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Wohnen - ein elementares Menschenrecht
#1
+++http://derstandard.at/1381371354777/Ehemalige-Obdachlose-Unendliches-Glueck-auf-35-Quadratmetern

Zitat:Katharina Obermüller stand an der Schwelle zum Leben auf der Straße. Über das Projekt "Housing First" fand sie zurück in den Alltag
Wien – Zu wissen, wo und wie man schlafen wird, wenn die Nacht kommt, ist ein elementares Bedürfnis eines jeden Menschen. So elementar, dass der US-Psychologe Abraham Maslow das Wohnen in seiner Bedürfnishierarchie an zweiter Stelle nennt, gleich nach den körperlichen Grundzuständen zum Beispiel Hunger oder Krankheit.

Aber und an lese ich neben Schweizer Zeitungen wie nzz.ch und weltwoche.ch auch den standard aus Österreich. Wie schwer es ist, wie hier die Betroffene schreibt, ohne Wohnung zu leben, kann man nachfühlen, bei dem Gefühl, in der Kälte, bei Wind und Wetter - draußen kampieren zu müssen.

Mir begegnet in Berlin so mancher junge Mensch, der um einen Euro bittet, damit er was zu essen kaufen kann. Wie kann es sein, daß in unserer heutigen Zeit so viele junge Menschen kein Heim mehr haben ?
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#2
In Jungen Jahren vielleicht schon eine Lebenskriese, zahlen folgend 2/3 mal dadurch z.B Miete nicht, und schon nimmt der Prozess seinen Lauf. Einmal auf der Straße gibts kein Zurück mehr - die Bonität im Arsch, die Gesellschaft ist in die Ferne gerückt, die Depressionen steigen und schon sind die schon in Jungen Jahren in einem Loch, gerade auch dann wenn die keine familiäre Anbindung haben, oder zerüttete Familien usw. Der Drogenkonsum wird stärker, weil die mehr Depressionen dämpfen müssen usw.

Ich seh auch ab und zu hier ein junges Mädchen die auf den Straßen wohnt. Immer wenn ich die seh nimmt die mehr ab und fährt sich immer mehr ein "Film". Bleibt irgendwo stehen, redet kurz mit sich selbst, dreht sich im Kreis läuft weiter usw. Letztens ist die Heulend die Straßen hochgelaufen. Bettelt dann noch um Geld, kauft sich dann dafür Zigaretten usw. usw.

Hintergründe kann schlechte Kindheit/Jugend sein, vielleicht irgendwelche hohen gesellschaftlichen Erwartungen, einstieg ins Drogenkreislauf usw. usw. usw.
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#3
Ich hatte vor einigen Jahren eine Dokumentation gesehen, in der zwei Frauen ein Geschäft eröffnet hatten, während die eine davon im Urlaub war, hat die andere alles leer geräumt und ist mit dem Kredit abgehauen - als die andere aus dem Urlaub kam, stand sie erst mal auf der Straße - gelähmt vor Enttäuschung und mußte sich erst mal wieder zurecht finden. Sie war ein Jahr auf der Straße und hat sich dann wieder aufgerappelt - ihr treuester Begleiter war ein Hund.
Dann aber nutzte sie die Gesetze, als Geschäftsfrau muß man schon ein bißchen was im "Hirnkasten" haben und kam wieder auf die Beine, vor allem, nachdem sie auch die Kredite in die Insolvenz gab - aber sie sagte in dem Film selbst, daß es für sie eine Lehre war, niemandem so schnell mehr zu vertrauen. Sie hatte diese Zeit gebraucht, um zu sich selbst zu finden und Kraft zu erhalten.
Umso mehr wird bewußt, wie notwendig ein Recht auf Wohnraum ist - und man sollte denen per Gesetz die "Hände" binden, die sich an der Armut bereichern und die Mieten ständig erhöhen.
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#4
(10-11-2013, 15:23)Klaro schrieb: - ihr treuester Begleiter war ein Hund.

Selbst auf der Strasse und dann noch einen armen Hund hinter sich herschleifen
ohne ihn adäquat versorgen zu können ?
Wenn ich keine Wohnung hab, braucht der auch keine ?
Im Tierheim hätte der wenigstens tierärztliche Versorgung und
ein Dach über dem Kopf.

