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Querschnittslähmung als Strafe
#61
(11-04-2013, 09:52)petronius schrieb:
(10-04-2013, 13:12)paradox schrieb: Hier schneidet das Thema ja unabhängig vom Glauben auch ein Gerechtigkeitsproblem auf.
Was ist die gerechte Strafe für jemanden, der einen anderen mit Vorsatz so geschadet hat, dass er nun querschnittsgelähmt ist?
Oder die gerechte Strafe für Mord, Vergewaltigung, Kinderschänder?
Ich halte es jedenfalls nicht für gerecht, wenn so ein Täter einige Jahre wegen Körperverletzung absitzen muss und danach wieder ein freier Mensch ist, während sein Opfer für sein Leben lang an ein Stuhl od. Bett gefesselt ist und quasi für sein Leben gestraft ist

sondern?

"gerechtigkeit" in dem sinn, daß alle sie so empfinden, kann es nie geben

Das stimmt natürlich.

(11-04-2013, 09:52)petronius schrieb:
(10-04-2013, 13:12)paradox schrieb: Prinzipiell muss man sich dann die Frage stellen, ob man für oder gegen die Todesstrafe ist (wenn wir mal Folter und dergleichen außer Acht lassen).
Auf beiden Seiten gibt es gute Argumente, über die man sich mal Gedanken machen sollte.

warum "Folter und dergleichen außer Acht lassen"?

wenn man doch schon bei körperlichen strafen ist...

ich denke mal, die meisten werden sich dazu durchaus schon gedanken gemacht haben. ich z.b. finde keine "guten Argumente" für körperstrafen

Nicht direkt Körperstrafe als letztes richterliches Urteil, aber Folter ist es, wenn man versucht aus dem Täter Informationen herauszuprügeln. Grundsätzlich wird man dafür wohl kein Verständnis haben.
Aber wenn wir mal überlegen, man hat zB einen Terroristen, der mögliche Anschlagsziele kennen könnte und man auf diese Weise Leben schützen könnte.
Oder da gibt es den in Wahrheit auch so abgelaufenen Fall, dass ein Polizeichef einen - ich glaube - Serientäter gezielt gefoltert hat, um das möglicherweise noch am Leben befindliche Opfer (Kind) zu retten, dessen Versteck der Täter versuchte geheim zu halten.

In manchen Fällen ist man also schon versucht, Folter anzuwenden, besonders wenn Leben auf dem Spiel steht

(11-04-2013, 09:52)petronius schrieb:
(10-04-2013, 18:05)paradox schrieb: Da gibts Vergewaltigungsopfer, die den Gedanken nicht ertragen können, dass der Täter nach einigen Jahren wieder herauskommen wird.
Wie mag wohl der Querschnittsgelähmte in seinem Fall denken? Sein Peiniger kann nach der Haft wieder versuchen ein normales Leben zu führen, eine Familie haben usw. Ihm selbst wird dies bis zu seinem Lebensende verwehrt bleiben. Ich kann mir schon vorstellen, dass der Querschnittsgelähmte dem Täter Gleiches wünschen könnte

der wunsch mag verständlich sein - aber hilft seine erfüllung dem opfer tatsächlich?

Das kann ich so nicht sagen, aber es gibt Opfer die sagen dann zumindest, dass sie Genugtuung od. Befriedung empfinden, und meinen dass es für sie nun vorbei ist. Also es gibt auch solche Reaktionen. Und vll. hilft das auf diese Weise dem Opfer?
Es gab ja mal den Fall im Iran, wo eine von einem Mann am Gesicht verunstaltete Frau das Recht zugesprochen bekam, das Gleiche mit dem Mann machen zu dürfen. Letzten Endes lehnte sie das ab.
Ob der Querschnittsgelähmte auch so denkt oder anders, ist die Frage. Mal sehen, ob man noch weiter von dem Fall hören wird. Würde mich jedenfalls interessieren.
with great power comes great responsibility

