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Mein Mann will konvertieren...
#1
Hallo und guten Morgen,

ich dachte mir ich wende mich mal an jemanden ausstehenden der vielleicht mir mal seine Meinung dazu sagen möchte.

Also es ist jetzt nicht so das wir streng Religiös leben.Ich bin Katholikin,unsere kleine Tochter und mein Mann Evangelisch.

Jetzt hat seit einiger Zeit mein Mann die "Idee" zu konvertieren.

Allerdings nicht zum Katholischen sondern zum jüdischen.

Warum kann ich nicht ganz nachvollziehen.
Er sagt er habe diese Bedenken der Christlichen Kirche schon seit Jahren und fühle sich schon als jugendlicher nicht als Christ.Und das er schon damals in der Schule mehr aufmerksam war wenn im Unterricht der Jüdische Glaube behandelt wurde oder es um Juden ging.
Wenn ich ihn frage warum sagt er nur,er könne es nicht erklären mit Worten.
Ich müsse es mir so vorstellen als wenn sich sein Herz dahin gezogen fühle und ihm sagt er ist kein Christ er ist Jude.

Ich muss auch sagen das er recht ernsthaft an die Sache ran geht.Er liest viel darüber,lernt hebräisch und was ich irgendwie süß fand war das er obwohl er es gar nicht konnte angefangen hat und sich eine Kippa gehäkelt hat.

Auch hat er sich eine Menora gekauft und einen Chanukkaleuchter .

Eigentlich habe ich damit so kein Problem aber ich mache mir so meine Gedanken wie das wird wenn er wirklich übertreten will.

Ich habe ihm gesagt das ich möchte das er bitte erst dann konvertiert wenn unser zweites Kind getauft wurde.
Weil ich mir sorgen mache wie das unser Pfarrer sieht wenn die Mutter RK,die Tochter EV und der Vater Jude ist und das Kind dann EV getauft wird.

Auch so wie es das Umfeld dann sieht da mache ich mir so meine Gedanken...

Vielleicht habt ihr ja ein paar Ratschläge wie ich damit umgehen soll...
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#2
Im Endeffekt solltest du dich fragen, was dir wichtiger ist: die Gefühle und Überzeugungen deines Mannes, oder die Meinung deines Umfeldes,....sollte eigentlich keine allzuschwere Entscheidung sein,...
Aut viam inveniam aut faciam
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#3
Ich denke, es liegt am Messias- (Christus-) Zweifel. Und diese kann man wirklich haben, zumal der Glaube an Christus eine nachösterliche Sache von Jesu Nachfolgern war. Ich lebe allerdings anders damit und möchte mich nicht mit dem jüdischen Teil unseres Glaubens im Detail auseinandersetzen (müssen). (Mal Hans Küng: "Jesus" zur Hand nehmen!)
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#4
Kann man denn so einfach zum Judentum konvertieren? Ich dachte, dass geht nur über die Geburt oder die durch die Heirat eines jüdischen Partners.
d.n. hat schon recht, die Meinung deines Umfeld kann dir ja eigentlich egal sein. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass so eine sehr starke Umorientierung (dein Mann scheint sich ja wirklich sehr intensiv damit zu befassen) eventuell zu Spannungen in der Ehe bzw. Familie führen kann. Aber auch das ist natürlich schaffbar, wenn sich beide Seiten bemühen.
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#5
(17-11-2013, 11:55)sumsum schrieb: Vielleicht habt ihr ja ein paar Ratschläge wie ich damit umgehen soll...
Vielleicht überlegt er es sich ja noch, wenn es an die Beschneidung geht.
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#6
@sumsum

Du schreibst ihr seid alle nicht streng religiös. Daher glaube ich dass sich die Probleme in Grenzen halten werden. Wenn dann kommen diese von den Institutionen denen ihr angehört (z.B. der RK). Was meiner Meinung ein startker Grund dafür sein könnte diesen den Rücken zu kehren, aber das müsst ihr wissen. Grundsätzlich ist ja die Frage, ob ihr den Glauben des anderen soweit akzeptieren könnt, ohne ständig missionieren zu wollen. Ihr werdet so oder so immer damit rechnen müssen, dass es in eurem "Umfeld" so wie du das nennst jemanden gibt, der damit ein Problem hat. Mein Ratschlag hierzu, hör damit auf dir darüber Gedanken zu machen oder um's mit Douglas Adams zu sagen, das ist ein SEP - Somebody elses problem.

