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Agnostiker- Sinn im Leben
#1
Hallo an alle,

ich studiere Psychologie und bräuchte für ein Referat ein paar Aussagen von selbsterklärten Agnostikern, da ich in meinem Umfeld niemanden kenne, der von sich behauptet Agnostiker zu sein. Es geht im Allgemeinen um Sinnforschung, d.h. mich würde interessieren was für euch (als Agnostiker) euer Sinn oder eure Sinnquellen im Leben sind. Außerdem würde ich gerne erfahren, welche Faktoren für euch Auslöser waren euch als Agnostiker zu "bekennen" bzw. ob es bestimmte Gründe oder Ereignisse gegeben hat.

LG
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#2
was ist denn deine definition von "agnostiker"?

ansonsten ist das alles hier schon zigfach durchgekaut worden. nutze die suchfunktion
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#3
Die Suchfunktion habe ich eigentlich schon benutzt und eben nicht wirklich, was mich interessiert. Meine Definition von Agnostiker spielt eigentlich keine Rolle. Wichtig ist nur, dass derjenige sich selbst als solcher bezeichnet.
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#4
Suche mal unter 'Glaubenszweifel'; z. B. habe ich unter "Evidenz von Gottes Existenz" #9 mal etwas dazu ausgeführt, wie ich Glaubenszweifel einordne.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#5
Im Grunde verstehe ich mich als Atheist. Da ich die Frage der Existenz oder Nichtexistenz Gottes für unbeantwortbar halte, verbringe ich auch keine Zeit damit, sie mir mittels irgendwelcher Hilfsannahmen zu beantworten. Ich stelle mir die Frage nicht und bezeichne mich daher als Agnostiker. Agnostiker, die sich die Frage dennoch stellen, laufen Gefahr, an Stelle eines nicht erkennbaren Gottes, wie Nietzsche einwandte, ein Fragezeichen als Gott anzubeten.
MfG B.
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#6
Hallo Rina

(15-11-2013, 21:29)Rina schrieb: mich würde interessieren was für euch (als Agnostiker) euer Sinn oder eure Sinnquellen im Leben sind.

Den Sinn muss jeder für sich selber finden. Der eine sucht ihn halt in Gott, der andere in ganz irdischen Dingen, wie einem anständigen Leben, einer Familie...

(15-11-2013, 21:29)Rina schrieb: Außerdem würde ich gerne erfahren, welche Faktoren für euch Auslöser waren euch als Agnostiker zu "bekennen" bzw. ob es bestimmte Gründe oder Ereignisse gegeben hat.

Bei mir gab es keine bestimmten Ereignisse. Komme aus einer Familie, in welcher Religion keine große Rolle spielte. Hatte dann mit Anfang 20 eine Phase in der ich mich mit den Fragen um Gott und Glauben beschäftigt habe und wohl auch ein Stück weit auf der Suche war. Habe aber dann gemerkt, dass das Konstrukt eines Gottes keine Hilfe ist, da völlig frei von Wissen. Ich kann nicht nach etwas mein Leben ausrichten, für dass es schlicht keinerlei Hinweise gibt. Kommt mir ein bisschen vor, wie sich selbst zu belügen, nur um ein gutes Gefühl zu haben. Mag vieleicht angenehm sein, sagt aber über die Wahrheit dieses Glaubens nichts aus.
Die Aufnahme eines naturwissenschaftlichen Studiums hat dann noch mal meinen Blick auf die Welt ein Stück weit verändert und mich wohl auch noch mehr von dem Glauben an einen Gott entfernt.
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#7
Solange man Gott als Person sieht, habe ich meine Zweifel. Ich würde die Intelligenz des Universums eher als Kraft sehen. Vom Zufall für alles im All, für alles, was passiert, könnte man mich auch nicht überzeugen. Wäre alles Zufall, könnte der Mond auch anstelle des Jupiter stehen und Jupiter in der Nähe der Erde. Warum es nicht so ist, sieht man, wenn man sich bewußt ist, was es für die Erde bedeuten würde, entfernte sich der Mond. Über die Auswirkungen wurde oft in wissenschaftlichen Berichten erklärt. Insofern macht so manches Sinn, was wir nicht verstehen. Es besteht darüber hinaus ein größerer Rahmen im Zusammenhang von Ereignissen, die das Leben auf der Erde und im Privaten ständig verändern.
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#8
(16-11-2013, 12:01)Klaro schrieb: Wäre alles Zufall, könnte der Mond auch anstelle des Jupiter stehen und Jupiter in der Nähe der Erde.

