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neue Parteien?
#1
Momentan haben ja neue Partein ein ziemliches Hoch. Erst die Piraten, nun die AfD.
Was ist davon zu halten? Und woher nehmen sie ihren Erfolg? Aus der Unzufriedenheit gegenüber den etablierten Partein? Protestwähler?
Wird sich auch langfristig die Parteienlandschaft in Deutschland ändern?

Alternativen und neue Ideen sind gut. Und wenn es nur den Erfolg hat, die alten Parteien etwas aufzumischen.
An den Piraten sieht man allerdings dass es nach dem ersten Höhenflug auch schnell wieder bergab gehen kann. Der Platz im Bundestag scheint momentan zweifelhaft.

Was meint ihr? Würdet ihr kleinere Parteien wählen, auch auf die Gefahr hin die Stimme somit zu "verschwenden"?
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#2
Ich denke, dass gerade die deutsche Gesellschaft immer mehr zerfällt in jene, die quasi "alles" haben und jene, die am unteren Ende der Einkommensskala "herum krebsen". "Der Staat" versucht dies mit Wachstum (CDU/FDP), die anderen mit Steuererhöhungen bis tief in die Mittelschicht hinein zu lösen, quasi durch Umverteilung. Unsere Gesellschaft ist damit Opfer immer "intelligenter werdender Technik" geworden, an der nur die "Macher" verdienen. Die ursprünglichen "Handlanger" gehen leer aus, vor allem dann, wenn sie wenig Initiative zeigen.
Was wird geschehen? Ich vermute, dass die Vielheit der "Freigestellten" alternativ wählen werden, je radikaler, je besser: kaputt machen, was kaputt macht!
Auch die Mittelschicht wird sich nicht so ohne weiteres "melken" lassen, und aus gleichem Grund radikal wählen, "damit die da oben endlich mal merken, wo der Schuh drückt".

Werde ich selbst "radikal" wählen? Sicher nicht! Denn das Konglomerat an Problemen kann keine Partei wirklich lösen - zumindest nicht in einer Legislatur-Periode.

Neue Ideen? - Sollte es wirklich tragfähige Lösungen geben, wird die Idee nicht unbedingt in kleinen Splitterparteien zu finden sein - allein aus Gründen der Wahrscheinlichkeit nicht. Sondern solche Ideen entspringen einer "Entwicklungsumgebung" ohne allzu viele ideologische Scheuklappen - und die Ideen werden unangenehm sein für die Nutznießer des Systems.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#3
(08-05-2013, 17:33)Gundi schrieb: Würdet ihr kleinere Parteien wählen, auch auf die Gefahr hin die Stimme somit zu "verschwenden"?

nein, schon weil mir deren monothematische ausrichtung das unmöglich macht, ganz abgesehen von (größtenteils) den inhalten dort, wo sie was programmatisches sagen

daß sich eine neue partei wirklich etablieren kann (beispiel: grüne, die linke ist ja so gesehen doch neuer wein in alten schläuchen, auch wenn sie eine bemerkenswerte entwicklung durchgemacht hat), seh ich eher als die ausnahme. da wurde eben wirrklich ein nerv getroffen, und man hat rechtzeitig genug zu halbwegs funktionierenden strukturen gefunden
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#4
Diese kleinen Parteien sind mehr die Konsequenz einer Protesthaltung, finde ich.
Die AfD hat durch die Zypern-Krise, vor allem wegen der "Sparbuch-Enteignung" ja an Unterstützung gewonnen. Der Aufschrei und das Unverständnis der Leute waren groß.
Bis zu den Wahlen wird sich das aber großteils wieder beruhigt haben.
Sollte es einige Wochen vor den Wahlen wieder zu einer medialen Krisenstimmung kommen, könnte es eine Überraschung bei den Wahlergebnissen geben.

Persönlich würde ich auch keine kleine Partei wählen, allerdings sind mir die großen Parteien was die derzeitige EU-Krisenpolitik betrifft, doch zu konservativ.
Eine eigene Währung für die Krisenländer kann ich mir durchaus vorstellen, da die EU keine einheitliche Wirtschaftspolitik hat und diese Staaten somit einen Nachteil haben.
with great power comes great responsibility

Entscheidungen machen uns zu denen, die wir sind. Und wir haben immer die Wahl, das Richtige zu tun.
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#5
(09-05-2013, 12:42)paradox schrieb: Eine eigene Währung für die Krisenländer kann ich mir durchaus vorstellen, da die EU keine einheitliche Wirtschaftspolitik hat und diese Staaten somit einen Nachteil haben.
In der EU (und wahrscheinlich weltweit) wird nach einem "Schneeball-System" gewirtschaftet. Im Allgemeinen steht einem Produzenten ein "Markt" gegenüber. Dorthin verkauft er seine Produkte. Irgendwie werden die Produkte ihrerseits wieder zur Produktion verwendet (z. B. in Form der Arbeitskraft oder als Vor-Produkt), der wieder ein Markt gegenüber steht usw.. Verdient wird, wenn "unter mir" ein Markt vorhanden ist, der mir meine Produkte abkauft. Wenn man dies durchdenkt, so muss der jeweils nachfolgende Markt immer mehr und mehr Personen umfassen. Damit tritt spätestens dann eine Begrenzung des Einkommens ein, wenn der Markt mehr Personen umfassen müsste, als Menschen in einem Bereich vorhanden sind. Und das ist nach relativ wenigen Schritten von Produkt - Markt - Produkt der Fall, weil sich dahinter eine geometrisch Progression verbirgt.

Bei diesem System sind Krisen unvermeidbar. Ich wüsste nicht, was partielle Währungen hierbei nützen, außer dass das Falsche am System vernebelt wird.

Tatsächlich muss das System der Umverteilung von unten nach oben durch Steuern entgegen wirken - EU-weit! (Nur ist das Ganze nicht so einfach, wenn nicht falsche Anreize geschaffen werden sollen! Ich nehme an, die politisch Spar-Debatte dreht sich um nichts anderes.)
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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