Schönen Gruss von einem überzeugtem Atheisten, der mit einer römisch katholischen Frau glücklich zusammen lebt.
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#7
@sumsum

Ganz ehrlich, was andere denken ist nicht so wichtig. Wichtig ist das dein Mann glücklich ist.

Ich bin selber konvertiert (zum Islam). Meistens reagieren die Leute positiv darauf und sind neugrierig. Mit Anderen necke ich mich sogar.

Selten erlebe ich negative Reaktionen.
Eine Reaktion war, das jmd. des Wegen den Kontakt zu mir abgebrochen hat.
Aber weißt du was ? Solche Leute brauche ich nicht, die können mir gestohlen bleiben.
Ich war auch nicht traurig darüber sondern eher wütend.

Wer mich nicht so nimmt wie ich bin, denn brauche ich auch nicht !


Ich denke du dein Mann werdet lernen dahinter zu stehen.
Bismi llahi l-rahmani l-rahim
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#8
(17-11-2013, 14:16)Gundi schrieb: Kann man denn so einfach zum Judentum konvertieren? Ich dachte, dass geht nur über die Geburt oder die durch die Heirat eines jüdischen Partners.
d.n. hat schon recht, die Meinung deines Umfeld kann dir ja eigentlich egal sein. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass so eine sehr starke Umorientierung (dein Mann scheint sich ja wirklich sehr intensiv damit zu befassen) eventuell zu Spannungen in der Ehe bzw. Familie führen kann. Aber auch das ist natürlich schaffbar, wenn sich beide Seiten bemühen.

@ Gundi
Ja du kannst zu mindestens zum liberalen Judentum konvertieren. Allerdings ist die Voraussetzung eine jahrelanges Studium und eine erfolgreich bestandene Prüfung.
Bismi llahi l-rahmani l-rahim
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#9
Also,
erst mal danke für eure Meinungen.

Es steht natürlich außer Frage das ich zu ihm stehe!
Es geht mir mehr um evtl. Nchteile für unsere Kinder da sie ja in einem EV-KiGa sind.

Er hat sich wirklich sehr intensiv damit beschäftigt und auch schon mit einem Rabi geredet.
Soweit ich das verstanden habe ist es so das er konvertieren kann,muss aber ein Jahr min. ein Studium vollziehen,muss sich an die Gebote halten usw und dann von einem Rabinergericht geprüft werden.

@Merym:Ja genau,zu den Progressiven meinte er wobei die orthodoxen ihn dann aber als Nichtjuden sehen.

Mit der Beschneidung hat er sich auch schon damit auseinander gesetzt wobei die bei ihm sich erübrigt...(hatte vor ein paar Jahren ein Hautmelanom)

Habe vorhin nochmal mit ihm geredet und er meinte sein eigentlicher Beweggrund ist weil er fühlt das es das richtige ist und sich sein Herz davon angezogen fühle...wie er das meint verstehe ich aber ehrlich gesagt nicht so recht...
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#10
(17-11-2013, 11:55)sumsum schrieb: Weil ich mir sorgen mache wie das unser Pfarrer sieht wenn die Mutter RK,die Tochter EV und der Vater Jude ist und das Kind dann EV getauft wird.

Vielleicht habt ihr ja ein paar Ratschläge wie ich damit umgehen soll...

Lass einfach das Kind da raus und lass es später selbst entscheiden
ob es zu den Unterwerfungswilligen eines Glaubens gehören will.
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#11
(17-11-2013, 18:49)sumsum schrieb: Es steht natürlich außer Frage das ich zu ihm stehe!
Es geht mir mehr um evtl. Nchteile für unsere Kinder da sie ja in einem EV-KiGa sind.

Beim EV Kiga würde ich mir keine Gedanken machen. Soweit ich noch aus meiner aktiven Zeit als Evangele weiß, ist die EKD da recht tolerant. Ausserdem zahlst du ja noch fleißig Kirchensteuer, zwar für den anderen Verein, aber die Protestanten sehen das entspannter als die Katholen.

