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Kirchennahe Arbeitsverhältnisse
#1
(Abgetrennt aus "Lobbying"/d. Ekkard)
das bundesarbeitsgericht hat in dritter instanz die rechtmäßigkeit der kündigung eines sozialpädagogen durch die caritas bestätigt - weil der aus der rkk ausgetreten war. begründung:

"Die Richter betonten das Recht der Kirche und ihrer karitativen Einrichtungen, Arbeitsverhältnisse "entsprechend ihrem Selbstverständnis zu regeln" - natürlich auf der Grundlage allgemeingültiger Gesetze. Mit dem Austritt aus der Kirche, so die Erfurter Richter, habe der Sozialpädagoge gegen seine "arbeitsvertraglichen Loyalitätsobliegenheiten" verstoßen. Nach dem kirchlichen Selbstverständnis leiste der Caritasverband "Dienst am Menschen" und nehme damit am Sendungsauftrag der katholischen Kirche teil. Deshalb könne dem Wohlfahrtsverband nicht zugemutet werden, eine Fachkraft zu beschäftigen, die sich - durch einen Kirchenaustritt - von Überzeugungsgrundsätzen der Dienstgemeinschaft losgesagt habe. Eine gewichtige Rolle spielte bei dem Urteil auch die Tatsache, dass der beim Caritas beschäftigte Mitarbeiter mit pädagogischen Aufgaben betraut war - auch wenn es bei dem sozialen Brennpunkt-Projekt für Kinder mit Förderbedarf und Verhaltensauffälligkeiten nicht um das Vermitteln religiöser Botschaften ging"

ja, da fragt man sich doch, warum es nicht jedem arbeitgeber erlaubt ist, die "Arbeitsverhältnisse entsprechend seinem Selbstverständnis zu regeln". warum soll nicht der chef von "thor steinar" seinen mitarbeitern vorschreiben dürfen, npd-mitglied zu sein - und wer bei den nazis austritt, verstößt damit gegen seine loyalitätspflicht und fliegt raus? noch dazu sind ja etwa die klamottenverkäufer auf jeden fall zum "Vermitteln politischer Botschaften" angestellt...
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#2
(26-04-2013, 13:02)petronius schrieb: ja, da fragt man sich doch, warum es nicht jedem arbeitgeber erlaubt ist, die "Arbeitsverhältnisse entsprechend seinem Selbstverständnis zu regeln".

Kann er doch, durch Arbeitsverträge.
Zitat: warum soll nicht der chef von "thor steinar" seinen mitarbeitern vorschreiben dürfen, npd-mitglied zu sein
Weil seine Firma kein natioalsozialistischer Verband ist sondern Klamotten verkauft.
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#3
Die Religionszugehörigkeit darf bei der Jobvergabe keine Rolle spielen. Das die Kirche sich hiervon ausnehmen darf ist umso kritikwürdiger, da hierbei auch noch der Staat die Einrichtungen mit hohen Summen bezuschusst. Der Staat gibt also das Geld, aber die Kirche bestimmt die Regeln.
Leute der Kirche verweisen dann gerne auf Diakonie und Caritas als die größten Arbeitgeber und bringen das Argument, dass die Kirche ja quasi dem Staate Arbeit abnimmt. Damit mag sie nicht ganz unrecht haben, es sollte sie jedoch nicht dazu legitimieren dürfen ein eigenes Arbeitsgesetz aufzustellen.
Wenn der Staat dies dulden muss, da ansonsten zu viele Arbeitsplätze und Pflegeeinrichtungen wegfallen heist das imho, dass die Kirche noch zu viel Einfluss hat, besonders im Bereich der Betreuung und Pflege.
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#4
Zitat:...das Recht der Kirche und ihrer karitativen Einrichtungen, Arbeitsverhältnisse "entsprechend ihrem Selbstverständnis zu regeln"
Es ist eben "das Recht der Kirche", hast du eine Idee was man dagegen unternehmen kann?
Es ist das Recht der römischen Besatzungsmacht, leider verstehen das die Allerwenigsten.
Rassismus und Antisemitismus, Faschismus, unterstützt von bürgerlichen Mittelschichten und von der römisch-katholischen Kirche, elitäres Denken, Tradition, auf Angst gebaut, hündisches Verhalten der Unterschicht, usw..
Das Ergebnis ist das Heute.

Mal unter uns: Wüdest du es nicht auch für gut halten wenn diese Bande eines Tages dafür ihren Lohn bekommen würde? Wenn schon wir nichts gegen sie unternehmen können?