Mich dauern diese Bettlerhunde immer, die den ganzen Tag am Platz rumhocken
müssen. Artgerechte Haltung sieht anders aus.
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#5
(10-11-2013, 17:13)Harpya schrieb: Mich dauern diese Bettlerhunde immer, die den ganzen Tag am Platz rumhocken
müssen. Artgerechte Haltung sieht anders aus.

Ja... man muss sich das eher von dieser Perspetive vorstellen:
Als Obdachloser bist du auf dich Allein gestellt. Obdachlose auf der Straße haben auch "Revierkämpfe" - z.B zum "gut Plattemachen", die guten Stellen werden denke ich gern mal mit Revierkämpfen verteilt.

Das Einzige an konstantem Sozialem was man an sich holen kann sind eben oft Hunde.
Wozu auch diese Hunde den in gewissem Maße zum Schutz beikommen können.

Wie die Haltung dann ebend ist, ist ne andere Geschichte. Das neben den kein Präsidentenhund durch die Propagandakamera über die Wiese läuft und da paar Jumps und Saltos macht, ist wohl klar.
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#6
(10-11-2013, 18:42)Artist schrieb: Wie die Haltung dann ebend ist, ist ne andere Geschichte. ...
Genau die Haltung ist die Geschichte.
Ein Hund ist zwar ein Sachwert, aber auch ein Lebewesen.
Wurmkuren , Impfungen, regelmäßiger ausreichender Auslauf,
ausreichend Futter.....

Jedes Tierheim sucht Leute, die regelmäßig die Hunde ausführen,
da kann man sich sinnvoll betätigen.
Praktisch bringt ein Hund in der Situation nur Probleme,
nicht mal in ein Obdachlosenheim kommt man rein.
Da fgehlt mir das Verständnis.
Für eine enge soziale Bindung gibts genug andere pflegeleichte Tiere.
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#7
(10-11-2013, 15:23)Klaro schrieb: Umso mehr wird bewußt, wie notwendig ein Recht auf Wohnraum ist - und man sollte denen per Gesetz die "Hände" binden, die sich an der Armut bereichern und die Mieten ständig erhöhen.

Das mit dem Wohnungswucher ist in der Tat wieder ein sehr schlimmes Problem geworden.

Nicht nur für "Randgruppen", sondern auch für gewöhnliche Leute.
Eine normale Familie, Vater–Mutter–Kleinkind, fällt schon mal in die Armutsfalle. Die Mutter kann nicht arbeiten gehen, das Gehalt des Vaters reicht nicht für die hohen Wohnungskosten.

Früher erfolgte Ausbeutung am Arbeitsplatz.
Heute wurden die Ausbeuter gescheiter – das Arbeitsrecht ist sehr sicher – daher erfolgt die Ausbeutung heute im Wohnhaus. Dort holen sie sich das Geld von den Leuten.
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#8
Also mir hat die Vermittlerin meiner Wohnung gesagt, ein Drittel des Einkommens für die Miete - das wäre ok.

Wenn das Einkommen nicht so hoch ist, dann dürfte es bei manchen Leuten so um die fast 80 % des Einkommens ausmachen, was nicht mehr ok wäre. Zumindest müßten sie sich in allen Bereichen des Lebens enorm einschränken.

Wenn man bedenkt, wie teuer Leben überhaupt ist - da wäre die Miete, die Versicherung, wer Auto hat - noch die Kosten für den Erhalt des Fahrzeugs, Steuern, Versicherung, TÜV usw - naja, dann wäre noch die GEZ-Gebühren, wer Kredite hat, die sind abzubezahlen, daneben die Lebensmittelkosten, Kleidung, und wer mal in der Stadt irgendwohin will, der muß die Fahrtkosten noch tragen.

Selbst wenn man sparsam sein will, bei einem geringen Gehalt muß man sehr genau überlegen, was man sich kauft oder was man den Kindern gönnen kann.

Über Tiere im Haushalt ein neuer Thread.
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#9
(11-11-2013, 00:55)Klaro schrieb: Wenn man bedenkt, wie teuer Leben überhaupt ist - da wäre die Miete, die Versicherung, wer Auto hat - noch die Kosten für den Erhalt des Fahrzeugs, Steuern, Versicherung, TÜV usw - naja, dann wäre noch die GEZ-Gebühren, wer Kredite hat, die sind abzubezahlen, daneben die Lebensmittelkosten, Kleidung, und wer mal in der Stadt irgendwohin will, der muß die Fahrtkosten noch tragen.

Selbst wenn man sparsam sein will, bei einem geringen Gehalt muß man sehr genau überlegen, was man sich kauft oder was man den Kindern gönnen kann.