Nein, das stimmt nicht. Zufall bedeutet nicht, dass plötzlich alle Naturgesetze aufgehoben sind. Das Mond und Jupiter dort sind, wo sie sind, liegt an ihrer Entstehungsgeschichte. Das kann man nicht einfach austauschen und war auch kein zufälliger Prozess.

(16-11-2013, 12:01)Klaro schrieb: Es besteht darüber hinaus ein größerer Rahmen im Zusammenhang von Ereignissen, die das Leben auf der Erde und im Privaten ständig verändern.

Mal davon abgesehen dass das mit dem Thema doch eher wenig zu tun hat, ist das auch lediglich eine Behauptung ohne jeden konkreten Hinweis.
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#9
Ich bedanke mich schon mal für eure Antworten.
Gundi hat geschrieben, dass jeder für sich seinen Sinn im Leben finden muss. Das ist auch so, finde ich. Es würde mich nun interessieren, was für Gundi oder auch für alle anderen so alles Sinnquellen im Leben sind.
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#10
Ich denke es ist schon ein Sinn, wenn man versucht sein Leben so zu gestalten, dass man dabei möglichst keinen Menschen schadet und statt dessen vieleicht auch ein Stück weit helfen kann, das Leben für die Menschen angenehmer zu machen. Ein gutes Leben quasi als Sinn, das aber nicht durch eine transzendente Identität vorgegeben wird, sondern aus der Erkenntnis herrührt, dass wir als Menschen nun mal alle gleich sind und daher auch gleich empfinden. Wenn ich weiß, dass mir etwas schadet oder mir missfällt, so werde ich dies auch bei meinem Gegenüber unterlassen.
Ich rede hier auch gar nicht mal davon, umbedingt die Welt retten zu wollen. Der Alltag bietet genügend Gelegenheit.
Ansonsten habe ich noch kleinere Ziele zb. im Beruf oder in Dingen aus meiner Freizeit. Das würde ich aber nicht unter Sinn zusammen fassen wollen, da dieser Begriff dann doch zu hoch gegriffen wäre.
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#11
(16-11-2013, 15:37)Rina schrieb: Ich bedanke mich schon mal für eure Antworten.
Gundi hat geschrieben, dass jeder für sich seinen Sinn im Leben finden muss. Das ist auch so, finde ich. Es würde mich nun interessieren, was für Gundi oder auch für alle anderen so alles Sinnquellen im Leben sind.

Reine Agnostiker wirst du hier schwer finden.
Das ist ja auch schon wieder eine feste, nicht wirkliche belegbare
Ideologie.
Eher atheistische Agnostiker, Gott kann, muss aber nicht,
tendenziell eher nein.
Ohne sich drauf zu versteifen.

Grundlegenden Sinn sehe ich eigentlich nicht.
Vielleicht Ausübung von Urtrieben wie Fortpflanzung.

Persönlichen Sinn findet jeder selber, je nach Erfahrung und Möglichkeiten.
Wird durchaus laufend angepasst, Ideale überholen sich,
erweiterter Erfahrungshorizont führt zu neuen Einschätzungen.
Umstände auch, Krankeit, Erbschaften, Bekanntschaften,
Reisen.....

Persönliche Sinngebung ist keine Konstante.
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#12
Den Sinn des Lebens finde ich im maßvollen Genuss desselben.
MfG B.
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#13
(16-11-2013, 16:59)Harpya schrieb: Persönliche Sinngebung ist keine Konstante.

Also das Leben selbst ist der Sinn ?
Tard
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#14
... und seine Weitergabe - ja!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#15
(17-11-2013, 07:12)Artist schrieb:
(16-11-2013, 16:59)Harpya schrieb: Persönliche Sinngebung ist keine Konstante.

Also das Leben selbst ist der Sinn ?
Sicher, sonst wäre es ja sinnlos.
Was wäre ein Sinn schon, wenn ich ihn nicht selbst gestaltet
erleben könnte.
Fremdbestimmtem folgen ist sinnlos, das kann auch eine Kuh.

Ich kann mich natürlich auch so benehmen, Milch geben für Andere
und mich irgendeiner anderen Verwertung stumpf unterwerfen.
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