fall. Es macht nur nicht wirklich Sinn, wenn die Versöhnung nur unter Zwang (etwa aus Angst vor dem Jüngsten Gericht) geschieht, aber nicht wirklich ernst gemeint ist. Was durch Jesu (irgendwie nicht zu seinen Appellen passenden) martialischen Drohungen natürlich wahrscheinlicher ist.
In diesem Sinne hat Jesus durch seine Gerichtsdrohungen wohl eher das Gegenteil von dem erreicht, was er (vermutlich) wollte; da gebe ich dir Recht. Allerdings entschuldigt ihn (genau wie bei seinem Glauben an Dämonen als Krankheitsursache) seine Zeit.
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Kann man denn nicht sagen, dass Jesus für sich persönlich eine Art jüngstes Gericht erlebt hat, als er eben gekreuzigt wurde? Somit hat er vll. nach den angestellten Überlegungen nur sein eigenes Ende gemeint und uns seine Lehre hinterlassen?
with great power comes great responsibility
Entscheidungen machen uns zu denen, die wir sind. Und wir haben immer die Wahl, das Richtige zu tun.
(10-12-2013, 07:55)Sucher schrieb: Welche dieser in der Bibel stehenden Forderungen könnten nach Eurer Meinung heute noch hilfreich sein für ein friedliches Miteinander aller Menschen aller Kulturen und Religionen? Jesus sagt das Gleiche zu "Thora", was Jesaja schon 700 Jahre vorher sagte. Als Jesaja ermordet wurde mussten die Juden ins "Exil", als Jesus ermordet wurde in die "Diaspora". Gott ist gerecht! Wer "ewige Pein" fürchtet, wird seine Gründe haben. Die "Forderungen" Jesu sind Gottesehre und Nächstenliebe wobei, wer Gott ehrt, ihn damit ehrt, dass er seinen Nächsten liebt und wer seinen Nächsten liebt damit Gott ehrt. So ist auch ein Verzicht auf Rache, zur Ehre Gottes und ein möglicher Weg zum friedlichen Miteinander.
Also wenn Gott jedesmal das ganze Volk aus dem Land jagt,
weil ein Blödmann einen umbringt.
Da müsste man ja täglich auf gepackten Koffern sitzen.
Da hält sich meine Verehrung doch in Grenzen.
(10-12-2013, 11:07)Lelinda schrieb: Nun ja, er demonstriert das mit der neuen Chance immerhin
- in der ständig wiederholten Forderung nach Vergebung (zumindest, wenn der andere sich entschuldigt) und das immer wieder (in der Geschichte mit Petrus: "7 x 77 mal", also eigentlich: "unendlich oft")
- im Gleichnis vom Verlorenen Sohn
- im Gleichnis vom Feigenbaum, dem der Gärtner noch eine letzte Chance geben will, obwohl der Besitzer ihn fällen will
- in seinem Verhalten gegenüber der "Sünderin", von der er sich trotz (oder sogar wegen) ihres schlechten Rufs die Füße waschen lässt
- in seinem Verhalten gegenüber dem Zöllner, obwohl Zöllner auch für ihn (also Jesus) selbst eher unehrenhafte Leute sind, da er sie ja oft im Zusammenhang mit (anderen) Sündern nennt
Das sind aber alles Handlungen, die im damaligen Jetzt Wirkung erlangen sollten. Ich fragte nach der Eignung für das Jetzt.
(10-12-2013, 11:07)Lelinda schrieb: Dass das nur Sinn hätte, wenn das Jüngste Gericht eingetroffen wäre, verstehe ich nicht. Macht es etwa keinen Sinn, sich mit einem Streitpartner wieder zu versöhnen, auch wenn es keinen Gott geben sollte, den das interessiert?
Sicher hätte es auch damals Sinn gemacht, sich mit dem Streitpartner zu versöhnen. Aber es ist ganz einfach unmenschlich, zu fordern, die andere Wange hinzuhalten, wenn man geschlagen wurde oder die oft perversen Thoragesetze zu beachten und die Menschen zu steinigen, die am Sabbat gearbeitet haben. Es wäre für eine lange Zukunft der Menschheit auch Quatsch, wenn alle ihren Besitz verkaufen und mit den Armen teilen und der Unterdrückern das in den Rachen stopfen würden, was diese den Unterdrückten abpressen wollen. Würdest Du das denn wirklich so befolgen wollen?
(10-12-2013, 11:07)Lelinda schrieb: In diesem Sinne hat Jesus durch seine Gerichtsdrohungen wohl eher das Gegenteil von dem erreicht, was er (vermutlich) wollte; da gebe ich dir Recht. Allerdings entschuldigt ihn (genau wie bei seinem Glauben an Dämonen als Krankheitsursache) seine Zeit.
