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Septuaginta (LXX)
#1
Die erste Übersetzung der jüdischen Bibel erfolgte ins ↗Griechische (Koine).

Zunächst (im 3. Jh vC) wurde in ↗Alexandria die ↗Tora (der Pentateuch) übersetzt, dann - nach und nach - die anderen Bücher der jüdischen Bibel. Abgeschlossen waren die Arbeiten erst im 2. Jh nC. Die letzten Texte, die übersetzt wurden, waren das ↗Hohelied und die Bücher ↗Kohelet, ↗Esra und ↗Nehemia.

Der ↗Legende nach hatte König ↗Ptolemäus II. Philadelphos 72 zweisprachige jüdische Gelehrte beauftragt, die Heilige Schrift der Juden zur Vervollständigung seiner Bibliothek ins Griechische zu übertragen.

Erzählt wird diese Legende im ↗pseudepigraphischen ↗Aristeas-Brief.

Da das Griechische für ↗Juden in der ↗Diaspora Alltagssprache geworden war und viele Juden ↗Hebräisch1 nicht mehr verstanden, war es durchaus auch ein jüdisches Anliegen gewesen, die Tora in einer verständlichen Sprache zur Verfügung zu haben.

Zunächst hieß nur die Übersetzung der Tora "Septuaginta", später wurde diese Bezeichnung auch für den übersetzten ↗Tanach – einschließlich jener Texte bzw. Textteile, die im jüdischen ↗Kanon fehlen - gebräuchlich.

Bei manchen Büchern (u.a. ↗Richter, ↗Samuel, ↗Daniel, ↗Hiob, ↗Sprüche) sind im Vergleich zum ↗Masoretentext erhebliche Abweichungen feststellbar. Ob für diese Abweichungen verschiedene Textvorlagen oder die Übersetzer selbst verantwortlich waren, dazu ist man sich in Fachkreisen nicht einig.

1) Hebräisch war auch in Palästina nie Umgangssprache, sondern immer nur Sakralsprache gewesen.


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MfG B.
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