Entscheidungen machen uns zu denen, die wir sind. Und wir haben immer die Wahl, das Richtige zu tun.
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#62
Ein Aspekt, der hier bisher (glaube ich) noch nicht auftauchte, ist in diesem ganz speziellen Fall auch das Alter des Täters. Der junge Mann, der seinen Freund so schwer verletzte und ihm damit die Lähmung zufügte, war zur Tatzeit gerade mal 14 Jahre alt. Er war also eigentlich noch ein Kind, und für diese Tat büßt er nun mit einer lebenslangen Behinderung. Da frage ich mich dann schon auch, ob die Genugtuung des Opfers einem (damals) Vierzehnjährigen gegenüber wirklich so groß sein kann - wenn sie denn überhaupt ein diskutabler Aspekt der Rechtsprechung sein sollte (was ich nicht finde).
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)
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#63
(11-04-2013, 16:01)paradox schrieb: Bzgl. Luxusgefängnis gibt es da eine im österreich. Leoben und in Berlin Heidering wollte man ebenfalls eine bauen:
*http://www.krone.at/Oesterreich/In_Leoben_bleibt_man_freiwillig._da_bricht_keiner_aus-Luxus_hinter_Gittern-Story-188802

*http://www.news.at/nw1/gen/slideshows/slide/show;chronik/inland/haefn_liebe/design_knast/;kid;10?flags=nopop;1

die "krone" und "news" als seriöse quellen über "Luxusgefängnisse" - aha

tja, wenns in der "bild" steht, daß kai diekmann sich den penis hat verlängern lassen, dann muß das ja wahr sein

(alle wieder ausatmen - es stand ja eh in der "taz")

(11-04-2013, 16:01)paradox schrieb: Aber auf der anderen Seite, wo bleibt die Würde des Opfers, wenn ein reicher od. ein besonderer Angeklagter sich "freikaufen" kann?
...
Oder in einem Fall, wo ein Farbiger in einer Polizeizelle lebendig verbrannt ist, und die aufsehenden Polizisten nichts gewusst haben wollen, und damit auch freikommen

zusammenhang?



abgesehen davon finde ich es immer spannend, wenn menschen sich ihr bild aus der boulevardpresse machen und dann glauben, damit zur gerichtsschelte qualifiziert zu sein
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#64
(11-04-2013, 17:06)paradox schrieb: wenn man versucht aus dem Täter Informationen herauszuprügeln. Grundsätzlich wird man dafür wohl kein Verständnis haben.
Aber wenn wir mal überlegen, man hat zB einen Terroristen, der mögliche Anschlagsziele kennen könnte und man auf diese Weise Leben schützen könnte

dann handelt es sich um einen schwersten fall juristischer "konjunktivitis", und so was hat in einem rechtsstaat nichts zu suchen

es könnte doch sein, daß du z.b. über den nsu so einiges weißt. warum nicht mal dich gründlich durchprügeln, damit man wenigstens sicher weiß, ob deine verständliche schutzbehauptung, du hättest keine ahnung, nicht doch nur eine lüge ist?

könnte doch alles sein...

(11-04-2013, 17:06)paradox schrieb: Das kann ich so nicht sagen, aber es gibt Opfer die sagen dann zumindest, dass sie Genugtuung od. Befriedung empfinden, und meinen dass es für sie nun vorbei ist. Also es gibt auch solche Reaktionen. Und vll. hilft das auf diese Weise dem Opfer?

vielleicht haben ja auch die hexenverbrennungen den sich mit einem fluch belegt wähnenden geholfen

könnte doch alles sein...


was ich sagen will: natürlich kann man solche fragen stellen, auf einer psychologischen ebene (und dann wäre es redlich, auch nach der antwort zu suchen, anstatt nur rhetorische fragen zu stellen und damit eine bestimmte antwort bereits zu insinuieren - spannend wird es also erst, wenn du untersucht hast und ein antwort darauf weißt, ob das leid der täter das leid der opfer wirklich mindert). in bezug auf eine rechtsstaatsdebatte halte ich sie für abwegig
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#65
(12-04-2013, 23:04)petronius schrieb: abgesehen davon finde ich es immer spannend, wenn menschen sich ihr bild aus der boulevardpresse machen und dann glauben, damit zur gerichtsschelte qualifiziert zu sein

ach so, der feine herr möge entschuldigen. leider hab ich die ersten links der suche genommen. die zeitung mit den 4 buchstaben war auch dabei, aber ich dachte, dass du mich dann damit abstempelst, was du ja sowieso tust. Icon_sad
du bist ziemlich schnell im verurteilen.
welche zeitschriften sind dir denn lieber?
nächstes mal suche ich auch nach diesen als quellen.
with great power comes great responsibility

