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Neues vom Nahtod
#1
Für das öfter mal angesprochene Nahtodphänomen.

Ausschnitt:
"Wach und extrem stimuliert

Die Hirnforscher um Jimo Borjigin verglichen die Hirnaktivitäten von neun Ratten im Wachzustand, unter Narkose und nach einem Herzstillstand. "Falls die Nahtoderfahrung von einer Hirnaktivität stammt, sollte man neuronale Bewusstseinskorrelate bei Menschen oder Tieren nach dem Ende der Blutversorgung des Gehirns identifizieren können", sagt Borjigin.

Tatsächlich zeigten alle Tiere in den ersten 30 Sekunden nach dem Herzstillstand auffällig synchrone Muster von Gamma-Hirnwellen, als ob das Gehirn wach und extrem stimuliert wäre. "Das hohe Maß der Aktivität überraschte uns", sagt der Neurochirurg George Mashour.

"Viele elektrische Merkmale des Bewusstseins überstiegen die Werte des Wachzustands. Das deutet darauf hin, dass das Gehirn im frühen Stadium des klinischen Todes zu gut organisierter elektrischer Aktivität fähig ist."

"Nahtoderfahrungen sind ein biologisches Paradox, das unser Verständnis vom Gehirn herausfordert und angeführt wird als Beleg für ein Leben nach dem Tod und für ein menschliches Bewusstsein, das nicht vom Körper abhängt", schreiben die Forscher. Die Studie liefere einen wissenschaftlichen Erklärungsansatz für solche Erfahrungen.

Versiegender Input treibt Gehirn an

"Die Untersuchung zeigt wohl erstmals ein Hirnstrom-Abbild des Bewusstseins nach einem Herzstillstand", sagt Michael Schroeter, Professor an der Universitätsklinik Köln. Der Neurologe glaubt, dass der versiegende Input von außen das Gehirn noch kurz zu Hyperaktivität treiben könnte. Er vergleicht das mit einem Motor, der unter Last langsamer dreht als im Leerlauf.

"Ohne Input von außen, im Leerlauf also, dreht die Maschine etwas höher», sagt er. Mangels Input seien die Hirnwellen der Tiere zudem rhythmischer, weil sie nicht durch Reize von außen moduliert würden.

Dies beweise aber nicht, dass die Hyperaktivität des Gehirns auch die Ursache von Nahtoderfahrungen sei, betont der Experte. "Aber es ist erstmals ein attraktiver Erklärungsansatz."

Studien zufolge hat jeder fünfte Infarktüberlebende eine Nahtod-Erfahrung. Die Betroffenen berichten dabei von emotional überwältigenden Erlebnissen. Einige sehen von oben auf ihren physischen Körper, andere schweben durch einen dunklen Tunnel auf ein strahlendes Licht zuschweben. Diese "Entkörperlichung" wird in der Nahtodforschung als "out of body experience" (OBE) bezeichnet. Bei anderen wiederum läuft das gesamte Leben wie in einem Zeitrafferfilm vor dem inneren Auge ab.

Seit langem rätselt die Wissenschaft darüber, ob Nahtod-Erfahrungen bereits ein erster Blick ins Jenseits oder nichts anderes als neurobiologisch erklärbare Prozesse sind."
(#http://www.welt.de/wissenschaft/article118963950/Forscher-kommen-Nahtoderlebnis-auf-die-Spur.html)

Also sowas wie ein überdrehter Motor, wenn man auskuppelt aber auf dem Gas bleibt.
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#2
Oder ganz anders: Unser Gehirn ist durch seine selbst-Referenz überhaupt zu dem fähig, was wir subjektiv als Selbstbewusstsein wahrnehmen. Wir blicken quasi immer in die "natürliche Transzendenz". Damit beziehen wir uns ständig auf die Welt und uns selbst als heraus gehobenes Subjekt, das wiederum allem eine auf uns bezogene Bedeutung zuweist, die wiederum selbst zur Ursache von neuerlichen subjektiven Bewusstseinszuständen führt und so weiter. Selbstreferenz führt, wenigstens ein Wenig aus der einfachen Abbildung der Welt hinaus. Ein gutes Analogon ist die "fraktale Dimension" der "Kochsche Schneeflockenkurve", deren Punkte (Zustände) zwar auf einer Linie liegen, deren "Dimension" aber etwas größer ist als 1.
Kurz vor dem Erlöschen des Bewusstseins, ist der subjektiv transzendente Zustand vielleicht besonders deutlich, was ja im Artikel auch anklingt. Aber genau genommen, ist man noch nicht tot. Anderenfalls gäbe es keine Berichte.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#3
(14-08-2013, 12:31)Ekkard schrieb: Ein gutes Analogon ist die "fraktale Dimension" der "Kochsche Schneeflockenkurve", deren Punkte (Zustände) zwar auf einer Linie liegen, deren "Dimension" aber etwas größer ist als 1.
Kurz vor dem Erlöschen des Bewusstseins, ist der subjektiv transzendente Zustand vielleicht besonders deutlich, was ja im Artikel auch anklingt. Aber genau genommen, ist man noch nicht tot. Anderenfalls gäbe es keine Berichte.
Denkbar, was diese Messwerte im Gehirn auslöst, wurde nicht beurteilt.
Klar ist man nicht ganz tot, heisst ja auch Nahtod.
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