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Stellenwert von Übersetzungsfehlern bei der BIBEL
#1
Guten Tag,

... für die 1. Übersetzungen aus dem Häbreischen ins Altgriechische werden häufig die 1. Kirchenväter angeführt. Frage: wer ist hierfür maßgeblich verantwortlich ?

b) Wie stichhaltig ist das Argument dass Übersetzungsfehler sich hier massiv eingeschlichen haben ? Das kann man vielleicht abschätzen wenn man den Wortschatz beider Sprachen abgleicht.

c) die erste berühmte Vollübersetzung von MARTIN LUTHER wurde somit dann vom Altgriechischen ins Lateinische übersetzt ?
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#2
(17-04-2013, 14:02)Kreutzberg schrieb: ... für die 1. Übersetzungen aus dem Häbreischen ins Altgriechische werden häufig die 1. Kirchenväter angeführt.

Wer sagt das?

Als die Übersetzung des ATs aus dem Hebräischen ins Griechische (Koine) vorgenommen wurde (≈ 2. Jh vC), gab es weder Kirche noch Kirchenväter.

Und: Was das NT betrifft, sind alle Urtexte in Koine verfasst worden.


(17-04-2013, 14:02)Kreutzberg schrieb: Frage: wer ist hierfür maßgeblich verantwortlich ?

Der Legende nach hat König Ptolemäus II. Philadelphos 72 Gelehrte beauftragt, aus dem hebräischen Grundtext (Pentateuch) eine Übersetzung ins Griechische (die sog. Septuaginta) herzustellen.

Siehe auch hier: Aristeas-Brief.

(17-04-2013, 14:02)Kreutzberg schrieb: Wie stichhaltig ist das Argument dass Übersetzungsfehler sich hier massiv eingeschlichen haben ? Das kann man vielleicht abschätzen wenn man den Wortschatz beider Sprachen abgleicht.

Mit dem Wissen über die Wortbedeutungen in beiden Sprachen wird man nicht das Auslangen finden. Es ist dazu nötig, die Idiomatik beider Sprachen zu beherrschen.

(17-04-2013, 14:02)Kreutzberg schrieb: die erste berühmte Vollübersetzung von MARTIN LUTHER wurde somit dann vom Altgriechischen ins Lateinische übersetzt ?

Luther übersetzte vorerst (1521-1522) das NT aus dem griechischen Text des Erasmus in die deutsche Sprache und danach (1523-1534) das AT, wobei er sich dabei schon vorhandener Übersetzungen und der Mithilfe einiger seiner Mitstreiter (zB von Melanchthon) bediente.
MfG B.
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#3
Das wusste ich nicht ! Allerdings habe ich ein Geschichtsbuch bei dem ein Kirchenvater genannt ist der hier wichtige Grundlagenarbeit geleistet haben soll. Am Montag mehr dazu.

Koine : ist aber sicher ein Dialekt und damit ergeben sich genügend Ansätze
für Übersetzungsfehler, wenn ich mich hier nicht täusche.

Aber man sollte sich auch nichts vormachen : im Rahmen von Übersetzungen wurden mit Sicherheit auch entsprechende Selektionen vorgenommen über Inhalte die für die Glaubenslehre wichtig sind und welche nicht. Das kann niemand mehr feststellen, weil die ursprüngliche Quelle nicht mehr verfügbar ist.
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#4
(19-04-2013, 14:17)Kreutzberg schrieb: Das wusste ich nicht ! Allerdings habe ich ein Geschichtsbuch bei dem ein Kirchenvater genannt ist der hier wichtige Grundlagenarbeit geleistet haben soll.

Mag sein, dass dort die Leistung von Hieronymus zur Schaffung eines allgemein verbildlichen lateinischen Textes (Vulgata) gewürdigt wird.

(19-04-2013, 14:17)Kreutzberg schrieb: Koine : ist aber sicher ein Dialekt und damit ergeben sich genügend Ansätze
für Übersetzungsfehler, wenn ich mich hier nicht täusche.

Koine war die lingua franca (= allgemeine Verkehrssprache) des Mittelmeerraums in der Zeit von ca. 300 vC bis 300 nC. Es handelt sich um eine Mischsprache aus mehreren griechischen Dialekten. Ob das Griechisch der ausgehenden Antike zw. 300 – 600 nC noch der Koine zuzuzählen ist, dazu herrscht in der Fachwelt keine Einigkeit.

(19-04-2013, 14:17)Kreutzberg schrieb: Aber man sollte sich auch nichts vormachen : im Rahmen von Übersetzungen wurden mit Sicherheit auch entsprechende Selektionen vorgenommen über Inhalte die für die Glaubenslehre wichtig sind und welche nicht.

Daher ist es nützlich, die auf uns gekommenen Handschriften (zum NT sind das immerhin über 5000 griechische Texte) vergleichend zu Rate zu ziehen.
MfG B.
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