Dass die Verkünder der Armutsgebote Jesus die reichste Religionsorganisation der Erde errichtet und zusammen mit den Fürsten von Gottes Gnaden die Menschen gnadenlos ausgebeutet haben zeigt auf, zu was dieser religiöse Schwachsinn wirklich geeignet war. Um die billige Ausbeutung zu erreichen mussten Religionsverbrecher nur eine Erbsünde erfinden, von der nur der von ihnen vertretene Jesus Erlösung ermöglichten sollte. Das war wohl die "genialste" Geschäftsidee aller Zeiten
(10-12-2013, 14:25)paradox schrieb: Kann man denn nicht sagen, dass Jesus für sich persönlich eine Art jüngstes Gericht erlebt hat, als er eben gekreuzigt wurde? Somit hat er vll. nach den angestellten Überlegungen nur sein eigenes Ende gemeint und uns seine Lehre hinterlassen?
Sagen kann man vieles, nur steht das, was Du ansprichst, noch nicht einmal andeutungsweise in der Bibel. Diese berichtet nur, dass das Leiden und Sterben und Auferstehen Jesus laut Luk. 24, 45-47 ihm nach eigenen Worten vorbestimmt war und zudem laut Matth. 26, 39-44 nicht der Wille Jesus, sondern der Wille des allmächtigen Schöpfers eines Universums mit vielen Milliarden Galaxien gewesen sein soll.
Du solltest vielleicht seine Endzeitreden in Matth. Kapitel 24+25, Mark. Kapitel 13 und Luk. Kapitel 21 lesen und Dich dann fragen, ob er damit nur sein eigenes Verrecken am Kreuz gemeint hat.
(10-12-2013, 15:20)indymaya schrieb: (10-12-2013, 07:55)Sucher schrieb: Welche dieser in der Bibel stehenden Forderungen könnten nach Eurer Meinung heute noch hilfreich sein für ein friedliches Miteinander aller Menschen aller Kulturen und Religionen? Jesus sagt das Gleiche zu "Thora", was Jesaja schon 700 Jahre vorher sagte. Als Jesaja ermordet wurde mussten die Juden ins "Exil", als Jesus ermordet wurde in die "Diaspora". Gott ist gerecht!
Warum willst Du denn, dass noch im Jetzt die Menschen von der ganzen Gemeinde gesteinigt werden, die am Sabbat gearbeitet haben oder die Menschen getötet werden, die anderen Göttern geopfert haben? Du weißt doch, dass Jesus gefordert hat, die Gesetze und selbst geringsten Gebote bis zum Vergehen der Erde NICHT aufzulösen. Das steht in Matth. 5, 17-19. Gierst Du danach, Dich am Vollstrecken solcher Todesurteile zu beteiligen?
(10-12-2013, 15:20)indymaya schrieb: Wer "ewige Pein" fürchtet, wird seine Gründe haben. Die "Forderungen" Jesu sind Gottesehre und Nächstenliebe wobei, wer Gott ehrt, ihn damit ehrt, dass er seinen Nächsten liebt und wer seinen Nächsten liebt damit Gott ehrt. So ist auch ein Verzicht auf Rache, zur Ehre Gottes und ein möglicher Weg zum friedlichen Miteinander.
Sicher, Jesus hat laut Matth. 25, 41-46 Nächstenliebe gefordert, aber will sich an allen Menschen, die das nicht konsequent getan haben, mir der denkbar sadistischsten Strafe rächen, der Ewigen Pein im Feuer. Wer das nicht als Perversität und hirnrissigen Widerspruch zu einem Forderer der Liebe zu den Feinden erkennen kann, dessen Denken ist nach meiner Meinung durch den perversen Gott oder seinem Sohn unterstellten Schwachsinn bereits so pervertiert, dass er das gar nicht mehr als Perversität erkennen kann. Ich bedauere solche Menschen.
Auch ich halte Nächstenliebe, die nicht aus Angst vor Strafe, sondern aus Überzeugung in ihre Notwendigkeit geübt wird, für sinnvoll und nötig. Aber gerne würde ich von Dir erfahren, ob Du die Thoragesetze beachtest und all Deinen Besitz verkauft hast und mit den Armen teilst und den Unterdrückern gibst, was diese fordern und die andere Wange hinhältst, wenn Du geschlagen wurdest?
(10-12-2013, 15:55)Harpya schrieb: Also wenn Gott jedesmal das ganze Volk aus dem Land jagt,
weil ein Blödmann einen umbringt. Der "Blödmann" war in beiden Fällen der König. Aber selbst das "Volk" rief bei Jesus: "kreuzigt ihn" Weil sie einen Mörder lieber hatten als einen "nervenden" Mahner.
