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Wir sind Kirche : Glaubensbewegung ohne Basis
#16
(10-08-2013, 00:02)Ekkard schrieb: Mag sein, gehört aber nicht zum Thema!
Denk schon, durch nur vordergründige Werbung verliert man Basis.
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#17
Wenn man bei der Ausgangsfrage bleibt ergibt sich folgerichtig auch die Überlegung ob wie hier die Bewegung "Wir sind Kirche" als Laienvertretung überhaupt bei den jeweiligen Kirchenleitungen anklang finden kann ohne die Basis also die Pfarrangehörigen hinter sich zu wissen. Die Kommunikation nach unten funktioniert wohlmöglich auch hier nicht richtig !!! Die Krux liegt wahrscheinlich vielmehr in dem Umstand begründet, dass WsK nur sehr bedingt die Interessen der Pfarrmitglieder wiedergibt. Die Folge ist klar die Kirche fragmentalisiert : Gruppeninteressen bilden sich immer mehr heraus und das Gemeinsame tritt mehr und mehr in den Hintergrund.
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#18
"Kirche fragmentiert" = Interessanter Gedanke! M. E. gibt es in einer Wohlstandsgesellschaft in der Mehrheit keine utopischen Ziele und somit Vorstellungen, denen nach zu eifern sich lohnt. Also gibt es zwei Möglichkeiten für Gläubige, genauer: Gemeindeglieder, entweder sehr strenge Rituale für ein transzendentes Seelenheil, oder Eventkultur (z. B. Weltjugendtage, Kirchentage, Katholikentage) mit erheblichem Unterhaltungswert (Wohlfühl-Effekte).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#19
(10-08-2013, 11:48)Kreutzberg schrieb: Die Krux liegt wahrscheinlich vielmehr in dem Umstand begründet, dass WsK nur sehr bedingt die Interessen der Pfarrmitglieder wiedergibt.
Nach meiner langjährigen Beobachtung als "Insider" sind die Interessen der "schweigenden" Mehrheit der Kirchenmitglieder, sehr persönlicher Art. Diese Mehrheit wünscht sich eine Versorgung mit religiösen Ritualen an den Schlüsselstellen des Lebens und eine Sicherstellung ihrer Jenseitshoffnung. Dies wird nach ihrer Ansicht durch die "magischen Kräfte" einer geweihten Priesterschaft sichergestellt. Obwohl die Kirche ein allgemeines Priestertum lehrt, das von jedem Christen ausgeübt werden kann, ist die Spaltung in einen obrigkeitsartigen Klerus (Hirtenamt) und in eine geführte Laienschaft (zu führende und zu behütende Schafe) in den Köpfen von Klerus und leider gleichermaßen von Laien kaum noch revidierbar.
Dies lässt sich ganz konkret mit folgendem "Test" nachweisen. Man biete Kirchenmitgliedern an, eine Spendung von Sakramenten oder Sakramentalien (Taufe, Kommunion, Firmung, Trauung, Beerdigung, Segnung, Weihe, ....)
a) durch einen beauftragten Laien b) einen Pfarrer, d) einen Dekan e) einen Bischof und f) durch den Papst persönlich ausführen zu lassen.
Obwohl in jedem Fall nach der Lehre der eigentliche Spender allein Christus (Gott) selbst ist, gleichgültig wer die formale Handlung vollzieht, würde das Ergebnis der Wahl eindeutig zeigen, dass die Wertschätzung der Amtshandlung mit der Stellung in der Hierarchie parallel verläuft. Lediglich persönliche Sympathien würden in Einzelfällen bewirken, dass ein "rangniedriger" Amtsträger gewählt würde. Unbewusst schreiben Kirchenmitglieder ranghöheren Würdenträgern auch eine höhere "magisch-religiöse Zauberkraft" zu.
(10-08-2013, 11:48)Kreutzberg schrieb: Die Folge ist klar die Kirche fragmentalisiert : Gruppeninteressen bilden sich immer mehr heraus und das Gemeinsame tritt mehr und mehr in den Hintergrund.
Wenn es zutrifft, dass die von mir beschriebene Versorgung mit "Gnadenmitteln" im Mittelpunkt des Interesses einer Mehrheit der Kirchenmitglieder steht, dann dürfte diese Gemeinsamkeit die von Kreutzberg beschriebene Bildung von Gruppeninteressen immer überwiegen.
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#20
Welche Ziele setzt sich die Bewegung: "Wir sind Kirche" selbst?

