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War Jesus verheiratet ?
#16
(14-09-2013, 22:05)Sinai schrieb: Jesus war ein Rabbi. Ein Rabbi muß verheiratet sein.

Rabbi (hebr. mein Meister), ursprünglich eine ehrende Anrede, war der Titel ordinierter Tannaiten und Amoräer in Palästina, während die babylonischen Amoräer den Titel Raw oder Mar führten. Seine Bedeutung als Gelehrtentitel bekam die Bezeichnung Rabbi erst in der Generation nach Hillel.
MfG B.
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#17
(15-09-2013, 22:38)petronius schrieb: wer genau hat denn damals einen "rabbi" ordiniert, wodurch genau wurde denn festgeschrieben, daß jemand das amt und/oder den titel eijnes "rabbi" führen darf oder gar muß?

ernst gemeinte frage - ich weiß es wirklich nicht
Vollquoting gekürzt. Bitte Vollquotings nur in Fällen sehr weit zurück liegender Vor-Beiträge./Ekkard

Das Strafrecht im alten Israel war sehr streng. Für Verfehlungen, die aus heutiger Sicht gering sind, wurde gegeißelt oder gesteinigt.

Was glaubst Du, was mit einem Burschen geschehen wäre, der als Hochstapler auftrat und sich zuunrecht von seinen Anhängern als "Rabbi" anreden ließ . . .
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#18
(15-09-2013, 22:42)petronius schrieb:
(14-09-2013, 23:04)Sinai schrieb: Die vier Evangelisten und sämtliche Jünger waren Juden, obwohl sie aus unerklärlichen Gründen griechisch schrieben

daß sie juden waren, ist zu vermuten

1.) aber warum sie in der damals gebräuchlichen lingua franca schrieben, erklärt sich wohl von selbst

(14-09-2013, 23:04)Sinai schrieb: Der Sanhedrin wußte ebenfalls mit Sicherheit daß ein Rabbi verheiratet sein muß

2.) die eigentliche frage ist, warum er jesus als "rabbi" hätte anerkennen oder definieren müssen

ad 1.) Rechtgläubige Juden und Urchristen haßten den Hellenismus und daher die griechische Sprache.
Es wäre für die Christenheit viel einfacher gewesen (auch heute), wenn die Bibel in einer einheitlichen Sprache geschrieben worden wäre. Die Bibel wurde auf Hebräisch angefangen (von Moses) und hätte in dieser Sprache bleiben sollen.
Beispiel:
Hebräisch malach bedeutet etwas anderes als Griechisch angelos
Luther übersetzte malach fälschlich mit "Engel", eine sehr unscharfe Interpretation. Ein Unsinn, solche nationale Begriffe überhaupt "übersetzen" zu wollen. Man soll das in seiner Sprache lassen.
(Ich lasse ja auch den ägyptischen Begriff "Pharao" stehen und mache keinen krampfhaften Übersetzungsversuch ins Deutsche.)

Ein hebräischer malach ist eben etwas ganz anderes als ein griechischer angelos/Engel.
Im NT wird plötzlich der Begriff "angelos" verwendet. Der Leser weiß nicht, ob hier ein "malach" im Sinne der Thorah gemeint ist oder irgendetwas anderes . . .
Und der Begriff des sogenannten Engels ist im aramäischen wieder wesentlich anders definiert. Stichwort der Problematik Engel - Richter
Du weißt schon was ich meine.

ad 2.) Entweder war Jesus ein echter Rabbi, dann hat er verheiratet sein müssen. Ein unverheirateter Rabbi wurde angeklagt und schwer bestraft!
Oder Jesus war ein falscher Rabbi, sozusagen ein Hochstapler, der sich von seinen Anhängern zuunrecht als "Rabbi" anreden ließ, dann wäre er deswegen angeklagt und schwer bestraft worden.
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#19
(16-09-2013, 00:38)Sinai schrieb: ad 2.) Entweder war Jesus ein echter Rabbi, dann hat er verheiratet sein müssen. Ein unverheirateter Rabbi wurde angeklagt und schwer bestraft!
Oder Jesus war ein falscher Rabbi, sozusagen ein Hochstapler, der sich von seinen Anhängern zuunrecht als "Rabbi" anreden ließ, dann wäre er deswegen angeklagt und schwer bestraft worden.
Nix genaues weiss man nun mal nicht, war Jesus vielleicht nach ägyptischem Recht verheitatet ?
In Indien soll er auch schon mal gesichtet worden sein,
nach welchem lokalem Gesetz wurde das beurteilt ?
Wer Kannte Jesus in der damaligen Zeit überhaupt, der Superstar
wurde er erst später.
Auch eine jüdische Ehe kann geschieden werden, ist man
dann kein Rabbi mehr?
Wieso muss Jesus widerlegen oder sich verteidigen weil ihn manche
als Rabi angesprochen haben ?