(29-04-2013, 09:31)indymaya schrieb:
(26-04-2013, 13:02)petronius schrieb: ja, da fragt man sich doch, warum es nicht jedem arbeitgeber erlaubt ist, die "Arbeitsverhältnisse entsprechend seinem Selbstverständnis zu regeln".

Kann er doch, durch Arbeitsverträge.
Diese Verträge müssen sich nach den Gesetzen richten, die Kirche nicht.
Deine Antwort ist also falsch.
Zitat:
Zitat:warum soll nicht der chef von "thor steinar" seinen mitarbeitern vorschreiben dürfen, npd-mitglied zu sein
Weil seine Firma kein natioalsozialistischer Verband ist sondern Klamotten verkauft.
Demnach kann eine Firma, die ein "natioalsozialistischer Verband ist", ihren Arbeitern vorschreiben NPD-Mitglied zu werden, wäre eigentlich, deiner Aussage nach, vollkommen gerecht.

Ja, klasse.
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#5
(29-04-2013, 09:31)indymaya schrieb:
(26-04-2013, 13:02)petronius schrieb: ja, da fragt man sich doch, warum es nicht jedem arbeitgeber erlaubt ist, die "Arbeitsverhältnisse entsprechend seinem Selbstverständnis zu regeln".

Kann er doch, durch Arbeitsverträge

innerhalb gewisser grenzen, die für kirchliche arbeitgeber aber nicht gelten

(29-04-2013, 09:31)indymaya schrieb:
Zitat: warum soll nicht der chef von "thor steinar" seinen mitarbeitern vorschreiben dürfen, npd-mitglied zu sein
Weil seine Firma kein natioalsozialistischer Verband ist sondern Klamotten verkauft

genau

so wie ja auch die sozialarbeiter der caritas keine prieseter mit verküpndigungsauftrag sind, sondern soziale dienstleistungen erbringen

kein unterschied
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#6
(29-04-2013, 17:45)Richard Bastian schrieb:
Zitat:...das Recht der Kirche und ihrer karitativen Einrichtungen, Arbeitsverhältnisse "entsprechend ihrem Selbstverständnis zu regeln"
Es ist eben "das Recht der Kirche", hast du eine Idee was man dagegen unternehmen kann?

es einkassieren. bzw. das zumindest nachdrücklich fordern
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#7
(29-04-2013, 17:45)Richard Bastian schrieb: Demnach kann eine Firma, die ein "natioalsozialistischer Verband ist", ihren Arbeitern vorschreiben NPD-Mitglied zu werden, wäre eigentlich, deiner Aussage nach, vollkommen gerecht.
Nicht zu werden, sondern vor der Einstellung zu sein. Ein Austritt nach der Einstellung ist schleimig.
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#8
(29-04-2013, 20:45)indymaya schrieb:
(29-04-2013, 17:45)Richard Bastian schrieb: Demnach kann eine Firma, die ein "natioalsozialistischer Verband ist", ihren Arbeitern vorschreiben NPD-Mitglied zu werden, wäre eigentlich, deiner Aussage nach, vollkommen gerecht.
Nicht zu werden, sondern vor der Einstellung zu sein. Ein Austritt nach der Einstellung ist schleimig.
Falsche Logik, was schrieb petronius:
Zitat:warum soll nicht der chef von "thor steinar" seinen mitarbeitern vorschreiben dürfen, npd-mitglied zu sein
Einer Vorschrift kann man erst folgen nachdem sie erlassen wurde, "sein" bedeutet hier auch "zu werden" im Falle man ist es noch nicht. Ein Austritt aus der NPD ist auch wohl nur seltenst "schleimig", denn, wem bitte schleimt man dadurch?


Zitat:
Zitat:hast du eine Idee was man dagegen unternehmen kann?
es einkassieren. bzw. das zumindest nachdrücklich fordern
Das Gold das sich der oberste Häuptling dieses Vereins auf den Kopf setzt ist geraubt, jeder weiß das, und auch der Häuptling gibts sogar zu, aber auf den Gedanken es den rechtmäßigen Erben der ermordeten Ausgeraubten zurückzugeben kommt er nicht im Entferntesten.
Was ist das für ein Typ der dazu noch die Macht über alle Katholen der Welt hat und sich für die Verbrechen seiner Vorgänger offen entschuldigt aber den gerechten Ausgleich total verweigert?
Ein Typ dessen Macht auf Lug und Betrug aufgebaut ist?
Dessen Bild man heiligt? Dessen Blut man den Gläubigen zeigt um sie in ihrem Glauben zu unterstützen und dies sogar Wirkung hat?
Wenn es den Teufel gibt dann sitzt er in Rom, mit der Blutkrone.
Dem stellst du keine Forderung, da kassierst du nichts, da gibt es nur eine Möglichkeit, man muss sich von allem fernhalten was ihn umgibt, keinem seiner Worte Folge leisten, seine Lehren ablehnen, und es jedem klarmachen, seine Lehre führt in die Hölle.
Das ist logisch, jedenfalls dann wenn man an etwas wie die Hölle glaubt und die Gründe kennt warum es sie geben muss.

