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Priestermangel : wie ist dieses Defizit zu kompensieren ?
#1
Guten Morgen,

... in der Praxis kann man mit klassischen Mitteln die Folgen des Priestermangels in der RKK noch einigermaßen kompensieren. Die Instrumente sind bekannt:

a) gestreckter Gottesdienst-Rhythmus : einmal im Monat oder einmal im Quartal.
b) Dekane und verrentete Pastöre als Substitant.
c) Wortgottesdienste durch die Lektoren.
d) organisatorische Synergie-Effekte durch Bildung von Großgemeinden.

Das könnte jedoch bei fortschreitender Entwicklung in einigen Regionen nicht mehr reichen. In diesem Zusammenhang sind mir in meinem Umfeld nur 2 Priester bekannt, die offenkundig aus den neuen Boom-Provinzen "angeheuert" wurden ?!
Meine Meinung dazu: im Prinzip ist diese Maßnahme schon in Ordnung, so lange das Zöllibat einem Zuwachs an Priestern in Westeuropa entgegensteht. Aber diese Kompensationsversuche dürfen keinen nachhaltigen Lösungsansatz bilden, weil dadurch das Problembewußtsein nicht geschärft wird.

übrigens: viele Priester aus Afrika und Asien haben durchaus auch Probleme mit der westeuropäischen Mentalität, wenn ich das richtig mitbekommen habe.
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#2
Unzweifelhaft empfinden viele Katholiken das Fehlen von Priestern als Defizit. Schließlich haben sie ja seit Generationen gelernt, dass Kirche ohne Priester nicht lebensfähig sei.

Da gibt es aber auch durchaus einige wissende und denkende Katholiken, die dieses Faktum als Chance sehen. Sie bewerten u. a. z.B. auch und gerade den Einsatz von Gottesdienstleitern eben nicht als Kompensation sondern als Teil der längst überfällige Lösung einer historischen Fehlentwicklung.

Dazu einige kurze Zitate aus dem Buch des schon verstorbenen aber in vielen Köpfen und Herzen noch immer lebendigen katholischen Theologen Herbert Haag (Herbert Haag: "Worauf es ankommt. Wollte Jesus eine Zwei-Stände-Kirche?", Herder Freiburg 1997, S.113)

"In der katholischen Kirche gibt es zwei Stände, Klerus und Laien, mit unterschiedlichen Privilegien, Rechten und Pflichten. Diese Kirchenstruktur entspricht nicht dem, was Jesus getan und gelehrt hat. Sie hat sich folglich in der Geschichte der Kirche auch nicht zum Guten ausgewirkt."

"Voraussetzung der Eucharistie vorzustehen, sollte somit nicht eine Weihe, sondern ein Auftrag sein. Dieser kann einem Mann oder einer Frau, ob verheiratet oder unverheiratet, erteilt werden."


Wenn man diesen Gedankengängen folgt, gibt es gar keinen Priestermangel, sondern eben nur eine Mangel an Beauftragungen von Eucharistie-Vorstehern.
Warum sollte man Kraft auf die Lösung von Scheinproblemen verwenden, wenn sich mit viel weniger Verrenkungen sogar Kernprobleme lösen lassen?
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#3
Es ist die römisch-kaholische Amtskirche selbst, die mit aberwitziger Überhöhung Priester erzeugt und damit dem Laienstand bewusst entfremdet. Inzwischen sind alle so daran gewöhnt (Tradition), dass niemand mehr auf die abstruse Idee kommt, es ginge auch anders.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#4
(30-07-2013, 09:18)Kreutzberg schrieb: übrigens: viele Priester aus Afrika und Asien haben durchaus auch Probleme mit der westeuropäischen Mentalität, wenn ich das richtig mitbekommen habe.

dazu reicht es oft schon, wenn sie aus polen kommen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#5
(30-07-2013, 21:43)petronius schrieb:
(30-07-2013, 09:18)Kreutzberg schrieb: übrigens: viele Priester aus Afrika und Asien haben durchaus auch Probleme mit der westeuropäischen Mentalität, wenn ich das richtig mitbekommen habe.

dazu reicht es oft schon, wenn sie aus polen kommen
Polen in welchen Grenzen, die aus Ostpreußen ?
Kann du das begründen oder ist das nur eine Fantasie ?

Wie ist den oft gemeint ?
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#6
(30-07-2013, 22:28)Harpya schrieb: Polen in welchen Grenzen, die aus Ostpreußen ?

rad ab?