(17-11-2013, 18:49)sumsum schrieb: Habe vorhin nochmal mit ihm geredet und er meinte sein eigentlicher Beweggrund ist weil er fühlt das es das richtige ist und sich sein Herz davon angezogen fühle...wie er das meint verstehe ich aber ehrlich gesagt nicht so recht...

Rationale Gründe bei einer Religion zu bleiben oder sich einer anzuschließen habe ich bisher auch vergeblich gesucht. Frag dich doch mal, warum du noch in der RK bist ? Ohne dir jetzt zu nahe treten zu wollen, aber an was glaubst du denn und warum ?
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#12
Hmm...glaub das is ne Standard Antwort: Ich denk das da was is aber weis ned wie...*g*

Naja...unsere EVler hier sind teilweise recht konservativ...gerade der Vorstand der Kirche hier...und die KiGa-Leitung auch...

@Harpya:
Naja ich sehe es so,wenn wir unser Kind nicht taufen lassen kann es später Probleme geben wenn sie mal wo Arbeiten will wo der Kirche angehört.Das Problem hatte ich auch schon damals da ich für 2 Jahre den Unterricht in Reli gegen Ethik getauscht habe...
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#13
(17-11-2013, 19:24)sumsum schrieb: @Harpya:
Naja ich sehe es so,wenn wir unser Kind nicht taufen lassen kann es später Probleme geben wenn sie mal wo Arbeiten will wo der Kirche angehört.Das Problem hatte ich auch schon damals da ich für 2 Jahre den Unterricht in Reli gegen Ethik getauscht habe...

Das Kind kann sich immer noch taufen lassen.
Hört sich eher nach vorgeplanter Zukunft der Kinder
im kirchlichen Bereich an.

Wenn ihr den moslemischen Arbeitsbereich auch nicht ausschliessen wollt
müsst ihr euch dann aber dann schon weitergehend entscheiden.

Für ausländische Arbeitsplätze kann die Religion auch schon mal entscheidend sein.

Dem Kind stehen später noch alle Möglichkeiten offen, taufen lassen,
zu irgendwas konvertieren......, muss jetzt nicht schon verplant werden.
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#14
Ich kann jetzt nur aus meiner Erfahrung sprechen und die hat mein Mann leider auch gemacht.

Wir kommen beide aus der Pflege bzw aus der Notfallmedizin und haben beide das Problem gehabt das ich zB damals keine Lehrstelle in Krankenhäusern bekam die der Kirche gehörten weil mir wie gesagt die 2 Jahre Reli-Unterricht fehlten und mein Mann damals bekam keine Praktikumsstelle weil wir nicht verheiratet waren und schon ein Kind hatten.(war bei einem größeren Deutschen Rettungsdienst)

Deshalb sind wir uns da ja einig das wir ihnen das ersparen wollen.

Natürlich können sie später selbst entscheiden an was sie Glauben wollen oder nicht...Das ist jedem seine Sache!
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#15
Hallo Sumsum

Ein großes Thema.

Du solltest Dich aber nicht auf Tipps irgendwelcher wohlmeinender, aber ahnungsloser Freunde verlassen. Lies jüdische Fachartikel zum Thema Konversion !!

Die Konversion zum Judentum (hebr. Giur גיור) ist seitens des Judenstums genau geregelt.
Es kann immer nur eine ganze Familie (Vater – Mutter – Kinder) den Giur machen.
Die Idee Deines Gatten dürfte noch ganz im Anfangsstadium sein, reine Gedankenspielerei ohne konkrete Absicht, offenbar hat er noch gar nicht mit einem Rabbiner über seine familiäre Situation gesprochen.

Die Juden nehmen ihn ja gar nicht !
Ein Mann mit katholischer Gattin und evangelischen Töchtern wird vom Judentum nicht aufgenommen.

Auch wenn Du es "süß" findest, daß er angefangen hat, hebräisch zu lernen und daß er sich eine Kippa gehäkelt hat.

Lies genau nach:

Giur | Zwischenwelten
yaelmyblog.wordpress.com/der-ubertritt-zum-judentum-giur/

Da steht alles genau beschrieben.


ergänzend dazu kannst Du auch in der jüdischen Zeitschrift Hagalil lesen:

Übertritt zum Judentum - Gerim - Giur - haGalil
www.hagalil.com/judentum/feiertage/schawuoth/uebertritt.htm
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