Auf deren Internetseite ist folgendes u.a. nachzulesen:

Zitat:Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche ist aus dem 1995 in Österreich gestarteten Kirchenvolks-Begehren hervorgegangen und setzt sich ein für eine Erneuerung der römisch-katholischen Kirche auf der Basis des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) sowie der darauf aufbauenden theologischen Forschung und pastoralen Praxis.

Ich denke, es ist vor allem auch für die r.k. Kirche wichtig, dass es dort z.B. mit der Wir sind Kirche - Bewegung auch eine Plattform gibt, auf der sich Kirche mal kritisch äußern kann und darf.

Laien und auch Priester informieren sich sicherlich auch dort und lassen auch diese Gedanken in die alltägliche Seelsorge mit einfließen. So handhabt der eine oder andere Theologe die Zulassung von wiederverheirateten zu den Sakramenten anderes als es von Rom vorgegeben wird.

Das II. Vatikanische Konzil hat weiterhin seine Wirkung in der Kirche. Diese Wirkung wird auch durch diese Bewegung unterstützt.
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#21
(05-08-2013, 08:42)Kreutzberg schrieb: 2) Weshalb funktioniert der Dialog zwischen Wir sind Kirche und den Bistumsleitungen so schlecht : prallen da etwa 2 Anschauungswelten aufeinander die sich einfach nicht vertragen ?

Ich denke, das der Dialog stattfindet, wenn auch nicht in der Öffentlichkeit.

Kann wohl auch nicht öffentlich stattfinden, denke ich.
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#22
Ich selbst habe auch den Aufruf von wir sind Kirche unterzeichnet und meine, das wäre 2007 oder 2008 gewesen, wenn ich mich da nicht irre.

Auch hier im städtischen Bereich habe ich in den letzten Jahren von denen nichts mehr mitbekommen/gehört. Wer hat andere Erfahrungen?
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#23
(11-08-2013, 11:54)Gerhard schrieb: Ich denke, das der Dialog stattfindet, wenn auch nicht in der Öffentlichkeit.

Kann wohl auch nicht öffentlich stattfinden, denke ich.

Interessehalber, warum nicht?
Wieso muss eine Institution mit öffentlichem Anspruch in den
Untergrund ausweichen ?
Finden da vielleicht ominöse Rituale, Obszönitatenen, Verschwörungen statt.
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#24
Ich denke, Untergrund ist das falsche Wort, richtiger wäre wohl eher, das Gespräch findet im Hintergrund statt, denke ich.

Ich bin mir sicher, dass weder ominöse Rituale, Obszönitäten, Verschwörungen oder ähnliches stattfindet, dass dieses alles nicht stattfindet.

Warum keine öffentliche Äußerungen? Ich habe Ideen warum, aber möglicherweise wäre das auch nur Spekulation meinerseits.

Gruß
Gerhard
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#25
(11-08-2013, 20:35)Gerhard schrieb: Warum keine öffentliche Äußerungen? Ich habe Ideen warum, aber möglicherweise wäre das auch nur Spekulation meinerseits.

Gruß
Gerhard
Ich fände halt den Prozess der Gankengänge zu einer Entscheidung
interessant.
Waren das z.B. Sachzwänge oder Einsichten.
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#26
(10-08-2013, 11:48)Kreutzberg schrieb: Wenn man bei der Ausgangsfrage bleibt ergibt sich folgerichtig auch die Überlegung ob wie hier die Bewegung "Wir sind Kirche" als Laienvertretung überhaupt bei den jeweiligen Kirchenleitungen anklang finden kann ohne die Basis also die Pfarrangehörigen hinter sich zu wissen

woraus willst du das denn schließen?

(10-08-2013, 11:48)Kreutzberg schrieb: Die Kommunikation nach unten funktioniert wohlmöglich auch hier nicht richtig !!! Die Krux liegt wahrscheinlich vielmehr in dem Umstand begründet, dass WsK nur sehr bedingt die Interessen der Pfarrmitglieder wiedergibt

noch mal:

woraus willst du das schließen?

(10-08-2013, 11:48)Kreutzberg schrieb: Die Folge ist klar die Kirche fragmentalisiert : Gruppeninteressen bilden sich immer mehr heraus und das Gemeinsame tritt mehr und mehr in den Hintergrund.

klar, pluralität ist des teufels...

was wäre den das "Gemeinsame", von dem du da redest?

es gibt doch gar keine möglichkeit, diese überhaupt festzustellen - weil ja eben jede äußerung der basis ignoriert bis abgewürgt und sanktioniert wird, wenn sie nicht 100%ig "auf linie" ist
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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