Entscheidungen machen uns zu denen, die wir sind. Und wir haben immer die Wahl, das Richtige zu tun.
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#66
(12-04-2013, 23:14)petronius schrieb:
(11-04-2013, 17:06)paradox schrieb: wenn man versucht aus dem Täter Informationen herauszuprügeln. Grundsätzlich wird man dafür wohl kein Verständnis haben.
Aber wenn wir mal überlegen, man hat zB einen Terroristen, der mögliche Anschlagsziele kennen könnte und man auf diese Weise Leben schützen könnte

dann handelt es sich um einen schwersten fall juristischer "konjunktivitis", und so was hat in einem rechtsstaat nichts zu suchen

es könnte doch sein, daß du z.b. über den nsu so einiges weißt. warum nicht mal dich gründlich durchprügeln, damit man wenigstens sicher weiß, ob deine verständliche schutzbehauptung, du hättest keine ahnung, nicht doch nur eine lüge ist?

könnte doch alles sein...

ok, was ist dann mit dem anderen fall den ich dir genannt habe?
Warum schreibst du dazu nichts?

(12-04-2013, 23:14)petronius schrieb:
(11-04-2013, 17:06)paradox schrieb: Das kann ich so nicht sagen, aber es gibt Opfer die sagen dann zumindest, dass sie Genugtuung od. Befriedung empfinden, und meinen dass es für sie nun vorbei ist. Also es gibt auch solche Reaktionen. Und vll. hilft das auf diese Weise dem Opfer?

vielleicht haben ja auch die hexenverbrennungen den sich mit einem fluch belegt wähnenden geholfen

zusammenhang?

(12-04-2013, 23:14)petronius schrieb: was ich sagen will: natürlich kann man solche fragen stellen, auf einer psychologischen ebene (und dann wäre es redlich, auch nach der antwort zu suchen, anstatt nur rhetorische fragen zu stellen und damit eine bestimmte antwort bereits zu insinuieren - spannend wird es also erst, wenn du untersucht hast und ein antwort darauf weißt, ob das leid der täter das leid der opfer wirklich mindert). in bezug auf eine rechtsstaatsdebatte halte ich sie für abwegig

Also es gibt Betroffene, die sagen, dass sie sich nach solch einer Bestrafung des Täters auch besser fühlen und Genugtuung empfinden. Das ist keine Erfindung von mir, sondern Tatsache.
with great power comes great responsibility

Entscheidungen machen uns zu denen, die wir sind. Und wir haben immer die Wahl, das Richtige zu tun.
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#67
(11-04-2013, 17:06)paradox schrieb: Oder da gibt es den in Wahrheit auch so abgelaufenen Fall, dass ein Polizeichef einen - ich glaube - Serientäter gezielt gefoltert hat, um das möglicherweise noch am Leben befindliche Opfer (Kind) zu retten, dessen Versteck der Täter versuchte geheim zu halten.

In manchen Fällen ist man also schon versucht, Folter anzuwenden, besonders wenn Leben auf dem Spiel steht

In dem tatsächlichen Fall wurde angedroht.

War mal früher auf dem auf dem Bau tätig.
Da hiess es öfter mal "Ich tret disch in den Arsch wenn das nicht schneller geht",
Androhung von Folter ?
Ging zwar nicht um Leben und Tod, vielleicht habe ich lange drunter gelitten, ist zu lange her.
Androhen und vollziehen sind immer noch Welten.
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#68
(13-04-2013, 23:30)Harpya schrieb:
(11-04-2013, 17:06)paradox schrieb: Oder da gibt es den in Wahrheit auch so abgelaufenen Fall, dass ein Polizeichef einen - ich glaube - Serientäter gezielt gefoltert hat, um das möglicherweise noch am Leben befindliche Opfer (Kind) zu retten, dessen Versteck der Täter versuchte geheim zu halten.