Indizienpuhlerei von Kaffesatzlesern.
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#20
(16-09-2013, 00:16)Sinai schrieb:
(15-09-2013, 22:38)petronius schrieb: wer genau hat denn damals einen "rabbi" ordiniert, wodurch genau wurde denn festgeschrieben, daß jemand das amt und/oder den titel eijnes "rabbi" führen darf oder gar muß?

Das Strafrecht im alten Israel war sehr streng. Für Verfehlungen, die aus heutiger Sicht gering sind, wurde gegeißelt oder gesteinigt.

Was glaubst Du, was mit einem Burschen geschehen wäre, der als Hochstapler auftrat und sich zuunrecht von seinen Anhängern als "Rabbi" anreden ließ . . .

wärst du so freundlich, auf meine frage zu antworten?

das "Strafrecht im alten Israel2 ist irrelevant, wenn gar keine straftat vorliegt
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#21
(16-09-2013, 00:38)Sinai schrieb: Rechtgläubige Juden und Urchristen haßten den Hellenismus und daher die griechische Sprache

wie kommst du darauf? woraus leitest du das ab?

(16-09-2013, 00:38)Sinai schrieb: Es wäre für die Christenheit viel einfacher gewesen (auch heute), wenn die Bibel in einer einheitlichen Sprache geschrieben worden wäre. Die Bibel wurde auf Hebräisch angefangen (von Moses) und hätte in dieser Sprache bleiben sollen

ist sie aber nicht

die argumentation nach dem muster "hätte, hätte, fahrradkette" finde ich unangebracht und wertlos

(16-09-2013, 00:38)Sinai schrieb: Entweder war Jesus ein echter Rabbi, dann hat er verheiratet sein müssen. Ein unverheirateter Rabbi wurde angeklagt und schwer bestraft!
Oder Jesus war ein falscher Rabbi, sozusagen ein Hochstapler, der sich von seinen Anhängern zuunrecht als "Rabbi" anreden ließ, dann wäre er deswegen angeklagt und schwer bestraft worden.

wo hätte denn jesus selbst für sich in anspruch genommen, ein rabbi zu sein?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#22
(16-09-2013, 10:42)petronius schrieb: wer genau hat denn damals einen "rabbi" ordiniert, wodurch genau wurde denn festgeschrieben, daß jemand das amt und/oder den titel eijnes "rabbi" führen darf oder gar muß?




1.) wärst du so freundlich, auf meine frage zu antworten?

2.) wo hätte denn jesus selbst für sich in anspruch genommen, ein rabbi zu sein?



ad 1.) Wie ein Rabbi zur Zeit Jesu eingesetzt wurde.
Wenn es Dich genau interessiert, frag nach beim
Institut für Judaistik (Wien)
Dort hat bis zu seiner Emeritierung Prof. Stemberger gelehrt.
Vorstand Prof. Langer
gerhard.langer@univie.ac.at

ad 2.) Jesus Christus verbot seinen Jüngern, sich Rabbi nennen zu lassen, denn nur er war ihr Rabbi (Matth 23:8).
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#23
Das von mir genannte Institut für Judaistik (Wien) hat international einen sehr guten Ruf. Es war eben Wirkungsstätte
von Prof. Stemberger. Seine Publikationen sind weltberühmt.

Es gibt aber auch andere bekannte Institute, wo Du anfragen kannst.
zB
Goethe Universität – Frankfurt am Main
Seminar für Judaistik
Frau Direktor Prof. Hollender
hollender@em.uni-frankfurt.de
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#24
(16-09-2013, 12:36)Sinai schrieb: Wie ein Rabbi zur Zeit Jesu eingesetzt wurde.
Wenn es Dich genau interessiert, frag nach beim
Institut für Judaistik (Wien)

du behauptest, jesus sei rabbi gewesen - also erklär du mir gefälligst, wie du darauf kommst

(16-09-2013, 12:36)Sinai schrieb: Jesus Christus verbot seinen Jüngern, sich Rabbi nennen zu lassen, denn nur er war ihr Rabbi (Matth 23:8).

nein, das steht da nicht, sondern

"Aber ihr sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn einer ist euer Meister, Christus; ihr aber seid alle Brüder"

kein wort davon, daß jesus für sich den titel "rabbi" beansprucht hätte
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#25
(15-09-2013, 23:15)Bion schrieb: Rabbi (hebr. mein Meister)
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#26
(16-09-2013, 12:36)Sinai schrieb: ad 1.) Wie ein Rabbi zur Zeit Jesu eingesetzt wurde.
Wenn es Dich genau interessiert, frag nach beim
Institut für Judaistik (Wien)
Dort hat bis zu seiner Emeritierung Prof. Stemberger gelehrt.
Vorstand Prof. Langer
gerhard.langer@univie.ac.at

Du weißt es also nicht!