Du sieht was die Christen tun, sie singen und jubeln und wähnen sich erlöst, kennen sie denn ihre eigene Partei? Oder schauen sie nicht hin?
Sie selbst müssen das tun was du verlangst, sie selbst.
Du siehst aber auch was Christen hier im Forum schreiben, kommt sowas von der Erlösung? Wahrscheinlich hängt das damit zusammen, gut dass wir nicht dazugehören...
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#9
(29-04-2013, 23:15)Richard Bastian schrieb: Ein Austritt aus der NPD ist auch wohl nur seltenst "schleimig", denn, wem bitte schleimt man dadurch?
Man erschleimt sich durch "Mitgliedschaft" einen Job und wenn man ihn hat, tritt man aus. Konsequenter Weise müsste man dann auch selbst den Job kündigen.
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#10
Hier is nichts mit eintreten und austreten,..##Ist eher so wie wenn:
Du bist in einer Fleischesser-Familie aufgewachsen, wirst Metzger, später kommst du drauf, das dir Fleisch nicht schmeckt, machst aber weiter tadellos deine Arbeit, nur dann erfährt dein Chef, das du Vegetarier bist, und wirft dich deshalb raus
Aut viam inveniam aut faciam
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#11
(30-04-2013, 19:40)indymaya schrieb:
(29-04-2013, 23:15)Richard Bastian schrieb: Ein Austritt aus der NPD ist auch wohl nur seltenst "schleimig", denn, wem bitte schleimt man dadurch?
Man erschleimt sich durch "Mitgliedschaft" einen Job und wenn man ihn hat, tritt man aus. Konsequenter Weise müsste man dann auch selbst den Job kündigen.

Das was du "schleimen" nennst ist für viele Menschen schlichte Notwendigkeit um überhaupt einen Job entsprechend ihrer Ausbildung zu bekommen.
Welche Alternative hat denn beispielsweise eine Kindegärtnerin auf dem katholischen Lande? Sag doch mal?
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#12
(01-05-2013, 00:53)Gundi schrieb: Welche Alternative hat denn beispielsweise eine Kindegärtnerin auf dem katholischen Lande? Sag doch mal?
Hier geht es doch um ein Gerichturteil und Gesetze werden nicht nur für Kindergärtnerinnen auf katholischem Lande gemacht.
Wenn dort ein katholischer Kindergarten mit wahrscheilich überwiegend "katholischen" Kindern, katholische Mitarbeiter bevorzugt ist das normal. Wenn jemand sich als "Katholik" bewirbt und auch deshalb eingestellt wird, ändert er die Einstellungsvoraussetzungen wenn er die Konfession ändert.
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#13
Das beantwortet leider meine Frage nicht.
Ändert sie ihre Konfession findest du es schleimig, macht sie es nicht ist sie aber selbst schuld? Darf man dich so verstehen?
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#14
(01-05-2013, 15:34)Gundi schrieb: Das beantwortet leider meine Frage nicht.
Ändert sie ihre Konfession findest du es schleimig, macht sie es nicht ist sie aber selbst schuld? Darf man dich so verstehen?
Woran sollte sie selbst Schuld sein, wenn sie ihre Konfession nicht ändert? Ändert sie sie aber, ist es ihr eigenes Ding, was sie aber mit ihrem Arbeitgeber auch besprechen könnte.
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#15
(01-05-2013, 17:04)indymaya schrieb:
(01-05-2013, 15:34)Gundi schrieb: Das beantwortet leider meine Frage nicht.
Ändert sie ihre Konfession findest du es schleimig, macht sie es nicht ist sie aber selbst schuld? Darf man dich so verstehen?
Woran sollte sie selbst Schuld sein, wenn sie ihre Konfession nicht ändert? Ändert sie sie aber, ist es ihr eigenes Ding, was sie aber mit ihrem Arbeitgeber auch besprechen könnte.
Sollte man dann durchziehen, wenn ich als Katholik Berufssoldat werde
weil ich mich vom Katholikenrat beim kath.Militärbischof gut vertreten fühle
kann ich dann sofort kündigen wenn ich doch lieber konfessionslos werde,
beim Einsatz oder so.
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