(30-07-2013, 22:28)Harpya schrieb: Kann du das begründen

ja

(30-07-2013, 22:28)Harpya schrieb: oder ist das nur eine Fantasie ?

nein

(30-07-2013, 22:28)Harpya schrieb: Wie ist den oft gemeint ?

wie geschrieben
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#7
(30-07-2013, 22:39)petronius schrieb:
(30-07-2013, 22:28)Harpya schrieb: Polen in welchen Grenzen, die aus Ostpreußen ?

rad ab?
Nie eins dran gehabt,
ist die priesterrassistische Äußerung vielleicht von mir oder von dir ?

(30-07-2013, 22:28)Harpya schrieb: Kann du das begründen
(30-07-2013, 22:39)petronius schrieb: ja
Woran sieht man das ?

(30-07-2013, 22:28)Harpya schrieb: oder ist das nur eine Fantasie ?
nein

(30-07-2013, 22:28)Harpya schrieb: Wie ist den oft gemeint ?

wie geschrieben
Na dann hast du dir ja selbst die Antwort auf die Frage an mich gegeben
was "da" ist.

Wenn du dich wieder eingekriegt hast schreiben wir mal weiter.
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#8
Bevors hier ausartet: Ich geh mal davon aus das die Anspielung auf Polen sich auf den vergangenen Papst J. P. bezieht, welcher ja wohl allgemein als Hardliner in Bezug auf Konservatismus bekannt war
Aut viam inveniam aut faciam
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#9
Im Prinzip ist es egal was wir hier erörtern. Experten vertreten die These dass spätestens der nächste Papst eine ernsthafte Novelle des Zöllibates vorantreiben wird. Derzeit können personelle Defizite durch organisatorische Maßnahmen noch kompensiert werden. Es ist wohl wesentlich interessanter wann dieser Spagat nicht mehr greifen wird und man überlegen muss wie man das Priesteramt attraktiver machen will.

Ich könnte mir sogar vorstellen, dass man die Theologie der Unvereinbarkeit von Ehe und Amt nicht nur brechen wird sondern sogar ein Theologie-Studium-Light anbietet. Das wäre allerdings eine Verwässerung und würde dann tatsächlich den Kern der derzeitigen RKK-Kirchen-Identität sprengen.

Die Geschichte lehrt nicht selten, dass Veränderungen durch eine außerordentliche Drucksituation dann recht zügig vorangetrieben werden. Aber die Kirche als ganzes ist für eine derartige Palastrevolution derzeit einfach nicht vorbereitet. Deshalb wäre es wünschenswert, wenn der Prozess nicht so schnell dafür aber intensiver erfolgt.
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#10
(30-07-2013, 22:49)Harpya schrieb: ist die priesterrassistische Äußerung vielleicht von mir oder von dir ?

ich weiß nicht, welche und wessen äußerung "priesterrassistisch" sein soll

(30-07-2013, 22:49)Harpya schrieb: Woran sieht man das ?

daß "viele Priester durchaus auch Probleme mit der westeuropäischen Mentalität haben, wenn sie aus polen kommen"?

man macht die augen auf und beobachtet, wie es in pfarren zugeht, die mit polenpriestern besetzt wurden
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#11
(31-07-2013, 07:12)d.n. schrieb: Bevors hier ausartet: Ich geh mal davon aus das die Anspielung auf Polen sich auf den vergangenen Papst J. P. bezieht, welcher ja wohl allgemein als Hardliner in Bezug auf Konservatismus bekannt war

nein

ich beziehe mich auf polnische priester, wie sie nicht zuletzt in östereichischen pfarreien mit z.b. homophober hetze oder sonstig ewiggestrigen gesellschaftlichen positionen gemeinden gespalten, gegen sich aufgebracht und sogar die kirchlichen vorgesetzten zum handeln gezwungen haben
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#12
(31-07-2013, 12:51)petronius schrieb: ich beziehe mich auf polnische priester, wie sie nicht zuletzt in östereichischen pfarreien mit z.b. homophober hetze oder sonstig ewiggestrigen gesellschaftlichen positionen gemeinden gespalten, gegen sich aufgebracht und sogar die kirchlichen vorgesetzten zum handeln gezwungen haben
Gibts da Beispiele ?
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#13
(31-07-2013, 19:52)Harpya schrieb: Gibts da Beispiele ?

natürlich

z.b. ://www.atheisten-info.at/downloads/wahrhaft_katholisch.pdf
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#14
Das es Fälle mit polnischen Priestern gibt hab ich schon gelesen,
nur nicht das Ablehnung der Homosexualität polentypisch ist.

Schliesslich sollten dem doch alle Priester verpflichtet sein.

Benedikt XVI war ja auch keine Pole.
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#15
(31-07-2013, 22:19)Harpya schrieb: Das es Fälle mit polnischen Priestern gibt hab ich schon gelesen,
nur nicht das Ablehnung der Homosexualität polentypisch ist.

ich habe ja auch nichts dergleichen behauptet
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einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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