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Führt Moral zur Religion?
(22-07-2013, 23:51)Lelinda schrieb: Kant lebte im 18. Jhdt. Damals wusste man noch nichts ...

Dieses Argument gab es hier schon. Ich halte es für falsch, da sich an den Erkenntnissen, die für Kants Analysen maßgeblich waren, nicht wirklich was geändert hat.
Kant war kein Naturwissenschaftler und die Zusammenhänge zwischen Moral und Ideenwelt gibt es auch heute noch.
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(23-07-2013, 10:17)Mustafa schrieb:
(22-07-2013, 23:51)Lelinda schrieb: Kant lebte im 18. Jhdt. Damals wusste man noch nichts ...

Dieses Argument gab es hier schon. Ich halte es für falsch, da sich an den Erkenntnissen, die für Kants Analysen maßgeblich waren, nicht wirklich was geändert hat

welche erkenntnisse waren das denn?

erkenntnisse über eine pluralistische freiheitliche gesellschaft, in der sich selbstverantwortliche individuen auf demokratischem wege gemeinsame regeln geben, können es nicht gewesen sein
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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(22-07-2013, 23:36)Harpya schrieb: Siehe #1- #118

Richtig. Hier geht es um Kants Aussage und wie er sie meinte.
Kant hat geschrieben, dass Moral unweigerlich zu Religion führt, und ich kann seine Argumentation sehr gut nachvollziehen.
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Dabei fordert Kant aber auch eine konsequente Durchführung moralischer Vorgaben. Und warum sollte diese Strenge überhaupt praktisch vollzogen werden? Ich habe eher die Vorstellung, dass zwar diese philosophisch strenge Moral Religion impliziert (genauer: ein höheres Wesen, dem man verantwortlich ist), dass aber die Praxis dies eben nicht tut, weil die Strenge ein unerreichbares Ideal ist.
Die Praxis sieht daher auch anders herum aus: Religiöse Mythen transportieren moralische Vorstellungen, die mehr oder weniger streng befolgt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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Natürlich geht es um Idealismen, die sich von konkreten Erscheinungen unterscheiden und nicht erreichbar sind.

Aber bei ideellen Begriffen geht es ja um die Leitung.
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(23-07-2013, 17:28)Mustafa schrieb: Natürlich geht es um Idealismen, die sich von konkreten Erscheinungen unterscheiden und nicht erreichbar sind

was sind sie dann praktisch wert?

meinst du, als zielvorstellungen, denen man möglichst nahekommen will?

über egal was, das sowieso nicht erreichbar ist, läßt sich freilich so ausgiebig wie folgenlos schwadronieren. imho ist das kein zeitgemäßes verständnis von philosophie

(23-07-2013, 17:28)Mustafa schrieb: Aber bei ideellen Begriffen geht es ja um die Leitung

wie meinst du das?

ideelle begriffe sind nur für obrigkeitshörige?

naja, wahrscheinlich versteh ichs einfach nicht (eine strom-oder gasleitung wird aber wohl auch nicht gemeint gewesen sein). ich versteh ja auch nicht, was überhaupt ein "ideeller begriff" sein soll, wenn "ideell" das gegenteil von "materiell" sein soll. denn begriffe sind nie materiell, sie können nur materielles ausdrücken (oder eben nicht materielles)
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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(23-07-2013, 19:32)petronius schrieb: naja, wahrscheinlich versteh ichs einfach nicht

Kant komplett verstanden hat wohl noch niemand.
Ich bin nur interessierter Laie, der Kant sehr gerne liest, und finde seine Aussagen beeindruckend gut durchdacht.

Vor der Aufgabe, dir Kants Gedankenwelt näher zu bringen, kapituliere ich aber.
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(23-07-2013, 20:06)Mustafa schrieb: Kant komplett verstanden hat wohl noch niemand.
Ich bin nur interessierter Laie, der Kant sehr gerne liest, und finde seine Aussagen beeindruckend gut durchdacht.

Vor der Aufgabe, dir Kants Gedankenwelt näher zu bringen, kapituliere ich aber.

wenn du ihn nicht erklären kannst, glaube ich dir, daß auch du ihn nicht verstanden hast
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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(23-07-2013, 21:29)petronius schrieb: wenn du ihn nicht erklären kannst, glaube ich dir, daß auch du ihn nicht verstanden hast

Das mag durchaus sein, aber zumindest versuche ich, ihn zu verstehen.
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(23-07-2013, 21:54)Mustafa schrieb:
(23-07-2013, 21:29)petronius schrieb: wenn du ihn nicht erklären kannst, glaube ich dir, daß auch du ihn nicht verstanden hast

Das mag durchaus sein, aber zumindest versuche ich, ihn zu verstehen.
Kant muss sich schon selbst verständlich ausdrücken,
evtl. hat er ja sein Sinnieren selbst nicht ganz verstanden.
Hat halt Hypothesen in die Welt gestellt ohne Anspruch
auf Ewigkeit.
Hat was religiöses, wenn man das Buch nicht verstanden hat,
hat man halt zuwenig Wissen, die Wissenden sind aber schonmal
sebstbestimmt und nicht widerlegbar, weil der Rest ja zuwenig
Beurteilungsvermögen aufbringt.

Vor lauter Hochachtung vor den "Wissenden" werde
ich trotzdem keinen steinigen, das macht man einfach nicht mehr.
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Kant hat einfach konsequent zu Ende gedacht, und dabei kein Detail ausgelassen.
Das beginnt schon mit Fragen, was wir über die Welt wissen können.

Natürlich sind seine Ausführungen äußert komplex, aber einen Einstein urteilt man ja auch nicht gleich ab, nur weil einem die ersten zwei Sätze, die man von ihm gelesen hat, unverständlich vorkommen.
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(23-07-2013, 21:54)Mustafa schrieb:
(23-07-2013, 21:29)petronius schrieb: wenn du ihn nicht erklären kannst, glaube ich dir, daß auch du ihn nicht verstanden hast

Das mag durchaus sein, aber zumindest versuche ich, ihn zu verstehen.

leider kann ich hrn. kant nicht mehr fragen, was er wie gemeint hat
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(24-07-2013, 08:56)Mustafa schrieb: Kant hat einfach konsequent zu Ende gedacht, und dabei kein Detail ausgelassen.
Das beginnt schon mit Fragen, was wir über die Welt wissen können.

epistemologie ist auch sehr wichtig

umso befremdlicher, wenn dann transzendentes (also etwas, worüber wir mit sicherheit nichts wissen können) als grundpfeiler einer lehre postuliert wird
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(24-07-2013, 09:12)petronius schrieb: epistemologie ist auch sehr wichtig

umso befremdlicher, wenn dann transzendentes (also etwas, worüber wir mit sicherheit nichts wissen können) als grundpfeiler einer lehre postuliert wird

Was ist daran befremdlich? Über die letztendliche "Wahrheit" können wir nunmal nichts wissen.
Also eher ehrlich, logisch und konsequent.
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(24-07-2013, 09:23)Mustafa schrieb: Was ist daran befremdlich? Über die letztendliche "Wahrheit" können wir nunmal nichts wissen.
Also eher ehrlich, logisch und konsequent.

das verstehe, wer will

etwas, über das wir gar nichts wissen können, zum fundament seiner philosophische überlegungen zu machen, soll "ehrlich, logisch und konsequent" sein?

du willst allen ernstes etwas daraus ableiten, was wir gar nicht wissen können?

"ich hab zwar keine ahnung von statik, aber ich bau jetzt mal ein hochhaus..."
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