Echt scheisse diese Eltern , schmeissen einen so in die Welt
ohne genug Mittel für mein Luxusleben angespart zu haben.
Völlig verantwortungslos, einfach hemmungslos ohne Verhütung
dem Trieb verfallen.

Jeder der ein Kind will sollte staatlich verordnet , mit regelmäßiger Anpassung,
zumindest Mittel für die ersten 80 Jahre hinterlegen, soviel das man von den Zinsen leben kann ohne das Kapital anzugreifen, das brauch ich dann für mein Kind.

Ich kann dir nur raten, deine Eltern zu verklagen.
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#10
(11-11-2013, 00:55)Klaro schrieb: Also mir hat die Vermittlerin meiner Wohnung gesagt, ein Drittel des Einkommens für die Miete - das wäre ok.

Tard Echt? Na wenn das die Studenten hören...
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)
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#11
Zitat:Harpya: Ich kann dir nur raten, deine Eltern zu verklagen.
[Bild: a010.gif] Meine Eltern haben immer gesagt: spare in der Zeit, dann hast du in der Not.

Wer hat schon gebeten, geboren zu werden, das ist eine andere Threadstrecke.

Nein, das Leben ist so, wie es ist - und ein Leben in unseren Breiten muß vorgesorgt werden, der Winter kommt immer mal wieder - und manchmal ganz schön hart. Da ist ein Dach über dem Kopf doch ganz gemütlich.

Wie steht schon in der Bibel: Gott hat Adam und Eva auf die Erde geschickt und jetzt wissen, sie, was es heißt, im Schweiße deine Angesichts zu arbeiten und sich sein Leben mit Mühe zu erhalten. [Bild: h060.gif]
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#12
(10-11-2013, 02:16)Artist schrieb: Einmal auf der Straße gibts kein Zurück mehr - die Bonität im Arsch . . .

Ich glaube, das ist die irreversible Falle.
Wenn jemand einmal obdachlos ist, finder er nicht mehr den Weg zurück in die Gesellschaft.

Um eine menschenwürdige Arbeit zu finden, braucht man eine Wohnadresse und ein Bankkonto wo der Gehalt hin überwiesen wird.
Denn Löhne werden heute nicht mehr bar ausgezahlt.

Wer keine Wohnadresse hat, bekommt kein Bankkonto.
So ist Arbeitssuche unmöglich.
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#13
(10-11-2013, 01:44)Klaro schrieb: Wie kann es sein, daß in unserer heutigen Zeit so viele junge Menschen kein Heim mehr haben ?

Ich denke, Obdachlosigkeit ist für alle Menschen gleich schlimm.
Nicht nur für junge Menschen.
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#14
(11-11-2013, 13:54)Sinai schrieb:
(10-11-2013, 02:16)Artist schrieb: Einmal auf der Straße gibts kein Zurück mehr - die Bonität im Arsch . . .

Ich glaube, das ist die irreversible Falle.
Wenn jemand einmal obdachlos ist, finder er nicht mehr den Weg zurück in die Gesellschaft.

Um eine menschenwürdige Arbeit zu finden, braucht man eine Wohnadresse und ein Bankkonto wo der Gehalt hin überwiesen wird.
Denn Löhne werden heute nicht mehr bar ausgezahlt.

Wer keine Wohnadresse hat, bekommt kein Bankkonto.
So ist Arbeitssuche unmöglich.
Bankkonto ist überhaupt kein Problem.
Man ist auch als "Auf Reisen" gemeldet, Post kann man sich auch an ein Obdachlosenheim schicken lassen oder Bekannte oder Postfach.

Sozialhilfe gibts auch in bar.
Lehnt die Agentur für Arbeit Obdachlose etwa ab ?
So vom wirklichen Arbeitsleben/Obdachlosenleben hast du noch nicht so viel Ahnung, eher angelesen wie sichs anhört.
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#15
(11-11-2013, 15:31)Harpya schrieb: So vom wirklichen Arbeitsleben/Obdachlosenleben hast du noch nicht so viel Ahnung, eher angelesen wie sichs anhört.

Keine persönliche Erfahrung als Obdachloser. Gott sei Dank ! Das soll auch so bleiben.
Aber darf sich ein Mensch nur dann sozial für Obdachlose einsetzen, wenn er selbst schon mal obdachlos gewesen ist ?? Das wäre mir völlig neu.
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