Ich hatte das bereits im angemerkt und sage es gerne nochmals. Zur Zeit Jesu gab es die Bezeichnung "Rabbi" weder als Gelehrtentitel noch gab es ein Amt, das mit der Berechtigung verbunden gewesen wäre, den Titel Rabbi zu führen.

Wurde zu Jesu Zeiten (und davor) jemand "Rabbi" genannt, dann war das eine ehrende Anrede (indem man denjenigen, den man als Lehrer schätzte, "mein Meister" nannte), mehr nicht.

Daher ist es auch Unfug, zu behaupten, dass Jesus verheiratet gewesen sein müsse, weil er "Rabbi" gewesen sei.

Als Gelehrtentitel kam der Titel "Rabbi" erst nach Hillel in Gebrauch.

Und das Amt des Rabbiners (als Angestellter, Leiter, Lehrer und Prediger der Gemeinde, Autorität in Fragen zur Halacha und in richterlicher Funktion im Rahmen der autonom jüdischen Gerichtsbarkeit) entstand erst im Mittelalter.
MfG B.
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#27
(16-09-2013, 15:32)Bion schrieb: Wurde zu Jesu Zeiten (und davor) jemand "Rabbi" genannt, dann war das eine ehrende Anrede (indem man denjenigen, den man als Lehrer schätzte, "mein Meister" nannte), mehr nicht.


Wurde zur Zeit Jesu auch dann jemand die ehrende Anrede "Rabbi" ("mein Meister") entgegengebracht, wenn dieser unverheiratet war ?

Unverheiratete Männer über etwa 20 Jahren galten als suspekt.

Somit möchte ich folgendermaßen argumentieren:
Selbst wenn Jesus nur den Ehrentitel "Rabbi" gehabt hätte, was nicht erwiesen ist, spricht einiges dafür, daß er verheiratet gewesen sein muß.
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#28
(16-09-2013, 15:32)Bion schrieb: Als Gelehrtentitel kam der Titel "Rabbi" erst nach Hillel in Gebrauch.

Hillel starb im Jahre 9

Da sehe ich kein Hindernis
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#29
(16-09-2013, 16:01)Sinai schrieb: Wurde zur Zeit Jesu auch dann jemand die ehrende Anrede "Rabbi" ("mein Meister") entgegengebracht, wenn dieser unverheiratet war ?

warum denn nicht?

(16-09-2013, 16:01)Sinai schrieb: Unverheiratete Männer über etwa 20 Jahren galten als suspekt.

jesus galt ja auch so manchen als suspekt (seinen anhängern natürlich nicht)

(16-09-2013, 16:01)Sinai schrieb: Selbst wenn Jesus nur den Ehrentitel "Rabbi" gehabt hätte, was nicht erwiesen ist, spricht einiges dafür, daß er verheiratet gewesen sein muß.

und zwar was konkret, außer daß es so üblich war?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#30
(16-09-2013, 15:32)Bion schrieb: Und das Amt des Rabbiners (als Angestellter, Leiter, Lehrer und Prediger der Gemeinde, Autorität in Fragen zur Halacha und in richterlicher Funktion im Rahmen der autonom jüdischen Gerichtsbarkeit) entstand erst im Mittelalter.


Rabban (Rbn.) Jochanan ben Zakkai starb 80 n. Chr.
Ein sehr berühmter Mann. Er hatte das Lehrhaus von Jabne geründet.
Flavius Josephus schrieb über ihn.

Im Wikipedia ist ein eigener Artikel über Jochanan ben Sakkai, er wird dort wörtlich "Rabbi Jochanan ben Sakkai" genannt.

Er war ein herausragender jüdischer Gelehrter der ersten Tannaiten-Generation.

"Raban Jochanan ben Sakai war einer der ersten, der den Grundsatz ( . . . ) als eine zum Erlass von Verfügungen gültige halachische Rechtsgrundlage auffasste." Quelle: Hagalil

- - - -

Google: Halacha Sakkai

Rabban Jochanan Ben-Sakai und der Fortbestand des Judentums
www.hagalil.com/judentum/feiertage/av/ben-sakai.htm
Raban Jochanan ben Sakai war einer der ersten, der den Grundsatz "des Tempels zu gedenken" als eine zum Erlass von Verfügungen gültige halachische ...
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