In manchen Fällen ist man also schon versucht, Folter anzuwenden, besonders wenn Leben auf dem Spiel steht

In dem tatsächlichen Fall wurde angedroht.

War mal früher auf dem auf dem Bau tätig.
Da hiess es öfter mal "Ich tret disch in den Arsch wenn das nicht schneller geht",
Androhung von Folter ?
Ging zwar nicht um Leben und Tod, vielleicht habe ich lange drunter gelitten, ist zu lange her.
Androhen und vollziehen sind immer noch Welten.

Weißt du noch welcher Fall das war?
Was für einen Unterschied macht es denn für dich, wenn sie ihn geschlagen hätten, um den Aufenthaltsort des Kindes und damit eventuell sein Leben noch zu retten? Oder sollten sie sich sagen, hey, wer weiß, ob das Kind noch lebt, achten wir lieber auf die Würde des Täters?
Gerade in diesem Fall kann ich Folter am Täter verstehen, um evtl. noch Leben des Kindes zu retten. Oder sollten sie nichts tun?
with great power comes great responsibility

Entscheidungen machen uns zu denen, die wir sind. Und wir haben immer die Wahl, das Richtige zu tun.
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#69
(13-04-2013, 23:44)paradox schrieb: Weißt du noch welcher Fall das war?
Was für einen Unterschied macht es denn für dich, wenn sie ihn geschlagen hätten, um den Aufenthaltsort des Kindes und damit eventuell sein Leben noch zu retten? Oder sollten sie sich sagen, hey, wer weiß, ob das Kind noch lebt, achten wir lieber auf die Würde des Täters?
Gerade in diesem Fall kann ich Folter am Täter verstehen, um evtl. noch Leben des Kindes zu retten. Oder sollten sie nichts tun?
#http://de.wikipedia.org/wiki/Daschner-Prozess
"Unter dem Eindruck dieser Drohung machte Gäfgen die erwünschten Angaben zum Aufenthaltsort des Entführungsopfers. Die unverzüglich angeordnete polizeiliche Befreiungsaktion führte jedoch nicht zum Erfolg, da das Opfer nur noch tot aufgefunden werden konnte, was Gäfgen vorher wusste. "

Also wäre durch tatsächliche Ausführung lediglich eine Falschaussage
möglicherweise hervorgebracht worden,
da der Täter wusste, das das Opfer tot war,
ohne Nutzen für eine Rettung.

Davon abgesehen ist nicht willkürlich Selbstjustiz durch Beamte zu verantworten.
Auch wenn man mal im Einzelfall in den sauren Apfel des System beissen muss
kann man es nicht grundsätzlich in Frage stellen.
Wenn jeder Beamte handelt wie er gerade lustig ist wäre das
wohl eine Katastrophe.
Im Einzelfall sicher tragisch, allgemein aber nicht tragbar.
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#70
(13-04-2013, 23:22)paradox schrieb:
(12-04-2013, 23:04)petronius schrieb: abgesehen davon finde ich es immer spannend, wenn menschen sich ihr bild aus der boulevardpresse machen und dann glauben, damit zur gerichtsschelte qualifiziert zu sein

ach so, der feine herr möge entschuldigen. leider hab ich die ersten links der suche genommen. die zeitung mit den 4 buchstaben war auch dabei, aber ich dachte, dass du mich dann damit abstempelst, was du ja sowieso tust. Icon_sad
du bist ziemlich schnell im verurteilen.
welche zeitschriften sind dir denn lieber?
nächstes mal suche ich auch nach diesen als quellen.

egal, aus welchen zeitschriften ich meine informationen nehme - ich werde mir nicht anmaßen, die einzelheiten des falls besser zu kennen, über höheren juristischen sachverstand zu verfügen und daher ein qualifizierteres urteil zu fällen als das gericht

das ist eine sache des prinzips, nicht der wahl von infomationsmedien nach persönlichem gusto