(10-12-2013, 16:31)Sucher schrieb: Warum willst Du denn, dass noch im Jetzt die Menschen von der ganzen Gemeinde gesteinigt werden, die am Sabbat gearbeitet haben oder die Menschen getötet werden, die anderen Göttern geopfert haben? Jesus hat sich zur Steinigung, zum Sabath und zum Richten geäussert und damit auch klargestellt, das die "Gesetze" der Juden, Gebote von Menschen sind. Nur scheint das von dir ignoriert zu werden, warst wohl zu lange auf der Sonnenbank.
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Zitat:Der "Blödmann" war in beiden Fällen der König. Aber selbst das "Volk" rief bei Jesus: "kreuzigt ihn" Weil sie einen Mörder lieber hatten als einen "nervenden" Mahner.
Welcher König soll das bei Jesus gewesen sein? Herodes war es nicht, der damalige römische Kaiser hat wahrscheinlich nie im Leben von Jesus gehört, und Pilatus war ja nur ein Provinz-Gouverneur.
Und selbst wenn man die Evangelien wörtlich nehmen wollte: Dass das ganze Volk da stand, um "Kreuzige ihn" zu rufen, halte ich doch für ein wenig weit hergeholt.
Davon abgesehen wollte Gott doch angeblich, dass Jesus gekreuzigt wird, und dürfte darum niemandem einen Vorwurf machen.
(10-12-2013, 17:23)indymaya schrieb: (10-12-2013, 16:31)Sucher schrieb: Warum willst Du denn, dass noch im Jetzt die Menschen von der ganzen Gemeinde gesteinigt werden, die am Sabbat gearbeitet haben oder die Menschen getötet werden, die anderen Göttern geopfert haben? Jesus hat sich zur Steinigung, zum Sabath und zum Richten geäussert und damit auch klargestellt, das die "Gesetze" der Juden, Gebote von Menschen sind. Nur scheint das von dir ignoriert zu werden, warst wohl zu lange auf der Sonnenbank.
Bei dem herrlichen Sonnenschein heute war keine Sonnenbank vonnöten
Ansonsten hat Jesus laut Matth. 5, 17-19 definitiv gefordert, die Gesetze und selbst geringsten Gebote, die Gott den Propoheten mitgeteilt hat, bis zum Vergehen der Erde NICHT aufzulösen.
Leider wirst Du kaum begreifen wollen, warum Jesus das gefordert hat, denn Du wirst kaum akzeptieren, dass Jesus vom Ende aller Dinge und dem Letzten Gericht noch zu Lebzeiten seiner Zuhörer überzeugt war. Einzig unter diesem Aspekt hätten die meisten der von mir aufgelisteten Forderungen Jesus einen gewissen Sinn gehabt.
Klar, all diese unmissverständlichen Aussagen Jesus, die besagen, dass das Ende aller Dinge vor über 19 Jahrhunderten sein sollte, musst Du natürlich ignorieren, damit Dein Bildchen von einem Erlöser von einer von Verbrechern erfundenen Erbsünde erhalten bleibt. Wirf es weg, vielleicht kannst Du dann in Deinem eigenen "Innersten" die Nichtfordernde Liebe Gottes erahnen - und Deine Verantwortung dafür.
(10-12-2013, 17:28)Lelinda schrieb: Davon abgesehen wollte Gott doch angeblich, dass Jesus gekreuzigt wird, und dürfte darum niemandem einen Vorwurf machen.
Richtig, so wird das behauptet:
"Und er ging ein wenig weiter und fiel auf sein Angesicht und betete und sprach: Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht wie ich will, sondern WIE DU WILLST. Und er kommt zu den Jüngern und findet sie schlafend; und er spricht zu Petrus: Also nicht eine Stunde konntet ihr mit mir wachen? Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung kommt; der Geist zwar ist willig, das Fleisch aber schwach. Wiederum, zum zweiten Mal, ging er hin und betete und sprach: Mein Vater, wenn dieser Kelch nicht vorübergehen kann, ohne dass ich ihn trinke, so geschehe DEIN WILLE. Und als er kam, fand er sie wieder schlafend, denn ihre Augen waren beschwert. Und er ließ sie, ging wieder hin, betete zum DRITTEN MAL und sprach dasselbe Wort." (Matth. 26, 39-44)
Wenn das also wirklich der Wille der Macht war, die als allmächtiger Schöpfer der Himmel und der Erde aus dem Nichts heraus ein Universum mit vielen Milliarden Galaxien zu erschaffen fähig gewesen sein müsste, dann hätte kein Menschenwinzling verhindern können, dass Jesus jämmerlich am Kreuz verreckt. Dass man diesen Gott aber als Lieben Gott anbetet zeigt, wie pervertiert das Denken mancher Menschen sein kann.
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