(13-04-2013, 23:27)paradox schrieb: ok, was ist dann mit dem anderen fall den ich dir genannt habe?
Warum schreibst du dazu nichts?

der fall gäfgen ist abgeschlossen

siehe oben sowie stichwort "juristische konjunktivitis" und was harpya dazu gesagt hat

(13-04-2013, 23:27)paradox schrieb:
(12-04-2013, 23:14)petronius schrieb:
(11-04-2013, 17:06)paradox schrieb: Das kann ich so nicht sagen, aber es gibt Opfer die sagen dann zumindest, dass sie Genugtuung od. Befriedung empfinden, und meinen dass es für sie nun vorbei ist. Also es gibt auch solche Reaktionen. Und vll. hilft das auf diese Weise dem Opfer?

vielleicht haben ja auch die hexenverbrennungen den sich mit einem fluch belegt wähnenden geholfen

zusammenhang?

du bist doch ein schlaues kerlchen

denk einfach noch mal drüber nach, welche genugtuung es sein mag, die nachbarin brennen zu sehen, der man die schuld an der kranken kuh gibt - dann erschließt er sich dir sicher
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#71
(13-04-2013, 23:59)Harpya schrieb:
(13-04-2013, 23:44)paradox schrieb: Weißt du noch welcher Fall das war?
Was für einen Unterschied macht es denn für dich, wenn sie ihn geschlagen hätten, um den Aufenthaltsort des Kindes und damit eventuell sein Leben noch zu retten? Oder sollten sie sich sagen, hey, wer weiß, ob das Kind noch lebt, achten wir lieber auf die Würde des Täters?
Gerade in diesem Fall kann ich Folter am Täter verstehen, um evtl. noch Leben des Kindes zu retten. Oder sollten sie nichts tun?
#http://de.wikipedia.org/wiki/Daschner-Prozess
"Unter dem Eindruck dieser Drohung machte Gäfgen die erwünschten Angaben zum Aufenthaltsort des Entführungsopfers. Die unverzüglich angeordnete polizeiliche Befreiungsaktion führte jedoch nicht zum Erfolg, da das Opfer nur noch tot aufgefunden werden konnte, was Gäfgen vorher wusste. "

Also wäre durch tatsächliche Ausführung lediglich eine Falschaussage
möglicherweise hervorgebracht worden,
da der Täter wusste, das das Opfer tot war,
ohne Nutzen für eine Rettung.

Davon abgesehen ist nicht willkürlich Selbstjustiz durch Beamte zu verantworten.
Auch wenn man mal im Einzelfall in den sauren Apfel des System beissen muss
kann man es nicht grundsätzlich in Frage stellen.
Wenn jeder Beamte handelt wie er gerade lustig ist wäre das
wohl eine Katastrophe.
Im Einzelfall sicher tragisch, allgemein aber nicht tragbar.

Das weißt du, weil es im Ergebnis so heraus gekommen ist.
Im Zuge der Ermittlungen, im Verhör hast du aber nicht diesen Kenntnisstand.
Da gehts eben darum, evtl. noch Leben zu retten. Nachher ist man immer schlauer.
Also, jetzt Butter bei de Fische, soll man, wenn es darum geht, Leben zu retten, bspw bei einem Serientäter, Folter anwenden, oder zumindest androhen können oder nicht?
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#72
(14-04-2013, 00:28)paradox schrieb: Also, jetzt Butter bei de Fische, soll man, wenn es darum geht, Leben zu retten, bspw bei einem Serientäter, Folter anwenden, oder zumindest androhen können oder nicht?

selbstverständlich nein
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
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#73
(14-04-2013, 00:16)petronius schrieb:
(13-04-2013, 23:22)paradox schrieb:
(12-04-2013, 23:04)petronius schrieb: abgesehen davon finde ich es immer spannend, wenn menschen sich ihr bild aus der boulevardpresse machen und dann glauben, damit zur gerichtsschelte qualifiziert zu sein

ach so, der feine herr möge entschuldigen. leider hab ich die ersten links der suche genommen. die zeitung mit den 4 buchstaben war auch dabei, aber ich dachte, dass du mich dann damit abstempelst, was du ja sowieso tust. Icon_sad
du bist ziemlich schnell im verurteilen.
welche zeitschriften sind dir denn lieber?
nächstes mal suche ich auch nach diesen als quellen.

egal, aus welchen zeitschriften ich meine informationen nehme - ich werde mir nicht anmaßen, die einzelheiten des falls besser zu kennen, über höheren juristischen sachverstand zu verfügen und daher ein qualifizierteres urteil zu fällen als das gericht

das ist eine sache des prinzips, nicht der wahl von infomationsmedien nach persönlichem gusto

ach so, deswegen sprichst du dann abfällig über gewisse Medien, die man dir nennt? das ist typisch für einen so arroganten oberlehrer.


(14-04-2013, 00:16)petronius schrieb:
(13-04-2013, 23:27)paradox schrieb: ok, was ist dann mit dem anderen fall den ich dir genannt habe?
Warum schreibst du dazu nichts?

der fall gäfgen ist abgeschlossen

Ah, so ist das. Einfach nichts mehr dazu sagen, wenns heikel wird. Klar, wundert mich nicht.

Zitat:siehe oben sowie stichwort "juristische konjunktivitis" und was harpya dazu gesagt hat
Harpya nimmt nur eine Nachbetrachtung vor, und argumentiert daraus. Wenn man es aber vorher nicht weiß?


(13-04-2013, 23:27)paradox schrieb:
(12-04-2013, 23:14)petronius schrieb:
(11-04-2013, 17:06)paradox schrieb: Das kann ich so nicht sagen, aber es gibt Opfer die sagen dann zumindest, dass sie Genugtuung od. Befriedung empfinden, und meinen dass es für sie nun vorbei ist. Also es gibt auch solche Reaktionen. Und vll. hilft das auf diese Weise dem Opfer?

vielleicht haben ja auch die hexenverbrennungen den sich mit einem fluch belegt wähnenden geholfen

zusammenhang?

du bist doch ein schlaues kerlchen

denk einfach noch mal drüber nach, welche genugtuung es sein mag, die nachbarin brennen zu sehen, der man die schuld an der kranken kuh gibt - dann erschließt er sich dir sicher
[/quote]

Was soll man darüber nachdenken? Das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun.
Also doch kein Zusammenhang.
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Entscheidungen machen uns zu denen, die wir sind. Und wir haben immer die Wahl, das Richtige zu tun.
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#74
(14-04-2013, 00:30)petronius schrieb:
(14-04-2013, 00:28)paradox schrieb: Also, jetzt Butter bei de Fische, soll man, wenn es darum geht, Leben zu retten, bspw bei einem Serientäter, Folter anwenden, oder zumindest androhen können oder nicht?

selbstverständlich nein

Dann möge das Opfer (auch wenn es am Leben sein sollte) für immer in Frieden ruhen, egal wo es sich noch aufhält.

Damit wird eben die Würde des Täters höher gestellt, als das Leben des Opfers.
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Entscheidungen machen uns zu denen, die wir sind. Und wir haben immer die Wahl, das Richtige zu tun.
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#75
(14-04-2013, 00:41)paradox schrieb:
(14-04-2013, 00:30)petronius schrieb:
(14-04-2013, 00:28)paradox schrieb: Also, jetzt Butter bei de Fische, soll man, wenn es darum geht, Leben zu retten, bspw bei einem Serientäter, Folter anwenden, oder zumindest androhen können oder nicht?

selbstverständlich nein

Dann möge das Opfer (auch wenn es am Leben sein sollte) für immer in Frieden ruhen, egal wo es sich noch aufhält.

Damit wird eben die Würde des Täters höher gestellt, als das Leben des Opfers.

Du vergisst da was Wesentliches, da soll ein Ausführender eines normierten Systems, hier Beamter,woanders Sheriff oder was weiss ich,
seine persönlich spezielle Gerichtsbarkeit in jedem Einzelfall austoben.
Dann soll ihm das Gesetz den Freiraum gewähren.

Plädierst du da für totale Anarchie ?
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